Was bedeuten zu niedrige leberwerte

Kurz gesagt:

Die Gamma-GT ist ein Enzym, das an Stoffwechselprozessen beteiligt ist. Die im Blutserum gemessene GGT stammt vor allem aus den Gallengängen der Leber. Ein Anstieg der GGT gibt dem Arzt Hinweise auf eine mögliche Erkrankung der Leber oder der Gallengänge.

Was ist die Gamma-GT?

Die Gamma-GT (GGT, Gamma-Glutamyl-Transferase) ist ein Enzym, das in vielen Organen vorkommt. Die Körperzellen benötigen es für den Eiweißstoffwechsel. Die im Blut gemessene GGT stammt nahezu überwiegend aus den Zellen der Gallengänge in der Leber. Die Gallengänge leiten die in der Leber gebildete Gallenflüssigkeit in die Gallenblase, von wo das Sekret in den Darm abgegeben wird, um die Verdauung zu unterstützen. Die Gamma-GT im Serum gilt als ein leberspezifisches Enzym.

Warum wird die Gamma-GT gemessen?

Die GGT zählt, ebenso wie die Transaminasen ALT und AST, zu den sogenannten Leberwerten. Ärzte bestimmen die Höhe der GGT im Blut, wenn sie den Verdacht auf eine Erkrankung der Leber oder der Gallenwege haben oder wenn der Verdacht auf einen Alkoholmissbrauch besteht. Letzteres ist einer der häufigsten Gründe für eine Erhöhung der Gamma-GT. Dabei ist der Wert ein sehr empfindlicher Messparameter, der schon bei relativ geringem Alkoholkonsum (ein bis zwei Gläser Wein pro Tag) erhöht sein kann.

Ein auffälliger Gamma-GT-Wert kann also einen Alkoholmissbrauch nicht beweisen, sondern nur allgemein auf eine mögliche Schädigung der Leber (oder eine Veränderung in den Gallengängen) hindeuten. Auch Medikamente oder andere Substanzen können den Wert sehr leicht erhöhen.

Wie hoch sind die Normalwerte?

Normalerweise befindet sich nur sehr wenig GGT im Serum. Abhängig von der Labormethode liegt der Normalbereich etwa bei:

  • Männer:    bis 60 U/l
  • Frauen:    bis 40 U/l

Für Kinder gelten (altersbezogen) andere Werte.

Eine erhöhte GGT erlaubt nicht die Diagnose einer bestimmten Leber- oder Gallenwegserkrankung. Allerdings gibt das Ausmaß des GGT-Anstiegs, vor allem in Verbindung mit der Höhe anderer Leberwerte, Hinweise auf die zugrunde liegende Störung, etwa eine Leberentzündung oder einen chronisch erhöhten Alkoholkonsum.

Fachlich geprüft von Prof. Dr. med. Peter B. Luppa, Institut für Klinische Chemie und Pathobiochemie, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München

Wichtig: Die Referenzwerte sowie die ermittelten Werte können sich von Labor zu Labor stark unterscheiden. Weiterhin gibt es unter Umständen starke tageszeitliche und (saisonale) jahreszeitliche Schwankungen ohne Krankheitswert. Bevor Sie sich durch abweichende Ergebnisse verunsichern lassen, bitten Sie daher Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, Ihnen Ihre persönlichen Daten zu erklären. Einzelne Laborwerte alleine sind zudem meistens nicht aussagekräftig. Oft müssen sie im Zusammenhang mit anderen Werten und im zeitlichen Verlauf beurteilt werden.

Die Leber ist ein inneres Organ.
Sie liegt im rechten Ober-Bauch unter den Rippen.
Andere innere Organe sind zum Beispiel das Herz oder die Lunge.
Jedes Organ hat eine ganz bestimmte Aufgabe im Körper.
Auch die Leber.
Aber manchmal funktioniert die Leber nicht mehr richtig.
Dann können Sie sehr krank werden.

Welche Aufgaben hat die Leber?

Die Leber hat lebenswichtige Aufgaben:

  • Sie verarbeitet und speichert wichtige Bestand-Teile des Essens,
    wie zum Beispiel Fette oder Zucker.
    Wenn der Körper diese Bestand-Teile des Essens wieder braucht,
    gibt die Leber sie ab. 

  • Sie baut schädliche Stoffe ab,
    zum Beispiel Alkohol, Medikamente.

  • Sie bildet Hormone.

  • Hormone sind Boten-Stoffe
    und steuern wichtige Funktionen des Körpers,
    zum Beispiel die Verdauung.

  • Sie bildet Stoffe für die Blut-Gerinnung.
    Das bedeutet: Wenn Sie eine Wunde haben,
    dann wird das Blut dort nach kurzer Zeit fest.
    Die Blutung hört auf.

Was sind Leber-Werte?

Die Leber-Werte zeigen:
Die Leber ist gesund.
Oder die Leber ist krank.

Die Ärztin oder der Arzt möchte Ihre Leber-Werte wissen.
Deshalb nimmt die Ärztin oder der Arzt Ihnen Blut ab.
Im Labor werden die Leber-Werte mit Zahlen bestimmt.
Ihre Ärztin oder Ihr Arzt kann diese Zahlen beurteilen und Ihnen sagen:
Ihre Leber-Werte sind hoch, normal oder niedrig.

Was sind erhöhte Leber-Werte?

Wenn die Leber beschädigt ist,
dann sind manche Leber-Werte höher als sonst.
Und andere Leber-Werte sind niedriger.

Wenn viele Leber-Werte verändert sind,
dann kann das ein Hinweis auf einen Leber-Schaden sein.
Oder ein Hinweis darauf,
dass ein anderes Organ krank ist.

Die Ursachen für einen Leber-Schaden sind zum Beispiel:

  • Alkohol, Drogen, Medikamente und andere schädliche Stoffe

  • Krankheits-Erreger wie zum Beispiel Viren oder Bakterien

  • fettes Essen, das Sie über viele Jahre gegessen haben

  • Krankheiten der Gallen-Wege oder Gallen-Steine

Welche Anzeichen gibt es für einen Leber-Schaden?

Anzeichen für einen Leber-Schaden können sein:
Müdigkeit, Erschöpfung oder Druck-Gefühl im rechten Ober-Bauch.

Im späteren Verlauf der Krankheit gibt es noch mehr Anzeichen:
Erbrechen, Schmerzen, Juckreiz
oder die Augen und die Haut haben eine gelbe Farbe.

Welche Leber-Erkrankungen gibt es?

Die häufigsten Leber-Erkrankungen sind:

  • Fett-Leber und Fett-Leber-Entzündung.

  • Befall der Leber durch Viren: Das Fachwort ist Virus-Infektion.

  • Schrumpf-Leber: Das Fachwort ist Leber-Zirrhose.

Was ist eine Fett-Leber und eine Fett-Leber-Entzündung?

Viele Menschen essen häufig fettes Essen.
Wenn die Leber das Fett nicht mehr verarbeiten kann,
dann speichert sie das Fett.
So entsteht eine Fett-Leber.
Eine Fett-Leber tut nicht weh.

Die Ursachen für eine Fett-Leber können sein:

  • regelmäßiges Trinken von Alkohol

  • fettes Essen und zu viel Essen

  • Fett-Leibigkeit: Das Fachwort ist Adipositas.
    Das sind Menschen, die sehr dick sind.

  • Zucker-Krankheit: Das Fachwort ist Diabetes mellitus.

  • Medikamente

  • wenig Bewegung

Manche Menschen mit einer Fett-Leber bekommen
auch eine Fett-Leber-Entzündung.
Es gibt für beide Krankheiten keine Medikamente.

Sie können wieder gesund werden.
Sie können dafür selbst etwas tun:
keinen Alkohol trinken, Gewicht abnehmen, sich bewegen
und sich gesund ernähren.

Virus-Infektionen der Leber

Eine Infektion ist eine Entzündung durch Krankheits-Erreger.
Krankheits-Erreger sind zum Beispiel Viren.
Eine Leber-Entzündung kann durch Viren entstehen.
Das Fachwort ist He-pa-ti-tis.
Die Viren heißen Hepatitis-Viren A, B, C, D und E.

Die Entzündung heilt oft von allein.
Manchmal heilt sie nicht.
Dann ist man dauerhaft krank.
Bei Hepatitis B und Hepatitis C können Medikamente helfen.

Sie können sich vor bestimmten Leber-Entzündungen schützen.
Das sind Leber-Entzündungen, die durch Viren entstehen.
Es gibt gegen bestimmte Hepatitis-Viren eine Impfung.
Fragen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt.

Schrumpf-Leber

Eine Schrumpf-Leber entsteht, wenn die Leber häufig krank war.
Und diese Krankheit lange gedauert hat.
Dann hat die Leber einen dauerhaften Schaden.
Sie bekommen körperliche Beschwerden.
Und manchmal wird aus der Leber-Zirrhose ein Leber-Krebs.
Leber-Krebs ist eine bösartige Krankheit.

Die Ursachen für eine Schrumpf-Leber können sein:
Zu viel Alkohol oder eine Virus-Infektion der Leber.

Eine Schrumpf-Leber ist nicht heilbar.
Aber durch eine gesunde Lebens-Weise
kann man die Erkrankung aufhalten.

Was können Sie selbst tun?

  • Essen Sie gesund, zum Beispiel viel Gemüse.

  • Essen Sie wenig fettes Essen, zum Beispiel Pommes frites.

  • Bewegen Sie sich.
    Machen Sie zum Beispiel jeden Tag einen Spaziergang
    oder machen Sie Sport.

  • Wenn Sie zu viel wiegen,
    dann sollen Sie langsam abnehmen.
    Essen Sie weniger am Tag.
    Aber machen Sie keine Diät.
    Bei einer Diät essen Sie nur ganz bestimmte Lebens-Mittel.
    Das belastet Ihre Leber.

  • Trinken Sie keinen Alkohol.
    Der Alkohol schadet Ihrer Leber und
    macht Ihre Krankheit schlimmer.

Wo bekommen Sie sonst noch Hilfe?

Wenn Sie Probleme mit dem Alkohol haben,
dann lassen Sie sich von Fachleuten beraten.
Zum Beispiel von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt
oder von Fachleuten in einer Sucht-Beratungs-Stelle.

Auch andere Menschen haben eine Leber-Erkrankung.
Gehen Sie in eine Selbsthilfe-Gruppe.
Dort können Sie Erfahrungen mit anderen Betroffenen austauschen.
Hier gibt es Informationen zu Selbsthilfe-Gruppen: www.nakos.de

Wer hat dieses Informations-Blatt gemacht?

Dieses Informations-Blatt ist vom
Ärztlichen Zentrum für Qualität in der Medizin, kurz: ÄZQ.
Das ÄZQ ist eine Gruppe von Fachleuten für Gesundheit.
Die Informationen auf diesem Blatt sind zuverlässig und aktuell.
Mehr über das ÄZQ erfahren Sie unter:
www.patienten-information.de

Oder Sie schreiben dem ÄZQ eine E-Mail an:

Für die Texte in Leichter Sprache arbeitet das ÄZQ
zusammen mit Special Olympics Deutschland, kurz: SOD.
SOD ist die größte Sport-Organisation
für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung.
Mehr Informationen zum Thema Gesundheit in Leichter Sprache
finden Sie unter: www.gesundheit-leicht-verstehen.de

Den Original-Text zu diesem Informations-Blatt finden Sie unter:
www.patienten-information.de/kurzinformationen/lebererkrankungen

April 2020, herausgegeben von Bundesärztekammer und Kassenärztlicher Bundesvereinigung

Was tun wenn die Leberwerte zu niedrig sind?

Lebensmittel, die die Leberwerte senken.
Wasser und Kräutertee (mindestens 2 Liter pro Tag) ... .
Kaffee. ... .
Dunkle Schokolade (0,55 Gramm pro kg/Körpergewicht) ... .
Endiviensalat, Rosenkohl und andere Bittergemüse. ... .
Fettarme Fisch- (Rotbarsch, Scholle, Schellfisch) und Fleischsorten (Huhn, magerer Schinken).

Was ist wenn der GPT Wert zu niedrig ist?

Dass der GPT-Blutwert zu niedrig ausfällt, ist nicht möglich und daher klinisch auch nicht relevant. Bei schweren Leberschäden (Hepatitis oder Vergiftungen) können die Werte über 100fach erhöht sein. Je höher die Vergiftung und der Schaden der Leber desto höher ist der GPT-Blutwert.

Bei welchen leberwerten wird es gefährlich?

Die Leber kann ihre Aufgaben nicht mehr erfüllen. Es kann zu Störungen des Stoffwechsels, des Hormonhaushalts oder der Blutgerinnung kommen. Schadstoffe werden nicht mehr ausreichend abgebaut. Im Gegensatz zu anderen Lebererkrankungen kann sich eine Leberzirrhose in der Regel nicht zurückbilden.

Wann ist der GGT Wert zu niedrig?

Normalerweise befindet sich nur sehr wenig GGT im Serum. Abhängig von der Labormethode liegt der Normalbereich etwa bei: Männer: bis 60 U/l. Frauen: bis 40 U/l.