Kleine schwarze tierchen auf der haut

Ein Insekt – viele Namen

Gewittertierchen ist die volkstümliche Bezeichnung für den Getreidethrips (Limothrips cerealium und Limothrips denticornis). Er ist eine von weltweit über 5 000 Thripsarten. In Deutschland gibt es über 200 verschiedene, die unterschiedliche Kulturarten befallen. Getreidethripse schwärmen besonders bei feuchtwarmem Wetter massenhaft in der Umgebung von Weizen- und Gerstenfeldern, wo sie zuhause sind. Unangenehm wird es für uns, wenn elektrisch aufgeladene Gewitterwolken ihren Flug stören. Die Thripse versuchen, auf dem Boden zu landen. Manchmal geht das dann buchstäblich „ins Auge“. Viele Insekten in Bodennähe können also Vorboten für Gewitter sein. Aufgrund der Haftblasen an den Füßen werden Thripse auch Blasenfüße genannt. Die ausgefransten Flügelränder brachten ihnen außerdem den Namen Fransenflügler ein. Damit sind sie – wenn überhaupt – eher gemütliche Flieger. Sie bewegen sich mit nur zehn Zentimeter pro Sekunde durch die Luft. Thermik und Wind sorgen dafür, dass die ein bis zwei Millimeter großen, überwiegend schwarzen Tiere bis in Wohngebiete verfrachtet werden, die an Getreidefelder angrenzen. Sie werden von hellen Farben angelockt und landen auch auf Menschen. Für diese sind Thripse nicht schädlich. Nur wenn sie mit Ihren Mundwerkzeugen in die Haut eindringen, kann es zu unangenehmem Juckreiz kommen.

Silbrige Sprenkelung

In Getreidekulturen richten sie in Normaljahren keine bekämpfungswürdigen Schäden an. Ist der Befall jedoch sehr stark, bleiben die Körner klein. Getreidethripse sitzen versteckt in den Blattscheiden und den Ähren und saugen am Pflanzengewebe. Luft strömt in die leeren Zellen ein, sodass die Saugstellen hell und silbrig glänzen. Mit der Zeit stirbt das Pflanzengewebe ab und wird braun. Die Tierchen hinterlassen dunkle, punktförmige Kotflecken. Getreidethripse legen ihre Eier ins Pflanzengewebe oder hinter die Ährenspelzen. Die schlüpfenden Larven ähneln den erwachsenen Insekten, sie sind jedoch heller gefärbt. Später verpuppen sich die Larven und aus den Puppen schlüpfen schließlich die Getreidethripse. Ein bis zwei Generationen gibt es pro Jahr. Warmes und mäßig feuchtes Wetter fördert die Entwicklung. Die Thripse überwintern als Vollinsekt oder als Larve an Pflanzenresten oder im Boden. Viele Thripsarten vermehren sich durch Jungfernzeugung (Parthenogenese); das heißt, die Weibchen legen die Eier ohne vorangegangene Befruchtung ab. 

Pflanzensauger übertragen Krankheiten

Im Gegensatz zu den Getreidethripsen verursachen andere Thripsarten wie der Gebänderte Gewächshausthrips (Parthenothrips dracenae) oder der Zwiebelthrips (Thrips tabaci) zum Teil erhebliche Schäden. Betroffen sind andere landwirtschaftliche Kulturen sowie Gemüse- und Zimmerpflanzen, wie zum Beispiel Weihnachtsstern, Gummibaum, Zimmerkalla. Um sich einen Überblick über die Zahl der Schädlinge zu verschaffen, stellen Landwirte und Gärtner farbige Leimtafeln auf.   

Es sind aber nicht nur die Saugschäden, sondern auch die Virus- oder Bakterienerkrankungen, die dadurch übertragen werden, die eine Bekämpfung notwendig machen können. Ab einer bestimmten Befallsstärke sind chemische Behandlungen zum Beispiel im Freilandanbau von Blumenkohl, Porree oder Speisezwiebeln erforderlich. In Gewächshäusern oder in Wintergärten, also in geschlossenen Räumen, können natürliche Feinde gegen die saugenden Schädlinge vorgehen. Dazu zählen Blumenwanzen, Florfliegenlarven, Marienkäfer, Nematoden und Raubmilben. Es gibt aber auch eine räuberische Thripsart (Franklinothrips vespiformis), die im kommerziellen Anbau als Nützling eingesetzt wird. Sie saugt schädliche Blatt- und Schildläuse sowie Milben und andere Thripse aus.

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03.07.2018 – 15:00

WetterOnline Meteorologische Dienstleistungen GmbH

Bonn (ots)

Wenn ein Gewitter bevorsteht, tauchen sie plötzlich in Schwärmen auf und landen auf allem, was gerade im Weg ist: Gewittertierchen, in der Fachsprache der Biologen Thripse genannt. Die winzig kleinen schwarzen Insekten sind besonders gut auf heller Kleidung zu sehen und krabbeln auf freien Haustellen. Wir sprachen mit dem Biologen Dr. Manfred R. Ulitzka (http://www.thrips-id.com/de/), dem Fachmann auf dem Gebiet der Fransenflügler (Thysanopteren), über die Fähigkeiten dieser winzigen Insekten.

Gewittertierchen sind Schönwetterflieger

In schwüler Gewitterluft sind sie plötzlich überall: Gewittertierchen. Sie sind keine Flugkünstler, denn von sich aus können sie kaum fliegen. Vielmehr nutzen sie die durch sommerliche Thermik ausgelösten Aufwinde, um sich in der Luft zu halten. Sonniges Wetter bei Temperaturen von über 20 Grad lässt die Insekten aufsteigen. An warmen Tagen sind sie dann in großer Anzahl weit verteilt in höheren Luftschichten unterwegs. Wenn sich an einem hochsommerlichen Tag ein Gewitter entwickelt, bekommt man den Eindruck, dass die winzigen Tierchen plötzlich überall sind. Doch warum ist das so?

Was passiert mit den Thripsen, wenn ein Gewitter aufzieht?

Ein sich entwickelndes Gewitter sorgt dafür, dass die Thripse, die sich zuvor bis in eine Höhe von mehreren Kilometern in der Luft verteilen, in die unteren Luftschichten absinken und nah am Boden konzentrieren. Sie versuchen dort zu landen und nutzen jedes Objekt, das sich dazu bietet - auch den Menschen. Die Sichtbarkeit von Gewittertierchen kann also durchaus ein drohendes Gewitter anzeigen. Richtige Gewitterpropheten sind Thripse allerdings kaum, denn sobald wir die kleinen Insekten wahrnehmen, ist die Entwicklung des Gewitters schon im vollen Gange und bereits für jeden offensichtlich.

Woher wissen Thripse, dass ein Gewitter bevorsteht?

Gewitterwürmchen werden durch einen bedeutenden physikalischen Faktor zur Landung gezwungen: Der Veränderung der Feldstärke vor einem Gewitter. Die entstehende Gewittersituation übe durch die elektrische Feldschwankung Einfluss auf das Flugverhalten vieler Tiere aus, erklärt Manfred Ulitzka und bezieht dies auch explizit auf die Thysanopteren. Die genauen Gründe für ihr Verhalten sind wissenschaftlich noch nicht geklärt. "Als Auslöser dieses Verhaltens kommen nach bisherigen Erkenntnissen ausschließlich Änderungen der elektrischen Feldstärke in der Luft in Betracht", erklärt der Biologe. Bei schönem Wetter beträgt die Feldstärke des "Schönwetterfeldes" etwa 100 bis 300 Volt/Meter, die Thripse sind in allen Luftschichten bis in große Höhen unterwegs und lassen sich von der Thermik treiben. Entsteht ein Gewitter, so steigt die Feldstärke an und kann Werte von bis zu 50.000 Volt/Meter erreichen, dann drohen Blitz und Donner. Thripse und andere kleine Insekten reagieren mit ihrem Flugverhalten bereits bei deutlich niedrigeren Feldstärken und stellen ihre Flugaktivität spätestens bei einer Feldstärke von 8.000 Volt/Meter komplett ein. Sie legen dann einfach ihre Flügel an und sinken ab. Warum das so ist, konnte jedoch bis heute noch nicht wissenschaftlich geklärt werden.

Warum landen die Tiere dann ausgerechnet auf Menschen?

Helle Farben sind für die Insekten besonders attraktiv. Thripse können jedoch ihr Flugverhalten kaum bestimmen. In erster Linie werden sie vom Wind getragen und können die Flugrichtung durch ihre Flügelstellung nur geringfügig ändern und dies auch nur solange, wie der Wind schwach ist. Thripse landen daher vollkommen zufällig auf Menschen.

Wann die Bedingungen für Thripse besonders gut sind, kann jeder mit der WetterOnline-App herausfinden. Sie zeigt zuverlässig an, wann Gewitter drohen.

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Was sind das für kleine schwarze Tierchen?

Wenn ein Gewitter bevorsteht, tauchen sie plötzlich in Schwärmen auf und landen auf allem, was gerade im Weg ist: Gewittertierchen, in der Fachsprache der Biologen Thripse genannt. Die winzig kleinen schwarzen Insekten sind besonders gut auf heller Kleidung zu sehen und krabbeln auf freien Haustellen.

Was kann man gegen Gewittertierchen tun?

"Meist reicht es, die Pflanzen mit einem kräftigen Wasserstrahl oder einer Wasserspritze abzuspülen", so die Expertin. Die häufig empfohlene Seifenlauge sollte nur bei sehr starkem Befall zum Einsatz kommen, da die Seife wiederum nicht so gut für die Pflanzen sei.

Was kann man gegen kleine schwarze Käfer machen?

Häufige schwarze Mini-Käfer daheim sind Pelzkäfer, Teppichkäfer oder Dickmaulrüssler. Effektive Hausmittel sind Hitze von 60° Celsius, Kälte von – 18° Celsius, Blumentopf-Falle, gründliche Reinigung mit heißem Essig-Wasser, Staubsauger und Entsorgung. Biologische Mittel gegen Käfer sind Kieselgur und Nematoden.

Warum heißen Gewittertierchen so?

Wenn es draußen blitzt und donnert, sind die kleinen schwarzen Fliegen meist nicht fern. Sie setzen sich an so ziemlich alle freien Hautstellen am Körper, kleben an Kleidungsstücken oder fliegen einfach in großer Menge durch die Luft – die Rede ist von Gewittertierchen.