Paracetamol vor oder nach dem essen

Kopfschmerzen, Zahnweh oder Rückenprobleme – viele Geplagte greifen hier schnell zu Mitteln aus der Hausapotheke und sparen sich den Besuch beim Arzt. „Das ist prinzipiell OK, wenn die Patienten den Schmerz kennen und wissen, dass er mit ihren Tabletten problemlos wieder weggeht“, erklärt Oliver Emrich, Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin. Ist der Schmerz ungewöhnlich stark oder neu, sollte allerdings ein Arzt genauer nach der Ursache suchen. FOCUS-GESUNDHEIT beantwortet Ihnen die fünf wichtigsten Fragen zum richtigen Umgang mit Schmerzmitteln.

Vor oder nach der Mahlzeit?

Damit Schmerzmedikamente schnellstmöglich wirken, schluckt man seine Tabletten am Besten vor dem Essen oder mit dem ersten Bissen. Dann gelangt der Wirkstoff schneller in den Darm, wo die Schleimhaut ihn aufnimmt und in den Blutkreislauf befördert. Ist der Magen gefüllt, schwimmen die Tabletten oben auf, und es dauert länger.

Kann ich überdosieren?

Schmerzpatienten sollten nur so viele Tabletten einnehmen, wie ihr Arzt angeordnet hat oder die Packungsbeilage empfiehlt. Denn je mehr Wirkstoff sich im Körper befindet, desto stärker fallen auch die Nebenwirkungen aus. Das gilt nicht nur für Opioide, sondern auch für Nicht-Opioide wie Ibuprofen, Paracetamol und Metamizol. Gerade Menschen, die bereits bei geringen Mengen Nebenwirkungen spüren, müssen besonders vorsichtig sein.

Gibt es Wechselwirkungen?

Vor allem ältere Menschen nehmen häufig mehrere Medikamente gleichzeitig ein. Das Risiko ernsthafter Wechselwirkungen ist bei ihnen deshalb besonders hoch. Welches Schmerzmittel sich mit welchem anderen Medikament nicht verträgt, ist sehr unterschiedlich. Einen Hinweis gibt die Packungsbeilage. Im Zweifelsfall helfen der Arzt oder der Apotheker weiter.

Es gilt: Je stärker das Medikament, desto heftiger können die Wechselwirkungen ausfallen. Deshalb ist bei der Einnahme von Opioiden besondere Vorsicht geboten. Auch die gleichzeitige Einnahme von pflanzlichen Mitteln oder Nahrungsergänzungspräparaten kann Wechselwirkungen haben.

Ist Autofahren möglich?

Laut Straßenverkehrsordnung ist das Autofahren unter der Einnahme von Schmerzmedikamenten nicht generell verboten. Je nachdem, wie viel sich von welchem Wirkstoff im Blut befindet, können Müdigkeit und Schwindel die Fahrtüchtigkeit gefährden. Diese Nebenwirkungen treten vor allem in der Eindosierungsphase oder bei Dosissteigerungen auf. Vor allem bei Opioiden sollten Schmerzgeplagte mit dem Arzt besprechen, ob sie Autofahren können. Nehmen sie die Mittel regelmäßig über den Tag verteilt ein, ist das selten ein Problem.

Wie beeinträchtigt Alkohol?

Die Kombination von Alkohol und Schmerzmitteln ist nicht zu empfehlen, weil der Alkohol den Abbau der Medikamente und deren Wirkungsweise verändert. Die leberschädigende Wirkung von Nicht-Opioiden kann verstärkt werden, und der Alkohol verschlimmert den Einfluss von Opioiden auf Gehirnfunktionen. Nichtsteroidale Antirheumatika, wie Ibuprofen und Acetylsalicylsäure, greifen die Magen- und Darmschleimhäute an. Alkohol kann diesen Effekt verstärken und Blutungen verursachen.

Gegen Schmerzen greifen viele zu Paracetamol. Das Medikament ist günstig und nicht rezeptpflichtig. FOCUS Online erklärt, was Sie bei der Einnahme beachten sollten - und wann Sie auf jeden Fall zum Arzt gehen müssen.

  • Paracetamol bekämpft Fieber und Schmerzen.
  • Die Dosierung richtet sich nach Alter und Körpergewicht.
  • In seltenen Fällen können Nebenwirkungen wie Rötungen, Schwellungen und Übelkeit auftreten.

Paracetamol ist ein Wirkstoff, der leichte bis mäßig starke Schmerzen lindern und Fieber senken kann. Arzneimittel mit Paracetamol gibt es von unterschiedlichen Herstellern wie Ratiopharm, Stada oder Hexal. Eine Packung bekommen Sie ohne Rezept in der Apotheke oder in Onlineshops.

Paracetamol: Dosierung nach Körpergewicht

Die passende Dosierung von Paracetamol richtet sich nach der Stärke der Beschwerden sowie dem Alter und Körpergewicht des Patienten. Kinder sollten pro Anwendung nur 250 mg einnehmen (eine halbe Tablette) und insgesamt höchstens 1000 mg (zwei Tabletten) pro Tag. Ab einem Gewicht von 43 Kilo können Patienten je nach Präparat bis zu acht Tabletten am Tag einnehmen.

Die genaue Dosis entnehmen Sie dem jeweiligen Beipackzettel des Arzneimittels. Nehmen Sie Paracetamol nicht länger als drei Tage ein. Konnte das Medikamente Ihre Schmerzen in dieser Zeit nicht lindern, sollten Sie zum Arzt gehen.

So nehmen Sie das Schmerzmittel ein

Nehmen Sie Paracetamol-Tabletten unzerkaut mit einem Glas Wasser ein. Wer keine ganze Tablette schlucken kann, zerteilt sie in kleine Stücke. Wird Paracetamol direkt nach einer Mahlzeit eingenommen, kann sich die Wirkung verzögern, warnt Hersteller Hexal.

Haben Sie die Einnahme einmal vergessen, sollten Sie beim nächsten Mal nicht die doppelte Menge schlucken.

Mögliche Nebenwirkungen

Wenn Sie neben Paracetamol auch andere Medikamente einnehmen, erkundigen Sie sich bei Ihrem Arzt oder Apotheker über mögliche Wechselwirkungen.

Leiden Sie unter einer Leberfunktionsstörung oder einer Einschränkung der Nierenfunktion, müssen Sie bei der Einnahme von Paracetamol eventuell größere Abstände einhalten und eine geringere Dosis verwenden. Holen Sie sich auch hierfür den Rat Ihres Arztes ein.

In seltenen Fällen (bei weniger als einem von 10.000 Patienten) können folgende Nebenwirkungen auftreten:

  • Hautrötungen
  • Übelkeit
  • Schweißausbrüche
  • Atemnot
  • Blutdruckabfall
  • Hautausschlag
  • Schwellungen im Gesicht
  • allergische Schockreaktionen
  • Veränderungen des Blutbildes wie

Sehr selten dokumentierten Ärzte außerdem einen leichten Anstieg bestimmter Leberenzyme (Serumtransaminasen), eine verringerte Anzahl von Blutplättchen oder eine Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen.

Paracetamol während der Schwangerschaft

Schwangere sollten Paracetamol in der geringsten Dosis und so kurz wie möglich einnehmen. Eine 2013 veröffentlichte Studie an rund 50.000 Kindern kam zu dem Ergebnis: Hatten Frauen während der Schwangerschaft an mehr als 28 Tagen das Schmerzmittel eingenommen, waren die Kinder später eher hyperaktiv und langsamer in der motorischen Entwicklung.

Da fiebersenkende, schmerzstillende Mittel in manchen Fällen notwendig sind, um Mutter und Kind zu schützen, sollten sich Schwangere an die Faustregel halten: So wenig wie möglich und so viel wie nötig.

Im Video: Paracetamol, Ibuprofen, Aspirin: So gefährlich sind Schmerzmittel wirklich

Kann man Paracetamol auf nüchternen Magen nehmen?

Schmerzmittel sollten nie auf leeren Magen eingenommen werden. Denn dann könnten sie der Magenschleimhaut schaden. Außerdem werden sie am besten mit einer größeren Menge Wasser geschluckt.

Wann nimmt man am besten Paracetamol ein?

Einzeldosis: ½ Tablette. Gesamtdosis: 1-4 mal täglich (maximal 2 Tabletten) Zeitpunkt: im Abstand von 6 Stunden, unabhängig von der Mahlzeit.

Soll man Schmerztabletten vor oder nach dem Essen nehmen?

Damit Schmerzmedikamente schnellstmöglich wirken, schluckt man seine Tabletten am Besten vor dem Essen oder mit dem ersten Bissen. Dann gelangt der Wirkstoff schneller in den Darm, wo die Schleimhaut ihn aufnimmt und in den Blutkreislauf befördert.

Ist Paracetamol Magenschonend?

Dafür ist Paracetamol in der Regel magenfreundlicher und hat weniger Nebenwirkungen als NSAR. Die Höchstdosis von 4000 mg pro Tag darf jedoch nicht überschritten werden, sonst besteht die Gefahr schwerer Leberschäden.