Laborangaben Show Corona-Tests: CT-Wert beim PCR-Test – Das bedeutet erAktualisiert: 22.07.2022, 10:06 | Lesedauer: 4 Minuten Das bedeutet der CT-Wert bei PCR-Tests Das bedeutet der CT-Wert bei PCR-Tests Der CT-Wert gibt bei PCR-Test an, wie ansteckend ein Infizierter ist. Allerdings gibt es bei der Messung des Wertes Anfälligkeiten für Fehldiagnosen. Beschreibung anzeigen Bei einem PCR-Test ist der CT-Wert meistens Teil des Ergebnisses. Wir erklären, was die Kennzahl über eine Corona-Infektion aussagt. Berlin.
Teilweise scheint es in Deutschland derzeit so, als sei die Corona-Pandemie vorüber: Veranstaltungen können wieder ohne größere Einschränkungen stattfinden, Masken werden – mit Ausnahme öffentlicher Verkehrsmittel – nur noch freiwillig getragen. Und auch in den Krankenhäusern ist die Lage aktuell entspannt. Wer sich trotzdem infiziert – und das sind in Deutschland aktuell noch immer mehrere zehntausend Personen täglich – weist das meist über einen PCR-Test nach. Die Tests gelten als eine der stärksten Waffen im Kampf gegen das Coronavirus. Denn im Gegensatz zu Schnelltests werden PCR-Tests im Labor ausgewertet und sind deshalb genauer. Morgenpost von Christine RichterBestellen Sie hier kostenlos den täglichen Newsletter der Chefredakteurin Gerade mit Blick auf die Omikron-Variante können die Tests allerdings fast schon zu genau sein. Denn auch wenn eine getestete Person positiv getestet wird, heißt das nicht zwingend, das sie auch ansteckend ist. Denn dafür ist ein anderer Faktor entscheidend: Die Viruslast, die über den sogenannten CT-Wert bestimmt wird. PCR-Test: Was ist der CT-Wert?Der Grund dafür liegt in der Funktionsweise der PCR-Tests. Dabei wird der Abstrich der Testperson auf bestimmte Abschnitte des viralen Erbguts getestet – die sogenannte RNA. Im Labor wird das im Rachen oder in der Nase gewonnene Material vermehrt. Und da kommt der CT-Wert ins Spiel. Die wichtigsten Fakten:
CT-Wert: Darum gibt es Kritik an seiner AussagekraftNach den Vorgaben des Robert Koch-Instituts können CT-Werte wie folgt interpretiert werden:
Ein hoher CT-Wert heißt allerdings nicht zwingend, dass eine infizierte Person nicht ansteckend ist. Denn der Wert ist nicht bei jedem Test gleich aussagekräftig. Dafür gibt es mehrere Gründe. Einerseits läuft jeder Test anders ab. Abhängig davon, ob ein Rachen- oder Nasenabstrich gemacht wurde oder welche Abstrichmenge genommen wurde, kann der CT-Wert unterschiedlich hoch sein. Außerdem werden PCR-Tests von unterschiedlichen Herstellern produziert. Deshalb kann ihr Ergebnis von Test zu Test variieren. Abhängig ist das Ergebnis außerdem vom Zeitpunkt, zu dem der Test während einer Infektion mit dem Coronavirus gemacht wurde. Hat sich jemand gerade frisch infiziert, kann es sein, dass die Person eine geringe Viruslast hat – ein paar Tage später allerdings schon ansteckend ist. Ab welchem CT-Wert ist Schnelltest negativ?Wer sich mit einem Schnelltest statt PCR-Test testet, kann sich trotz negativem Ergebnis nicht in Sicherheit wiegen. Denn die Schnelltests sind wesentlich ungenauer. Vor allem bei Menschen mit niedriger Viruslast und einem dementsprechend hohen CT-Wert haben die Schnelltests Probleme. Wie hoch die Sensitivität ausfällt, ist bei jedem Schnelltest unterschiedlich. Studien zufolge zeigen einige Schnelltest ab einem CT-Wert von 25 keine Corona-Infektion mehr an, andere dagegen erst ab einem Wert von 32. Wer sich ganz sicher sein will, kommt um einen PCR-Test nicht herum. CT-Wert: RKI nutzt ihn als KriteriumExpertinnen und Experten halten den CT-Wert deshalb für einen schlechten Richtwert, um zu bewerten, ob eine Person ansteckend ist. Das RKI setzt bei Beschäftigten im Gesundheitswesen sowie in Alten- und Pflegeeinrichtungen trotzdem auf den Wert. Sie dürfen ihre Arbeit nach einer Corona-Infektion erst wieder aufnehmen, wenn ihr CT-Wert über 30 liegt.
Allerdings: "Das Ganze ist nur ein Richtwert, auf keinen Fall als tatsächliche Grenze zu verstehen, bei der man sagen kann, der Patient ist definitiv nicht mehr ansteckend", erklärte Martin Stürmer vom Labor für Interdisziplinäre Medizin dem Bayerischen Rundfunk. "Das muss man sehr vorsichtig kommunizieren und kann diesen Wert nicht als Goldstandard herausgeben". Dieser Artikel ist zuerst auf morgenpost.de erschienen.
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