Der wahrheit verpflichtet: meine geschichte - die autobiographie kamala harris

Beschreibung

**Die Autobiographie der neuen US-Vizepräsidentin: ein inspirierendes und zutiefst persönliches Buch darüber, welche Werte uns verbinden
»Unsere größten Probleme können wir nur bewältigen, wenn wir ehrlich mit ihnen umgehen. Wenn wir bereit sind, schwierige Gespräche zu führen, wenn wir den Tatsachen ins Auge sehen. Wir müssen die Wahrheit aussprechen.« Kamala Harris
Sie ist die erste Frau und erste Schwarze als Vizepräsidentin der USA. Kamala Harris hat das Amt in jenem historischen Moment übernommen, in dem die Vereinigten Staaten gespalten sind wie nie zuvor. Wer ist diese Frau, die die Zukunft der USA mitprägen wird? Was treibt sie an?In diesem Buch erzählt Kamala Harris die Geschichte ihres unwahrscheinlichen Lebenswegs als Tochter einer indischen Einwanderin und eines Jamaikaners, die sich zur Justizministerin Kaliforniens hocharbeitete und schon als Staatsanwältin dem Ziel sozialer Gerechtigkeit verschrieb. Während der Immobilienkrise nahm sie den Kampf mit Banken und Big Business auf, um die einfachen Bürger zu schützen, sie bekämpfte den Rassismus in der Strafverfolgung und trieb konsequent eine Reform des Justizwesens voran. Ihre Lebensgeschichte, das sie in diesem Buch so eindringlich schildert, ruft immer wieder die grundlegenden Werte von Freiheit, Toleranz und Gerechtigkeit in Erinnerung, die heute so sehr in Gefahr geraten sind. Das beeindruckende Zeugnis einer klugen und charismatischen Politikerin und die bewegende Geschichte einer Frau, auf deren Schultern die Hoffnung einer ganzen Nation ruhen.
32 Seiten Farbbildteil
Autorentext
Kamala D. Harris ist Vizepräsidentin der Vereinigten Staaten von Amerika. Geboren 1964 in Oakland als Tochter von Einwanderern, begann sie nach dem Jurastudium ihre Karriere als Bezirksstaatsanwältin von San Francisco, wurde 2011 Generalstaatsanwältin und Justizministerin von Kalifornien und 2017 US-Senatorin der demokratischen Partei. In ihrem politischen Wirken hat sie sich vor allem gegen Rassismus und soziale Diskriminierung sowie für eine grundlegende Reform der amerikanischen Strafjustiz eingesetzt.

Produktinformationen

Titel:

Der Wahrheit verpflichtet

Untertitel:

Meine Geschichte - Die Autobiographie - Mit 32 Seiten Farbbildteil -

Größe:

H220mm x B145mm x T33mm

Die Autobiographie der US-Vizepräsidentin: ein inspirierendes und zutiefst persönliches Buch darüber, welche Werte uns verbinden »Unsere größten Probleme können wir nur bewältigen, wenn wir ehrlich mit ihnen umgehen. Wenn wir bereit sind, schwierige Gespräche zu führen, wenn wir den Tatsachen ins Auge sehen. Wir müssen die Wahrheit aussprechen.« Kamala Harris Sie ist die erste Frau und erste Schwarze als Vizepräsidentin der USA. Kamala Harris hat das Amt in jenem historischen Moment übernommen, in dem die Vereinigten Staaten gespalten sind wie nie zuvor. Wer ist diese Frau, die die Zukunft der USA mitprägen wird? Was treibt sie an?In diesem Buch erzählt Kamala Harris die Geschichte ihres unwahrscheinlichen Lebenswegs als Tochter einer indischen Einwanderin und eines Jamaikaners, die sich zur Justizministerin Kaliforniens hocharbeitete – und schon als Staatsanwältin dem Ziel sozialer Gerechtigkeit verschrieb. Während der Immobilienkrise nahm sie den Kampf mit Banken und Big Business auf, um die einfachen Bürger zu schützen, sie bekämpfte den Rassismus in der Strafverfolgung und trieb konsequent eine Reform des Justizwesens voran. Ihre Lebensgeschichte, die sie in diesem Buch so eindringlich schildert, ruft immer wieder die grundlegenden Werte von Freiheit, Toleranz und Gerechtigkeit in Erinnerung, die heute so sehr in Gefahr geraten sind. Das beeindruckende Zeugnis einer klugen und charismatischen Politikerin – und die bewegende Geschichte einer Frau, auf deren Schultern die Hoffnung einer ganzen Nation ruhen.

Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 08.03.2021

Lehrjahre
fürs Weiße Haus
Von Kalifornien Richtung ganz große Politik:
Kamala Harris’ Buch von 2019 erscheint auf Deutsch
VON VIOLA SCHENZ
Truths, Wahrheiten, hat im Amerikanischen etwas Sakrosanktes. „We hold these truths to be self-evident, that all men are created equal …“, „Wir halten diese Wahrheiten für selbstverständlich, dass alle Menschen gleich geschaffen wurden …“, lautet das Mantra der Unabhängigkeitserklärung und damit des Selbstverständnisses der USA. Schon Grundschüler lernen es, es ist Teil des Einbürgerungstests und käuflich – gedruckt auf Kaffeebechern oder Mousepads in Washingtons Souvenirshops. Mit dem Wort „truths“ holt man das kostbare Familienporzellan aus dem Wohnzimmerschrank. Kamala Harris setzte sich 2019 mit ihrem Buchtitel „The Truths We Hold“ also hohe Standards.
Zwei Jahre nach dem Original, vier Monate nach ihrer Wahl als erste Frau, als erste Afro- und erste Asien-Amerikanerin zur US-Vizepräsidentin erscheinen ihre Memoiren an diesem Montag auf Deutsch. Der Untertitel „An American Journey“ ließ offen, worum es sich genau handelt, der Siedler-Verlag nennt es eine Autobiografie, die Urfassung meidet diese Kategorie. Es ist ein Mix aus politischem Manifest und beruflich-privater Lebensgeschichte.
Kamala Harris startete ihre Karriere als Bezirksstaatsanwältin von San Francisco, wurde 2011 Generalstaatsanwältin und Justizministerin von Kalifornien und 2017 US-Senatorin der Demokratischen Partei. Sie sieht sich als „progressive Staatsanwältin“, dringt darauf, bei Verfahren immer auch die Perspektiven anderer einzunehmen. Sinn für Gerechtigkeit bekam sie bereits als Kleinkind im rebellischen Kalifornien eingeimpft. Ihre Eltern – die Mutter, eine Brustkrebsforscherin, eingewandert aus Indien, der Vater, ein Wirtschaftswissenschaftler, aus Jamaika – waren in der Bürgerrechtsbewegung der Sechzigerjahre aktiv, sie nahmen die kleine Kamala im Kinderwagen mit zu Demos. Ihre Familiengeschichte lehrte sie, wie grundlos man als Minderheit und mit dunkler Haut verdächtigt und schikaniert werden kann.
Harris ist Vollblutjuristin, das macht die Lektüre klar. Manche Passagen ergehen sich in zähen Gesetzgebungsprozeduren, Verhandlungen, Beratungen und sonstigem Rechtskleinklein. Man kann das spannend finden – oder einfach überblättern. Insgesamt geht solch trockene Materie Gott sei Dank in lebendiger, flotter Schreibe unter. Harris liefert Erhellendes aus ihrem juristischen Alltag, beschreibt anschaulich, was für ein Teufelskreis sich aus einer Haftstrafe für ein banales Vergehen ergeben kann, und dass ein Rechtsstaat auch einige Ungerechtigkeit bereithält – ausreichend „Ich fühle deinen Schmerz“ also für ihre linksliberalen Anhänger. Zugleich plädiert sie dafür, dass Opfer- vor Täterschutz geht und Verbrechen grundsätzlich bestraft werden müssen.
Die Geschichten gehen über Rechtsfragen hinaus. Ihre „truths“ sind nicht Selbstverständlichkeiten, wie sie die Gründungsväter in die Unabhängigkeitserklärung schrieben, sondern unangenehme Wahrheiten, eigentlich so ziemlich alles, was in den USA im Argen liegt: das überteuerte Gesundheitswesen, der Opioide-Missbrauch, das überlastete Justizwesen, die illegale Einwanderung, Polizeigewalt, der Zusammenbruch des US-Immobilienmarkts nach der Finanzkrise 2008, stagnierende Löhne bei steigenden Lebenshaltungskosten, schlechte Schulen. Probleme im Großformat, die über Jahrzehnte hinweg gewachsen sind und deren Ursachen Harris klug erläutert, auch anhand von Verfahren, die sie betreute, anhand von Briefen, mit denen sich verzweifelte Bürger an sie wandten. Sie klagt vor allem an, Lösungen freilich hat auch sie nicht wirklich parat.
Bisweilen mag ihre Tour de Force pathetisch geraten („Ich will die Wahrheit aussprechen. Selbst wenn sie schmerzt. Selbst wenn sie anderen nicht gefällt.“), doch in einem Land, das auf Ideen und Idealen gegründet ist, gehört Pathos eben zum Hausgebrauch. Amerikanische und britische Rezensenten kritisierten außerdem, dass vieles schon aus ihren Wahlkampfreden oder Stellungnahmen bekannt sei. Nun ja, seine Agenda wiederholt vorzutragen, ist Teil des politischen Geschäfts.
Als Kamala sieben war, ließen sich die Eltern scheiden. Vom Vater distanzierte sie sich, sie streift ihn nur am Rande und erwähnt ihn in der Danksagung mit einem belanglosen Halbsatz. Umso prägender war ihre Mutter, die 2009 an Darmkrebs starb. Shyamala Gopalan muss eine beeindruckende Frau gewesen sein: Als Teenager ging sie gegen alle Konventionen zum Studieren in die USA, baute sich dort mit zähem Fleiß ihre naturwissenschaftliche Karriere auf, weigerte sich, für eine arrangierte Hochzeit nach Indien zurückzukehren, erzog alleine, streng und erfolgreich zwei Töchter nach dem bewährten Prinzip „fördern und fordern“, versorgte sie mit klugen Einsichten („In vielen Dingen bist du vielleicht die Erste, aber sorge dafür, dass du nie die Letzte bist.“). Harris’ Memoiren machen deutlich, wie positiv sich elterliche, in ihrem Fall mütterliche Ambition und ein funktionierendes soziales Umfeld auswirken können – auch wenn ihr Lob für all die Güte um sie herum bisweilen in Betulichkeit ertrinkt („Wenn wir ankamen, wurden wir immer mit Lächeln und Umarmungen begrüßt.“) oder in Selbstgerechtigkeit („Ich wollte sicher sein, dass ich über alles Rechenschaft ablegen konnte“, „Es ging mir nicht um Titel und Ruhm. Es ging mir um meine Arbeit.“).
Verglichen mit dem beruflichen Werdegang kommt wenig Privates vor, und das wenige wirkt hin und wieder geziert, als wenn ihr Penguin-Lektor sie ermahnt hätte: Kamala, jetzt aber mal was Persönliches! So erfährt man, dass eine wichtige Wahlkampfhilfe anfangs ihr Bügelbrett war, dass sie gerne und wohl sehr gut kocht, wie sie beim etwas tölpelhaften Heiratsantrag ihres Mannes Doug Emhoff im März 2014 in Tränen ausbrach. Das hat manchmal einen Hang zum Kitsch, gleicht aber den rationalen Grundcharakter des Buchs unterhaltsam aus. Anderes lässt sie unerwähnt, etwa ihre Beziehung mit dem damaligen Bürgermeister von San Francisco, Willie Brown, sein Name taucht auch sonst nicht auf. Das ist ihr gutes Recht, und ihre Zurückhaltung wirkt in Zeiten manischer Selbstentblößung in sozialen Medien sogar wohltuend.
Harris hat die Denkschrift 2018 verfasst – zum Warmlaufen für ein höheres Amt. Im Januar 2019 verkündete sie ihre Kandidatur zur Präsidentschaftswahl 2020, im folgenden Dezember gab sie wegen mieser Umfragewerte auf. Sieben Monate später berief sie Joe Biden zu seiner Vizekandidatin. Inzwischen hat sie nicht nur das zweithöchste Amt im Staat erklommen, inzwischen hat sich auch so einiges ereignet in diesem Staat: noch mehr Trump-Wahnsinn, Corona, der Sturm aufs Kapitol, die Inauguration im Zeichen von Pandemie und gigantischem Polizeiaufgebot, das zweite Impeachment gegen Trump mit Freispruch.
Kamala Harris würde heute vermutlich andere Akzente setzen, aber es wird wohl nicht ihr letztes politisches Manifest gewesen sein – die nächsten Präsidentschaftswahlen finden 2024 statt.
Der Mut und die Ambitionen
ihrer aus Indien eingewanderten
Mutter prägten Kamalas Kindheit
Kamala Harris:
Der Wahrheit verpflichtet. Meine Geschichte.
Die Autobiographie.
Aus dem Englischen von Jürgen Neubauer.
Siedler-Verlag,
München 2021.
336 Seiten, 22 Euro.
E-Book: 17,99 Euro.
Kurz vor Washington: Kamala Harris in Savannah,Georgia, im Januar. Wenige Tage später wurde sie als Vizepräsidentin vereidigt.
Foto: LOGAN CYRUS / AFP
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