Ab wieviel jahre ist ein auto ein oldtimer

Youngtimer erfreuen sich großer Beliebtheit, denn Vintage ist in. Als Besitzer eines solchen Fahrzeugs wirst du durch den charmanten Retro-Look wieder zurück in deine Jugend versetzt. Außerdem gelten diese Fahrzeuge als gute Wertanlage. Wir schauen uns an, was hinter dem Phänomen Youngtimer steckt.

Ab wann ist ein Auto ein Youngtimer?

Ab wann ein Auto offiziell als Youngtimer bezeichnet werden darf, hat der Parlamentskreis für Automobiles Kulturgut klar definiert: Fahrzeuge mit einem Alter von mindestens 20 Jahren, werden offiziell als Youngtimer klassifiziert und sind damit Kfz-Klassiker. Ab einem Alter von 30 Jahren verlieren die Fahrzeuge ihren Youngtimer-Status und werden zum Oldtimer. Entscheidend für die Kategorisierung als Young- oder Oldtimer ist das Datum der Erstzulassung und nicht unbedingt das Baujahr. Außerdem ist es wichtig, dass das Fahrzeug weitestgehend dem originalen Zustand entspricht und sich zudem in einem guten Erhaltungszustand befindet. Mit zunehmendem Fahrzeugalter macht sich die Abnutzung an einem Auto immer stärker bemerkbar, weshalb es nicht so leicht ist, einen viel genutzten Wagen als Youngtimer einstufen zu lassen.

Gehen wir beispielsweise vom Stand 2022 aus, können dementsprechend Fahrzeuge, die 2002 erstmals für den Straßenverkehr zugelassen wurden, als Youngtimer eingestuft werden. Fahrzeuge, die im Jahr 1992 ihre Erstzulassung bekommen haben, qualifizieren sich für den Status als Oldtimer. Unter diese Klassifizierung fallen übrigens nicht nur Autos, sondern auch Motorräder.

Besonders beliebt als Klassiker sind Sportwagen oder Oberklasse Fahrzeuge aus den 1990er Jahren, teilweise auch seltene Coupés und Cabrios. Die Gründe dafür sind die einst hohen Anschaffungskosten und die gute sicherheitstechnische Ausstattung.

Was bringt mir eine Youngtimer Zulassung?

In erster Linie bietet die Zulassung eines Youngtimers keine besonderen Vorteile. Du bekommst weder ein spezielles Kennzeichen, noch Vergünstigungen bei der Kfz-Steuer. Der einzige Vorteil – neben dem Klassiker-Status und der potenziellen Wertsteigerung – sind gute Konditionen bei der Versicherung. Versicherer bieten nämlich für Liebhaber eine sogenannte Youngtimer-Versicherungen an. Diese beinhaltet einen maßgeschneiderten Schutz für Fahrzeuge zwischen 20 und 30 Jahren, die noch keinen Oldtimer-Status haben. Diese Tarife sind in der Regel günstiger als reguläre Autoversicherungen.

Zulassungskosten für Youngtimer im Überblick

Kfz-ZulassungKfz-KennzeichenWunschkennzeichenKfz-SteuerHauptuntersuchung
einmalig 10 - 30 Euro einmalig 20 - 30 Euro einmalig 20 - 30 Euro, zzgl etwa 10 Euro Reservierungsgebühr Jährlich, Kosten variieren alle zwei Jahre, ab ca. 100 Euro

Die Youngtimer-Versicherung

Für Haftpflicht, Teilkasko und Vollkasko bieten Kfz-Versicherer spezielle Tarife an. Teilweise verlangen die Unternehmen mindestens eine Kombination aus Haftpflicht und Teilkasko. Der Vorteil einer solchen Versicherung ist, dass die Versicherung im Schadensfall nicht vom Marktwert, sondern vom tatsächlichen Wert des Autos ausgehen. Bei Saisonkennzeichen schützt eine inkludierte Ruheversicherung das Fahrzeug vor Schäden in der Zeit, in der das Fahrzeug nicht bewegt werden darf.

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Youngtimer und der Alltagsauto-Nachweis

Manche Versicherungen bestehen für eine Youngtimer-Versicherung auf einen Nachweis, dass du zusätzlich ein Alltagsauto besitzt. Darüber hinaus wird die Jahreslaufleistung des Fahrzeugs im Vertrag festgehalten. Meist beläuft sich die bis 6.000 bis 9.000 Kilometer im Jahr.

Was kostet ein Youngtimer an Steuern?

Ab wieviel jahre ist ein auto ein oldtimer
Ein Youngtimer wird wie ein normaler Pkw bepreist.

Eine steuerliche Sonderbehandlung für Youngtimer gibt es seit dem ersten März 2007 nicht mehr. Ob Youngtimer oder modernes Auto, die Kfz-Steuer musst du regulär bezahlen. Außerdem musst du auch mit gewissen Einschränkungen rechnen:

  • Fahrzeuge, die mehr als 20 Jahre alt sind, unterliegen aufgrund der hohen Emissionswerte oftmals keiner gültigen EURO-Norm mehr. Das bedeutet, dass der Besitzer eines Youngtimers aufgrund der veralteten Technologie steuerlich stärker belastet wird. Diese Kosten fallen jährlich an.

  • Auch ein Youngtimer muss wie alle anderen Pkw auch zur Hauptuntersuchung. Aufgrund der hohen Sicherheitsvorschriften wird das in manchen Fällen zu einem Problem. Im schlimmsten Fall bekommt das Fahrzeug keine Plakette und du musst das Auto stehen lassen. Darum gilt: Regelmäßige Wartung und Verschleißteile rechtzeitig ersetzen.

  • Mit einer grünen Plakette für einen Youngtimer mit Dieselmotor sollte man erst gar nicht rechnen. Demnach darf man in manchen Innenstädten mit dem Pkw nicht fahren.

Für Oldtimer gelten deutlich andere Vorschriften als für Youngtimer. Sobald ein Fahrzeug das Alter von 30 Jahren erreicht, bekommen sie ein H-Kennzeichen und damit eine neue Zulassung. Über diese Zulassung entscheidet jedoch ein Oldtimer-Gutachten. Die Kfz-Steuer für einen zugelassenen Oldtimer, unabhängig von welchem Modell, liegt bei einer Pauschale von 46 Euro im Jahr. Zusätzlich ist das Fahrzeug vom TÜV befreit. Für Oldtimer empfiehlt sich eine gesonderte Versicherung, da diese auf die Besonderheiten der Klassiker abgestimmt sind.

Ab wann gibt es welches Kennzeichen?

Für einen Youngtimer gibt es bei der Zulassung an der Kfz-Behörde kein spezielles Kennzeichen. Aus rechtlicher Sicht gelten Kfz, die zwischen 15 und 30 Jahre alt sind, nicht als reguläre Fahrzeuge. Gemäß Straßenverkehrsordnung gibt es bei der Zulassung von Youngtimern keine separaten Regelungen. Dementsprechend darf man nach § 2 Fahrzeug-Zulassungs­verordnung (FZV) auch nicht mit einem der beliebten H-Kennzeichen rechnen.

Welches Kennzeichen lohnt sich für ein Youngtimer

Um herauszufinden, welches Kennzeichen für einen Youngtimer Sinn macht, muss man die eigene Fahrzeugnutzung hinterfragen:

  • Falls man den Youngtimer als Alltagsfahrzeug nutzen möchte, empfiehlt sich ein Antrag auf ein reguläres amtliches Zeichen. Damit kann man den Wagen das ganze Jahr über ohne jegliche Einschränkungen nutzen. Logischerweise fällt demnach auch jährlich die reguläre Kfz-Steuer an.

  • Sollte man bereits ein Alltagsfahrzeug besitzen und nicht planen, mit dem Youngtimer täglich zu fahren, macht ein Saisonkennzeichen Sinn. Aufgrund der saisonalen Zulassung spart man abgesehen von Spritkosten auch Versicherungskosten, aber auch Kfz-Steuer. Man bezahlt nur für einen definierten Zeitraum zwischen zwei und elf Monaten. Je nachdem, wann man das Fahrzeug im Straßenverkehr bewegt. Außerhalb der definierten Saison gilt jedoch ein Fahrverbot für das Fahrzeug.

  • Sollte man abwechselnd zwei Kfz der gleichen Fahrzeugklasse (z. B. zwei Pkw) nutzen, macht ein Wechselkennzeichen durchaus Sinn. Einige Versicherungen berücksichtigen auch die verschiedene Fahrleistung beider Wagen bei der Berechnung der Versicherungsprämie. Kfz-Steuer kannst du jedoch mit einem Wechselkennzeichen nicht sparen.

Beliebte Youngtimer mit Potenzial

Im Folgenden stellen wir vier sehr beliebte Youngtimer der Deutschen mit potenzieller Klassikerkarriere vor.

BMW 330Ci (E46)

Der von 2003 bis 2006 gebaute BMW 330Ci gilt als einer der schönsten BMW seiner Zeit.

Besonders das Coupé Modell in Verbindung mit einem der besten Sechszylinder-Saugmotoren macht das Fahrzeug zu einem echten Liebling für Youngtimer Fans. Hinzu kommt die kurze Bauzeit des Autos, was eine potenzielle Wertsteigerung verspricht.

Audi TT 8N

Der von 1998 bis 2006 gebaute Audi TT 8N ist eine wahre Designikone. Anfangs als Coupé, folgte im Jahr 1999 auch der Roadster. Die stärkere Version mit dem Allradantrieb Quattro beschleunigte sogar besser als ein Porsche Boxter und war dazu deutlich günstiger. Besonders das Interieur vom TT glänzt nur so von Hochwertigkeit.

Mercedes SLK (1996)

Von 1996 bis 2004 wurde der Mercedes Benz SLK im Werk Bremen gebaut. Das Blechdach, das aus dem Cabrio ein Coupé macht, hatte zu dieser Zeit kein anderes Auto. Dieses Variodach funktioniert trotz anfänglicher Skepsis bis heute zuverlässig. Besonders der Komfort auf langen Strecken sticht beim SLK heraus.

VW Golf (III, IV, V)

Der VW Golf ist mit Abstand der beliebteste Youngtimer der Deutschen. Laut Verband der Automobilindustrie (VDA) sind im Jahr 2018 bis zu 900.000 Fahrzeuge zwischen 15 und 29 Jahren auf den Straßen zugelassen.

Fazit

Abschließend kann man sagen, dass die Thematik rund um die beliebten Youngtimer komplexer ist als oftmals angenommen. Zwar bietet die Zulassung eines Youngtimers nicht dieselben Vorteile wie die eines Oldtimers, dennoch macht es Sinn, eine spezielle Youngtimer-Versicherung für sein Auto abzuschließen. Außerdem ist die Wahl des richtigen Kennzeichens sehr wichtig.

Ist ein Auto mit 25 Jahren ein Oldtimer?

Nein, nur Oldtimer bekommen ein H-Kennzeichen. Laut § 2 Fahrzeug-Zulassungsverordnung (FZV) sind Oldtimer Fahrzeuge, die: vor mindestens 30 Jahren erstmals zugelassen wurden.

Kann man ein Auto 20 Jahre fahren?

Wie alt muss ein Auto sein, um als Youngtimer zu gelten? Hierfür gibt es kein festes Alter. Ob ein Auto 15 oder 20 Jahre alt ist, spielt vor dem Finanzamt für die Kfz-Steuer ebenso wenig eine Rolle, wie vor dem geprüften Sachverständigen, der für die Hauptuntersuchung (HU) zuständig ist.

Welche Nachteile hat ein H

Mögliche Beschränkung bei Veränderungen und Individualisierung: Das H-Kennzeichen schreibt den Status als erhaltenswertes technisches Kulturgut fest. Tuningmaßnahmen oder Individualisierungen sind damit ausgeschlossen.

Was sind die Vorteile eines H

Diese Vorteile bietet das H-Kennzeichen Dazu gehören steuerliche Vergünstigungen, günstigere Kfz-Versicherungen und geringere Umweltauflagen. Oldtimer mit H-Kennzeichen dürfen zum Beispiel auch ohne Katalysator in Umweltzonen fahren. Pauschal werden für Autos 191,73 Euro fällig – unabhängig von Hubraum und Verbrauch.