Wie nennt man das Abendmahl in der katholischen Kirche?

Adventszeit, Weihnachtsbäume, Kirchgang und Geschenke an Heiligabend: Die wichtigsten Bräuche sind konfessionsübergreifend. Und auch die Weihnachtsrituale der römisch-katholischen und der evangelischen Kirche unterscheiden sich heute kaum noch. Anders bei der Christmette: Katholiken feiern sie zumeist um Mitternacht am 24. Dezember. Die Christvesper der Protestanten findet oft schon nachmittags statt. Auch kennen Katholiken eigentlich keinen zweiten Weihnachtsfeiertag: Am 26. Dezember gedenken sie des heiligen Märtyrers Stephanus.

Woher kommen diese Unterschiede? In Deutschland, dem Land der Reformation, standen sich Protestanten und Katholiken jahrhundertelang in tiefer Feindschaft gegenüber. Zahlreiche Verwerfungen, gegenseitige Verletzungen, Lehrverurteilungen, religiös motivierte Konflikte und Kriege begleiteten diesen Zwist.

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    Advent, Advent, ein Lichtlein brennt

    Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier...

    Am vierten Sonntag vor Weihnachten beginnt der Advent - die Zeit, in der sich Christen auf die "Ankunft des Herrn" (Lateinisch: adventus domini) einstellen. Einst waren damit Fasten und Tanzverbote verbunden, heute bedeutet es für praktizierende Christen vor allem spirituelle Einkehr. Der Adventskranz gehört aber auch für viele Nicht-Gläubige zur Vorweihnachtszeit wie Lebkuchen und Lichterketten.

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    Advent, Advent, ein Lichtlein brennt

    Stück für Stück oder alle auf einmal?

    Eine nicht-religiöse Glaubensfrage ist, ob man jedem Adventssonntag eine Kerze zuordnet oder ob man alle vier Kerzen möglichst gleichmäßig abbrennt. Viele finden es schöner, wenn Kerzen, die noch nicht "dran sind", unberührt bleiben. Wer die Kerzen oft anzündet, muss dann allerdings möglicherweise die Kerze des ersten Advents am vierten Sonntag austauschen, weil sie heruntergebrannt ist.

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    Advent, Advent, ein Lichtlein brennt

    Der Wichernsche Adventskranz

    Den ursprünglichen Brauch begründeten wohl früh-protestantische Gemeinden im 16. Jahrhundert. Seine heutige Form geht auf den evangelischen Theologen Johann Hinrich Wichern zurück, der 1833 nahe Hamburg das Kinderheim "Rauhes Haus" gründete. Um seinen Schützlingen das Warten auf Weihnachten zu verkürzen, setzte er vier große und 20 kleine Kerzen auf ein Wagenrad, die er nach und nach anzündete.

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    Advent, Advent, ein Lichtlein brennt

    Interaktive Lichter

    Dem Wichernschen Adventskranz nachempfunden ist diese Installation auf einem 56 Meter hohen Wasserturm im niedersächsischen Lüneburg. Die Lichter kann jeder mit einer SMS oder einem Anruf zum Leuchten bringen. Damit spendet er gleichzeitig einen Geldbetrag, so die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannover, für ein Musikprojekt mit geflüchteten und einheimischen Jugendlichen.

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    Advent, Advent, ein Lichtlein brennt

    Von Norden nach Süden

    Im protestantischen Norddeutschland war der Adventskranz schon recht verbreitet, als 1925 in Köln erstmals ein Adventskranz in einer katholischen Kirche aufgehängt wurde. Seither hat sich der Brauch immer weiter in Richtung des papsttreuen Südens ausgebreitet. Dieser Adventskranz steht in der historischen Altstadt der kroatischen Hafenstadt Zadar.

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    Advent, Advent, ein Lichtlein brennt

    Andere Länder, ähnliche Sitten

    Auch die anglikanische Kirche hat die Tradition übernommen. Der mit vier Metern Durchmesser vermutlich größte Adventskranz des Vereinigten Königreiches schmückt das Münster von York. Er hängt unter dem mächtigen Vierungsturm im Mittelpunkt der größten Kathedrale des Landes. In der Mitte des Kranzes befindet sich eine fünfte Kerze, die am Heiligen Abend entzündet wird.

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    Advent, Advent, ein Lichtlein brennt

    Weihnachtszeit - Spendenzeit

    Für eine Spendengala des Fernsehsenders SWR wurde dieser Riesenkranz im Südgarten des Blühenden Barock des Ludwigsburger Residenzschlosses aufgebaut. Mit mehr als 40 Metern Durchmesser dürfte dieser Kreis aus mit Tannen verzierten Strohballen ein heißer Anwärter auf den Titel "Größter Adventskranz der Welt" sein. Die elektrisch beleuchteten Kerzen sind mehr als sechs Meter hoch.


Martin Luther und die Reformation

Mit der Reformation hatte im frühen 16. Jahrhundert die Spaltung der Kirche in eine katholische und eine evangelische Konfession begonnen. Der Wunsch des katholischen Mönchs Martin Luther (1483-1546), "seine" Kirche zu reformieren, erfüllte sich nicht. Im Jahr 1517 soll Luther deshalb seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg geschlagen haben. Historisch ist das nicht belegt. Aktenkundig ist jedoch Luthers Kritik am kirchlichen Handel mit Ablassbriefen, mit der Gläubige nach damaliger Lehrmeinung der Kirche ihre Sündenstrafen tilgen konnten.

Gut 500 Jahre später sind die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die Katholische Kirche aufeinander zugegangen. Doch trotz der Suche nach Annäherung und Aussöhnung trennen die beiden Konfessionen bis heute grundlegende Glaubensunterschiede. Hier eine Übersicht der wichtigsten von ihnen:

1. Bibelverständnis

Katholizismus und Protestantismus haben unterschiedliche Auffassungen über die Bedeutung und die Autorität der Bibel. Für Evangelische ist seit Luther klar: "Sola Skriptura" - die Bibel ist die einzige Quelle für das Wort Gottes. Katholiken hingegen glauben, dass die Bibel allein nicht ausreichend ist, sondern dass neben der Heiligen Schrift auch die römisch-katholische Tradition für Christen bindend ist.

2. Kirchenverständnis

Die katholische Kirche (katholisch = allumfassend) versteht sich als alleinige wahre Kirche – weltumspannend, unter der Führung des Papstes. Die aus der Reformation hervorgegangenen Kirchen hingegen (evangelisch = dem Evangelium entsprechend) betrachten sich trotz ihrer Verschiedenheit alle als gleichwertig.

3. Papstamt

Keineswegs tolerant sind die Protestanten mit Blick auf das Papstamt. Dieses widerspricht nach evangelischer Auffassung den Aussagen der Bibel. Katholiken sehen im jeweiligen Papst den Nachfolger des Apostels Petrus - und somit das von Jesus Christus bestimmte Oberhaupt ihrer Kirche.

Wie nennt man das Abendmahl in der katholischen Kirche?

Papst Franziskus ist seit März 2013 das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche. Das Papstamt lehnen die Protestanten kategorisch ab

4. Amtsverständnis

Nach katholischem Verständnis erhalten Bischöfe, Priester und Diakone durch die Weihe eine besondere Prägung Gottes für ihren Dienst. Deshalb steht der Dienst des Priesters über dem der katholischen Laien. Begründet wird das mit einer angeblich ununterbrochenen Kette von Weihen, die vom ersten Jahrhundert bis in die Gegenwart reicht. Die Weihe können nur Männer bekommen. Die evangelische Kirche sieht im geistlichen Amt keine Weihe der Person, sondern eine von Gott gewollte Funktion. Diese Funktion kann auf jeden Gläubigen übertragen werden - auch auf Frauen.

5. Eucharistie oder Abendmahl

Wie stark das Amtsverständnis der Katholiken das sakrale Handeln beeinflusst und das ökumenische Miteinander beeinträchtigt, wird beim Blick auf Eucharistie oder Abendmahl deutlich. Beide Begriffe stehen für jene Handlung im Gottesdienst, die Sterben und Auferstehung Jesu Christi vergegenwärtigen soll. Es geht zurück auf das letzte Mahl, das Jesus mit seinen Jüngern am Vorabend seiner Kreuzigung einnahm.

Wie nennt man das Abendmahl in der katholischen Kirche?

Oberammergauer Passionsspiele 2022: Jesus bricht beim letzten Abendmahl das Brot

Der katholischen Eucharistie darf nur ein geweihter Priester vorstehen. Nur er kann im Namen Jesu Brot und Wein in Leib und Blut Christi verwandeln. Nicht-Katholiken sind nicht zugelassen. In der evangelischen Kirche ist generell jeder Getaufte eingeladen, am Abendmahl teilzunehmen - und jeder Getaufte kann das Abendmahl leiten. Deswegen lehnt die katholische Kirche die Mahlgemeinschaft mit Protestanten ab. Außerdem hat das Abendmahl je nach Konfession eine andere Bedeutung:

Katholiken sehen darin eine ständige Wiederholung der Opfer Jesu Christi. Die Hostie wird in ihrer Interpretation zu Jesus selbst und kann dann angebetet werden.

Für evangelische Christen wird mit dem Abendmahl lediglich an den Tod und die Auferstehung Jesu erinnert. Besonders herausgestellt wird die Gemeinschaft derer, die das Abendmahl zusammen feiern.

6. Sakramente

In der römisch-katholischen Kirche gibt es sieben heilige Handlungen, sogenannte Sakramente: Taufe, Firmung, Eucharistie, Beichte, Ehe, Priesterweihe und Krankensalbung. In der evangelischen Kirche sind es nur zwei: die Taufe und das Abendmahl (Eucharistie). Sie werden als symbolisch-rituelle Handlungen verstanden, durch die Gott Menschen in ihrem Glauben verbindet und segnet.

Die Deutschen und die Kirche

7. Marien- und Heiligenverehrung

Katholiken verehren Maria, die Mutter Jesu, als "Himmelskönigin" und stellen sie in vielen Dingen mit Jesus gleich. Zu den Mariendogmen gehört die Rettung Marias von der Erbsünde und ihre leibhaftige Aufnahme in den Himmel. Da es für diese Dogmen keine biblischen Belege gibt, werden sie von evangelischer Seite abgelehnt.

Zusätzlich praktiziert die katholische Kirche die Heiligenverehrung. Verstorbene Glaubensvorbilder, die in der Kirchengeschichte heilig gesprochen wurden, werden um ihre Hilfe und Fürbitte gebeten. Gläubige erwarten von den über 4000 Heiligen Wunder und beten ihre Reliquien an. Die evangelische Kirche lehnt die Heiligenverehrung als unbiblisch ab. Nach reformatorischem Verständnis soll sich jeder Mensch im Gebet direkt an Gott wenden.

8. Zölibat

Das Versprechen, ehelos und sexuell enthaltsam zu leben, kennen alle großen Weltreligionen - auch die katholische und die evangelische Kirche. In der katholischen Kirche ist der Zölibat für Priester und Ordensleute, also Mönche und Nonnen, verpflichtend. Er wird verstanden als Zeichen der ungeteilten Nachfolge Christi. Mittlerweile gibt es allerdings auch bei der Katholischen Kirche Bestrebungen, die Ehe für Priester zuzulassen. 

Die evangelischen Kirchen lehnen den Zölibat als Pflicht ab. Bereits 1520 forderte Martin Luther seine Abschaffung. Dazu leistete er selbst 1525 den entscheidenden Beitrag: Der frühere Mönch heiratete die ehemalige Nonne Katharina von Bora. Sie begründeten durch ihre Heirat eher nebenbei das "Evangelische Pfarrhaus", das über die Jahrhunderte zu einem Merkmal der Gemeinde wurde.

Wie nennen die Katholiken das Abendmahl?

Die Eucharistie (ἐυχαριστία eucharistía „Dankbarkeit, Danksagung“), auch Abendmahl oder Herrenmahl, heilige Kommunion, Altarsakrament, allerheiligstes Sakrament [des Altars], in einigen Freikirchen Brotbrechen, in den Ostkirchen heilige oder göttliche Liturgie genannt, ist ein christliches Sakrament, das in den ...

Wie nennt man das Abendmahl noch?

Zum Teil wird das Abendmahl in Freikirchen auch als Brotbrechen bezeichnet.

Was ist der Unterschied zwischen Eucharistie und Abendmahl?

Der Begriff Interkommunion Heißt: Ein Protestant empfängt die katholische Eucharistie, ein Katholik das evangelische Abendmahl. Analoges gilt für orthodoxe Christen. Aus katholischer Sicht hängt der Sakramentenempfang dabei eng mit der Kirchengliedschaft zusammen.

Was ist der Unterschied zwischen Hostie und Oblate?

Überdies ist eine Hostie deutlich kleiner als beispielsweise die Karlsbader Oblate. Hostien sind geschmacksneutral, was sie ebenfalls von der oftmals gesüßten Oblate unterscheidet. Anders als eine herkömmliche Oblate hat die Hostie immer eine sakrale Bedeutung.