M54 16 g bedeutung

Als eine Radikulopathie oder eine Radikulitis (lateinisch radicula, „kleine Wurzel“ und griechisch -πάθεια, -páthia, „-erkrankung“ bzw. -ίτις, -itis, „-entzündung“), auch als eine Wurzelneuritis oder ein Wurzelsyndrom wird eine Reizung oder Schädigung der Nervenwurzeln bezeichnet. Sie kann sich in Störungen der Empfindung, Schmerzen oder Lähmungen äußern. Die Beschwerden können akut oder chronisch sein. Die verschiedenen Wurzelsyndrome werden zu den Rückenmarkssyndromen gezählt.[1]

Symptome[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auffällige Krankheitszeichen sind in der Regel Missempfindungen (Kribbeln, Schmerzen, Taubheit) im Bereich der betroffenen Nervenwurzel. Entsprechend der Schwere der Störung kann im betroffenen Gebiet auch die Sensibilität herabgesetzt sein, die Motorik ausfallen, und es können sogar die Reflexe fehlen.

Starke Schmerzen schränken die Bewegungsfreiheit des Patienten oftmals massiv ein. Bei chronifizierten Beschwerden kommt es häufig zu depressiven Verstimmungen.

Beschränkt sich die Störung nicht auf eine einzelne Wurzel (Monoradikulitis), sondern erfasst sie mehrere Nervenwurzeln (Polyradikulitis) und speziell diejenigen, die das Zwerchfell (beim Menschen Wurzeln C3 bis C5) oder die Atemhilfsmuskulatur versorgen, so besteht aufgrund drohenden Atemversagens akute Lebensgefahr, und es muss Intubationsbereitschaft zur möglicherweise notwendig werdenden Beatmung vorgehalten werden.

Ursachen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ursachen für eine Radikulopathie können äußerst vielfältig sein. Es handelt sich vor allem um pathologische Veränderungen, die mit der Wirbelsäule („zervikale/lumbale Radikulopathie“ – Schädigung der Nervenwurzeln im Hals- bzw. Lendenbereich) in Zusammenhang stehen, so etwa:

  • degenerative Veränderungen der Knochen (Osteopathien)
  • entzündliche Veränderungen der Knochen (Osteitiden)
  • Herpes Zoster, Lyme-Borreliose oder andere, autoimmunologische oder infektiöse Nervenwurzelentzündungen
  • ein Bandscheibenvorfall
  • ein Knochentumor
  • ein Hämatom

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Radikulopathie tritt besonders häufig im mittleren und höheren Lebensalter auf. Oftmals ist sie der Grund für eine Arbeitsunfähigkeit.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wurzelkompressionssyndrom
  • Guillain-Barré-Syndrom
  • S1-Leitlinie Radikulopathie, zervikale der Deutschen Gesellschaft für Neurologie. In: AWMF online (Stand 2012)
  • S1-Leitlinie Radikulopathie, lumbale der Deutschen Gesellschaft für Neurologie. In: AWMF online (Stand 2012)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bettina Ende-Henningsen: Spinale Syndrome. In: Peter Berlit (Hrsg.): Klinische Neurologie. Springer Reference Medizin. Springer, Berlin/Heidelberg 2020, ISBN 978-3-662-60676-6 (Ebook), S. 92 f.

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Hierarchie

  • ICD10-GM-2021 >
  • Kapitel XIII >
  • M40-M54 >
  • M50-M54 >
  • M54 >
  • M54.16
Inklusiva
  • Neuritis oder Radikulitis brachial o.n.A.
  • Neuritis oder Radikulitis lumbal o.n.A.
  • Neuritis oder Radikulitis lumbosakral o.n.A.
  • Neuritis oder Radikulitis thorakal o.n.A.
  • Radikulitis o.n.A.
Exclusiva
  • Neuralgie und Neuritis o.n.A. {M79.2-}
  • Radikulopathie bei lumbalem und sonstigem Bandscheibenschaden {M51.1}
  • Radikulopathie bei Spondylose {M47.2-}
  • Radikulopathie bei zervikalem Bandscheibenschaden {M50.1}
TerminalJaSynonyme
  • Akutes Lumbalsyndrom
  • Akutes LWS-Syndrom
  • Akutes LWS-Syndrom mit Iliosakralgelenkblockierung
  • Chronisches Lumbalsyndrom
  • Chronisches LWS-Syndrom
  • Chronisches pseudoradikuläres Lumbalsyndrom
  • Chronisch-rezidivierendes Lumbalsyndrom
  • L5-Syndrom
  • Lendenwirbelsäulensyndrom
  • Lumbale Neuritis
  • Lumbale radikuläre Neuropathie
  • Lumbale Radikulitis a.n.k.
  • Lumbale Wurzelreizung
  • Lumbales Radikulärsyndrom
  • Lumbales Vertebralsyndrom
  • Lumbales Wurzelkompressionssyndrom
  • Lumbales Wurzelreizsyndrom
  • LWS-Kompressionssyndrom
  • LWS-Syndrom
  • Pseudoradikuläres Lumbalsyndrom
  • Wurzelreizung im LWS-Bereich
Links

Was bedeutet M54 G?

M54. 5g bezeichnet die Diagnose Kreuzschmerzen. Das Buchstabenkürzel weist darauf hin, dass die Diagnose durch einen Arzt gesichert ist. Von Kreuzschmerzen sprechen wir in der Orthopädie, wenn die akuten Schmerzen vor allem im unteren Rücken lokalisiert sind.

Was ist der lumbalbereich?

Unter der Brust-Wirbelsäule liegt die Lenden-Wirbelsäule. Die Lenden-Wirbelsäule ist auch sehr beweglich und trägt einen großen Teil der Last vom Körper. Nach der Lenden-Wirbelsäule schließen sich das Kreuzbein und das Steißbein an.

Was bedeutet M42 16g?

ICD-10-Code: M42. 16 Osteochondrose der Wirbelsäule beim Erwachsenen Lumbalbereich.

Was bedeutet Diagnose M54 17g?

17" (Nervenwurzelerkrankung: Im Übergangsbereich Lendenwirbelsäule-Kreuzbein)