Wie lange dauert es bis alle Bitcoins geschürft sind?

Alle vier Jahre wird der Bitcoin-Betrag, den die Miner erhalten, um die Hälfte reduziert, bis alle 21 Millionen Bitcoin virtuell gemint wurden (ca. im Jahr 2140). Der Mechanismus des Halving macht Bitcoin zu einer knappen, inflationsresistenten Ressource. 

Obwohl Bitcoin digitales Geld ist, kann es nicht in unbegrenzten Mengen geschaffen werden, denn der Kern des Bitcoin-Wertversprechens ist die verifizierbare Knappheit. Zwei mit der Knappheit im Zusammenhang stehende Konzepte sind für das Bitcoin-Protokoll maßgeblich. Erstens wird es nie mehr als 21 Millionen Bitcoin geben. (Zum Ende 2020 gab es nur noch knapp 2,5 Millionen Bitcoin, die virtuell gefördert bzw. „gemint“ werden konnten.) Zweitens wird der Betrag neuer Bitcoin, der dem Netzwerk hinzugefügt wird, alle vier Jahre halbiert. Das zweite Konzept wird als das „Halving“ bezeichnet. 

Anfang 2020 wurden dem Netzwerk über das virtuelle „Mining“ alle 10 Minuten 12,5 neue Bitcoin hinzugefügt. Im Mai wurde dieser Betrag auf 6,25 halbiert. 2024 wird er auf 3,125 fallen – und dieser Prozess setzt sich fort, bis alle 21 Millionen Bitcoin gemint wurden (Schätzungen zufolge dürfte dies ca. im Jahr 2140 stattfinden).

Wie lange dauert es bis alle Bitcoins geschürft sind?

Warum ist das Bitcoin-Halving so wichtig?

Durch das Halving werden im Laufe der Zeit weniger Bitcoin ausgegeben, wodurch ein Anstieg des Bitcoin-Wertes wahrscheinlicher wird (unter Annahme einer gleichbleibenden Nachfrage). Dies steht in starkem Kontrast zu den Fiat-Währungen, die normalerweise im Laufe der Zeit durch Inflation an Wert verlieren – was erklärt, warum man in den 60er Jahren eine Coca-Cola für 10 Cent kaufen konnte. Das Halving ist eine der Möglichkeiten, wie das Bitcoin-Protokoll die Knappheit aufrechterhält, und diese Knappheit ist einer der Gründe, warum Bitcoin bei Millionen von Menschen so begehrt ist.

Wie funktioniert das?

Bitcoin wird oft mit Gold verglichen – da Bitcoin, ähnlich dem Edelmetall, ein wertvoller und knapper Vermögenswert ist, der mit aller Wahrscheinlichkeit einer Inflation widerstehen könnte. Doch im Gegensatz zu Gold ist Bitcoin digital (es kann fast so leicht wie eine E-Mail global versandt werden) und seine exakte Knappheit ist bekannt und kann von jedem verifiziert werden. Laut der US-Bundesbehörde United States Geological Survey würde das gesamte Gold, das jemals gefördert wurde, in etwas mehr als drei (olympische) Schwimmbecken passen. Doch niemand weiß genau, wie viel Gold sich immer noch in der Erde befindet. Tatsächlich werden jedes Jahr neue Goldvorkommen entdeckt, was die Fördermenge unvorhersagbar macht. Bitcoin dagegen ist endlich und seine Fördermenge ist bekannt: Es wird niemals mehr als 21 Millionen geben und – seit Ende 2020 – können nur noch knapp 2,5 Millionen gemint werden.

  • Bitcoin wird wie Gold gefördert bzw. gemint, doch findet dies elektronisch durch ein globales Netzwerk bestehend aus Computern statt, die miteinander bei der Verifizierung von Bitcoin-Transaktionen konkurrieren. 

  • Die Miner werden in Bitcoin belohnt. Anfang 2020 wurden alle 10 Minuten 12,5 neue Bitcoin ausgegeben. Im Mai wurde die Belohnung halbiert, woraufhin alle 10 Minuten nur noch 6,25 neue Bitcoin ausgegeben wurden. 

  • Ungefähr alle vier Jahre wird die Belohnung für das Bitcoin-Mining, auch als „Block-Reward“ bekannt, weiter halbiert. Dies setzt sich fort, bis ungefähr im Jahr 2140 alle 21 Millionen Bitcoins gemint wurden. (Ab diesem Zeitpunkt wird das Einkommen der Bitcoin-Miner ausschließlich aus den Transaktionsgebühren im Netzwerk bestritten, im Gegensatz zum Einkommen, das direkt aus neu geminten Bitcoin stammt.)

  • Es ist unmöglich, dass es jemals mehr Bitcoins geben wird. Dies steht im Kontrast zu den Fiat-Währungen, bei denen nach Ermessen der Regierung oder der Zentralbank jederzeit mehr Geld gedruckt werden kann, was potenziell zu Inflation führt.

    Wer Bitcoin verschickt und sich dabei an die Netzwerkregeln hält, darf mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass die Miner seine Transaktion in einen der folgenden Blöcke einbinden und sie so digital besiegeln. Bitcoin ist sicher, ohne dass es einer zentralen Autorität bedarf, die mit der Transaktionsverabreitung betraut ist. Eine entscheidende Rolle kommt dabei den Minern zu – und je mehr es davon gibt, desto besser. Doch was veranlasst Miner dazu, teure Investitionen etwa in Mining Equipment, Stromversorgung und Lagerhallen zu tätigen und diese kostspieligen Ressourcen darauf zu verwenden, gültige Hashs für Bitcoins Block Header auszurechnen? Die stark verkürzte Antwort lautet: Es lohnt sich. Denn als Entlohnung für ihre Dienste winken Minern sowohl die sogenannten Block Rewards als auch die Transaktionsgebühren aller in den Block inkludierten Transaktionen.

    Doch eine der zwei Säulen, der Block Reward, derzeit 6,25 BTC je Block, bricht mit steigender Blockhöhe sukzessive weg. Bis sie schließlich bei einem Wert knapp unter 21 Millionen vollständig zum Erliegen kommt. Schließlich halbiert sich die Inflationsrate Bitcoins alle vier Jahre.

    Wie lange dauert es bis alle Bitcoins geschürft sind?
    Wie lange dauert es bis alle Bitcoins geschürft sind?

    Gesetzt die Annahme, dass im Laufe der Zeit keine neuen Einkommensquellen für Bitcoin Miner entstehen, müssen diese mit der einzig verbleibenden Einkommensmöglichkeit einen hinlänglichen Umsatz erzielen können: den Transaktionsgebühren. Wie realistisch ist es, dass das Mining auch mit Block Rewards, die gegen null streben, ein lohnenswertes Geschäft bleibt?

    Platz auf der Blockchain wird rarer

    Die BTC-Blockgröße beträgt – von den zusätzlichen Witness-Daten einmal abgesehen – 1 MB. Das ist knapp bemessen. Im Durchschnitt können so nur etwa 2.000 bis 3.000 Transaktionen je Block verarbeitet werden. Es ist daher gängige Praxis, die Geschwindigkeit der Verarbeitung an eine Gebühr zu knüpfen; wer es eilig hat, sollte die hinzugefügten Transaktionsgebühren entsprechend hoch einstellen, um so einen Anreiz zu schaffen, die jeweilige Transaktion auch möglichst zeitnah in einen Block einzubinden. Bei BTC-Transaktionsgebühren handelt es sich um eine flexible Größe, eine Variable also, die vom Präferenzprofil der Nutzer abhängt.

    Und genau hier liegt des Pudels Kern: Der Bitcoin-Blockspace ist ein knappes Gut. Man kann sich den Platz auf der Blockchain wie eine Art Wettbewerb um ein räumlich begrenztes Gut vorstellen – mit allen ökonomischen Gesetzmäßigkeiten herkömmlicher Märkte. Steigt etwa die Nachfrage nach Blockspace, ist mit einem Anstieg der Gebühren zu rechnen, da die Nutzer miteinander um die Einbindung ihrer Transaktion konkurrieren.

    Ein Anstieg der Transaktionsgebühren ist indes häufig mit einem Anstieg des Transaktionsvolumens korreliert. Zuletzt stiegen die Transaktionsgebühren zur Spitze des Bull Runs Ende 2017 auf bis zu 60 US-Dollar je Transaktion an. Ein Ausnahmefall, denn im Durchschnitt betragen die Gebühren – je nach gewünschter Geschwindigkeit – nur wenige Cents.

    Das heißt, eine steigende Nutzung Bitcoins dürfte dazu führen, dass die durchschnittlichen Gebühren ansteigen. Denn je mehr Nutzer Bitcoin verschicken wollen, desto höher die Konkurrenz um rar gesäten Blockspace. Ergo, mit steigender Verbreitung Bitcoins, wird Bitcoin teurer in der Nutzung. Ein ungewöhnlicher Zusammenhang zwar, aber einer, der sich kaum bestreiten lässt.

    Transaktionsgebühren werden immer bedeutender

    In einigen Jahrzehnten, wenn die Block Rewards zu klein werden, werden die Transaktionsgebühren zur Hauptvergütung für Miner,

    schrieb bereits Satoshi Nakamoto höchstselbst im Bitcoin Talk Forum.

    Mit sinkendem Coinbase Reward bei steigenden Transaktionsgebühren verschiebt sich also das Verhältnis zwischen den zwei Säulen der Mining-Finanzierung. Aktuell fällt das Verhältnis deutlich zu Gunsten des Mining Rewards aus, doch nach Daten von Awe and Wonder dürften Fees bereits im Jahr 2030 etwa 50 Prozent des Mining-Erlöses ausmachen – man spricht vom sogenannten Cross Over Point.

    Welche Schlüsse lässt das zu?

    Zunächst die schlechte Nachricht: Layer-One-Transaktionen dürften bei BTC mit steigender Nutzung immer teurer werden. Das heißt aber nicht, dass das Projekt versagt hat. Im Gegenteil: Je mehr Menschen Bitcoin nutzen, desto besser. Alltägliche Transaktionen dürften in Zukunft vermehrt auf Layer-Two-Applikationen wie dem Lightning Network stattfinden.

    In anderen Worten: Sollten steigende Transaktionsgebühren dazu führen, dass Nutzer abgeschreckt werden, ist das Projekt gescheitert. Es muss eben Alternativen zu teuren On-chain-Transaktionen geben; nicht jede Tasse Kaffee benötigt die Sicherheit, die Layer-One-Transaktionen bieten. Wer aber in kürzester Zeit enorme Summen an Wert grenzüberschreitend versenden und dabei auf größtmögliche Sicherheit setzen will, der wird nicht zögern, dies auf der Blockchain zu tun. Im Vergleich zu herkömmlichen Transaktionen ähnlichen Werts – etwa Gold oder Fiatgeld – wird BTC vermutlich auch in Zukunft noch die günstigere Alternative sein.

    Bitcoin Halving 2020: Von Kapitulation keine Spur

    Ob die Transaktionsgebühren für die Zeit nach dem letzten Bitcoin ausreichen, um Miner für ihre Dienste zu kompensieren, bleibt abzuwarten. Es spricht aber aus genannten Gründen einiges dafür. Zudem ist die Abnahme des Coinbase Rewards kein willkürliches Ereignis, sondern bahnt sich graduell an. Natürlich ist die Halbierung des Coinbase Rewards alle vier Jahre ein extremer Angebotsschock. An der Steigerung der Hash Rate in den letzten Monaten vor dem Halving im Mai konnte man erkennen, dass die Miner für das Halving aufgerüstet hatten. Gleichzeitig deutet der zwischenzeitliche Einbruch der Hash Rate nach dem Halving darauf hin, dass sich das Schürfen des digitalen Goldes nicht mehr für jeden Miner gelohnt hat.

    Wie lange dauert es bis alle Bitcoins geschürft sind?
    Wie lange dauert es bis alle Bitcoins geschürft sind?

    Gleichwohl ist die Nachfrage nach Bitcoin ungeschmälert, im Gegenteil: So ist beispielsweise der Krypto-Fonds Grayscale gerade dabei, den Bitcoin-Markt nachgerade leer zu kaufen.

    Bitcoin im Jahr 2140

    Was nach der Zeit des letzten Coin Mining 2140 passiert, lässt sich nicht verlässlich vorhersagen. Aufgrund der transparenten Struktur von Bitcoins Open Source Code ist allerdings davon auszugehen, dass etwaige Schwierigkeiten im Zusammenhang mit sinkenden Coinbase Rewards frühzeitig erkannt und umschifft werden können. Eine steigende Bedeutung der Transaktionsgebühren lässt sich indes bereits heute beobachten und kommt nicht erst 2140 zum Tragen. Miner werden also reichlich Zeit haben, sich den geänderten Gegebenheiten anzupassen.

    Du möchtest Cosmos (ATOM) kaufen?

    Das ist unter anderem via eToro möglich. eToro bietet Investoren, von Anfängern bis zu Experten, ein umfassendes Krypto-Trading-Erlebnis auf einer leistungsstarken und dabei benutzerfreundlichen Plattform. Wir haben eToro unter die Lupe genommen.

    Wie lange dauert es bis alle Bitcoins generiert werden?

    Im Mai wurde dieser Betrag auf 6,25 halbiert. 2024 wird er auf 3,125 fallen – und dieser Prozess setzt sich fort, bis alle 21 Millionen Bitcoin gemint wurden (Schätzungen zufolge dürfte dies ca. im Jahr 2140 stattfinden).

    Was passiert wenn alle Bitcoins Gemint sind?

    Letzter Bitcoin im Jahr 2140 Der Prozess des Halving wird sich bis zum Jahr 2140 fortsetzen. Dann wird der Fluss neuer Bitcoin verebben. Trifft eine Halbierung ein, werden die Einnahmen der Miner in etwa halbiert.

    In welchem Jahr wird der letzte Bitcoin geschürft?

    So wird das Schürfen neuer Bitcoins immer komplizierter und zeitaufwändiger, da es länger dauert, die Codierungs-"Puzzles" zu lösen, die neue Blöcke in der Blockchain validieren. Infolgedessen wird der letzte Bitcoin voraussichtlich im Jahr 2140 geschürft werden.

    Wie viele Bitcoins werden pro Tag geschürft?

    Wie viele Blöcke von bitcoin werden täglich abgebaut? Derzeit werden jeden Tag 144 neue Blöcke mit bitcoins geschürft. Und da es 6,25 bitcoins pro Block gibt, bedeutet dies, dass 900 bitcoins täglich zu den insgesamt im Umlauf befindlichen bitcoins hinzugefügt werden.