Häufig begleiten sogenannte Kreuzallergien gegen bestimmte Lebensmittel die Symptome des Heuschnupfens. Das liegt daran, dass die kritischen Eiweisse in den Pollen und bestimmte Eiweisse in Nahrungsmitteln sich strukturell ähneln. Deshalb reagiert Ihr Immunsystem auf das Nahrungsprotein ähnlich wie auf Pollen.
Der Verzehr der jeweiligen Nahrungsmittel verursacht dann in Mund und Rachen folgende Beschwerden:
Eine Kreuzallergie kann gegen diverse Nahrungsmittel entstehen, abhängig davon, welche Pflanzenpollen Ihre Heuschnupfen auslösen. So zeigen beispielsweise viele Betroffene mit einer Hasel-, Erlen- oder Birkenpollenallergie auch Symptome gegenüber Haselnüssen, Äpfeln oder Kirschen. Typisch ist, dass jede Pollenart mit bestimmten Lebensmitteln verknüpft ist.
PollenartAllergieauslösendes NahrungsmittelBirke, Erle, HaselApfel, Aprikose, Avocado, Birne, Haselnuss, Karotte, Kartoffel, Kirsche, Kiwi, Mandel, Paranuss, Pflaume, Pfirsich, Sellerie, WalnussBeifussAnis, Dill, Kamille, Karotte, Kümmel, Paprika, Petersilie, Pfeffer, Sellerie, Senf (schwarz und weiss)GräserErdnuss, Kartoffel, Roggen, Soja, Tomate, WeizenAmbrosiaBanane, Gurke, Honigmelone, WassermeloneDiagnose Heuschnupfen
Mit einem Allergietest können wir Heuschnupfen nachweisen und den Auslöser, also das Allergen, identifizieren.
Der Pricktest
Der Pricktest ist das verbreitetste Diagnosemittel. Wir tropfen Ihnen verschiedene Pollenextrakte und weitere Allergene (z. B. Tierhaarextrakte) auf Ihren Rücken oder Unterarm. Anschliessend piksen wir die Haut unter dem Tropfen mithilfe einer feinen Nadel leicht an (engl. to prick = piksen). Reagieren Sie allergisch auf einen oder mehrere der Stoffe, rötet sich nach 15 bis 20 Minuten das Hautareal, schwillt leicht an und juckt meist auch.
Die Blutuntersuchung
Eine Blutuntersuchung durch uns untermauert die Allergiediagnose: Leiden Sie an Heuschnupfen lassen sich Antikörper gegen die jeweiligen Allergene im Blut mit dem Enzym-Allergo-Sorbent-Test (IgE-CAP- Test) nachweisen. Zudem stehen heutzutage hochdifferenzierte Nachweismöglichkeiten auf einzelne allergieauslösende Eiweisse zur Verfügung, (molekulare Allergiediagnostik) welche etwa bessere Aussagen zu Kreuzreaktionen, möglichem Allergierisiko oder zum zu erwartenden Ansprechen auf die Hyposensibilisierung/Immuntherapie erlaubt.
Provokationstest
Manchmal nutzen wir auch einen Provokationstest mit dem entsprechenden Allergen. Dazu sprühen wir Ihnen mittels eines Zerstäubers Pollen in die Nase. Diese Intervention kann eine starke allergische Reaktion provozieren. Deshalb darf dieser Test nur unter ärztlicher Kontrolle stattfinden. Anschliessend werden wir Sie mindestens eine halbe Stunde weiter überwachen.
Wer führt die Tests auf Heuschnupfen durch?
Ärztinnen und Ärzte in den Allergiesprechstunden im Spital, Fachärztinnen und -ärzte der Dermatologie, Hals-Nasen-Ohren- oder Lungenheilkunde führen die Diagnose durch. Speziell auf die Behandlung von Allergien qualifiziert haben sich Ärztinnen und Ärzte mit der Zusatzbezeichnung Allergologie.
Heuschnupfen: Vorbeugung, Früherkennung, Prognose
Oft zeigen sich Heuschnupfen-Symptome schon in der Kindheit. Selbst wenn Sie bis ins Erwachsenenalter nicht betroffen waren, können Sie im späteren Leben jederzeit eine Allergie gegen Pollen entwickeln.
Heuschnupfen vorbeugen
Vorwiegend hat es genetische Ursachen, wenn Sie Heuschnupfen entwickeln. Bestimmte Verhaltensweisen können die Krankheit kaum verhindern. Das Risiko lässt sich allenfalls senken. Hier sind vor allem die Eltern gefragt, ihre Kinder zu schützen:
- Falls keine medizinische Notwendigkeit besteht, entbinden Sie nicht mit Kaiserschnitt.
- Achten Sie darauf, dass das Klima in Ihrer Wohnung stimmt und sich keine Schimmelpilze entwickeln.
- Schützen Sie Ihr Kind vor Zigarettenrauch, rauchen Sie vor allem selbst nicht.
- Bewahren Sie es vor Luftschadstoffen in Innenräumen wie auch draussen.
Für alle Allergien gilt als erste Massnahme, das Allergen, das die Symptome verursacht, möglichst zu meiden. Fachleute sprechen von Allergenkarenz oder Expositionsprophylaxe. Im Fall von Heuschnupfen ist diese Strategie fast unmöglich, da die Pollen in der Luft sind, die wir atmen, und sich darüber kilometerweit ausbreiten.
Heuschnupfen: Früherkennung
Heuschnupfen ist keine Bagatellerkrankung. Wird er nicht behandelt, verschlimmern sich bei der Hälfte der Betroffenen die Symptome bis hin zum allergischen Asthma. Für Kinder ist das Risiko besonders hoch. Deshalb ist es wichtig, die allergischen Beschwerden frühzeitig zu erkennen und zu therapieren. Zudem kann sich die Pollenallergie schnell auf andere Substanzen ausweiten: Dann bildet sich eine Kreuzallergie heraus – etwa gegen bestimmte Nahrungsmittel.
Heuschnupfen: Prognose
Die richtige Behandlung kann die akuten Symptome des Heuschnupfens in Schach halten und eine Verschlimmerung verhindern. Eine Hyposensibilisierung kann Patientinnen und Patienten gegenüber den Allergieauslösern unempfindlich machen. Das minimiert ihr Risiko, dass weitere Allergien hinzukommen. In einigen Fällen werden erkrankte Personen sogar gänzlich beschwerdefrei. Vor allem, wenn die Behandlung schon früh erfolgt, sind die Erfolgschancen gut.
Heuschnupfen: Therapie dringend nötig
Viele Patientinnen und Patienten nehmen Heuschnupfen nicht ernst und riskieren dadurch den sogenannten Etagenwechsel. Das bedeutet, dass sich die allergische Reaktion ausweitet auf ihre unteren Atemwege, also die Bronchien, und dort allergisches Asthma verursacht. Verbreitete asthmatische Beschwerden sind: