Kaum ein Gerät wird bei der Feuerwehr so regelmäßig genutzt, wie das Atemschutzgerät. Bei nahezu allen Brandeinsätzen wird von den Einsatzkräften Atemschutz (auch Pressluftatmer (PA) genannt) getragen, da es kaum noch Brände gibt, bei denen keine gefährlichen Brandgase freigesetzt werden. Man
unterscheidet hier in umluftunabhängigen und umluftabhängigen Atemschutz. Beim umluftunabhängigem Atemschutz handelt es sich in der Regel um Atemschutzgeräte, die ihren Luftvorrat aus Atemluftflaschen beziehen und somit von der Umluft unabhängig sind. Die Atemluftflaschen werden mit speziellen Kompressoren befüllt. In Herxheim gibt es Atemluftflaschen in den Ausführungen Stahl und CFK und werden mit einem Druck von 300 bar befüllt. Stahlflaschen wiegen
ca. 10 kg und CFK-Flaschen nur ca. 5 kg, Die Einsatzdauer eines Atemschutzgerätes ist stark von der Belastung des Atemschutzgeräteträgers während des Einsatzes sowie der verwendeten Geräteart abhängig.
Es gibt Atemschutzgeräte mit einer oder zwei Flasche(n).
Der Luftvorrat der Atemluftflasche berechnet sich aus Flaschenvolumen x Fülldruck geteilt durch 1,1 (Druckverluste). Bsp.: 1 x 6 Liter Volumen x 300 bar Fülldruck geteilt durch 1,1 ergibt eine Luftmenge von 1.636 Litern. Geht man von einem durchschnittlichen Luftverbrauch von 70 Litern pro Minute aus, so ergibt dies eine theoretische Einsatzdauer von ca. 23 Minuten. Da Sicherheitsreserven für den Rückzug und evtl. Notfälle eingerechnet werden müssen, reduziert sich die Einsatzdauer erheblich. Ein Manometer zeigt den verbleibenden Druck der Atemluftflasche an.
Funktionsweise eines Atemschutzgerätes:
Die unter hohem Druck mitgeführte Atemluft wird mittels Druckminderer auf ca. 5 bar reduziert und gelangt über die Mitteldruckleitung zum Lungenautomaten. Dieser wird an der Atemschutzmaske angeschraubt. Ein Mechanismus im Inneren des Lungenautomaten verhindert ein permanentes Nachströmen der Atemluft. Beim Einatmen entsteht in der Atemschutzmaske ein Unterdruck.
Hierdurch kann Atemluft nachströmen und gelangt über die Atemschutzmaske in die Lunge. Die verbrauchte Ausatemluft gelangt über das Ausatemluftventil der Maske nach draußen.
Bei umluftabhängigem Atemschutz handelt es sich meist um Atemluftfilter. Diese Filter sind so aufgebaut, dass sie jeweils bestimmte Schadstoffe aus der Umgebungsluft herausfiltern. Diese Filter werden auf die Atemschutzmaske aufgeschraubt und sind nach Gebrauch zu entsorgen. Beim Einsatz solcher Filter ist eine genaue Kenntnis der vorhandenen Atemgifte erforderlich, um den jeweils für diese Einsatzsituation richtigen Filter einzusetzen. Weiterhin muss ausreichend Sauerstoff in der Umgebungsluft sowie kein starker Funkenflug und keine Flockenbildung vorhanden sein.
Zur Menschenrettung in verrauchten Gebäuden können Fluchthauben eingesetzt werden. Dies ist eine Kombination aus Maske und integriertem Filter.
Je nach Größe der Pressluftflasche passen 2 bis 3 Kubikmeter Luft hinein. Das kommt in etwa dem Volumen einer Telefonzelle gleich. Normalerweise befinden sich in einer Flasche etwa 180-200 bar. Ist eine 10-Liter-Flasche also mit 200 bar gefüllt, dann entspricht das 2000 Liter Luft.
Welche Arten von Pressluftflaschen gibt es?
Zum Tauchen sind Flaschen mit 200 und 300 bar Druck zugelassen. Meist sind diese aus Aluminium oder Stahl gefertigt, damit sie dem Druck standhalten, ohne zu verbiegen. Der Vorteil an Aluminium ist dabei, dass das Material an sich leichter ist. Sie sind aber auch deutlich größer, da Aluminium eine dickere Wand braucht, um den Druck auszuhalten.
Zudem hat Aluminium Flaschen haben durch ihr etwas größeres Volumen und das geringere Gewicht einen höheren Auftrieb. Vor allem am Ende des Tauchgangs, wenn weniger Luft in der Flasche ist. Sodass du eventuell mehr Bleigewichte mitnehmen musst. Deshalb sind Stahlflaschen nach wie vor die beliebteste Wahl.
Sicherheit der Pressluftflasche
- Egal ob Stahl oder Aluminium Flasche und auch unabhängig von der Größe: Nach 2,5 Jahren (30 Monaten) müssen alle eine Innenbesichtigung und nach weiteren 2,5 Jahren einer Druckprüfungunterzogen werden. Dabei testet ein Experte, ob die Flasche von Innen Schäden hat und wie viel Druck sie noch aushält. Eine 200 bar Flasche muss 300 bar Druck aushalten und eine 300 bar Flasche - 450 bar.
- Du solltest gefüllte Pressluftflaschen immer nur im liegen, niemals im stehen transportieren! Fällt eine stehende Flasche um, so kann der Druck explosionsartig entweichen. Zudem muss die Flasche im Straßenverkehr speziell gesichert sein.
- Du darfst Pressluftflaschen nur im Stehen und mit einem dafür zugelassenen Kompressor befüllen.
Aluminium hat keinen höheren Auftrieb (abgesehen mal vom etwas größeren Volumen), sondern ein geringeres Gewicht. Deshalb muss das durch mehr Blei ausgeglichen werden.. Ein Körper hat bei gleichem Volumen immer denselben Auftrieb, egal ob er aus Blei oder Styropor ist. Den Unterschied macht nur die Gewichtsdifferenz zwischen den einzelnen Materialien. Lest mal beim alten Archimedes nach.
- Atlantis Team: Danke für deinen Kommentar, Uwe! Das haben konkretisiert. :-)
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