Was ist Gamma-GT?Gamma-GT steht für Gamma-Glutamyltransferase. Es handelt sich dabei um ein Enzym, das sogenannte Aminogruppen überträgt. In verschiedenen Organen des Körpers findet man die GGT: Leberzellen beherbergen den größten Anteil des Enzyms; die Gamma-GT kommt aber auch in Schleimhautzellen des Dünndarms, in der Niere und der Bauchspeicheldrüse sowie in vielen anderen Organen vor. Im Blutserum kann der Arzt aber nur die lebereigene Gamma-GT messen. Show
Wann bestimmt man die Gamma-GT?Die Gamma-Glutamyl-Transferase ist ein sehr wichtiger Parameter bei der Diagnostik von Lebererkrankungen. Beschwerden, bei denen der Arzt an eine Leberschädigung denken wird, sind etwa Gelbsucht, rechtsseitige Oberbauchschmerzen und Juckreiz, aber auch unspezifische Allgemeinsymptome wie Müdigkeit und Abgeschlagenheit. Hinter solchen Symptomen können zum Beispiel folgende Krankheiten stecken:
Natürlich wird die GGT auch bei bereits bekannter Lebererkrankung in regelmäßigen Abständen bestimmt, um den Krankheitsverlauf einschätzen zu können. Zur Bestimmung der Gamma-GT benötigt der Arzt eine Blutprobe. LeberwerteMediziner nutzen zur Diagnostik und Verlaufskontrolle von Lebererkrankungen verschiedene Laborwerte - die sogenannten Leberwerte: Gamma-GT gehört ebenso dazu wie GPT (ALT) und GOT (AST). Die letzten beiden sind ebenfalls Enzyme. Sie sind im Innern der Leberzellen zu finden und werden daher erst bei schwereren Leberschäden (Zellzerstörung!) im Blut in erhöhter Konzentration gemessen. Die Gamma-Glutamyl-Transferase aber ist an die Membran der Leberzellen gebunden und steigt daher schon bei leichten Leberschäden an. Gamma-GT zur AbstinenzkontrolleHäufig bestimmt der Arzt die Aktivität der Gamma-GT auch zur Diagnostik eines chronischen Alkoholmissbrauchs: Wer regelmäßig große Mengen Alkohol konsumiert, hat in 80 bis 90 Prozent der Fälle eine erhöhte GGT. Bei bereits bekanntem Alkoholismus kann der Laborwert daher zur Überprüfung der Abstinenz während einer Entzugstherapie herangezogen werden. Patienten, die seltene Alkoholexzesse erleben, haben allerdings keinen veränderten GGT-Spiegel. Gamma-GT-Werte: Tabelle mit NormalwertenDie Gamma-GT-Blutwerte sind abhängig von Alter und Geschlecht. Vom Referenzbereich abweichende Werte können auf eine Lebererkrankung hinweisen. Dabei ist die Höhe des Gamma-GT-Wertes proportional zum Umfang der Leberschädigung und damit ein Hinweis für die Schwere der Erkrankung: Je höher der Gamma-GT-Wert, desto größer der Schaden! In der folgenden Tabelle finden Sie die Gamma-GT-Referenzwerte für Kinder verschiedener Altersstufen sowie für Frauen und Männer (Messung bei 37°C):
Wann ist die Gamma-GT erniedrigt?Ist die GGT niedrig, hat das in der Regel keinen Krankheitswert. Wann ist die Gamma-GT erhöht?Erkrankungen, die sich mit einer erhöhten GGT bemerkbar machen, sind:
Gamma-GT erhöhtWenn Sie genauer wissen möchten, welche Krankheiten die Gamma-GT wie stark beeinflussen, lesen Sie den Beitrag Gamma-GT erhöht. Was tun bei veränderter Gamma-GT?Eine erhöhte Gamma-GT allein genügt noch nicht, um eine bestimmte Erkrankung zu diagnostizieren. Häufig sind im Rahmen der Diagnostik bereits andere Laborwerte bestimmt worden, die weitere Hinweise auf die Ursache liefern, zum Beispiel ALT, AST oder Cholestase-Parameter. In der Zusammenschau aller Laborwerte (Gamma-GT, ALT etc.) kann der Arzt häufig schon einschätzen, was der Grund für die Leberschädigung ist. Gegebenenfalls sind aber weitere Untersuchungen notwendig, zum Beispiel ein Ultraschall der Leber, die Bestimmung spezieller Antikörper im Blut oder eine Gewebeentnahme aus der Leber. Was kann ich als Patient mit erhöhter Gamma-GT tun?Befolgen Sie die von Ihrem Arzt verordnete Therapie Ihrer Grunderkrankung. Außerdem sollten Sie sich einen leberschonenden Lebensstil aneignen. Dazu gehört vor allem der Verzicht auf alkoholische Getränke. Auch ein Rauchverzicht ist sinnvoll. Kaffee hingegen ist weiterhin erlaubt und gilt sogar als "gut" für die Leber. Hinsichtlich der Ernährung gilt: Sofern nicht anders vom Arzt angeraten, sollten Sie sich ausgewogen ernähren und dabei zu fettreiche und süße Speisen meiden. So können Sie auch im Alltag dazu beitragen, Ihre Leber gesund zu halten und eine erhöhte Gamma-GT zu senken. Autoren- & QuelleninformationenWissenschaftliche Standards: Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft. Vorlage: Dr. med. Karlheinz Zeilberger Autoren: Lena Machetanz Sabine Schrör Sabine Schrör ist freie Autorin der NetDoktor-Medizinredaktion. Sie studierte Betriebswirtschaft und Öffentlichkeitsarbeit in Köln. Als freie Redakteurin ist sie seit mehr als 15 Jahren in den verschiedensten Branchen zu Hause. Die Gesundheit gehört zu ihren Lieblingsthemen. Eva Rudolf-Müller Eva Rudolf-Müller ist freie Autorin in der NetDoktor-Medizinredaktion. Sie hat Humanmedizin und Zeitungswissenschaften studiert und immer wieder in beiden Bereich gearbeitet - als Ärztin in der Klinik, als Gutachterin, ebenso wie als Medizinjournalistin für verschiedene Fachzeitschriften. Aktuell arbeitet sie im Online-Journalismus, wo ein breites Spektrum der Medizin für alle angeboten wird. Quellen:
Was bewirkt Gamma Globulin?Als Gammaglobuline bezeichnet man die Plasmaproteine, die in der Serumeiweißelektrophorese am langsamsten wandern und die Gammafraktion bilden. Sie repräsentieren die im Blut zirkulierenden Antikörper.
Welcher Gamma Globulin Wert ist normal?Welcher Wert ist normal? Bei Erwachsenen liegt die normale IgG-Konzentration im Blutserum bei 7 bis 16 g/l.
Was ist wenn der Eiweißgehalt im Blut zu niedrig ist?Eiweißmangel kann zu Unzufriedenheit und Stimmungsschwankungen führen. Hinzu kommt, dass Betroffene sich müde, unkonzentriert und abgeschlagen fühlen. Starke Mangelerscheinungen können sogar psychische Erkrankungen hervorrufen.
Was sagt der Globulinwert aus?Bemerken die Ärzte bei Patienten, dass sich die Globulinwerte erhöht zeigen, liegt eine Infektion nahe. Speziell die Immunglobuline deuten auf eine akute Erkrankung hin. Das Immunglobulin G deutet auf einen überstandenen Infekt hin. Den Wert messen die Mediziner mehrere Jahre nach der Erkrankung im Blut.
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