AdobeStock_128891802 Der Kopfschmerz vom Spannungstyp ist der häufigste primäre Kopfschmerz, der somit nicht die Folge einer anderen Erkrankung ist.2 Daher lohnt es sich zunächst, Spannungskopfschmerzen von Kopfschmerzen
einer Migräne zu unterscheiden. Anhand mehrerer Faktoren, die in der folgenden Tabelle zusammengefasst sind, kannst du eingrenzen, zu welcher Art deine Kopfschmerzen passen. Die Unterschiede zwischen Spannungskopfschmerzen und Migräne sind:
Dies sind jedoch nur erste Hinweise und Anhaltspunkte – es gibt auch immer wieder untypische Beschwerden, wie beispielsweise einseitige Schmerzen beim Spannungskopfschmerz. Für eine sichere Diagnose suche einen Arzt auf. Besonderheit: Migräneartige Kopfschmerzen Kopfschmerzen können auch in zwei Kategorien gleichzeitig passen. Es gibt Patienten, bei denen sich die Symptomatik nicht zweifelsfrei in ein Entweder-oder-Schema einordnen lässt.3 Noch fehlt eine eigene Gruppe für diesen Mischtyp – den migräneartigen Kopfschmerz, bei dem sich Kopfschmerzen und Migräne abwechseln. Je nachdem, welche Kopfschmerzart zum Zeitpunkt des Arztgespräches
überwiegt, erfolgt entsprechend die diagnostische Zuordnung. Migräne oder andere Kopfschmerzen: Der Unterschied liegt im DetailGenerell empfindet jeder Mensch Kopfschmerzen anders. Nicht immer lassen sich die Symptome eindeutig einer bestimmten Art von Kopfschmerzen zuordnen. Dennoch unterscheiden Mediziner bestimmte Kriterien, an denen sie die Einteilungen vornehmen können. Migräne-Schnelltest Neue Therapien gegen Migräne sind verfügbar. Ob diese unter Umständen auch für dich eine Option sind, kannst du mit dem Schnelltest unkompliziert herausfinden. Wann sind die – oft häufigen – Kopfschmerzen tatsächlich eine Migräne? Die Kopfschmerzen, eines der Hauptsymptome aus dem großen Sammelsurium an möglichen Migräne-Symptomen, können bei jedem Betroffenen in unterschiedlicher Intensität vorkommen. Die Stärke sagt also nicht zwangsläufig etwas über die Kopfschmerzart aus. Generell liegt bei Migräne aber eine Kombination folgender Beschwerden vor:
Für die Diagnose Migräne (mit oder ohne Aura) sprechen insbesondere folgende Hinweise:
Eigenschaften, die nicht für Migräne sprechenIm Gegenzug gibt es natürlich auch Anzeichen, die nicht auf eine Migräne, sondern auf eine andere Art von Kopfschmerzen hindeuten, zum Beispiel:
Konzentrieren sich die Schmerzattacken auf den Bereich hinter dem Auge – Patienten beschreiben den Kopfschmerz als glühendes Messer im Auge –, deutet das eher auf Cluster-Kopfschmerzen als auf Migräne hin. Welche Fragen du
für dich klären solltest, bevor du einen Arzt aufsuchst, erfährst du von Dr. Johannes Wimmer im Video. Dazu bekommst du weitere interessante Informationen zur Unterscheidung der verschiedenen Kopfschmerzarten. Starke Kopfschmerzen – automatisch eine Migräne?Diese Frage lässt sich mit Nein beantworten: Sind die Schmerzen
besonders stark und treten sie sehr plötzlich auf, kann es ein großer Irrtum sein, auf Migräne oder Kopfschmerzen vom Spannungstyp zu schließen. Heftiger, so noch nie dagewesener Kopfschmerz kann ein Warnsignal für ernst zu nehmende Erkrankungen wie eine Hirnblutung sein, bei der bis zur Behandlung keine wertvolle Zeit verloren gehen sollte. Begibt dich bitte sofort in ärztliche Therapie. Die Behandlung von Migräne oder anderen Kopfschmerzen ist unterschiedlichIn der Regel lassen sich Kopfschmerzen gut behandeln.7 Neben den leitliniengerechten Therapiemöglichkeiten (bei Migräne unterscheiden Mediziner zum Beispiel zwischen Akuttherapie und Prophylaxe) müssen bei der Behandlungsauswahl auch immer der individuelle Krankheitsverlauf und die aktuelle Situation des Patienten Berücksichtigung finden. Dadurch und aufgrund der unterschiedlichen Ursachen von primären sowie sekundären Kopfschmerzen lassen sich grundsätzlich keine einheitlichen Therapiemuster feststellen. In manchen Fällen helfen am besten Medikamente wie zum Beispiel Triptane oder Schmerzmittel, andere Kopfschmerzarten verbessern sich schon durch ausreichendes Trinken und Bewegung an der frischen Luft. Eine zielgerichtete Behandlung kann erst nach eindeutiger Diagnose erfolgen. Für den Arzt ist es wichtig, zu unterscheiden und festzustellen,
Denn dadurch kann er eine zielführende Behandlung einleiten. Eine große Hilfe ist es ihm dabei, wenn der Patient bereits seit mindestens vier bis sechs Wochen ein Kopfschmerz- oder Migränetagebuch führt und dieses zum Arztgespräch mitbringt.8 Eine Fehldiagnose, was den Unterschied zwischen Migräne und Kopfschmerzen betrifft, könnte zu einer Einnahme von ungeeigneten Medikamenten führen. Bleibt beispielsweise unerkannt, dass
nicht nur Verspannungen im Schulter-Nacken-Bereich oder zu lange Bildschirmarbeit für die starken Kopfschmerzen verantwortlich sind, sondern dass eine ausgeprägte Migräne dahintersteckt, bekommt der Patient womöglich eine falsche Behandlung. Versuchen die Betroffenen dann auch noch, sich im Alleingang mit Schmerzmitteln selbst zu therapieren, besteht die
Gefahr, dass sich die Beschwerden bei zu häufiger Einnahme (Schmerzmittelübergebrauch) sogar noch verschlimmern. Primäre und sekundäre Kopfschmerzen: Die Kopfschmerzarten im ÜberblickInsbesondere zwei Faktoren machen es so schwierig, verschiedene Kopfschmerzarten voneinander abzugrenzen:
Für die Diagnostik erfragen Ärzte, die Dauer der Beschwerden, wie der Patient die Schmerzen wahrnimmt und welche Begleitsymptome vorliegen. Zudem müssen sie mögliche Auslöser miteinbeziehen. Mediziner unterscheiden zwischen primären und sekundären Kopfschmerzen: Der primäre Typ entsteht ohne erkennbare Ursache, während die sekundäre Form Folge äußerer Einwirkungen ist.
AdobeStock_185760799_rh2010 Primäre Kopfschmerzen: Definition, Ursachen und Co.Bei primären Kopfschmerzen lassen sich keine bestimmten Ursachen erkennen, sie stellen selbst die Erkrankung dar. Um die Definition zu erfüllen, müssen allgemeine sowie neurologische Untersuchungen unauffällig sein und dürfen auf keine andere Erkrankung hindeuten.11 Insgesamt leiden ungefähr 90 Prozent aller Kopfschmerz-Betroffenen an einer primären Form.11 Meistens sind sie ungefährlich.12 Die Internationale Kopfschmerzgesellschaft unterscheidet vier Arten von primären Kopfschmerzen:7
So verschieden wie die Arten der primären Kopfschmerzen sind auch ihre Auslöser und Ursachen. Spannungskopfschmerzen kommen am häufigsten vor und treten besonders in stressigen Situationen auf.12 Sie entstehen vor allem infolge von muskulären Verspannungen, Flüssigkeitsmangel oder Zähneknirschen (Bruxismus). Als Trigger für Cluster-Kopfschmerzen gelten unter anderem helles Licht, Alkohol oder bestimmte Zusätze wie Süßstoffe in Lebensmitteln. Typische Migräne-Auslöser sind hingegen Wetterumschwünge, Stress, Hormonschwankungen oder auch Schlafmangel. Sekundäre Kopfschmerzen: Symptom von etwas anderem?Sekundäre Kopfschmerzen treten als Symptom einer anderen Erkrankung, als Folge äußerer Umstände wie beispielsweise nach einem Unfall oder durch Medikamentengebrauch auf. Sie kommen deutlich seltener vor als primäre Kopfschmerzen.9 Zu den sekundären Kopfschmerzen gehören jene, die auf folgende Aspekte zurückzuführen sind:
Sogar wer zu viele Schmerzmittel einnimmt, um eine Kopfschmerzart zu behandeln, kann durch den übermäßigen Gebrauch an einem sogenannten medikamenteninduzierten Kopfschmerz leiden. Dadurch, dass sekundäre Kopfschmerzen auf eine andere Erkrankung hindeuten, gelten sie immer als möglicherweise gefährlich und sind zum Teil ein Warnsignal des Körpers.7 Wenn du zusätzlich folgende Symptome verspürst, solltest du unbedingt mit den sekundären Kopfschmerzen zum Arzt gehen:12
Die Anzeichen können möglicherweise auf innere Verletzungen hindeuten und bedürfen aus diesem Grund einer Abklärung. Unterscheidung der KopfschmerzartenDie Wahrnehmung von Schmerzen ist grundsätzlich individuell und auch bei jeder Kopfschmerzart unterschiedlich. Dadurch ist auch eine Definition von primären und sekundären Kopfschmerzen problematisch und sie lassen sich nur schwer voneinander abgrenzen. Bereits die verschiedenen Arten der primären Kopfschmerzen zeigen diverse Ausprägungen der Schmerzen. Spannungskopfschmerzen sind zum Beispiel oft dumpf, treten beidseitig auf und strahlen womöglich auf andere Körperregionen wie die Schultern aus. Die Schmerzen während einer Migräne-Attacke kommen zumeist mit Begleitsymptomen wie Übelkeit einher, sie sind eher einseitig und heftig. Bei der Unterart der primären Kopfschmerzen, den Cluster-Kopfschmerzen, stellen sich episodisch wiederkehrende, einseitige und stechende Beschwerden ein. Auch für die sekundären Kopfschmerzen lassen sich mehrere Schmerzarten feststellen. Oft spielt hier bei der Diagnose durch den Arzt der zeitliche Zusammenhang zu anderen Erkrankungen eine entscheidende Rolle. Kategorieübergreifend gibt es ebenfalls übereinstimmende Schmerzmuster. Kopfschmerzen, die mit einer Kopfverletzung zusammenhängen, ähneln beispielsweise oft Migräne oder Spannungskopfschmerzen.13 Eine ausführliche Anamnese unter Berücksichtigung von Begleitsymptomen und weitere Untersuchungen helfen dem medizinischen Fachpersonal dabei, die Kopfschmerzart zu bestimmen. Wichtig: Das könnte dich auch interessieren
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Adobe Stock, VadimGuzhva, 121206602 Bildgebung bei MigräneBildgebende Verfahren können bei der Migräne-Diagnostik helfen. Welche gibt es? Quellen1 Techniker Krankenkasse: Kopfschmerzen: So häufig ist die Volkskrankheit. Abgerufen unter: https://www.tk.de/techniker/gesundheit-und-medizin/behandlungen-und-medizin/kopfschmerzen-und-migraene/kopfschmerzen-so-haeufig-ist-die-volkskrankheit-2016918 (Stand:
04.01.2022). Sind Kopfschmerzen und Migräne das gleiche?Unterscheidung der Kopfschmerzarten
Spannungskopfschmerzen sind zum Beispiel oft dumpf, treten beidseitig auf und strahlen womöglich auf andere Körperregionen wie die Schultern aus. Die Schmerzen während einer Migräne-Attacke kommen zumeist mit Begleitsymptomen wie Übelkeit einher, sie sind eher einseitig und heftig.
Woher weiß ich ob es Migräne ist?Typisch für Migräne sind mäßige bis starke Kopfschmerzen, oft auf einer Seite des Kopfes. Meist werden sie als pulsierend, pochend oder hämmernd empfunden. Oft verstärken sie sich bei körperlicher Aktivität, manchmal schon bei kleinen Bewegungen. Die Kopfschmerzen können mit Übelkeit und Erbrechen verbunden sein.
Wo am Kopf ist Migräne?Typisch für Migräne sind anfallsweise auftretende pulsierende Kopfschmerzen, die meist nur eine Kopfseite sowie vorwiegend den Bereich um Stirn, Augen und Schläfen betreffen und sich bei Bewegung verschlimmern. Zu den Schmerzen müssen Symptome wie Übelkeit, Appetitlosigkeit, Licht- oder Lärmempfindlichkeit hinzukommen.
Wie fängt eine Migräne an?Ein Migräneanfall kann sich bereits Tage vor der Kopfschmerzphase ankündigen. Vorzeichen der nahenden Attacke sind Stimmungsschwankungen, Nervosität, manchmal auch Euphorie, Appetitlosigkeit, Heißhunger oder ein gesteigertes Kälteempfinden.
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