Nur wo du zu fuß warst bist du auch wirklich gewesen

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Eine Wanderung durch die deutsche Geschichte: „Berlin, Potsdam, Weimar: Deutsche Geschichte seit Friedrich dem Großen“

Montag, der 29. Juni

Es ist Abend – endlich sitzen wir alle in der Hotelhalle des Motel One in Berlin am Spittelmarkt . 41 Multiplikatorinnen des Junglehrermentorenprogramms (JMP) , die Fachberater Russlands Herr Jasser, Frau Arndt und Frau Wullenbäcker sowie Herr Fischer, Leiter der Staatspolitischen Gesellschaft Hamburg, haben sich eingefunden, um uns zu begrüßen. Das Programm „Berlin, Potsdam, Weimar: Deutsche Geschichte seit Friedrich dem Großen ” klingt vielversprechend.

Schnell noch Klärung einiger organisatorischer Fragen und dann sinken wir in unsere Kissen, denn der Zeitunterschied für einige von uns beträgt vier Stunden. Wir freuen uns auf spannende und interessante Tage in Deutschland und sind voller Vorfreude auf den morgigen Tag.

Dienstag, der 30. Juni 2015

Heiß ist es in Berlin bereits am Morgen des 30. Juni. Noch ein wenig müde vom Jetlag der Anreise zieht die Reisegruppe im Schatten der Häuser zum „Deutschen Historischen Museum“, der ersten Station auf unserer langen und manchmal sehr bedrückenden Reise durch die jüngere deutsche Geschichte von Friedrich dem Großen bis zum Kanzleramt.

Eine Kollegin schreibt: „Berlin hat uns mit heißem, sonnigen Wetter empfangen. Wir waren sehr froh, unsere lieben Kolleginnen wiederzusehen. Unsere Berlin-Reise begann mit der Besichtigung der Sonderausstellung im Deutschen Historischen Museum. Anlässlich des 70. Jahrestages der deutschen Kapitulation zeigt die Ausstellung die Situation nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges sowie die unmittelbare Nachkriegszeit in Deutschland und in zwölf Ländern Europas. Dank unserem Referenten Matthias Fischer (Staatspolitische Gesellschaft Hamburg, Red.) erfuhren wir, in welchem Zustand sich Gesellschaft und politische Systeme Europas von der Nazizeit bis zum Kriegsende befanden.“

Am Nachmittag besuchten wir auch „Das Denkmal für die ermordeten Juden Europas“ in der historischen Mitte Berlins. Unweit des heutigen Mahnmals war die einstige Schaltzentrale des nationalsozialistischen Terrors, die Reichskanzlei.

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Die Gestaltung der Gedenkstätte durch den amerikanischen Architekten Eisenmann löste Nachdenklichkeit und manche Diskussion in der Gruppe aus. Lässt sich das Unfassbare in Betonstelen erinnern?

Auch die Dokumentationsausstellung im Untergeschoss des Mahnmals bewegte alle tief:

„Fotos, Dokumente, Tatsachen, Auszüge aus den Tagebüchern der Opfer haben uns tief beeindruckt.“

Als wir die Ausstellung am Spätnachmittag verließen und den offiziellen Teil des Tages beendeten, wollte das herrliche Berliner Sommerwetter nicht so recht passen zu den schweren Gedanken, die viele in der Gruppe sichtlich beschäftigten.

Mittwoch, der 01. Juli

Eine Teilnehmerin schreibt: „Der zweite Tag unserer Reise begann etwas später mit der Abfahrt nach Karlshorst. In diesem Berliner Kiez befindet sich eine für die deutsch-russische Geschichte wichtige Gedenkstätte. Im Deutsch-Russischen Museum Karlshorst wurde am 8. Mai 1945 die Kapitulation des Deutschen Reichs im Zweiten Weltkrieg unterschrieben.

Nach dem Krieg residierte in Karlshorst der Chef der sowjetischen Militäradministration in Deutschland. Hier wurden alle wichtigen Entscheidungen für die weitere Entwicklung der sowjetischen Besatzungszone getroffen.

Zurzeit ist es ein Museum in Erinnerung an diesen historischen Moment des Kriegsendes. Im Hof des Museums haben sich alle Gruppenteilnehmerinnen die Ausstellung der sowjetischen Kriegstechnik angesehen und schöne Fotos neben der „Katjuscha“ (russischer Raketenwerfer, sog. Stalinorgel – Red.) gemacht. Darauf folgte eine interessante und wissenswerte Führung durch die Räume des Museums, die im Saal endete, wo die Oberbefehlshaber der Alliierten den Kapitulationsakt unterschrieben haben.

Betroffen (gemacht – Red.) haben uns die Zitate der Nazi-Befehle aus der Kriegszeit, die an den Wänden (der Sonderausstellung, Red.) präsentiert waren. Diese Befehle verletzten stark die allgemeinen Kriegsgesetze (Genfer Konventionen, Red.). Eins davon: „ Für Handlungen, die Angehörige der Wehrmacht und des Gefolges gegen feindliche Zivilpersonen begehen, besteht kein Verfolgungszwang“. Mitleid hatten wir mit den Zwangsarbeitern und Partisanen, deren Schicksale und Bilder uns präsentiert wurden. Die Ausstellung gab uns die Möglichkeit, die Kriegsereignisse näher kennenzulernen und uns ein vollständigeres Bild über den Zweiten Weltkrieg zu gewinnen.“

Dann ging es weiter in die „12 Apostel“, wo wir leckere italienischen Spezialitäten gekostet haben. Sie wurden in Hülle und Fülle serviert, so dass niemand hungrig blieb.“

Solchermaßen gestärkt und wieder ein wenig ausgeruht erkundeten wir am Nachmittag das politische Berlin von Heute. Auf Einladung des MdB Marcus Weinberg (CDU-Fraktion) fand eine interessante Fragestunde zu aktuellen gesellschaftspolitischen Themen, von Homo-Ehe bis Kinderfreundlichkeit, statt.

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Pünktlich zum goldenen Sonnenuntergang über den Dächern Berlins standen wir fasziniert in der Kuppel des Bundestages. Ein berührender, ein interessanter Tag fand seinen harmonischen Ausklang.

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Donnerstag, der 02. Juli

Am Vormittag erkundeten wir den multinationalen Bezirk Kreuzberg, der für sein besonderes Flair bekannt ist. Die in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts entstandenen Altbauten des Wilhelminischen Ringes, auch als Mietskasernen bezeichnet, wurden in den letzten Jahrzehnten saniert und restauriert. Zur Zeit der Industrialisierung siedelten sich viele Industriearbeiter dort an, heute sind es Menschen vorwiegend türkischer Herkunft, die hier seit den 60-er Jahren des 20. Jahrhunderts ein neues Zuhause gefunden haben. Nach dem Mauerbau 1961 war Kreuzberg ein Randbezirk Berlins und genau deshalb lebten dort besonders viele Ausländer. Wohnraum war zu diesem Zeitpunkt billig. Nach der Wiedervereinigung 1989 lag das Gebiet plötzlich im Stadtzentrum Berlins und wurde so noch attraktiver für Bewohner und Investoren. Eine der Schattenseiten war die damit verbundene Mietpreissteigerung.

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„Weltstadt Kreuzberg“

Das Thema der Führung unterstreicht die Besonderheit dieses Stadtteils: „Wir sind aus Kreuzberg“ – ein Bezirk der Sozialpaläste und der Hausbesetzer. Die Hausbesetzer und die Hausbesitzer kämpften gegeneinander in den 80-er Jahren des 20. Jahrhunderts wie „Katz und Maus“ / wie „Räuber und Gendarm“. Sie retteten die alten Gebäude vor dem Abriss, organisierten die Selbstverwaltung, auch ohne Mietverträge.

Kreuzberg ist der Stadtteil der Künstler. Davon zeugt die Gedenktafel, gewidmet dem Maler Heinrich Zille, der hier Motive für seine Zeichnungen von Berlin fand.

Die ausländischen Zuwanderer haben sich ins Leben der deutschen Stadt gut integriert. Sie eröffneten hier Cafes, Restaurants, Geschäfte. Eine Kostprobe vom leckeren, aber sehr stark gewürzten Essen bekamen wir im Restaurant „Mercan“ am „Kotti“, so wie der „Kottbusser Platz“ liebevoll von Einheimischen genannt wird. Die „DITIB-Merkez-Moschee“ ist ein gutes Beispiel dafür, wie die türkischen Zuwanderer ihre Religion und ihre traditionelle Lebensweise pflegen. Dieses Zentrum ist eine Art Heimatinsel, wo sie ihre nationale Selbstidentität bewahren. Der Besuch der Moschee war für uns ein ganz besonderes Erlebnis.

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Nach dem Essen besuchten wir die Mauergedenkstätte an der Bernauer Straße. Eine Mauer, die nicht nur zwei Stadtteile, sondern zwei Länder und viele Familien trennte. Viele Menschen kamen an dieser Mauer ums Leben, ihr Anblick hat uns betroffen gemacht.

Wir sind froh, dass diese Zeit vorbei ist und es für alle Menschen möglich ist, all die Annehmlichkeiten des Lebens unabhängig von der territorialen Lage zu genießen.

Gekrönt wurde der Abend mit dem Besuch des Friedrichstadtpalastes - eine tolle Abwechslung zu diesem ernsten Tag!

Freitag, 03. Juli

Aus dem Tagebuch einer Teilnehmerin:

„Der Tag beginnt mit dem Gratulieren zum Geburtstag einer der Teilnehmerinnen unserer Gruppe. Die Betreuer von der deutschen Seite und russische Kollegen wünschen alles Gute dem Geburtstagskind.

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Etwas später gehen wir zum Deutschen Dom. Hier besuchen wir die Ausstellung „Wege. Irrwege. Umwege“. Unsere Fortbildungsgruppe sammelt sich im „Plenarsaal des Bundestages“ (dieser Raum wurde dem Sitzungssaal nachempfunden, Red.). Die Referenten berichten über aktuelle politische Sachen in Deutschland.

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Nach dem leckeren, typisch deutschen Mittagessen sind wir wieder unterwegs, diesmal fahren wir nach Hohenschönhausen, um das Ex-Stasi-Gefängnis zu besuchen. Dieser Ort sieht unfreundlich aus. Zuerst sehen wir uns einen Film an. Das ist sehr beeindruckend. Danach treffen wir uns mit einem engagierten Guide, der sehr emotionell die Führung durch das Gefängnis führt. Er war in jener Zeit verhaftet und hat nicht wenig Zeit im Gefängnis verbracht. Schmale dunkle Zellen, kein Licht, Totenstille. Gewalt und Grausamkeit, psychische Erpressung herrschte in diesem Ort. Gott sei Dank, diese Zeit ist vorbei. Diese Bekanntschaft mit der dunklen Seite der Geschichte hinterlässt bestimmt in unseren Seelen ihre Spuren.

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Nach der Exkursion mussten wir uns leider von einem unserer Betreuer verabschieden. Im Namen allen Teilnehmerinnen der Fortbildungsreise haben wir uns bei Fabian Schwarzbauer für die interessanten, aktuellen Informationen bedankt und ein kleines Geschenk zur Erinnerung an das Seminar geschenkt.“

Samstag, der 04. Juli

Mit der Abfahrt aus Berlin wechselten wir nicht nur den Ort der Geschichte, sondern auch, zumindest teilweise, den zeitlichen Rahmen:

Quer durch Berlin, für uns noch einmal eine wunderschöne Stadtrundfahrt, ging es in Richtung Potsdam, unserem nächsten Ziel. Bereits während der Fahrt begleitete uns eine Stadtführerin, die unsere Aufmerksamkeit auf alle landschaftlichen Besonderheiten und Sehenswürdigkeiten lenkte und uns Potsdam als preußische Garnisonsstadt, aber auch als „Juwel der Städtebaukunst“ nahe brachte. Ein Halt in Schloss Cecilienhof, welches am Ende des Zweiten Weltkrieges eine besondere Rolle spielte, als sich hier die Siegermächte trafen, stellte noch einmal die Verbindung zu dem bisher Erlebten in Berlin her. Beeindruckt waren wir natürlich auch davon, dass man bis heute den im Innenhof von Stalin veranlassten roten Stern in gleicher Weise bepflanzt.

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Von diesem geschichtsträchtigen Ort ging es in die Innenstadt, ins sogenannte „Holländische Viertel“, wo wir passender Weise im „Fliegenden Holländer“ unser Mittagessen genossen. Inzwischen war das Thermometer auf 40°C gestiegen und wir waren dankbar, dass unser Busfahrer einen beachtlichen Teil des Stadtbummels in eine Stadtrundfahrt verwandelte. So konnten wir auch die Häuser und Gärten Alexandrowkas, der bis heute erhaltenen russischen Kolonie, bewundern, ehe es zu unserem Hauptziel des heutigen Tages, dem Schloss Sanssouci, ging.

Das Schloss Sanssouci, eine Glanzleistung Friderizianischen Rokokos, Sommerresidenz Friedrich des Großen, mit seinen Weinbergterrassen, der großen Freitreppe, den Gartenanlagen, Wasserspielen und den halbrunden Säulenkolonaden ließ in uns ein Verständnis entstehen, warum man den „Alten Fritz“ zu Recht als Philosoph und kultivierten Schöngeist und nicht nur als großen Staatsmann sehen muss.

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Tief beeindruckt, aber auch froh, der unglaublichen Hitze nun entkommen zu sein, brachte uns der Bus zu unserem nächsten Ziel: Weimar.

Sonntag, der 05. Juli: „Kleine Stadt ganz groß- Weimar“

Ausgeruht und voller Erwartung auf die Stadt der Dichter und Denker machten wir uns auf den Weg zum Goethe-Haus am Frauenplan, wo der heutige Tag beginnen sollte. Der gesamte Vormittag war dem Besuch des Goethe-Nationalmuseums sowie dem Goethe-Wohnhaus mit dem kleinen Hausgarten gewidmet, wobei Letzteres uns ein so authentisches und intensives Bild seines Lebens und seiner Arbeit gab, wie man es mit keinem Lehrbuch vermitteln kann. Wie zutiefst glücklich und dankbar waren wir, dass wir das hautnah erleben konnten! Zitat: „Das Goethe-Wohnhaus und die Ausstellung „Lebensfluten-Tatensturm“ beeindrucken uns tief. Wir entdecken J.W. Goethe neu als Politiker, Künstler, Wissenschaftler und als eine Person, der nichts Menschliches fremd war. Er blieb sein ganzes Leben neugierig. Sein Lebensmotto war: “Lebenslang lernen“. Er arbeitete bis zum letzten Atemzug an seinem Werk „Faust“.“

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Nach dem Mittagessen jedoch erwartete uns mit dem Besuch des KZ Buchenwald die dunkle Seite Weimars. Wie tief hier die Kluft zwischen dem Erlebten!

Am Glockenturm des Mahnmals der Gedenkstätte vorbei fuhren wir auf den Ettersberg, wo sich von 1937 bis 1945 das größte Konzentrationslager Deutschlands befand. Anfangs für Regimegegner, Kriminelle, Juden und Homosexuelle bestimmt, wurde das KZ zunehmend ein Lager für Kriegsgefangene und Verschleppte aus anderen Ländern Europas. Von 250 000 Häftlingen kamen mehr als 50 000 um. Zitat: „Das KLB (Konzentrationslager Buchenwald) ermahnt uns an Verbrechen der Nationalsozialisten im 2. Weltkrieg. Alle Besucher haben feuchte Augen. Das Mitleidsgefühl und Furcht vor Brutalität und Grausamkeit der Nazis gegen Häftlinge von 30 Nationalitäten vereinigen alle Menschen.“

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Die Museumsführerin erzählte und erklärte auf sehr einfühlsame Art und Weise, was sich hier zugetragen hatte. Besonders bewegend und schwer zu ertragen für uns die „Genickschussanlage“, wo ca. 8 000 russische Offiziere ermordet worden waren. Bis heute kennt man ihre Namen nicht, bis heute gibt es Familien, wo diese Männer als vermisst gelten. Sind sie hier gestorben?

Tief berührt und sehr still verläuft die Rückfahrt zum Hotel. Zitat: „Das Programm für diesen Tag geht zu Ende. Jeder hat die Möglichkeit, über das Erlebte nachzudenken.“

Viele von uns beenden den Tag mit Spaziergängen zum Gartenhaus im Ilm-Park, zur Fürstengruft, zum alten Friedhof oder bummeln durch die engen Gassen des Städtchens, wo einst Goethe seinen Sekretär Johann Peter Eckermann aufforderte: „Wählen Sie Weimar zu Ihrem Wohnort! Wo finden Sie auf einem so engen Raum noch so viel Gutes….Es gehen von dort die Tore und Straßen nach allen Enden der Welt.“

Montag, der 06. Juli

Wie viel Wahres sich hinter der Aussage Goethes verbirgt, soll der heutige Stadtrundgang eindrucksvoll beweisen:

Über zwei Stunden wandern wir durch die Stadt vorbei an Kirchen, Schlössern, Palais und Plätzen, bemüht, uns die Fülle von Namen bedeutender Menschen, die mit Weimar verbunden sind, einzuprägen. Bekannt über Goethe und Schiller hinausgehend sind sie uns fast alle: Wieland, Herder, Bach, Liszt, Nietzsche, Cranach…. .Zitat: „Weimar ist nicht nur die Stadt der Kunst und Musik. Aber auch der Nationalsozialismus hinterließ in der Stadt seine Spuren, wovon uns auch sehr interessant erzählt wurden. Auf dem historischen Platz befindet sich noch heute das Hotel „Elefant“, das in Russland dank vielen Filmen bekannt ist.“

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Die Stadtführerin bringt uns die Geschichte der Fürstenfamilie Weimars nahe, in der Maria Pawlowna einen besonderen Platz erhält. Mit einer Fülle von Anekdoten um die „Großen“ der Stadt lässt sie die Geschichte Weimars mit der Gegenwart verschmelzen, beeindruckt uns mit Rezitationen aus Goethes Werken. Der lebendige und unterhaltsame Rundgang endet am Goethe-Schiller-Denkmal vor dem geschichtsträchtigen Theater, welches, 1791 neu eröffnet, 26 Jahre unter Goethes Direktorat stand. Hier erinnert auch eine Tafel daran, dass sich 1919 in Weimar „das deutsche Volk eine Verfassung gab“. Aber bereits 1926 hielt die NSDAP am gleichen Ort ihren ersten Reichsparteitag ab.

Wir aber nutzen nun einfach das berühmte Denkmal im Herzen der Stadt für zahlreiche Fotos. Zitat: „Der Endpunkt war der Theaterplatz mit dem weltbekannten Goethe – und Schiller – Denkmal, wo wir viele Gruppenfotos gemacht haben. Nachmittag hatten wir zu freier Verfügung und konnten noch einmal diese wunderschöne Stadt Weimar genießen, die den Ruf einer kulturellen Metropole mit Recht hat.“

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Einige von uns haben noch nicht genug- sie schauen sich noch viele Dinge an, für die keine oder zu wenig Zeit blieb. Wir sind einfach unersättlich!

Das Ende des Tages bedeutet auch das Ende unserer Reise: Morgen geht es zurück nach Berlin! Ein bisschen Bedauern und Wehmut schleicht sich bei manchem ins Herz, bei anderen der Entschluss, unbedingt noch einmal nach Weimar zu kommen.

Dienstag, der 07. Juli

Der letzte Tag vor der Abfahrt begann gar nicht in Berlin. Erfrischt im Hotelpool und gut gefrühstückt, kehrten wir von Weimar nach Berlin zurück. Wir trafen die Hauptstadt wie einen guten alten Bekannten. Jeder von uns genoss diesen Tag auf seine eigene Weise und konnte sich in Ruhe von Deutschland verabschieden.

Viele von uns besuchten einen Musikworkshop mit der Hip-Hop-Band „Einshoch 6“ zum Thema „Männer und Frauen in Politik und Gesellschaft“. Die Band besuchte bereits im letzten Jahr das JMP – Seminar der Wolga–Ural–Gruppe und so wurden auch jetzt deutsche Liedtexte geschrieben, gemeinsam gesungen, musiziert sowie Unterrichtsmaterialien didaktisiert.

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Andere wiederum unternahmen einen Ausflug in das Herz Berlins und eilten gleich nach der Ankunft zum Berliner Dom, dem gemütlichsten Ort der Stadt. Von dort aus unternahmen sie eine Schifffahrt, um von dort die Berliner Pracht bewundern zu können.

Als Fortsetzung des Themas „Deutsch-russische Beziehungen“ haben wir das Programm mit einem Besuch des Treptower Parks erweitert. An solchen Stellen sieht und fühlt man sofort den Geist der Einigkeit von zwei Nationen, deren Geschichte so eng miteinander verbunden ist.

Abends hatten wir Gelegenheit uns voneinander zu verabschieden. Die meisten von uns gingen zu einer Gartenparty, veranstaltet von der Fachberaterin Uta Wullenbäcker, einige wollten aber auch einfach nur einen Abschiedsbummel durch Berlin machen. Aller Abschied ist schwer. Nach so vielen Jahren enger Zusammenarbeit sind wir alle zu guten Freunden geworden. Das Wetter spielte mit: „Auch der Himmel weinte am letzten Tag“, aber wir haben Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen!

Vielen Dank an die Zentrale für das Auslandsschulwesen, unseren drei Fachberatern Herrn Jasser, Frau Arndt und Frau Wullenbäcker und die Staatspolitische Gesellschaft Hamburg für die Weiterbildungsmöglichkeit in Deutschland und die Organisation eines sehr interessanten bildungspolitischen Programms, dessen Inhalte wir in unseren Seminaren in Russland weiter multiplizieren werden.