Warum schläft meine Freundin nicht mehr mit mir

Psychotest: Warum schläft er nicht mehr mit mir?

Du hast das Gefühl, euer Sexleben gleicht dem eines Rentnerehepaares? Dann finde jetzt heraus, warum er keine Lust mehr hat und mach den Test

Kennt ihr die Situation? Ihr seid unsterblich verliebt, aber euer Auserwählter sieht euch nur als gute Freundin und ihr tappt mal wieder in die Kumpelfalle? Oder seid ihr der Typ Frau, der sogar Sonntags ungeschminkt beim Bäcker noch alle Blicke von ... Weiterlesen

Seit „Sex and the City“ glauben irgendwie alle Menschen, dass Frauen immerzu über Sex reden, dass Frauen mit Sex angeben und, vor allem, dass Frauen immerzu Sex wollen. Meine Erfahrung ist die: Frauen reden am allerliebsten und am allerehrlichsten über Sex, wenn sie vom Sex so richtig angenervt und frustriert sind, also potenziell eher am Ende einer Beziehung.

Frauen haben Sex, …

… mit dem eigenen Mann und darum selten.

… mit dem eigenen Mann, aus Höflichkeit.

Lesen Sie auch

… mit einem fremden Mann und darum wilden.

… mit einem geträumten Mann. Fantastischen.

Beginnen wir mit dem Anfang:

… mit dem eigenen Mann. Und darum selten.

Mir fällt meine Freundin Annika ein. Annika ist seit zehn Jahren mit Sven verheiratet. Annika und Sven haben drei Kinder. Annika und Sven sind ein besonders überdurchschnittliches und zugleich ein total durchschnittliches Paar. Überdurchschnittlich was Aussehen, Einkommen anbelangt. Überdurchschnittlich, von außen betrachtet.

Von außen toll

Betrachten wir sie mal von außen. Wir sehen Sven und Annika im Partymodus. Der Partymodus geht so: Sven und Annika haben Gäste, Sven nennt Annika „meine Süße“ und „meine Liebste“. „Meine Liebste und ich waren gestern im Kino“, ist ein typischer Satz. Ein anderer typischer Partymodussatz ist: „Gehst du bitte diesmal nach der Kleinen sehen, Süße?“ Das sagt Sven, wenn es aus dem Babyfon quakt. Und jeder denkt: „Wow, die ganzen letzten Male hat Sven nach der Kleinen gesehen.“

Annika ist im Partymodus sehr anschmiegsam. Sie sieht nach mühsam unterdrückter Lust auf Sven aus. So, als würde sie eigentlich lieber seinen warmen Penis als einen kalten Cocktail in der Hand halten – und nur aus Höflichkeit mit dem Umtausch warten, bis die Gäste weg sind. Wenn Annika mit Sven spricht, nennt sie ihn „Schatzi“, wenn sie über ihn spricht, „Svenni“. In ihrem Handy hat sie ihn als „Megasven“ gespeichert.

Das mit Megasven weiß ich, weil sie mir vor vielleicht zwei Jahren Svens Telefonnummer per SMS geschickt hat. Ich weiß nicht mehr, wofür ich Svens Nummer brauchte. Aber jetzt hab ich sie in meinen Kontakten gespeichert, unter M. Ich kann nicht aufhören, über Megasven nachzudenken. Was bedeutet das Mega? Es kann eigentlich nur eins bedeuten, nämlich, dass Sven einen megagroßen Penis hat. Sonst hätte sie ihn ja als Schatzi oder als Svenni speichern können. Sven ist nicht groß. Er ist ein kleiner, zäher Typ. Ein kleiner, zäher Typ mit einem megagroßen Penis.

Ich würde gern nicht über Svens Penis nachdenken müssen. Aber wenn ich in den Kontakten auf M gehe, um Mutti anzurufen oder Marlen oder Musikschule oder Michaela, dann stolpere ich über Megasven. Es ist jedes Mal ein kleiner Schock. So, als wenn ich meinem Chef plötzlich ohne Hose begegnen würde.

Nach jeder Party, wenn Annika um ihn herumgeschnurrt ist, fällt Sven mit dem Riesenpenis über Annika her, ist doch klar. Und wenn keine Party ist, fällt er auch über sie her, nur schon etwas früher am Abend und später dann noch mal. Das war meine Fantasie in Bezug auf die beiden. Ich gebe zu, ich war neidisch. Nicht so sehr darauf, dass Sven über Annika herfiel. Aber darauf, dass Annika ihn über sich herfallen ließ. Woher nahm sie so viel Hormon?

Wenn eine Frau einen Mann, den sie in- und auswendig kennt, so dermaßen aufregend findet, ist das eine Leistung, um die man sie mit Fug und Recht beneiden darf, finde ich.

Oder doch nicht so toll?

Jetzt wird es höchste Zeit, den anderen Modus der beiden zu betrachten. Als Außenstehender kriegt man den Alltag fremder Leute ja üblicherweise nicht mit, aber manchmal eben doch. Ich neigte bei Sven und Annika sehr lange dazu, den Alltagsmodus zu verdrängen, weil der so stinklangweilig ist. Wie bei allen meinen Freundinnen mit Männern und Kindern.

So sieht der Alltagsmodus aus: Wenn keine Party ist, kommt Sven abends spät nach Hause. Meistens sogar sehr spät. Er arbeitet gern lange. Neulich, ich holte gerade eines meiner Kinder bei einem von Annikas Kindern ab, kam Sven ausnahmsweise früher nach Hause.

„Warum stand schon wieder das Garagentor offen?“, fragte Sven zur Begrüßung, und ich dachte noch: „Wie herrlich ist doch dieser ordentliche Mann“, denn die Schlamperei mit dem offenen Garagentor war mir auch schon aufgefallen.

„Weil ich keine Zeit hatte, es zu schließen“, antwortete Annika. Sven wollte dann wissen, warum Annika von der Betreuung von drei Kindern so gestresst sei, wo doch die Erzieherinnen im Kindergarten zehn Kinder gleichzeitig betreuen können. Sie wollte dann wissen, warum er nicht einfach bis Mitternacht im Büro bleibe, um sich den Arsch breit zu sitzen, anstatt zu Hause die Abläufe zu stören. Was Sven antwortete, bekam ich nicht mehr mit, denn ich hatte mein Kind gefunden und machte mich aus dem Staub. Ich hatte das Gefühl, dass das, was an diesem Abend zwischen den beiden ablaufen würde, nichts mit Sex zu tun haben und trotzdem sehr wild werden würde.

Nach diesem Einblick in den Alltagsmodus der schnurrenden Annika und des Megasven war ich verwirrt. Noch etwas später klärte sich dann alles auf. Annika besuchte mich, abends, ohne Sven und Kinder, und sprach zum ersten Mal mit mir über Sex. Annika hat normalerweise nicht nur keine Lust, über Sex zu reden. Annika hat auch keine Lust auf Sex. Sie geht am liebsten zusammen mit den Kindern ins Bett und versucht, ihre Müdigkeit wegzuschlafen. Sie schläft, von Kinderstörungen abgesehen, bis der Wecker klingelt. Nach einer Party lässt sie das Cocktailglas stehen und fällt ins Bett. Und zwar allein. Sven räumt das Cocktailglas in die Spülmaschine und bleibt mit sich und seinem Megapenis einsam zurück.

Betrachten wir es nun einmal von der anderen Seite. Annika war in acht Jahren drei Mal schwanger. Mindestens drei Mal muss es zwischen ihr und Sven zu Sex gekommen sein.

Ziemlich anstrengend

Allerdings hat sie in der Folge acht Jahre lang immerzu Kinder gestillt und getröstet. Sie hat seit acht Jahren nicht mehr ungestört geschlafen. Die Nächte reichen nicht zum Ausschlafen.

Am Tag lernt jedes Kind ein Instrument, treibt einen Sport und geht Freunde besuchen. Annika organisiert das. Sie bringt, sie holt.

Hausschuhe aus, Schuhe an, Jacke an, Mütze an, Schal an, „Gehst du noch mal auf die Toilette?“, „Nein, ich muss nicht“, „Geh zur Sicherheit“, „Nein, ich muss nicht“, „Bitte geh“, „Nein, ich muss nicht“, „Verdammt, jetzt gehst du!“ Kinder ins Auto setzen, Kinder anschnallen, Kinder abschnallen, Kinder aus dem Auto heben, Treppen hochtragen.

Jacke aus, Mütze aus, Schal aus, Schuhe aus. „Gehst du jetzt bitte auf die Toilette?“ „Nein, ich muss nicht“, „Natürlich musst du“, „Nein, ich muss nicht“, eingepinkelte Hosen ausziehen, Flecken von fremden Teppichen wischen, Wasserflasche, geschnippeltes Obst aus Tupperdose, Kinderwagenspaziergänge, Spielplatzbesuche mit Kinderwagen, Supermarktbesuche mit Kinderwagen.

Vier Teller, vier Messer, vier Gabeln, vier Gläser auf den Tisch, morgens fünf, da ist Sven dabei, Mittagessen, warm, Abendessen, warm, Frühstück, kalt, warmer Kakao. Obst in Tupperdose schnippeln, Wasserflasche füllen, Windelvorrat in den Wickelrucksack, „Hast du die Zähne geputzt?“, „Bitte kämm dir die Haare“, „Du sollst deinen Ranzen am Abend packen“, „Nimm dem Kleinen nicht das Bobbycar weg“, „Hört auf zu streiten“, „Hört bitte auf zu streiten“, „Hört sofort auf zu streiten“, „Hört bitte sofort auf zu streiten“, „Nein, das größte Stück ist nicht für dich“.

Sie denkt an Hausaufgaben, an Ausflüge und Schulprojekte, an Pausenbrote, ans Geld für die Klassenkasse. Das ist der Alltag von Annika. Wenn Sven nach Hause kommt, will er Sex. Aber Annika will nicht. Sie ist zu müde für Svens Megapenis.

„Ich fühle mich wie in Beton gegossen“, sagte Annika, als sie mich neulich besuchte.

„Ich habe keine Lust auf Sex“, sagte Annika.

„Ich hasse Sven, wenn er nach Hause kommt und zu mir ins Bett steigt“, sagte Annika.

„Ich will schlafen“, sagte Annika.

„Ich hasse Svens Penis“, sagte Annika.

Ich hätte jetzt gern nachgefragt. Ob es an der Größe liegt, hätte ich gern gewusst, aber ich hielt mich zurück. Ich erinnerte mich daran, dass ich den Penis von Sven ja gar nicht kenne. Meine Frage hätte sie also verwirrt.

Als Annika neulich bei mir saß, ohne Kinder und ohne Sven, hatte Sven ihr gerade gesagt, dass es eine Frau gibt, die sich mehr für seinen Penis interessiert. Und obwohl Annika Svens Penis hasst, weinte sie.

Frauen haben Sex …

… mit dem eigenen Mann. Aus Höflichkeit.

Vor einer Weile habe ich mal eine Sexumfrage gelesen. Ich weiß, dass Sexumfragen heikel sind, einfach weil nirgendwo so viel gelogen wird wie beim eigenen Sex. Aber an eine Frage und an die Antworten erinnere ich mich gut, weil das, was rauskam, so schrecklich war, dass es unmöglich gelogen sein konnte. Die Frage hieß: „Warum schlafen Sie mit Ihrem Mann?“

Die häufigste Antwort war: „Weil ich meinem Mann meine Liebe zeigen möchte.“

Danach kam: „Weil mein Mann Sex will.“

Dann: „Weil mein Mann nach dem Sex großzügig ist.“

Zum Schluss: „Weil ich Lust habe.“

Am meisten beeindruckt hat mich die Topantwort: „Weil ich meinem Mann meine Liebe zeigen möchte.“ Ich stelle mir das so vor: Der Mann geht zu seiner Frau und hat Lust. Sie hat keine Lust. Sie will aber nicht sagen, „Hugo, ich hab heute keine Lust“, weil sie das gestern und vorgestern auch schon gesagt hat und weil sie ihn eigentlich liebt und weil sie ihn eigentlich nicht verletzen will und weil es ja eigentlich auch nicht schlimm ist, was er will. Also sagt sie: „Komm rauf.“ Ein bisschen wie im Bordell, nur dass es nichts kostet.

Ziemlich höflich

Von der Seite der Frau ist das doch pure Höflichkeit. Wie jemandem die Tür aufhalten. Ein kurzer Moment, der glücklich macht.

Charlotte Roche hat in den „Schoßgebeten“ beschrieben, wie es ist, wenn die Frau dem Mann mit Sex ihre Liebe zeigen möchte. Es ging um Höflichkeitssex in Perfektion. Ich kann die Szene nicht vergessen. Die Frau, wahrscheinlich die Roche selbst, bereitet darin das Liebesnest vor.

Sie macht das ziemlich akribisch, mit Wärmelampen und Vaseline und Tüchern und Laken, und man denkt, da freut sich aber jemand auf das, was gleich kommt. Und dann kommt raus, dass sie eigentlich nicht will. Sie will nicht, sie hat keine Lust, es widert sie sogar ein bisschen an, was er mit ihr machen wird. Dabei macht er gar nichts Besonderes, halt Sex in allen möglichen Varianten, nur dass es bei ihm nicht so schnell vorbei ist wie bei Durchschnittspaaren. Es dauert Stunden. Um damit klarzukommen, versucht sie, es zu bejahen. Sie arbeitet richtig mit, vor allem natürlich penismäßig. Sie findet, dass er ein guter Liebhaber ist. Es gibt nur ein Problem, nämlich dass sie keine Lust hat. Aber sie bereitet trotzdem das Bett vor. Warum? Weil sie ihn liebt. Weil sie ihn nicht verletzen will. Weil sie ihn nicht verlieren will. Weil sie höflich ist.

Ziemlich angenervt

Nun zu Magdalena und Max. Magdalena und Max sind seit 17 Jahren verheiratet. Noch sieben Jahre, und sie feiern Silberhochzeit. Und nach weiteren 25 Jahren ist die goldene Hochzeit dran. Ich erwähne das mit der goldenen Hochzeit, weil Magdalena mir immer vorrechnet, wie lange es noch dauert bis dahin. Für Magdalena ist die goldene Hochzeit ein magisches Datum, nämlich der Tag, ab dem sie keinen, also gar keinen Sex mehr mit Max haben muss.

Wenn die beiden goldene Hochzeit haben, wird Max 75 sein. Magdalena hat gelesen, dass beim Mann mit allerspätestens 75 der Sexualtrieb verschwunden ist. „Von da an sind wir ‘ein schönes altes Paar‘.“ Sie sagt, dass sie sich darauf freut.

Ich sehe „schöne alte Paare“ auch ganz gern. Wenn sie Hand in Hand über die Straße zuckeln oder im Supermarkt gemeinsam entscheiden, ob es mittags Hühnchen oder Schweinchen geben soll, ist es so, als hätten sie noch nie Sex gehabt. Es sieht wie reine Liebe aus – selbst dann, wenn sie in Wirklichkeit ein total versautes Sexualleben hinter sich haben. Im Alter ist der Trieb dann weg. Die Alten wollen nicht mehr – weder mit dem eigenen Mann noch mit dem Mann der Freundin noch mit der Nachbarin.

Wie gesagt, ich mag alte Ehepaare. Aber um Max tut es mir leid. Er ist groß und mager. Er hat graue Schläfen und blaue Augen. Er sieht einfach verdammt gut aus. Er sieht, um es abzukürzen, wie ein Mann mit Penis aus. Natürlich sieht man nichts, denn Max trägt selbstverständlich Hosen. Die Hosen sitzen gut. Nicht zu eng, sondern so, wie es sich gehört im zivilisierten, geschlechtslosen Alltagsleben.

Ziemlich ungerecht

Und trotzdem erwische ich mich immer wieder dabei, dass ich finde, dass er wie ein Mann mit Penis aussieht. Bedauerlicherweise ist Max nur an einer einzigen Frau interessiert. Und zwar ausgerechnet an der einen Frau, die überhaupt nicht an ihm interessiert ist, nämlich an seiner eigenen.

Magdalena denkt viel nach, vor allem über sich. Um sich noch besser zu verstehen, hat sie vor zwei Jahren mit einer Therapie begonnen. Seit sie Therapie macht, spricht sie immerzu über Sex. „Ich schlafe eigentlich gern mit Max.“ So fangen unsere Sexgespräche immer an.

„Ich schlafe eigentlich gern mit Max, aber nach 17 Jahren Wiederholung kann keine Frau der Welt den gleichen Film spannend finden.“ Max will einmal in der Woche Sex. Magdalena findet: „52 Wiederholungen pro Jahr – das ist was für Minderbemittelte.“

Soeben erschienen: Kathrin Spoerr, Das Leben mit mir ist die Hölle für mich. Heyne, München, 208 S., 12,99 Euro.

Soeben erschienen: Kathrin Spoerr, Das Leben mit mir ist die Hölle für mich. Heyne, München, 208 S., 12,99 Euro

Soeben erschienen: Kathrin Spoerr, Das Leben mit mir ist die Hölle für mich. Heyne, München, 208 S., 12,99 Euro

Quelle: Heyne Verlag

Was tun wenn die Freundin nicht mit einem schlafen will?

Sagen Sie Ihrer Freundin nicht nur, dass Sie sie lieben, sondern beweisen Sie es ihr, indem Sie hinter ihr stehen und ihrer Freundin die nötige Zeit geben. Dies wird Ihre Beziehung zusammenschweißen und stark machen. Machen Sie sich bewusst, dass das Miteinanderschlafen nur ein Element in Ihrer Beziehung ist.

Warum will meine Frau keine Nähe mehr?

Der wesentliche Grund, warum sich Frauen von ihren Männern körperlich distanzieren, ist, dass sie sich emotional zurück gezogen haben. Sie fühlen sich von ihrem Mann mit den gewachsenen Aufgaben allein gelassen.

Warum will er nie bei mir schlafen?

Asexualität. Mein Freund will nicht mehr mit mir schlafen oder tut es, aber widerwillig? Dann kann es sein, dass dein Freund auch einfach asexuell ist. Asexuell zu sein bedeutet, dass man keinerlei Lust auf Sex verspürt und dadurch auch keinen haben möchte.

Warum kann ich neben meiner Freundin nicht schlafen?

Manchmal hilft es schon, Ihren Partner nachts leicht anzustupsen. Bringt das nichts, kann auch ein Schnarchrucksack helfen, der die Rückenlage beim Schlafen verhindert. Wenn das Schnarchen des Partners auch Sie selber wach hält, sorgen Ohrenstöpsel für Stille.