Wie viele fläschchen braucht man wenn man nicht stillt

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Kürzlich betreute ich eine junge Frau, die ihr Kind mitten im Studium bekam. Sie wollte das Baby auf jeden Fall stillen, gleichzeitig aber natürlich auch das Studium beenden. Wir überlegten also zusammen, wie es am besten zu bewerkstelligen sei. In dem Fall war das relativ einfach, da ihr Partner erst einmal in Elternzeit ging. Sie würde nach dem Wochenbett direkt weiter studieren und der Papa das Baby zum Stillen einfach in die Uni vorbeibringen.
Allerdings standen auch noch Prüfungen an, die ja nicht so gut durchs Stillen unterbrochen werden konnten. Und auch sonst würde es Zeiten geben, wo das Stillen einfach sehr ungünstig sein würde. Sie musste also pumpen, damit dann der Papa dem Baby die bereitgestellte Milch bei Bedarf mit der Flasche füttern konnte. Aber natürlich sollte auch der Wechsel zurück an die Brust unkompliziert stattfinden. Für all das brauchten wir einen guten Plan.

Und für diejenigen von euch, denen es ähnlich geht – ob ihr nun arbeiten gehen wollt oder müsst, oder einfach mal etwas Zeit für euch braucht, schreib ich jetzt mal auf, wie die temporäre Flaschenfütterung bei gestillten Kindern am besten zu bewerkstelligen ist und was man beachten sollte, um keine sogenannte Saugverwirrung aufkommen zu lassen.

Wie viele fläschchen braucht man wenn man nicht stillt

Muttermilchgewinnung: ausstreichen oder abpumpen

Erst einmal muss die Muttermilch zur späteren Verwendung gewonnen werden. In der Wochenbettzeit verändert sich die Milch allerdings noch so stark, dass es wirklich nur in seltenen Ausnahmefällen Sinn macht, in dieser speziellen Zeit schon Milch auf Vorrat einzulagern.

Muttermilch ausstreichen

Grundsätzlich kann Muttermilch sehr einfach ausgestrichen werden. Gerade für seltene Abwesenheiten der Mutter eignet sich die Methode gut. Diese Praktische Anleitung zum Handentleeren der Brust von der WHO/UNICEF-Initiative „Babyfreundliches Krankenhaus“ erklärt sehr schön, wie das am besten geht.

Muttermilch abpumpen

Ist die Muttermilchgewinnung jedoch regelmäßig nötig, ist das Abpumpen aber schon deutlich praktischer. Verschiedene Milchpumpen, mit denen man Muttermilch bequem abpumpen kann, habe ich für euch im Blogartikel Milchpumpen – mieten – kaufen – nutzen ausführlich beschrieben.

Am meisten Milch gewinnt man übrigens mit einer Kombination aus beiden Methoden: Erst massiert man die Brust, dann wird abgepumpt, bis nichts mehr kommt. Und dann massiert man nochmal, beziehungsweise streicht den Rest der verfügbaren Milch aus.
Alternativ kann man die Brust auch schon während des Pumpens etwas mitmassieren. Dabei hält eine Hand die Pumpe, und die andere massiert. Es gibt auch spezielle Pump-Bustiers, mit denen man dann beide Hände frei hat. Wer viel pumpen muss, sich an dem etwas cyborgmäßigen Look nicht stört, und das Ganze eher pragmatisch sieht, wird diese zusätzliche Hilfe sicher zu schätzen wissen.

Muttermilchaufbewahrung

Wie auch immer die Milch gewonnen wird, danach kann sie:

  • 4 Stunden bei Zimmertemperatur
  • 72 Stunden im Kühlschrank
  • ein halbes Jahr im (drei Sterne) Gefrierfach

aufbewahrt werden. Wenn nur selten abgepumpt wird, kann die Milch einfach im Fläschchen eingefroren werden. Benötigt man hingegen einen größeren Vorrat, dann bieten sich zur besseren Aufbewahrung Muttermilchbeutel* an.

Aufwärmen von eingelagerter Muttermilch

Innerhalb der ersten vier Stunden nach der Milchgewinnung kann die, bei Zimmertemperatur aufbewahrte, Milch dem Baby ohne Weiteres gefüttert werden.
War die Milch jedoch im Kühlschrank oder gar im Eisfach, muss sie natürlich wieder auf Körpertemperatur erwärmt werden. Am allerbesten geht dies im Wasserbad. Zur Not kann das Fläschchen mit der Milch auch kurz unter fließend warmes Wasser gehalten werden. Das ist natürlich nicht so umweltschonend, geht dafür aber fix. Wenn das Baby also mal ganz schrecklich hungrig aufwacht und es einfach schnell gehen muss…
Apropos schnell: Die Muttermilch sollte nicht in der Mikrowelle aufgewärmt werden, weil dadurch wertvolle Immunstoffe (sekretorisches IgA und Lysozym) zerstört werden.

Wie auch immer ihr die Mumi erwärmt, bitte schwenkt das Fläschchen danach zunächst ein bisschen hin und her, damit sich die Temperatur auch wirklich gleichmäßig verteilt. Und natürlich darf die Milch nicht mehrfach erwärmt werden, weil das ein übermäßiges Bakterienwachstum in der Milch fördern würde.

Saugverwirrung – Ein Problem der Flaschenfütterung

Die so zur Fütterung vorbereitete Muttermilch kann nun dem Baby immer dann gefüttert werden, wenn die Mutter zum Stillen gerade nicht zur Verfügung steht. Allerdings gibt es mit der Flaschenfütterung manchmal ein Problem. Oder vielmehr mit dem späteren Stillen danach. Denn Babys trinken an der Brust methodisch ganz anders, als aus einer normalen Nuckelflasche.

Trinken an der Brust – angeboren aber störanfällig

Beim Trinken an der Brust umschließt das Kind die Brustwarze und einen Teil des Warzenhofes mit dem Mund, den es dafür weit öffnen muss. Durch das Saugen lässt es dann ein Vakuum entstehen und modelliert sich die Brust am Gaumen zurecht. Zusätzlich bearbeitet die Zunge die Brust, um sie dadurch sanft zu „melken“.

Wie viele fläschchen braucht man wenn man nicht stillt

Flaschenfütterung – schnell ein „Selbstläufer“

Trinkt das Baby aber aus der Flasche, muss es den Mund gerade nur so weit öffnen, dass der Sauger hinein passt. Es muss auch nur wenig saugen, um einen konstanten Milchstrom auszulösen. Außerdem knautscht es den Sauger dabei nur ganz wenig und viel weiter vorne im Mund. Die Schwerkraft erledigt dann meist den Rest. Wenn dann auch noch das Loch im Sauger zu groß ist, muss das Baby fast gar nichts mehr selbst aktiv tun – außer schlucken. Manche Kinder schieben die Zunge dann sogar noch vor das Löchlein, nur um den zu schnellen Milchfluss wenigstens etwas zu bremsen. Und zwischendurch muss das Baby den Sauger ab und zu loslassen, um ein entweichen der Luft zu ermöglichen. Andernfalls stülpt sich der Sauger durch den Unterdruck irgendwann nach Innen um.
Ihr merkt schon, dass Trinken aus der Flasche benötigt eine ganz andere Trinktechnik, als das Stillen an der Brust.

Saugverwirrung

Tauscht man jetzt zwischen Brust und Flasche hin und her, kann es das Baby trinktechnisch verwirren. Es versucht nun auch an der Brust die einfachere Fläschchenmethode anzuwenden und gewinnt damit deutlich weniger Milch. Das kann sehr frustrierend sein. Und unter Umständen tastet die Babyzunge sogar vorne auf der Brustwarze herum, was oftmals ein „Wundwerden“ dieser empfindlichen Stelle hervorruft.
Die sogenannte Saugverwirrung entsteht vor allem leicht in der anfänglichen, noch sehr sensiblen Zeit des Stillens. Hier ist die Stillbeziehung einfach noch nicht richtig gefestigt. Wenn das Kind bei jedem Stillen noch einen Moment braucht, um wieder zu merken, wie das richtig geht, ist also noch etwas mehr Übung an der Brust und viel Geduld nötig.

Bei einigen Menschen geht das ganz schnell, andere brauchen Tage bis Wochen, bis das Stillen wirklich immer optimal klappt.

Fütterung ohne Verwirrung (ohne Flasche) – Die Fingerfeeder- & Becherfütterung

Muss man also in dieser noch etwas unsicheren, ersten Zeit aus irgendeinem Grund Muttermilch füttern, dann empfiehlt es sich – zur Vermeidung der Saugverwirrung – sie erst einmal nicht mit der Flasche zu geben.
Dafür gibt es zwei alternative Methoden:

  • Bei der Fingerfeeding-Methode füllt man die Muttermilch in eine Spritze, auf dessen Ausgang ein weicher Silikonaufsatz gesetzt wird. Das Baby saugt am elterlichen Finger, neben den der Feeder „geschummelt“ wird. Daher der Name Fingerfeeder. So kann das Baby sowohl sein natürliches Saugbedürfnis (am Finger), als auch seinen Hunger (durch die Milch in der Spritze) stillen. Da das Trinken mit dem Feeder dem Trinken an der Brust (im Gegensatz zum Sauger) überhaupt nicht ähnlich ist, besteht dabei auch eher keine Saugverwirrungsgefahr.
  • Ähnlich verhält es sich mit dem Bechern. Hierbei wird dem Baby die Muttermilch in einem kleinen, flexiblen Becherchen angeboten. Natürlich trinkt ein Säugling daraus noch nicht so wie wir. Viel eher schleckert es die Milch, ähnlich einem Kätzchen, aus dem Becher heraus. Das hört sich kompliziert an. Aber wer das aber schon mal gesehen hat, ist meist begeistert, so gut klappt das.

Fläschchen-Fütterung ohne Saugverwirrung – ja das geht auch!

Die oben genannten Methoden sind relativ umständlich und zeitaufwendig und wirklich eher für Ausnahmen in der ganz frühen Anfangszeit gedacht.
Füttert man das Baby regelmäßiger mit Muttermilch, ist die Flaschenfütterung die einfachste und empfehlenswerteste Art und Weise. Aber auch, wenn die Gefahr einer Saugverwirrung mit zunehmender Festigung der Stillbeziehung abnimmt, ist es sinnvoll einen Sauger zu wählen, der dem natürlichen Saugverhalten entgegenkommt: also einen, der dem Baby ermöglicht, das an der Brust erlernte Saugmuster beizubehalten.

Der NaturalWave Sauger von Lansinoh ist so ein Tool:

Wie viele fläschchen braucht man wenn man nicht stillt

Er ist nicht starr, sondern aus weichem Silikon, so dass das Baby ihn sich weit in den Mund hinein ziehen kann – ähnlich wie bei einer Brustwarze. Die breite Lippenauflage bewirkt einen guten Mundschluss. Das Kind kann die peristaltischen Zungenbewegungen ausführen, die es schon vom Stillen gewöhnt ist. Den Sauger gibt es in verschiedenen Lochgrößen, so dass eine Stärke gewählt werden kann, die das Baby durchaus fordert, aber nicht frustriert.

Tipp: Wenn die Muttermilch in die Flasche gefüllt wurde und man sie dann mit dem Sauger nach unten hält, darf sich ein Milchtropfen bilden. Die Milch sollte aber auf keinen Fall herausgesprudelt kommen.

Zusätzlich hat der NaturalWave Sauger ein Ventil, das häufiges Absetzen und Schlucken von Luft reduziert.
Aus meiner Praxiserfahrung in der Hebammenbetreuung kann ich sagen, dass der Wechsel von Brust zur Flasche und wieder zurück mit dem Lansinoh-Sauger ziemlich unkompliziert funktioniert und sich gut bewährt hat.

Wie viele fläschchen braucht man wenn man nicht stillt

Studieren mit Still- & Flaschen-Baby

Auch bei meiner Wöchnerin hat das alles super geklappt. Sie hat im Wochenbett voll gestillt. Naja, zugegebener Maßen hat sie auch da schon einmal Milch ausgestrichen, weil sie einen wichtigen Termin an der Uni hatte, zu dem sie ihr Baby nicht mitnehmen wollte. Das ist im Wochenbett nicht ideal, aber manchmal muss man die Dinge eben so nehmen, wie sie kommen. Außerdem verlief dabei alles richtig schön bilderbuchmäßig.
Und danach hat sie sich eine elektrische Pumpe angeschafft, die sie regelmäßig benutzt hat. Der Papa hat das Baby dann manchmal in die Uni gebracht oder eben ein Fläschchen gegeben. Für die Papas ist das ja auch ein schönes Gefühl, mit dem Baby so ganz autark unterwegs sein zu können. Die beiden haben jedenfalls die Papa-Kind-Zeiten immer sehr genossen.
Für diese Drei war der Wechsel von Brust zur Flasche und zurück genau die richtige Lösung.

Hier könnt ihr die Flasche mit Sauger und die Aufbewahrungsbeutel kaufen:

Wie sind eure Erfahrungen?

Jetzt bin ich natürlich neugierig…

Habt ihr solche Wechsel auch gebraucht, oder einfach nur für euch gewollt?
Hat es gut geklappt?
Gibt es noch einen Tipp, der hier nicht vorkam und den ihr weitergeben wollt? Habt ihr Fragen dazu?
Ich bin gespannt und freue mich auf euer Feedback!

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Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit Lansinoh. Die Bewertung der Produkte basiert auf meiner persönlichen Erfahrung und spiegelt meine eigene Meinung wider.

Jede Frau hat das Recht auf eine positive, selbstbestimmte Geburtserfahrung. Seit ich Hebamme geworden bin verhelfe ich Frauen dazu.
Ich bin Jana Friedrich, Mutter von zwei Kindern, Hebamme seit 1998 (und seit September 2020 mit B. Sc. of Midwifery), Bloggerin seit 2012, Autorin zweier Bücher, Speakerin und Expertin im Themenbereich Familie. Mit meiner Expertise unterstütze ich darüber hinaus auch Kulturschaffende, Firmen und Politiker*innen.
In diesem Blog teile ich mit dir mein Wissen und meine Erfahrung rund um Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und das erste Jahr mit Baby.
Du bekommst bei mir Informationen, Beratung und „Zutaten“ zur Meinungsbildung für eines der spannendsten Abenteuer des Lebens.

Mehr über mich →

Welche Flaschen wenn man nicht stillt?

Anti-Kolik-Flaschen sind für Dich auf jeden Fall die bessere Wahl, wenn Dein Kleines nach dem Essen häufig unruhig ist oder schreit. Zudem hast Du die Wahl zwischen Babyfläschchen aus Kunststoff oder Glas. Die Plastik-Variante ist vor allem sehr pflegeleicht und handlich.

Was braucht man wenn man nicht stillt?

Füttern Sie die Anfangsnahrung mindestens bis zum Beginn des 5. Monats ausschließlich, wenn Sie nicht stillen. Ihr Baby braucht in diesem Zeitraum weder andere Milch oder Wasser, noch Säfte oder Ähnliches zusätzlich. Geben Sie die Flaschenmilch bei der Einführung der Beikost weiter.

Wie viele Flaschen braucht ein Neugeborenes?

Tabelle: Wie viel ml sollte mein Baby trinken?.

Wie viele Flaschen Baby Ausstattung?

Fläschchen. Für Dein Baby benötigst Du etwa vier bis sechs Fläschchen (am besten zu reinigen sind Glasfläschchen). Wenn Du einen Vorrat besitzt, kannst Du ein Fläschchen benutzen, während das andere gesäubert wird und es kann auch mal eines verloren gehen.