Wie lange dauern Schmerzen bei Weisheitszähne?

Weisheitszähne sind ein Relikt aus der Steinzeit, als die Menschen ihr Essen noch unverarbeitet zerkauen mussten. Heute bescheren die Überbleibsel aus einer längst vergangenen Zeit Patienten meist eher Schmerzen, statt nützlich zu sein. Denn oft ist im Kiefer zu wenig Platz für den Weisheitszahn, wodurch sich Entzündungen beziehungsweise Abszesse bilden – und die machen sich dann durch teils starke Schmerzen bemerkbar. Wie es zu diesen Entzündungen kommt, was die Symptome sind und wie Sie dagegen vorgehen können, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Wie kommt es überhaupt zu Weisheitszahn-Entzündungen?

Oft passen Weisheitszähne eigentlich nicht in den Kiefer, da dieser zu klein ist. Manchmal schaffen sie es dann gar nicht aus dem Knochen heraus, sind also in ihm eingeschlossen, oder sie wachsen schief. Die Folge kann sein, dass der Weisheitszahn zerbricht. In die Wunde können dann Bakterien eindringen – eine sogenannte perikoronare Entzündung entsteht. Bei Weisheitszähnen, die nicht ganz oder gar nicht die Kauebene erreichen (also vom Kieferknochen eingeschlossen bleiben), können sich auch Zahnfleischtaschen bilden, die von außen nicht zu reinigen sind, die aber von Bakterien aus der Mundhöhle problemlos erreicht werden können. Auch so kann eine Entzündung entstehen.

Wie häufig kommt es zu Weisheitszahn-Entzündungen?

Weisheitszahn-Entzündungen kommen recht häufig vor, denn es ist durchaus keine Seltenheit, dass die sogenannten Achter nicht in den Kieferknochen passen. Deshalb werden viele Weisheitszähne schon im Alter zwischen 13 und 23 Jahren gezogen. Dabei kann es zu verschiedenen Zeitpunkten zu einer Weisheitszahn-Entzündung kommen.

Weisheitszahn-Entzündung vor Behandlung: 

Wie beschrieben kann es durch den Platzmangel im Kiefer zu Schmerzen und Entzündungen kommen, die unbedingt zahnärztlich behandelt werden sollten.

Weisheitszahn-Entzündung nach OP: 

Manchmal kann es auch nach einer OP zur Entfernung der Weisheitszähne passieren, dass die Wunde sich entzündet. Dabei wird oft auch Eiter abgesondert. Der Grund dafür ist zumeist, dass das sogenannte Blutkoagulum, ein Blutpfropfen, der sich nach der OP an der betroffenen Stelle bildet, zerfällt oder durch allzu starkes Gurgeln herausgespült wird. Er ist aber wichtig, da er den Knochen nach einer OP vor eindringenden Bakterien schützt. Erfüllt er diese Aufgabe nicht mehr, kann es zu einer erneuten Entzündung kommen. Durch die Einhaltung einiger Verhaltensregeln nach der OP, auf die wir noch eingehen werden, kann dem Zerfall des Koagulums entgegengewirkt werden. Sollte es trotzdem zu einer postoperativen Entzündung kommen, gibt es schonende Behandlungsmöglichkeiten, mit denen Sie schnell wieder schmerzfrei sind. Die Wunde wird dann regelmäßig vom Zahnarzt gereinigt und mit einer Drainage behandelt.

Typische Symptome einer Weisheitszahn-Entzündung

Eine Entzündung der Weisheitszähne kann sich durch ganz unterschiedliche Symptome ausdrücken. Bei vielen von ihnen kommt man gar nicht ohne Weiteres darauf, dass die Schmerzen von einer Weisheitszahn-Entzündung herrühren könnten.

Typische Symptome bei einer Weisheitszahn-Entzündung sind:

  • Schmerzen bis hin zum Ohr
  • Kieferschmerzen
  • Druckgefühl am Kiefer
  • Kopfschmerzen
  • vergrößerte Lymphknoten
  • eingeschränkte Kaufunktion
  • Fieber (bei fortgeschrittener Entzündung)
  • eitrige Entzündung mit Mundgeruch
  • Schluckbeschwerden

 

Besprechen Sie Ihre Beschwerden in jedem Fall mit Ihrem Zahnarzt. Durch eine genaue Untersuchung kann er herausfinden, ob Ihre Symptome mit einer Weisheitszahn-Entzündung zusammenhängen oder nicht.

Erste-Hilfe-Tipps bei einer Weisheitszahn-Entzündung

Wer kennt es nicht – Zahnschmerzen kommen gerne mal, wenn man sie gerade am wenigsten gebrauchen kann, am Wochenende, im Urlaub oder wenn man besonders beschäftigt ist. In jedem Fall gilt: Wenn Sie Schmerzen haben und fürchten, dass eine Weisheitszahn-Entzündung der Grund dafür sein könnte, dann suchen Sie so schnell wie möglich einen Zahnarzt auf. Auch wenn der Gedanke an eine Behandlung der schmerzhaften Stelle nicht besonders angenehm ist, sollten Sie aktiv werden, bevor die Schmerzen noch stärker werden. Es gibt heutzutage schmerzarme Behandlungsmethoden, mit denen Sie Ihre Zahnschmerzen schnell los werden! Wenn Sie aus irgendeinem Grund nicht direkt zum Zahnarzt Ihres Vertrauens gehen können, können Hausmittel für Weisheitszahn-Entzündungen helfen.

Beispielsweise können Sie die betroffene Stelle von außen mit einem Kühlakku kühlen. Umwickeln Sie ihn dazu mit einem Handtuch und legen Sie ihn nicht direkt auf die Haut. Die Kälte kann zur Schmerzlinderung beitragen und gegebenenfalls auch Schwellungen abklingen lassen.

Auch pflanzliche Tees sind eine gute Idee bei einem entzündeten Weisheitszahn. Diese können auf zwei Weisen nützlich sein. Entweder kann man einen Kamillenteebeutel in kaltes Wasser tauchen, ihn ausdrücken und in den Kühlschrank legen, um ihn dann auf der entzündeten Stelle zu platzieren. Oder man nutzt entzündungshemmende Tees aus Salbei, Pfefferminz oder auch Kamille als Mundspülung.

Salzlösungen, die zwei Minuten im Mund gelassen und dann ausgespült werden, wirken ebenfalls gegen Bakterien. Dazu wird einfach etwas Salz in warmem Wasser aufgelöst.

Wurden die Weisheitszähne bereits entfernt, können auch homöopathische Mittel wie Arnica-Globuli Abhilfe schaffen. Sie sind besonders bei Schwellungen nach chirurgischen Eingriffen geeignet und können bereits einen Tag vor dem Eingriff eingenommen werden.

Natürlich besteht auch die Möglichkeit der Einnahme von Ibuprofen-Tabletten zur Schmerzlinderung.

In jedem Fall sollte auch bei starken Schmerzen weiterhin auf eine gute Mundhygiene geachtet werden – auf Zähneputzen und Co. sollte man keinesfalls verzichten! Um die infizierte Stelle zu erreichen, können auch Mundspülungen und antibakterielle Gels angewandt werden. Ihr Zahnarzt empfiehlt Ihnen passende Präparate.

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Ablauf der Behandlung bei einer Weisheitszahn-Entzündung

Wenn Sie unter Zahnschmerzen leiden, sollten Sie zeitnah Ihren Zahnarzt aufsuchen. Dieser wird ganz genau mit Ihnen besprechen, welche Symptome Sie haben und die schmerzende Stelle im Anschluss eingehend untersuchen. Handelt es sich tatsächlich um eine Weisheitszahn-Entzündung, wird zunächst der Raum zwischen Zahnfleisch und Zahn gereinigt, um Bakterien zu beseitigen. Sollte sich bereits Sekret angesammelt haben, muss manchmal auch das Zahnfleisch entfernt werden, um die Wundflüssigkeit abfließen zu lassen. Anschließend wird eine kleine Drainage in die Wunde gelegt, die mit desinfizierenden Medikamenten bestrichen ist. Häufig werden die Schmerzen schon nach dieser Behandlung erträglicher. Wichtig ist, dass die Wunde am nächsten oder in den Folgetagen kontrolliert wird, auch um die Drainage wieder zu entfernen. Zudem kann in sehr schweren Fällen mit starken Schmerzen auch ein Antibiotikum verschrieben werden. Es empfiehlt sich auch die Einnahme von Ibuprofen, um den Schmerzen entgegenzuwirken.

Meist ist es mit der Entfernung der Wundflüssigkeit nicht getan. Denn die Erfahrung lehrt, dass Weisheitszähne, die sich einmal entzündet haben, es auch wieder tun werden. Daher ist es in den meisten Fällen sinnvoll, den Weisheitszahn zu entfernen.

Dies kann im Rahmen einer Lokalanästhesie erfolgen. Dabei wird nur der Bereich, in dem operiert werden soll, betäubt, um den Zahn zu entfernen. Im Normalfall spürt der Patient während der Behandlung keine Schmerzen.

Eine Weisheitszahn-Operation ist zu empfehlen, wenn die Weisheitszähne beispielsweise noch vollständig im Knochen liegen. Dann muss das Zahnfleisch aufgeklappt werden, um den Knochen zu entfernen und an den Weisheitszahn zu gelangen (Osteotomie). Wenn die Weisheitszähne fest im Kiefer verankert und nicht leicht zu entfernen sind, werden sie in mehrere Teile zertrennt. Für die Entfernung ist seitens des Arztes ein relativ hoher Kraftaufwand gefragt. Es ist also durchaus nicht ungewöhnlich, dass nach der Operation blaue Flecken und Schwellungen auftreten. Diese verschwinden aber nach kurzer Zeit wieder.

Im Anschluss an die Weisheitszahn-Entfernung wird vom Zahnarzt ein Tupfer angebracht, der verhindert, dass Speichel in die Wunde läuft. Er kann nach einer knappen Dreiviertelstunde wieder ausgespuckt werden.

Falls die Wunde genäht wurde, wird die Naht üblicherweise nach einer Woche entfernt.

Was muss ich nach der Entfernung der Weisheitszähne beachten?

In den Tagen nach der Weisheitszahn-Entfernung gibt es einige Richtlinien, an die Sie sich halten sollten, um Schmerzen zu vermeiden und eine schnelle Heilung der Wunde zu begünstigen.

Dazu zählen folgende Regeln:

  • Nach der Operation nicht selbst Auto fahren: Fahren Sie nicht selbst mit dem Auto von der Operation zurück. Fragen Sie lieber jemanden, ob er Sie abholen kann. Die Zahnarztpraxis Dr. Langenbach ruft Ihnen natürlich gerne auch ein Taxi.
  • Rauchverbot: Verzichten Sie in den Tagen nach der OP unbedingt auf das Rauchen, um die Wundheilung nicht zu behindern.
  • Vorsichtig spülen: Wenn Sie Ihren Mund ausspülen, tun Sie dies vorsichtig. Denn sonst kann sich das Blutkoagulum lösen, das Bakterien von Ihrer Wunde fernhält. Sie sollten also nicht gurgeln.
  • Kühlen: Auch nach der OP sollte man die betroffene Stelle mit einem in ein Handtuch gewickelten Kühlakku kühlen.
  • Auf Wärme verzichten: Saunabesuche oder Ähnliches sollte man in den Tagen nach der OP meiden.
  • Sich ausruhen: Verzichten Sie in den Tagen nach der OP auf die Ausübung von Sport oder anstrengenden körperlichen Aktivitäten und gönnen Sie sich Ruhe.
  • Verzicht auf Kaffee, Tee, Milch und Alkohol: Heiße Getränke können die Wunde reizen und Schmerzen verursachen. Milch und Alkohol können die Wundheilung verlangsamen.
  • Auf die Mundhygiene achten: Auch wenn in den Tagen nach der Weisheitszahn-Behandlung noch Schmerzen auftreten, so sollte man die Mundhygiene trotzdem nicht vernachlässigen. Putzen Sie sich vorsichtig die Zähne, sparen Sie das Wundgebiet dabei aber aus.
  • Schmerzmittel nehmen: Ibuprofen hilft bei der Schmerzlinderung und wirkt darüber hinaus entzündungshemmend.

Weisheitszahn-Entfernungen in der Zahnarztpraxis Dr. Langenbach

Als Ihr Zahnarzt in Köln sind wir auch in Sachen Weisheitszahn-Entfernung gerne in unserer Praxis Dr. Langenbach für Sie da. Wir beraten Sie individuell, untersuchen Sie genau und sprechen gemeinsam über alle Behandlungsmöglichkeiten, die für Sie in Frage kommen. 

Sollte eine operative Entfernung nötig werden, nehmen wir diese so schonend und schmerzarm wie möglich vor. Auch Angstpatienten sind bei uns immer herzlich willkommen. Mit modernsten Behandlungsmethoden und viel Einfühlungsvermögen sorgen wir dafür, dass Sie bald wieder schmerzfrei sind! Vereinbaren Sie einfach einen Termin mit uns. Wir freuen uns auf Sie!

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Ab dem sechsten Monat ist es dann soweit: Ihr Kind bekommt seine ersten Milchzähne und leidet unter großen Schmerzen. Für Sie bedeutet das also: lange Nächte und wenig Schlaf.

Wann sind die Schmerzen nach einer Weisheitszahn OP am schlimmsten?

Wundschmerzen sind ganz normal. Sie sind in den ersten Tagen am schlimmsten, sollten nach 3 Tagen immer mehr abnehmen und können bis zu zwei Wochen halten. Du brauchst keine Angst vor den Schmerzen zu haben, denn sie sind gut mit leichten Schmerzmitteln zu behandeln. Dein Arzt wird dir Schmerzmittel verschreiben.

Wie lange hat man Schmerzen bei Weisheitszähnen?

Weisheitszähne brechen nicht kontinuierlich und auch nicht alle gleichzeitig durch. Das heißt, die Schmerzen können immer wieder für ein paar Tage auftreten, im Abstand von circa drei bis fünf Monaten.

Wie lange dauert die Heilung bei Weisheitszähne?

Die Zeit der Wundheilung nach einer Weisheitszahn-OP beträgt circa 7 Tage. Das Gewebe im Mund heilt glücklicherweise recht schnell. Jedoch ist der Heilungsprozess bei jedem Patienten individuell und wird entscheidend durch das eigene Verhalten nach der Operation beeinflusst.

Wie lange dauern Weisheitszahn Schübe?

Da die Weisheitszähne meistens in mehreren Schüben durchbrechen, treten diese Beschwerden meist für ein paar Tage auf, verschwinden wieder und wiederholen sich – oft in Abständen von etwa drei bis fünf Monaten. Wenn sie nicht einer Woche abklingen, sollten Sie den Zahnarzt aufsuchen.