Alle bundeskanzler seit 1949 bis heute

Das Amt des Bundeskanzlers als solches wurde bereits im Jahr 1867 im Zuge des Norddeutschen Bundes ins Leben gerufen. Nach dem 2. Weltkrieg wurden in Deutschland die Kompetenzen und Funktionen des Bundeskanzlers jedoch soweit verändert, dass man erst ab 1948, mit Konrad Adenauer, vom ersten deutschen Bundeskanzler spricht.

Hinweis: Hier zur Liste der Bundespräsidenten seit 1949 in Deutschland.

Die Änderungen bezogen sich unter anderem auf die Stärkung des Bundeskanzlers im Vergleich zum Bundespräsidenten, die Einführung des sogenannten konstruktiven Misstrauensvotums sowie die Vertrauensfrage. De facto ist der Bundeskanzler die politisch mächtigste Person in der BRD, wenngleich dieses Amt formal dem Bundestagspräsidenten und dem Bundespräsidenten und deren Kompetenzen untersteht.

Bundeskanzler in Deutschland (seit 1949):

  1. Konrad Adenauer (CDU, 1949-1963)
  2. Ludwig Erhard (CDU, 1963-1966)
  3. Kurt Georg Kiesinger (CDU, 1966-1969)
  4. Willy Brandt (SPD, 1969-1974)
  5. Helmut Schmidt (SPD, 1974-1982)
  6. Helmut Kohl (CDU, 1982-1998)
  7. Gerhard Schröder (SPD, 1998-2005)
  8. Angela Merkel (CDU, 2005-2021)
  9. Olaf Scholz (SPD, seit 2021)

1. Bundeskanzler der BRD: Konrad Adenauer (1949-1963)

Konrad Adenauer (CDU) war der erste Bundeskanzler der BRD und seine Amtszeit war neben dem deutschen Wiederaufbau vor allem durch viele außenpolitische Errungenschaften geprägt. So trug er maßgeblich zur deutsch-französischen Aussöhnung bei und sorgte für die Westanbindung der BRD durch den Beitritt zur NATO und der EGKS (Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl). Innenpolitisch wird ihm der wirtschaftliche Wiederaufstieg Deutschlands hoch angerechnet.

2. Bundeskanzler der BRD: Ludwig Erhard (1963-1966)

Ludwig Erhard (CDU) hatte innenpolitisch, während seiner Amtszeit, vor allem mit der einsetzenden wirtschaftlichen Schwächung zu kämpfen. Auf außenpolitischer Bühne gilt die Etablierung von Beziehungen zu Israel als sein größtes Vermächtnis und während seiner Amtszeit konzentrierte er sich auch stark auf die Stärkung der Beziehungen zu den USA.

3. Bundeskanzler der BRD: Kurt Georg Kiesinger (1966-1969)

Kurt Georg Kiesinger (CDU) war der erste deutsche Bundeskanzler der unter einer Großen Koalition regierte. Dort nahm er eine stark vermittelnde Rolle ein und ist vor allem aufgrund der Durchsetzung der sogenannten Notstandsgesetze in die Geschichte der BRD eingegangen.

4. Bundeskanzler der BRD: Willy Brandt (1969-1974)

Willy Brandt (SPD) war der erste Sozialdemokrat unter den Bundeskanzlern der BRD und er setzte sich stark für die Verbesserung der Beziehungen zu den östlichen Nachbarländern ein. Er ging mit dem Kniefall von Warschau in die Geschichte ein und reformierte die Beziehungen zur DDR. Er erhielt für seine außenpolitischen Bestrebungen den Friedensnobelpreis.

5. Bundeskanzler der BRD: Helmut Schmidt (1974-1982)

Helmut Schmidt (SPD) hatte während seiner Amtszeit vor allem mit der Roten Armee Fraktion (RAF) und die davon ausgehenden Bedrohungen zu kämpfen und verfolgte innenpolitisch einen eher konservativen Weg. Er gilt als ein Politiker mit einer sehr direkten Art und scheiterte schließlich an einem Misstrauensvotum, mit dem durch CDU, CSU und FDP Helmut Kohl als sein Nachfolger bestimmt wurde.

6. Bundeskanzler der BRD: Helmut Kohl (1982-1998)

Helmut Kohl (CDU) ist der in der Geschichte der BRD am längsten amtierende Bundeskanzler. In seine Amtszeit fällt die deutsche Wiedervereinigung, mit der er stark assoziiert wird. Er erreicht nach dem Fall der Berliner Mauer die Zustimmung der Sowjetunion zur Wiedervereinigung und auch, dass Gesamtdeutschland Teil der NATO werden konnte. Nach der Deutschen Einheit hatte Kohl stark mit der Arbeitslosigkeit und den wirtschaftlichen Schwierigkeiten in den neuen Bundesländern zu kämpfen, was schließlich auch als einer der Gründe für seine Abwahl gilt.

7. Bundeskanzler der BRD: Gerhard Schröder (1998-2005)

Gerhard Schröder (SPD) sorgte außenpolitisch durch seine Verweigerung der Zustimmung zum Irak-Krieg der USA für Furore, obwohl er im Rahmen der Bündnistreue zuvor im Kosovo und Afghanistan die NATO unterstützt hatte. In seine zweite Amtsperiode fällt die Etablierung der Agenda 2010, mit der Schröder die versprochene Senkung der Arbeitslosenzahlen erreichen wollte. Dies führte allerdings lediglich zu Massenaustritten aus der SPD und zur Neugründung einer neuen linken Strömung abseits der SPD, der WASG.

8. Bundeskanzlerin der BRD: Angela Merkel (2005-2021)

Angela Merkel (CDU) ist die erste Frau, die das Amt des Bundeskanzlers in Deutschland innehat, und regiert seitdem mit verschiedenen Koalitionen. Zu ihren außenpolitischen Herausforderungen zählt die Bewältigung der Krise Europas, die sich vor allem auf wirtschaftliche Probleme bezieht. Auf europäischer Ebene nimmt sie zusammen mit Frankreich eine tragende Rolle ein. Auf innenpolitischer Ebene hat sie unter anderem die Aussetzung der Wehrpflicht und die Gesundheits- und Föderalismusreform erlangt. Davon abgesehen muss sie sich mit den Hauptproblemen der Flüchtlingskrise und Arbeitslosigkeit befassen. In den letzten Jahren ihrer Amtszeit stellte die Corona-Krise die Kanzlerin vor noch nie dagewesenen Herausforderungen. Vor der Bundestagswahl 2021 hat Angela Merkel bekannt geben, dass sie ihre politische Karriere nach der Wahl beendet und nicht mehr für das Spitzenamt zur Verfügung steht.

9. Bundeskanzler der BRD: Olaf Scholz (seit 2021)

Olaf Scholz (SPD) wurde am 08.12.2021 zum Bundeskanzler gewählt und regiert mit einer Koalition aus SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP.

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