Sie fragen sich, ob Sie sich ein einfaches oder ein qualifiziertes Arbeitszeugnis von Ihrem Arbeitgeber ausstellen lassen sollen? Was ist der Inhalt eines qualifizierten Arbeitszeugnisses im Unterschied zum einfachen Zeugnis? Wir klären über die Unterschiede und Vor- und Nachteile beider Zeugnisformen auf. Zudem erfahren Sie, welche Formulierungen im qualifizierten Zeugnis welcher Schulnote entsprechen. Show
Was ist ein qualifiziertes Arbeitszeugnis?Ein qualifiziertes berufsförderndes Arbeitszeugnis oder Dienstzeugnisenthält Angaben, die über die des einfachen Arbeitszeugnisses hinausgehen. So wird neben der Art, der Dauer des Arbeitsverhältnisses und der Beschreibung von Tätigkeitsbereichen auch auf die Arbeitsleistung des Arbeitnehmers sowie sein Sozialverhalten eingegangen. Es handelt sich um ein ausführliches Arbeitszeugnis, in dem sich der Arbeitgeber wohlwollend beziehungsweise berufsfördernd ausdrücken muss. Das Arbeitszeugnis kann durch den Arbeitnehmer mit Beendigung des Arbeitsverhältnisses oder mit Ablauf der Kündigungsfrist beantragt werden. Sie möchten ein positives Arbeitszeugnis bekommen? Wir helfen Ihnen dabei, Ihr Wunschzeugnis einzufordern! Jetzt Kontakt aufnehmen Unterschiede: Einfaches und qualifiziertes ArbeitszeugnisHierzulande gibt es zwei Formen von Arbeitszeugnissen: das einfache und das qualifizierte Zeugnis. Jeder Arbeitnehmer hat einen gesetzlichen Anspruch auf beide Arbeitszeugnisse und er kann meistens frei entscheiden, ob sein Arbeitszeugnis qualifiziert oder einfach sein soll:
Arbeitnehmer sollten stets ein qualifiziertes Arbeitszeugnis verlangen, denn nur so haben sie einen Nachweis über ihre besonderen Qualifikationen und Leistungen. Ein einfaches Zeugnis eignet sich eher als Nachweis darüber, dass man über einem bestimmten Zeitraum hinweg nicht untätig war. Ein einfaches Arbeitszeugnis wird von Personalern zudem häufig negativ ausgelegt, da es den Eindruck erwecken kann, der Arbeitnehmer wolle mit der Wahl des einfachen Zeugnisses eine schlechte Bewertung durch den Arbeitgeber verhindern. Es gilt: Für Bewerbungen eignen sich qualifizierte Arbeitszeugnisse besser. Wann hat man Anspruch auf ein qualifiziertes Arbeitszeugnis?Immer wenn ein Arbeitsverhältnis endet, haben Arbeitnehmer einen Anspruch auf ein Arbeitszeugnis. Allerdings besteht nicht immer ein Anspruch auf ein ausführliches Zeugnis. In diesen Fällen haben Arbeitnehmer einen Anspruch auf ein qualifiziertes Arbeitszeugnis:
Hinweis: Der Arbeitnehmer muss bei Beendigung des Beschäftigungsverhältnisses ein einfaches oder qualifiziertes Arbeitszeugnis beantragen. Der Arbeitgeber muss nur auf Anforderung überhaupt ein Zeugnis ausstellen. Für ein qualifiziertes Arbeitszeugnis läuft die gesetzliche Frist zur Ausstellung des Zeugnisses ein Jahr nach dem Ausscheiden aus dem Unternehmen ab. Es kommt vor, dass Arbeitgeber ihre Mitarbeiter dazu auffordern, ihr Arbeitszeugnis selbst zu schreiben. Ein qualifiziertes Arbeitszeugnis ist in der Regel folgendermaßen aufgebaut:
Qualifiziertes Arbeitszeugnis: Formulierungen und ihre BedeutungEin qualifiziertes Arbeitszeugnis muss stets wohlwollend und wahrheitsgemäß formuliert sein. Damit zukünftige Personaler sich anhand der Inhalte eines qualifizierten Arbeitszeugnisses trotz wohlwollender Formulierungen ein umfassendes Bild vom Arbeitnehmer machen können, haben sich gewisse „Codes“ etabliert, mit denen Aussagen über den Arbeitnehmer getroffen werden können. Um die Leistung des Arbeitnehmers zu bewerten, sollte der Arbeitgeber auf die Arbeitsbereitschaft, die Arbeitsweise, die Fachkompetenzen sowie auf Aufgaben und Erfolge des Arbeitnehmers eingehen. Mithilfe spezieller Formulierungen lassen sich Aussagen zur Leistung treffen, die den gängigen Schulnoten entsprechen. Beurteilung der Arbeitsleistung des Arbeitnehmers – Beispiele:
Neben der Leistung muss der Arbeitgeber auch das Verhalten des Arbeitnehmers beleuchten. Hierzu gehören Aussagen zum Sozialverhalten, zum Verhalten gegenüber Vorgesetzten, Kollegen und Kunden und teilweise auch zu Führungskompetenzen des Arbeitnehmers (Managerzeugnis). Beurteilung des Arbeitnehmerverhaltens – Beispiele:
Schlussformel – Beispiele:
Sie möchten ein positives Arbeitszeugnis bekommen? Wir helfen Ihnen dabei, Ihr Wunschzeugnis einzufordern! Jetzt Kontakt aufnehmen Wann bekommt man ein einfaches oder qualifiziertes Arbeitszeugnis?Das Recht auf ein einfaches Arbeitszeugnis hat jeder Arbeitnehmer zum Zeitpunkt des Austritts aus dem Unternehmen. Das Recht auf ein qualifiziertes Arbeitszeugnis besteht ebenfalls, allerdings muss der Arbeitnehmer es einfordern. Wichtig ist in beiden Fällen, dass das Zeugnis auf den letzten Arbeitstag datiert ist.
Welche Angaben hat ein einfaches Zeugnis?In einem sog. einfachen Zeugnis werden lediglich die Art und Dauer des Dienstverhältnisses sowie einzelne regelmäßig durchgeführte Aufgabenbereiche bestätigt. Aussagen über die Leistungen des Arbeitnehmers, seine Führung und sein Verhalten sind im einfachen Zeugnis nicht enthalten.
Ist ein einfaches Arbeitszeugnis schlecht?Ein Vorteil des einfachen Arbeitszeugnisses ist zugleich ein Nachteil. Denn es enthält der Definition nach keinerlei Angaben über Ihre Persönlichkeit, über Ihre Leistungen und Ihr Verhalten im Unternehmen.
Wie sieht ein qualifiziertes Arbeitszeugnis aus?Das qualifizierte Zeugnis enthält neben den Angaben über Art, Inhalt und Dauer des Beschäftigungsverhältnisses Ausführungen über die Leistung und das Verhalten des Arbeitnehmers. Dabei werden die Leistungen und das Verhalten während der gesamten Dauer des Beschäftigungsverhältnisses beurteilt.
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