Was verdient ein Autor an seinem Buch?

Ein unbekannter Autor veröffentlicht über einen Verlag ein Buch. Jenes Buch kostet, als gebundene Ausgabe 19€, wie viel verdient ein Autor in etwa daran?

Lässt sich das so pauschal überhaupt sagen?

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

In der Regel verdient ein Autor 8-10% vom Nettoverkaufspreis. 

Wenn du allerdings J.K. Rowling, Stephen King usw. heißt, dann verdienst du natürlich mehr. 

Hier mal ein Beispiel: Ein Buch kostet im Laden 19.99€, der Autor bekommt davon 8%  vom Nettoverkaufspreis als Autorenhonorar. Die Rechnung ist wie folgt: 

19.99€ : 1.07 (Mehrwertsteuer)  = 18.68€. So hast du schon mal den Nettoverkaufspreis.  
18.68€ : 100 x 8% (Autorenhonorar) = 1.49€
Der Autor würde dann pro verkauftes Buch 1.49€ bekommen. 

Davon müssten dann aber noch die Steuern abgezogen werden: 1.49€ : 1.19% = 1.25€

Der Autor hat dann 1.25€ nach Abzug der Steuer auf der Hand.  

(Aber da ich auch nur ein Mensch bin, hoffe ich, dass ich mich nirgends verrechnet habe ;) )

Das kommt sicherlich auf den Vertrag des Autoren und dem Verlag an.

Unbekannte Autoren mit 6 - 8% vom Verkaufspreis, abzüglich die Umsatzsteuer natürlich. Im Verkaufspreis des Buches sind 7% USt enthalten.

Und es kommt natürlich auf die Auflage an. Erstlinge werden selten mit mehr als 2000 Stück auf den Markt gebracht.

Ein klassischer Autor, der Bücher über einen Verlag veröffentlicht, wird mit 10-19% an den Umsätzen beteiligt.

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Buchbranche:Was verdient man als Schriftsteller eigentlich so?

12. Oktober 2017, 19:23 Uhr

Lesezeit: 5 min

Nicht jedes geschriebene Buch wird veröffentlicht und doch gibt es 75 000 Neuerscheinungen jedes Jahr in Deutschland. Aber die allerwenigsten Autoren können wirklich vom Schreiben leben.

(Foto: Simson Petrol/Unsplash.com)

Unser Autor wird oft mit irren Vorstellungen vom Buchmarkt konfrontiert. Er sagt: Weit gefehlt - und nennt Zahlen.

Von Patrick Spät

"Der Buchmarkt kann es an Intransparenz mit dem Kunst- und Waffenmarkt aufnehmen", klagt Tom Lamberty, Chef des Merve Verlags. Honorare, Vorschüsse, Auflagen? Darüber erfährt man wenig, selbst im Internet finden sich nur semiseriöse Einträge in irgendwelchen Foren. Der hiesige Buchmarkt erwirtschaftet einen jährlichen Umsatz von mehr als neun Milliarden Euro und damit doppelt so viel wie die Film- und Musikindustrie zusammen. Das Geld ist also da. Aber es ist nicht in den Taschen der Schreibenden.

Wenn ich Gästen auf einer Party vom Bücherschreiben erzähle, sehe ich oft ein Funkeln in ihren Augen: "Ah, du hast ein Buch bei diesem tollen Verlag untergebracht - jetzt haste bestimmt erstmal ausgesorgt!" Dann erkläre ich ihnen kurz, wie das wirklich läuft mit dem Buchmarkt - und merke, wie ein Traumwölkchen nach dem anderen zerplatzt.

Denn bei etwa 75 000 Neuerscheinungen pro Jahr trifft das Klischee vom armen Poeten leider auf 95 Prozent der Schreiber zu: "Die allerwenigsten Autoren können wirklich vom Schreiben leben. Die meisten benötigen einen Brotjob oder eine andere Art der Querfinanzierung", betont Leander Wattig, ein erfahrener Berater der Buchbranche.

Mein grob geschätzter Stundenlohn als Buchautor liegt bei 6 Euro brutto.

Auch für mich lohnt sich das Bücherschreiben kaum. Es ist eine Herzensangelegenheit, aber einträglich ist es nicht. Bevor es zu vage wird, mache ich mich mal nackig: Mein Sachbuch Die Freiheit nehm ich dir erschien Anfang Juli 2016 beim Rotpunktverlag mit einer Startauflage von 3000 Exemplaren. Wenn man nicht gerade ein Star-Autor ist, beginnen die meisten Bücher zwischen 1500 und 4000 Exemplaren. Selbst Verlage wie C.H. Beck, Suhrkamp oder Hanser gehen bei Sachbüchern unbekannter Autoren selten höher. Die Startauflagen in der Belletristik liegen oft ein bisschen darüber.

Was habe ich mit dem Buch verdient? Bis Ende 2016 hatte ich 2854 Printexemplare verkauft. Das Buch kostet im Handel 9,90 Euro. Davon gehen 7 Prozent Mehrwertsteuer ab, bleibt also ein sogenannter Nettoladenpreis von 9,25 Euro. Pro verkauftem Exemplar verdient der Buchhändler rund 40 Prozent, bei kleineren Verlagen verlangt Amazon sogar 50 Prozent. (Überlegen Sie sich also gut, wo Sie Ihre Bücher erwerben.) Als Autor erhalte ich pro verkauftem Exemplar deutlich weniger, nämlich zehn Prozent pro verkauftem Exemplar, also 0,93 Euro. Dieser Betrag wird mit den verkauften Printexemplaren multipliziert, macht rund 2600 Euro. Die zehn Prozent Honorar sind übrigens schon das obere Limit, bei manchen Verlagen gibt es nur um die sechs Prozent für ein Taschenbuch. Hinzu kommen noch 325 verkaufte E-Books, pro Stück bekomme ich einen Euro. (Ja, ich verdiene mit E-Books mehr als mit Printbüchern.) Somit habe in den ersten sechs Verkaufsmonaten um die 2925 Euro verdient.

Von dieser Summe gehen natürlich noch die Einkommenssteuer und Sozialversicherungsbeiträge bei der Künstlersozialkasse ab - und weil ich Freiberufler bin, auch Krankheits- und Urlaubstage, für die ich keinerlei Geld erhalte. Geld wiederum gibt es für so ein Buch einmalig von der VG Wort, die die Verwertungsrechte für Autoren wahrnimmt, weil das Buch in Bibliotheken kopiert werden kann. Für ein Sachbuch bekommt man derzeit - unabhängig von Thema, Auflage oder Seitenumfang - einmalig 900 Euro.

Rechnet man die Förderung von 1200 Euro dazu, die ich während des Schreibens von der Rosa-Luxemburg-Stiftung bekommen habe, habe ich insgesamt rund 5000 Euro brutto mit dem Buch verdient. Angesichts der sieben Monate, die ich von der Ideenfindung bis zum fertigen Manuskript in Vollzeit an dem Buch gearbeitet habe, ist das nicht gerade viel. Mein grob geschätzter Stundenlohn als Buchautor liegt bei 6 Euro brutto.

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Wie viel verdient man als guter Autor?

Wenn Sie als Autor/in arbeiten, verdienen Sie voraussichtlich mindestens 32.500 € und im besten Fall 48.300 €. Das Durchschnittsgehalt befindet sich bei 40.200 €. In den Städten Berlin, München, Hamburg gibt es aktuell viele offene Positionen für Autor/in.

Wie hoch ist ein autorenhonorar?

Im Bereich Hardcover liegt der Prozentsatz meist um die 10 Prozent, bei Neulingen können es auch mal nur 8 Prozent sein, bei etablierten AutorInnen ab 12 Prozent aufwärts. Bei Taschenbüchern vereinbaren Verlage und AutorInnen meist eine Staffelung der Prozentsätze in Anlehnung an die Anzahl der verkauften Exemplare.

Wie viel verdient man mit einem Roman?

Rechnet man damit, dass diese Auflage komplett verkauft wird (bei einem Hardcover-Buch für 20 Euro), dann verdient der Autor kaum mehr als 8000 Euro - bei einer Entstehungszeit von rund einem Jahr verdient der Schriftsteller also rund 667 Euro brutto pro Monat, denn davon gehen noch Steuern, Krankenkassenbeiträge und ...

Wie viel Geld nimmt ein Schriftsteller Wenn sein Buch zu einem Film gemacht wird?

Das schlimmste übrigens, was einem Autor passieren kann, ist, dass sein Buch verfilmt wird, womöglich noch in Hollywood. Meist erhält er für die Filmrechte nur ein Taschengeld, das gerade mal reicht, um drei Häuserblocks in Citylage zu erwerben.

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