Sms die von ihnen gekaufte ware wurde per express verschickt

Viele Menschen erwarten in diesen Tag Pakete von Onlineshops oder von Freunden und Familie. Sie sind daher auch gewohnt, von den Lieferdiensten dazu Benachrichtigungen aufs Smartphone zu bekommen. Darauf setzen offenbar auch Betrüger, die gefälschte Paketbenachrichtigungen per SMS verschicken. Die SMS enthalten einen Link, mit dem Schadsoftware aufs Handy gelangen kann. Die verbreitete sich in den letzten Tagen offenbar in ganz Deutschland: Neben dem Landeskriminalamt Niedersachsen und der Polizei in Mecklenburg-Vorpommern warnt auch die Polizei Berlin vor der SMS-Masche.

Neuer Abschnitt

Smartphone-Nutzer bekommen offenbar eine SMS mit den Worten "Ihr Paket wurde verschickt. Bitte überprüfen und akzeptieren Sie es." Die Nachricht enthält zudem einen Link, auf den die Empfänger dann klicken sollen. Der sieht verkürzt in etwa so aus: "http://v…..jxgt.duckdns.org". Wer tatsächlich auf den Link klickt, kann damit laut LKA Niedersachsen offenbar eine Schadsoftware aufs Handy laden. Das Programm kann dann SMS und MMS senden und empfangen.

Das wurde offenbar genutzt, um den Link zum Schadprogramm an viele andere Nutzer zu verschicken. Zudem ermöglicht die Software laut den Beamten offenbar auch die Fernsteuerung des Smartphones. Die Warnungen der Polizei beziehen sich auf Android-Handys. Allerdings wird nicht ganz klar, ob auch iPhones von der Betrugsmasche betroffen sein können. Laut LKA Niedersachsen ist es bei iPhones aber generell nicht so einfach, unbekannte Apps zu installieren. Nutzer dürften also wahrscheinlich keine Probleme bekommen.

Wie kann man sich schützen?

Polizei und LKA raten, keine Links in SMS von unbekannten Absendern anzuklicken. Bei Android-Smartphones sollten Nutzer in den Einstellungen zudem die Option deaktivieren, dass unbekannte Apps installiert werden können. Dann können Schadprogramme wie in der gefälschten Paketbenachrichtigung nicht mehr auf dem Smartphone ausgeführt werden. Dafür reicht es, in der Suche "unbek" anzugeben, so das LKA Niedersachsen. Dann werden Nutzer automatisch zur richtigen Einstellungsmöglichkeit geführt. Wer aus Versehen trotzdem auf den Link klickt, kann das Handy schnell in den Flugmodus stellen. Dann sollte man eine Drittanbietersperre beim Mobilfunkanbieter beantragen. Sonst können weitere Kosten entstehen, wenn Dritte massenhaft SMS oder MMS über das Handy verschicken.

Dieses Thema im Programm MDR JUMP Nachrichten | 29. Januar 2021 | 13:00 Uhr

Spammer locken per SMS mit Paketzustellungen

Fake-Paketzustellungen per SMS: So wehren Sie sich!

Haben Sie eine Nachricht aufs Handy bekommen, dass ein Paket geliefert wird? So wehren Sie sich gegen den gefährlichen Spam!

Spam im E-Mail-Konto ist leider nichts Besonderes, Spam als SMS aufs Handy ist aber eher selten. Umso unsicherer sind die Empfänger, ob da nicht doch etwas dran ist. Aktuell bekommen sehr viele Deutsche Nachrichten aufs Handy, dass ein Paket unterwegs ist. Dahinter steckt dieselbe Masche wie bei E-Mail-Spam: Internet-Kriminelle wollen an Ihre Daten. Testen Sie, ob Ihre Nummer auch betroffen ist – und wehren Sie sich gegen die Betrüger!

SMS-Spam: Fake-Paketbenachrichtigung

"Ihre Bestellung ist unterwegs. Klicken Sie auf folgenden Link, um die Sendungsverfolgung zu öffnen." So oder so ähnlich klingen SMS-Nachrichten, die unzählige deutsche Handy-Besitzer gerade erhalten. Die Absender wollen die Empfänger damit auf Internetseiten locken, auf denen sie Log-in-Informationen abgreifen oder Malware verteilen. Wenn Sie so eine Nachricht erhalten, löschen Sie sie direkt und klicken Sie nicht auf den Link. Sie erkennen den Spam sehr einfach an der URL. Die gehört nämlich nicht zu DHL oder einem anderen Paketzusteller, sondern leitet auf kryptische Seiten weiter. Ignorieren Sie die Nachricht einfach, es ist kein Paket unterwegs. Falls Sie die Seite doch geöffnet haben, scannen Sie Ihr Handy auf Schadsoftware. Und haben Sie dort auch Anmeldedaten eingegeben, ändern Sie diese schnellstmöglich.

SMS-Spam: Kennen Spammer Ihre Nummer?

Die Kriminellen nutzen für die aktuelle Spam-Welle einen Datensatz, der bei Facebook abhanden kam. Darin enthalten sind unter anderem die Telefonnummern von mehr als 500 Millionen Facebook-Nutzer:innen. Testen Sie jetzt, ob Ihre Nummer auch dabei ist: Mit dem kostenlosen Test bei HaveIBeenPwned checken Sie schnell und einfach, ob Ihre Nummer in dem Datensatz von Facebook oder anderen gestohlenen Datensätzen enthalten ist. Tippen Sie einfach Ihre Nummer im internationalen Format ein, also etwa +4917212345678, und schon sagt Ihnen die Seite, ob Sie in Gefahr sind, ebenfalls Spam-SMS zu erhalten.

Verbraucherschutz: So wehren Sie sich!

Sie erhalten ebenfalls Spam-SMS und wollen sich wehren? Dann sind die folgenden Tipps der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen genau richtig für Sie:

  • Was ist zu tun, wenn ich einen Link geöffnet habe? Um den Missbrauch Ihres Smartphones zu vermeiden, sollten Betroffene den Flugmodus aktivieren und den Mobilfunkanbieter informieren. Der erstellt auf Anfrage auch einen Kostennachweis über möglicherweise verschickte SMS. Eine Anzeige bei der Polizei sollte in jedem Fall erstattet werden, auch um mögliche Versicherungsansprüche geltend zu machen.
  • Wie verhinderte ich unerwünschte SMS? In den Einstellungen vieler Nachrichten-Apps können Verbraucher:innen festlegen, dass sie nur SMS von gespeicherten Kontakten empfangen möchten. Wer Service-Angebote wie zum Beispiel Terminerinnerungen oder Informationsdienste von Banken nutzt, muss daran denken, diese Rufnummern fortan einzuspeichern. Manche Smartphones oder Sicherheits-Apps bieten auch Spam-Filter an. Sie können helfen, die Zahl unerwünschter SMS zu verringern. Grundsätzlich gilt: Verbraucher:innen sollten möglichst sparsam mit ihren Daten umgehen und ihre Handynummer nur angeben, wenn es zwingend nötig ist. Wer langfristig von der SMS-Flut betroffen ist, sollte über einen Wechsel der Rufnummer nachdenken.
  • Wie schütze ich mich vor Schäden durch diese SMS? Vorsicht ist insbesondere dann geboten, wenn nach dem Antippen eines Links eine App installiert werden soll. Befinden sich Apps nicht in einem offiziellen Store des Smartphones, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass es schädliche Programme sind. Nutzer:innen eines Android-Smartphones können in den Einstellungen festlegen, dass Apps aus unbekannten Quellen nicht installiert werden dürfen und sich so schützen. Bei iPhones sind nur Installationen aus dem App Store von Apple möglich, sofern man die Geräte nicht selbst manipuliert hat. Verbraucher:innen sollten generell bei ihrem Mobilfunkanbieter eine Drittanbietersperre aktivieren, sofern das noch nicht geschehen ist. Betriebssystem und Apps sollten durch automatische Updates immer aktuell gehalten werden.
  • Was kann ich tun, wenn mir unerwünschte Kosten entstanden sind? Wenn Verbraucher:innen durch unseriöse SMS Kosten entstanden sind, könnte eine Hausratversicherung dafür aufkommen. Viele Verträge enthalten Schutz vor Schäden durch Phishing, wenn zum Beispiel missbräuchlich Einkäufe im Internet getätigt wurden. Auch spezielle Cyberversicherungen können solche Schäden abdecken.