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Farbdopplerdarstellung einer Mitralklappeninsuffizienz Die farbkodierte Doppler-Sonografie (Abk.: FKDS; Synonym: Angiodynographie; kurz: der Farbdoppler) ist eine Form der Ultraschalluntersuchung, mit der die Richtung des Blutflusses in Bezug auf den Schallkopf farblich in Rot oder Blau dargestellt wird. Somit kann der Blutfluss in Arterien von jenem in den Venen unterschieden werden und letztlich damit Aussagen über das Vorliegen und das Ausmaß von Durchblutungsstörungen getroffen werden. Außerdem hilft der Farbdoppler, kleine Gefäße aufzufinden, die im B-Bild nicht dargestellt werden können, sowie in der Echokardiografie unter anderem Funktionsstörungen der Herzklappen und Defekte im Herzmuskel zu beurteilen. Da die Kombination von Doppler-Sonographie und B-Bild auch als Duplexsonographie bekannt ist, wird die hier beschriebene Variante auch häufig als farbkodierte Duplexsonographie (kurz: Farbduplex) bezeichnet.[1] Physikalische Grundlagen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Doppler-Effekt bewirkt eine Änderung der Frequenz von Schallwellen, wenn sie von einem bewegten Objekt reflektiert oder gestreut werden. Dieser Effekt wird beim Farbdoppler ausgenutzt. Der Schallkopf sendet dabei einen Ton von definierter Frequenz aus (meist mehrere MHz). Dieser Ton wird vom angestrahlten Medium (z. B. dem Blut) reflektiert, und die Frequenz gemäß dem Doppler-Effekt verändert. Dieser reflektierte Ton wird von einem Mikrofon im Schallkopf gemessen und anschließend im Computer ausgewertet. Dabei werden die gemessenen Geschwindigkeiten farblich kodiert. Fluss zum Schallkopf hin wird üblicherweise in Rot dargestellt, Fluss vom Schallkopf weg in Blau. Dabei werden die verschiedenen Geschwindigkeiten in verschiedenen Farbstufen angezeigt; so stellt zum Beispiel ein helles Rot eine höhere Geschwindigkeit dar als ein dunkles Rot. Der Farb-Pixel stellt die mittlere Geschwindigkeit eines Volumens dar und wird mit Hilfe von Autokorrelation berechnet.[2] Das Farbdoppler-Bild wird dem B-Mode-Bild überlagert und dem Untersuchenden auf einem Bildschirm angezeigt. Dies geschieht in Echtzeit. Medizinische Anwendungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Farbdoppler hilft anatomische Strukturen und Pathologien aufzufinden. Zur klinischen Anwendung kommt der Farbdoppler in folgenden Bereichen:
Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine numerische Bewertung der Farbdarstellung wie auch der verarbeiteten Rohdaten liefert keine evidente Entscheidungsgrundlage für eine finale Differenzierung der Gewebeeigenschaften hinsichtlich der Dignität (maligner Tumor oder benigner Tumor). Die automatische oder auch nur die visuelle Qualifizierung von Gewebe beispielsweise bei der Frage nach Metastasierung ist nicht möglich. Eine solche Qualifizierung kann stattdessen mit einer Nadelbiopsie durchgeführt werden. Allerdings liefert die Differenzierung nach physikalischen Parametern und die entsprechende Färbung eine gute Einschätzung der Lokalisierung, insbesondere der räumlichen Verteilung von Gewebe gleicher Eigenschaften.[5] Weiterentwicklungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Folgende Weiterentwicklungen liefern weitere Parameter zur Gewebsdifferenzierung: Tissue-Doppler-Darstellung des Myokards in parasternal langer Achse
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Was ist schwarz auf dem Ultraschall?Was bedeuten die grauen und schwarzen Punkte im Ultraschallbild? Flüssigkeitsgefüllte Körperhohlräume kann der Ultraschall vollständig und ungehindert passieren. Dies stellt sich auf dem Ultraschallbild schwarz dar. Knochen dagegen lassen keinen Schall durch und reflektieren ihn vollständig.
Was ist das Weiße im Ultraschall?Bekanntestes Beispiel ist der sogenannte »white spot«. Das ist ein weißer Fleck, den man im Herzen des Feten beim Ultraschall sieht. Es handelt sich dabei um eine Mikrokalzifizierung des Papillarmuskels (Braun 1994), die keinen Krankheitswert hat (siehe Abbildung 1).
Kann man einen Tumor mit Ultraschall sehen?Die Ultraschalluntersuchung ist relativ leicht durchzuführen und für den Patienten schmerz- und strahlungsfrei. Häufig kann der Arzt mit dieser Methode feststellen, ob ein Tumor vorliegt und wenn ja, wo innerhalb des Organs er sich befindet. Außerdem lassen sich eventuelle Metastasen erkennen.
Was ist B Mode?Der B-Mode stellt eine Weiterentwicklung des A-Mode dar. Der Schallkopf sendet Ultraschallwellen aus, die in einer Ebene etwa senkrecht zur Körperoberfläche laufen und vom Gewebe reflektiert werden.
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