Was tun wenn man verzweifelt ist

„Desperation is the feeling that a situation is so bad that no matter what you do, it will never get better“, heißt es auf paintedbrain.org („Verzweiflung ist das Gefühl, dass eine Situation so schlecht ist, dass sie – egal, was Du tust – niemals besser wird“). Verzweiflung erscheint als etwas zutiefst Inneres. Obwohl sie so stark ist, fällt es schwer, sie in Worte zu fassen. Oft ist sie ein körperliches Gefühl und wir verleihen ihr durch Bewegungen Ausdruck. Vielleicht strecken wir die Arme zum Himmel. Verzweiflung kann sich in einem Druckgefühl im Kopf, über den Augen oder auf der Brust äußern. Das Sprechen wirkt anstrengend und es scheint, als würde ein Fluch noch schlimmere Wirklichkeit, wenn man über die Verzweiflung spricht.

In der Verzweiflung hat man vielleicht die Befürchtung, den anderen damit anstecken zu können. Es besteht vielleicht die Angst, die Verzweiflung breitet sich aus, sodass die Welt draußen ebenfalls so dunkel erscheint wie die dunkle Vorstellungswelt in einem selbst. (Siehe auch: James Grotstein: A Beam of Intense Darkness, Karnac 2008)

Verzweiflung ist ein Kampf. In ihr steckt das Wort „Zwei“ bzw. „Zweifel“. Im Zu-Zweit-Sein kann die Verzweiflung entstehen. Verzweiflung hat etwas mit Beziehung zu tun. Man fühlt sich vielleicht einsam und gefangen in der Beziehung und findet nicht mehr zu sich selbst. Man ist in einer glücklichen Situation, aber fühlt sich verzweifelt. Man möchte Fortschritte machen, doch man hat das Gefühl, sie sind nicht erlaubt oder werden einem vergönnt.

Nichts scheint zu helfen

In der Verzweiflung versuche ich, mich selbst mit Worten zu trösten, aber es gelingt mir nicht. Was ich auch höre: Es hilft nicht. Was ich auch tue: Es bringt keine Erleichterung. Selbst die Vorstellung, das Leben zu beenden, hilft vielleicht nicht, weil man die Vorstellung hat, dass das verzweifelte Gefühl so groß ist, dass es selbst über den Tod hinaus geht.

Verzweiflung wird in Edward Munchs Bild „Der Schrei“ sehr deutlich dargestellt (siehe Wikipedia). Wenn etwas Unbegreifliches passiert, wenn unser liebster Mensch plötzlich verstirbt, dann greifen wir uns verzweifelt an den Kopf, weil wir dort die Verzweiflung besonders spüren. Wir begreifen die Realität nicht mehr.

Verzweiflung hat oft mit einem extrem harschen Über-Ich zu tun, was auch erklärt, warum wir uns in besonders schönen Situation ganz besonders verzweifelt fühlen können (siehe William Meyer 1998: Technical Recommendations for Working on the Harsh Superego of the Patient). Es können auch mehr oder weniger bewusste Erinnerungen an körperliche Qualen und Erlebnisse sein, die Verzweiflung in uns hervorrufen. Sie machen es unmöglich, eigentlich erfreuliche Situationen als freudvoll zu erleben (Siehe: „problems in enjoying ordinary pleasures“ bei Bertram Karon (2008): An „incurable“ schizophrenic: The case of Mr. X).

Verzweiflung, die sich scheinbar nicht erklären lässt, hängt auch zusammen mit unserem malignen Introjekt bzw. mit einer fehlenden inneren guten Mutter. Es ist, als wirkte eine Kraft in uns, die stärker ist als unser Wille, stärker als uner Verstand oder unsere Vernunft. Sie ist mit dem Todestrieb verbunden. Wenn die Welt außen ruhig und „gut“ wird, dann macht sich der Tumult in unserer Innenwelt besonders breit (siehe: Wenn Glück depressiv macht).

Bei der Verzweiflung fehlt es oft am guten Kontakt mit sich selbst und seiner guten inneren Stimme.

Verzweiflung heißt, dass es kein Ankommen zu geben scheint und kein Zuhause. Viele machen eine lange Psychotherapie oder eine Psychoanalyse und sind dennoch immer wieder verzweifelt. Ratlosigkeit ist Verzweiflung. Manchmal kann es dann besonders hilfreich sein, sich dem Körper zuzuwenden und körperlich neue Wurzeln zu schlagen, z.B. durch Yoga. Der Maler Gérard Garouste verhalf sich selbst mit Kunst und Literatur aus der Verzweiflung der Psychose. Es gibt viele Wege, sich mit der Verzweiflung auseinanderzusetzen.

Verzweiflung ist auch ein starkes Gefühl von einsamer Subjektivität. Yoga heißt „Verbindung“ – daher kann Yoga bei Verzweiflung helfen. Allerdings ist es keine schnelle Lösung: Oft zeigt erst jahrelanges Üben seine Wirkung.

Bei der Verzweiflung ist die Hoffnung auf Besserung verschwunden. Doch so subjektiv Verzweiflung auch ist: Sie wird von sehr vielen Menschen erlebt. Man ist nicht allein damit. Dass man es überleben kann, davon muss man sich vielleicht immer wieder neu überzeugen. Verzweiflung geht ans Herz. Doch die Hoffnung kann immer wieder neu entstehen: Es gibt Erleichterung – man muss nur lange, lange suchen. (Buchtipp: R. Sriram: „Wünsche Dir alles, erwarte nichts und werde reich beschenkt.“)

Verzweifelst du am Alltag oder am Leben? Kannst oder willst du nicht mehr 😪? Versinke nicht in der Einsamkeit! Sprich mit Menschen, denen du vertraust. Wenn du keinen Ausweg mehr siehst, ruf die Nummer 142 an. 📞 Wir sind rund um die Uhr für dich da!

Was tun bei tiefster Verzweiflung?

Gehen müssen Sie diesen Weg alleine, wir haben einige Tipps gesammelt, die Ihnen dabei helfen können, einen Weg aus der Verzweiflung zu finden:.
Arbeiten Sie an Ihrem Selbstbewusstsein. ... .
Akzeptieren Sie die Verzweiflung. ... .
Versuchen Sie Ihren Blick zu erweitern. ... .
Suchen Sie sich Hilfe..

Was kann man machen wenn man psychisch am Ende ist?

Wer hilft im Notfall?.
Krisentelefon der „TelefonSeelsorge“ Unter den Rufnummern 0800-1110111 und 0800-1110222 bekommen Erkrankte und Angehörige Soforthilfe. ... .
Psychiatrische Klinik. ... .
Rettungsdienst..

Was tun wenn man keine Hoffnung mehr hat?

Tipps für den Alltag.
Akzeptanz üben für Dinge, die man nicht ändern kann..
fokussieren auf das, was man lenken und ändern kann..
evaluieren, was einem am Herzen liegt und dafür seine Energie einsetzen..
Dinge und Situationen, die einen stören, klar kommunizieren..
Dankbarkeit auch für die kleinen Dinge aussprechen..

Wie drückt sich Verzweiflung aus?

Definition Verzweiflung Die Verzweiflung ist ein sehr starkes Gefühl. Es gibt keinen Ausweg und man sieht die Lösung für sein Problem nicht mehr. Die Gedanken befinden sich im negativen Bereich und verstärken sich gegenseitig nur noch.