Was der Banküberfall auf die Kreissparkasse Winningen mit dem Wald in Boppard zu tun hat, erzähle ich euch später, denn das Beste kommt immer zum Schluss.
Heute soll es zum Wandern auf die noch nicht offiziell eröffnete, jedoch schon gut beworbene Traumschleife Marienberg gehen. Mit 11,8 km Länge und den rd. 500 Höhenmetern fordert sie schon ein wenig die Kondition heraus. Mit Zuweg vom Parkdeck Marienberg kommen wir auf 13,3 km Streckenlänge. (Mein GPS Track)
Das ist so berühmt, da pilgern sogar die Wandervögel hin!
Das Licht heute morgen ist herrlich. Die Tage werden kürzer, die Sonne steht tiefer und zaubert so wärmere Lichtreflexe. Das ist der Anteil des Spätsommers, den ich von Herzen willkommen heiße.
Zwischen Leitplanken hindurch und an der Simmerner Straße entlang, die selbige überquert, gelangen wir auf einen Schullehrpfad. Puh wenn hier eine Schulklasse hin muss, hätte ich doch arg Sorge.
Es ist jedoch überstanden und wir tauchen nun endgültig und für den Rest des Weges in der Natur und zunächst in das Bruder – Michels – Tal ab.
Zum Bruder Michel gibt es auf eine der zahlreich auf diesem Wanderweg platzierten Tafeln ein Gedicht.
Das Tal wird nur wenig von der Sonne bedacht, zu tief eingeschnitten ist es. Doch gibt es immer wieder etwas zu entdecken.
Ich zeige hier die Fotos, so wie sich mir der Weg präsentierte und das ist aus meiner Sicht nicht immer nur günstig.
Sehnsüchtig warte ich auf etwas mehr Helligkeit, bin ganz ehrlich enttäuscht. Ist es nur mein Gefühl, mein spezielles? Keine Ahnung, ich werde die Wanderberichte anderer Blogger aufmerksam lesen.
Schockiert haben mich einige dieser Stacheldrahtrollen (ich korrigiere nachträglich, das sind wohl Wildschutzzäune, aber auch nicht schöner). Meiner Meinung nach haben solche Hinterlassenschaften auf bzw. an einem Weg, mit sage und schreibe 88 Erlebnispunkten, nichts zu suchen.
Es tat gut die Augen schweifen zu lassen, die Ausdehnung der Landschaften auf sich wirken zu lassen. Einmal die Simmerner Straße wieder überqueren, ein Stück parallel der Straße auf weichen Wiesenwegen entlang und wir tauchen wieder in Wald ein.
Wir wandern langsam Richtung Buchenau. Die Pfade sind schmal und wirken verwunschen, hier hat die Sonne leichtes Spiel den Erdboden zu erreichen, wie wunderbar.
Mit Wurzeln durchzogene Pfade unter den Füßen ist auch für Spike wieder Spaß zu erkennen. Er liebt es, sich konzentrieren zu müssen und schnuppert intensiv an tausend Stellen.
Wir laufen parallel zum Rhein, hin und wieder erhaschen wir einen Blick auf das unter uns liegende Buchenau und das gegenüberliegende Rheinufer die Häuser von Kamp-Bornhofen mit seinen steilen Hängen. Dort verläuft der schöne Rheinsteig.
Urig und lebendig sind die Pfade hier.
Zum Schutz wurde dann dieses Gemäuer darüber gesetzt. Das war 1869
Meine Selfies können noch immer bei keinem Wettbewerb mithalten, schon gar nicht wenn man sich gerade nochmal den Rucksack zu Recht rückt.
Wieder wandern wir unter Obstbäumen, treffen eine nette Dame mit klitzekleiner Hündin, die nach Hilfe suchend immer an Frauchen hoch springt.
Spike ist auch wirklich furchteinflößend groß, gegenüber dieser winzigen Dame, die sich jedoch mit einem gezielten Schnapp und Wuff den Freier vom Hals halten kann. Der Blick von Spike wäre mal wieder was für seine Ahnentafel gewesen.
Die Feldhüter hatten die Aufgabe zur Reife- und Erntezeit Diebstähle zu verhindern.
Nur wenig weiter gelingen wieder schöne Ausblicke auf den Rhein, die gegenüberliegende Rheinseite mit den Burgen Liebenstein und Sterrenberg (Feindliche Brüder) Um diese Burg wogen Sagen
und Geschichten, siehe auch Wikipedia
So manche dieser kleinen Treppchen sind zu begehen, Spike wartet stets auf mein Kommando, dass er herunter kommen darf.
Dieses Vorgehen hat sich als sinnvoll erwiesen, ich zeige ihm wo es lang geht. Sollte ihm solch eine Treppe einmal nicht zusagen, nimmt er auch gerne einmal die Abkürzung.
Hier hat sich ein erfolgreich arbeitendes, fünfköpfiges Räuberteam versteckt, das in Winningen die Kreissparkasse überfallen hatte. Das geschah am 14. Februar 1962.
Ein Großaufgebot der Polizei spürte die Bande hier in der Hütte am Eierberg auf und verhaftete alle, bis auf den Chef der Bande, Dieter Freese. Der
schaffte es bis zum 9. März 1962 sich dem Zugriff der Beamten zu entziehen und wurde eher zufällig von Grenzpolizisten etwas 100m von der tschechischen Grenze entfernt aufgegriffen. Wirklich Pech, denn er glaubte sich schon in Sicherheit, eine Auslieferung galt damals als unwahrscheinlich.
Der hier ausgebrachte Schotter beinhaltet nicht nur Bauschutt in Form von Steinen, sondern auch Glas und Metallteile.
Für Hundepfoten und möglicherweise je nach Aufrichtung solch einer Scherbe auch die Wanderschuhe, können ernsthaft Schaden nehmen, wobei ich hier die Vierbeiner besonders heraus heben möchte. Wirklich schade, dass solche Dinge unbeachtet bleiben.
Es ist noch recht früh am Tag und ich freue mich vor dem abendlichen Stau auf den letzten Kilometern auf der A3 zu Hause zu sein.
Insgesamt hat mir der Weg eine Menge Freude bereitet, allerdings mit Blick auf Stacheldraht, Glas etc. verstehe ich die hohe Bewertung nicht. Und liebe Bopparder Touristiker, die ihr euch so viel Arbeit macht uns schöne Wege zu präsentieren, ich mag nicht unehrlich sein und etwas loben oder verschwiegen, was ich persönlich nicht in Ordnung finde.
Es grüßt euch bis zum nächsten Mal
Elke + Spike