Woher kommt den Nagel auf den Kopf treffen?

Ich lese das immer in denn kommentaren jemand der zu einen anderen sagt du hast den nagel auf den kopf getroffen.

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4 Antworten

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Woher kommt den Nagel auf den Kopf treffen?

Vennesla

12.12.2021, 11:49

Das bedeutet das jemand recht hat, das jemand, das jemand richtig liegt. Den Nagel auf den Kopf treffen ist eine Redewendung, deren Verwendung bis in das Antike Rom zurückreicht und die dem Dichter Plautus zugeschrieben wird. Zurückzuführen ist die Wendung auf den Ausspruch „Rem acu tetigisti.“, der wörtlich übersetzt „Du hast die Sache mit der Nadel berührt“ bedeutet.

Woher kommt den Nagel auf den Kopf treffen?

DianaValesko

Community-Experte

Bedeutung

12.12.2021, 17:26

Wenn Du einen Nagel mit dem Hammer auf den Kopf triffst, was passiert dann? Du versenkst den Nagel im Holz.

Genauso verhält es sich, wenn Du mit einer Angelegenheit genau ins Ziel, ins Schwarze getroffen hast, auf den Punkt genau die Wahrheit erkannt hast. Deshalb heißt die Redewendung im gleichen Sinne auch "Treffer versenkt".

Zu "Kopf" siehe auch "der Kopf von etwas sein"; Zu "Kopf" in Bezug auf Gedanken, Verstand und Interesse siehe auch "jemandem kommt etwas in den Kopf", "sich etwas durch den Kopf gehen lassen", "einen kühlen / klaren Kopf bewahren / behalten", "sich etwas aus dem Kopf schlagen", "jemandem steht der Kopf nicht nach etwas" 

Das Wort „den Nagel auf den Kopf treffen“ kommt in den letzten Jahren sehr selten in deutschsprachigen Texten vor. Die Worthäufigkeit sagt nichts über die Bekanntheit des Wortes oder das Vorkommen in der gesprochenen Sprache aus.

Wir teilen Wörter in die fünf Gruppen „sehr selten“, „selten“, „regelmäßig“, „häufig“ und „sehr häufig“ ein.

sehr seltensehr seltensehr häufig

Darstellung

Die Darstellung mit serifenloser Schrift, Schreibmaschine, altdeutscher Schrift und Handschrift sieht wie folgt aus:

Woher kommt den Nagel auf den Kopf treffen?

Das Wort den Nagel auf den Kopf treffen in verschiedenen Schriftarten.


Quellen & Referenzen

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Einzelnachweise


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Wer den Nagel nicht auf den Kopf treffen konnte, sondern gegenteilig sogar besonders schlecht schoss, konnte immerhin noch einen Bock schießen. Besser als nichts, oder?

Doch gänzlich gesichert ist diese Herleitung nicht. So wird die Redewendung auch auf eine Komödie des römischen Dichters Plautus (254 v. Chr. – 184 v. Chr.) zurückgeführt. In dessen Komödie „Rudens“ („Schiffstau“) kommt der Ausspruch rem acu tegitisti vor. Wörtlich übersetzt: Du hast die Sache (rem) mit der Nadel (acu) berührt (tegitisti). Schon in älteren Sammlungen lateinischer Zitate wird dies dann mit der zeitgemäßeren Übersetzung den Nagel auf den Kopf treffen wiedergegeben. Auch in Wilhelm Körtes „Die Sprichwörter und sprichwörtlichen Redensarten der Deutschen nebst…“ (zweite Auflage von 1861) wird unsere Redensart auf die Wendung des Plautus zurückgeführt.

Henne oder Ei? Irgendwann muss irgendwer von der wörtlichen Übersetzung mit der Nadel berühren auf den Nagel auf den Kopf treffen gekommen sein. Die entscheidende Frage – die ich zugegebenermaßen nicht beantworten kann – lautet, ob dadurch tatsächlich die Redewendung erst geschaffen oder eben doch nur für die Wiedergabe der Komödie auf eine bereits bekannte Redensart zurückgegriffen wurde.

Noch einmal zum Zimmermann. Außenseiterchancen hat auch der noch. Das Deutsche Wörterbuch der Gebrüder Grimm (16 Bände) schließt nicht vollkommen aus, dass auch ein gut gezielter Schlag mit dem Hammer gemeint sein könnte. Oder wie formuliert es eine Satire-Zeitschrift aus dem 19. Jahrhundert? (Wobei man nun gerade Beiträge einer solchen Zeitschrift nicht so ganz wörtlich nehmen sollte und darf.)

„Den Nagel auf den Kopf geschlagen!,
Ist höchstes Lob gelung´ner That,
Doch wär´s vergeblich, sich zu plagen,
Wenn keinen Kopf der Nagel hat.“[1]

Bei auf/unter den Nägeln brennen muss man recht genau zielen, will man den Nagel auf den Kopf treffen. Unzweifelhaft ist, dass hier Fingernägel gemeint sind. Darüber hinaus gibt es einigen Spielraum für Erklärungsansätze und Vermutungen.

Gern und oft wird zur Erklärung auf die mittelalterliche Folter verwiesen, bei der man so unglaublich viele „abartige“ Mittel und Wege kannte, um Menschen Schmerzen zuzufügen. Haben Sie sich schon einmal einen Splitter unter den Nagel gezogen? Dann wissen Sie, dass der Bereich um/unter einem Finger- oder Zehennagel äußerst empfindlich ist und können sich vorstellen, welche Wirkung es hinterlässt, wenn jemandem glühende Kohle oder glühendes Eisen auf den Nagel gehalten oder gar ein brennender Kienspan unter den Nagel gesteckt wird.

In alten Quellen wird die Redensart aber zumeist im Zusammenhang mit Kerzen oder Licht genannt, so dass wohl die Deutung eher zutreffen dürfte, die auf den Nägeln brennen mit einer herunterbrennenden Kerze oder ähnlichen Lichtquelle verbindet, die den sie haltenden Fingern zu nahe kommt. Dazu wird verschiedentlich das Beispiel betender Mönche angeführt, die sich wegen der bescheidenen klösterlichen Lichtverhältnisse allgemein und im besonderen wegen der Lesung von Messen in lichtarmen Jahres- und zu dunklen Tageszeiten Kerzen auf die Daumen klebten. Wie weit die Kerzen auch schon heruntergebrannt waren – die Mönche mussten bis zum Ende der Messe durchhalten.

Für diese Deutung sei ein Beispiel angeführt:

„Ein verzagter Schneider, dem man eine Fackel aufgedrungen, fürchtete sich vor dem gefährlichen Dinge. Als man vor´s Thor kam, war die Pechstange schon über die Hälfte verlodert. Nun glaubte der Feigling, das Feuer werde ihm sogleich auf die Nägel brennen.“[2]

Ihnen ist möglicherweise aufgefallen, dass neben den heute geläufigen Wendungen auf den bzw. unter den Nägeln brennen früher noch auf die Nägel verwendet wurde, was genauer zum Ausdruck bringt, wohin und in welche Richtung etwas brennt: auf die Nägel herunter.

Denkbar ist auch, dass die Formen auf den und unter den unterschiedlichen Ursprungs sind. Womöglich stehen sich die Deutungsansätze Folter und Licht gar nicht unversöhnlich gegenüber, sondern erklären jeweils eine Form.

Wenigstens am Rande soll erwähnt werden, dass der eine oder andere Gelehrte alle genannten Herleitungen ablehnt. Eine andere/eigene schlüssige Erklärung vermögen die Kritiker aber auch nicht anzubieten.[3]

Zur Erklärung der Redensart (nicht) niet- und nagelfest sein kehren wir zu den Nägeln aus Metall zurück. Niet- und nagelfest ist eine alte, in Fachkreisen aber auch heute noch gängige Rechtsformel, die insbesondere beim Hauskauf verwendet wurde, und alles bezeichnete, was mit dem Haus fest verbunden war – im Gegensatz zu dem, was „getrieben und getragen“ werden konnte. Oder, wie es ein „Kleineres coversations-Lexicon“ aus dem Jahr 1814 ausdrückt: „Niet und nagelfest, d.h. in einem hause so befestigt, daß es ohne wesentliche verletzung des hauses gar nicht hinweggenommen werden kann […]“

Die Formel ließ sich bei Bedarf erweitern, z.B. durch erd- oder wurzelfest, wodurch ein Kaufvertrag dann auch alles beinhaltete, was auf dem zugehörigen Grundstück eingegraben war oder dort wuchs. Eine ähnliche Unterscheidung zwischen unbeweglichem und beweglichem Gut war schon im Römischen Reich üblich und hat sich bis heute gehalten (vgl. u.a. §94 BGB). So verwundert es denn auch nicht, dass Immobilie aus dem lateinischen Wort für unbeweglich, im-mobilis, abgeleitet ist.

[1] Fliegende Blätter, Berlin 1880, Bd. 72, Nr. 1812, S. 125
[2] Langbein, A.F.E.: Sämmtliche Schriften, Stuttgart 1836, Bd. 7, S.74
[3] Vgl. Hubschmied, Johannes: Bildhafte Redensarten mit dem Verb brennen im eurasischen Sprachbereich und das Problem der Sprachbünde, in: Archiv für das Studium der neueren Sprachen und Literaturen, Erich Schmidt Verlag, Berlin 1988, Ausgabe 225, S. 241 ff.

Beispiele

1) „Er wird wohl den Nagel auf den Kopf treffen, wenn er schreibt, dass wir in der jetzigen Lage keine Heulsusen und Bedenkenträger brauchen.“
2) „Für den Wahlkampf gilt es, die Themen zu finden, die den Leuten auf den Nägeln brennen.“
3) „Die an Menschen gewöhnten Affen klauen aus offenen Autos alles, was nicht niet- und nagelfest ist.“
4) „Auch Menschenrechtsaktivisten, wenn sie nicht ganz vernagelt sind, leuchtet ein, dass man mit Toleranz bei islamistischen Terroristen nicht weiterkommt.“
5) „Er hat das Alter erreicht, in dem man als Schiedrichter die Pfeife an den Nagel hängen muss.“
6) „Ich wünschte nur einmal den Leutchen zuzuschauen, wenn sie begeistert sind, und an den Nägeln kauen.“ (aus „Der grüne Domino“ von Theodor Körner, 1811)
7) „Jetzt will die Stadt endlich Nägel mit Köpfen machen und die beiden Türme einer längst fälligen Sanierung unterziehen.“

Wissenswertes

Woher kommt den Nagel auf den Kopf treffen?

Bis ins 20. Jahrhundert stellten Nagelschmiede (auch Nagler genannt) die Nägel von Hand her. Auf dem Bild treibt ein Nagelschmied einen glühenden Nagel in ein Nageleisen, um dem Nagel die endgültige Größe und Form zu geben.

Die Abbildung aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde mit freundlicher Genehmigung der Nürnberger Stadtbibliothek den berühmten Hausbüchern der Zwölfbrüderstiftungen entnommen, die mit über 1300 Abbildungen für die Entwicklung des Handwerks vom 15. bis zum 19. Jahrhundert eine einmalige Bildquelle darstellen. Die gesamten Hausbücher können Sie auf www.nuernberger-hausbuecher.de bewundern.

Woher stammt die Redewendung den Nagel auf den Kopf treffen?

Beides sind nämlich Ausdrücke aus dem Schießsport. Früher wurde in der Mitte der Zielscheibe ein Nagel befestigt. Wenn ein Schütze diesen traf und der geschossene Pfeil abprallte, hatte er genau in die Mitte und den Nagel buchstäblich auf den Kopf getroffen.

Woher kommt der Spruch an den Nagel hängen?

Die Redewendung geht eigentlich auf das Zeitalter der Gladiatoren zurück, mit der Zeit hat sie sich immer mehr in verschiedenen Sportarten international verbreitet. Im Fußball gibt es beispielsweise den Ausdruck „die Schuhe an den Nagel hängen“ oder beim Boxen „das Handtuch werfen“.

Was bedeutet ins Schwarze getroffen?

[1] Recht haben, genau das Richtige tun. Herkunft: Die Mitte einer Zielscheibe ist meistens schwarz. Wer genau schießt, trifft somit ins Schwarze.

Was gibt es für Redewendungen?

10 wichtige deutsche Redewendungen, die du kennen musst.
“Das ist mir Wurst”.
“Nur Bahnhof verstehen”.
“Jemandem die Daumen drücken”.
“Ich glaub mein Schwein pfeift”.
“Ich glaub' ich spinne”.
“Fix und fertig sein”.
“Bock haben”.