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Der Gründonnerstag gehört zu den Ostertagen und ist unter vielen Namen bekannt. Er ist im Vergleich zu vielen anderen besonderen Tagen jedoch kein Feiertag. Oft bezeichnet man ihn als Hoher Donnerstag oder weißer Donnerstag. In einigen Regionen ist dieser besondere Tag besser als Palmdonnerstag bekannt.
Die Karwoche – Gründonnerstag
Gründonnerstag gehört zur Karwoche, der Osterwoche. Er ist mit vielen Traditionen verbunden und wird immer wieder anders gefeiert. Es ist der Tag vor dem Karfreitag und er gehört zu den drei wichtigen Kartagen. Den Namen verdankt dieser Tag allerdings nicht der Farbe, sondern begleitenden Wort grinen, was so viel wie klagen bedeutet. Besuchst du am Gründonnerstag den Gottesdienst, ist dieser in vielen Regionen mit einer Fußwaschung verbunden.
Gründonnerstag Bedeutung
Alten Überlieferungen nach, hat Jesus am Gründonnerstag das Abendmahl mit seinen Jüngern eingenommen. Nach dem Abendmahl hat er den Wein gesegnet und mit seinen Jüngern geteilt. Als Zeichen der Nächstenliebe hat Jesus seinen Jüngern vor dem Abendmahl die Füße gewaschen. Aus diesem Grund gibt es dieses Ritual auch heute noch in vielen Kirchen. Natürlich feierst Du diesen Tag nicht nur im christlichen Sinne, denn auch politisch betrachtet hat er eine Bedeutung. An diesem Tag beginnen oft die sogenannten Ostermärsche. Mit diesen Märschen demonstriert man gegen Krieg, Bundeswehreinsätze und den Handel mit Waffen.
Freude und Trauer
Nachdem Jesus am Gründonnerstag das Abendmahl mit den Jüngern zu sich genommen hat, wurde er am Tag darauf, also dem Karfreitag, gekreuzigt. Trauer und Freude liegen also sehr nahe beisammen. Um seinen Tod unvergessen zu machen, bat Jesus das Abendmahl in Zukunft öfters zu feiern. In der Kirche wird daher auch Brot und Wein als Leib und Blut Jesu an die Gläubigen gereicht.
Der Gründonnerstag ist der erste der so genannten Drei Österlichen Tage; an diesem Tag erinnert sich die Kirche an das letzte Abendmahl und die Nacht vor dem Leiden Jesu.
Jesus hat vor seinem Leiden und Sterben mit seinen Jüngern ein letztes Mahl gehalten. Er hat dabei Brot und Wein genommen und es seinen Jüngern gereicht mit den Worten: „Dies ist mein Leib, dies ist mein Blut.“ Dann hat er hinzugefügt: „Tut dies zu meinem Gedächtnis.“
Einsetzung der Eucharistie
In diesem Moment hat Jesus nach Verständnis der katholischen Kirche das Sakrament der Eucharistie eingesetzt. An das Geschehen erinnert der Gottesdienst am Abend des Gründonnerstags in besonderer Weise.
Die hohe Bedeutung dieses Vorgangs wird dadurch hervorgehoben, dass im Neuen Testament vier Mal darüber berichtet wird: in drei der vier Evangelien und im Ersten Brief an die Korinther (1 Kor 11,23-25). Wenn die Kirche Eucharistie feiert, hält sie nicht nur ein Gedächtnismahl, sondern Christus bleibt in ihr handelnd gegenwärtig.
Warum ist der Donnerstag grün?
Der Name Gründonnerstag leitet sich mutmaßlich von dem mittelhochdeutschen „Greinen“ (weinen) ab, vermutlich deshalb, weil in der römischen Kirche an diesem Tag die öffentlichen Büßer wieder in die Gemeinschaft aufgenommen wurden.
Mit der Abendmesse am Gründonnerstag beginnt die Feier vom Leiden, Sterben und Auferstehen Christi. Die ganze Gemeinde soll sich zu dieser Messe versammeln; andere Eucharistiefeiern sollen (ausgenommen die Chrisam-Messe) nicht gefeiert werden.
Zum Gloria läuten alle Glocken, danach verstummen sie bis zur Osternacht; ebenso soll die Orgel nicht mehr gespielt werden. Nach dem Evangelium sieht die Messordnung in Anlehnung an die Erzählung des Evangelisten Johannes eine Fußwaschung vor. Sie soll ein Ausdruck dienender Liebe sein, wie der Liturgiewissenschaftler Rupert Berger schreibt.
Nach dem Schlussgebet werden die verwandelten Hostien in einer Prozession zu einem Nebenaltar oder in eine Seitenkapelle übertragen; der Altarschmuck als Zeichen der Trauer entfernt. In der Nacht von Gründonnerstag auf Karfreitag finden in vielen Kirchen Nachtwachen statt. In der Anbetung können die Abschiedsreden Jesu an seine Jünger und das Wachen Christi am Ölberg betrachtet werden, so Berger.