Was tun gegen geschwollene Lymphknoten einseitig?

Fast jeder hatte schon einmal geschwollene Lymphknoten – zum Beispiel am Hals, unter der Achsel, hinter dem Ohr oder in der Leiste. Ängstliche Menschen denken bei einer Lymphknotenschwellung direkt an Krebs. Meist sind jedoch harmlose Infekte die Ursache.

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

  • Überblick
  • Aufgabe der Lymphknoten
  • Ursachen
  • Wann zum Arzt?
  • Therapie

Geschwollene Lymphknoten

Die Lymphknoten sind Teil des Immunsystems und wichtige Filterstationen des Körpers. Eine ihrer Aufgaben ist es, Krankheitserreger, Fremdkörper oder andere schädliche Stoffe zu beseitigen.

Sind Lymphknoten geschwollen, ist das ein Hinweis darauf, dass sich der Körper gerade zur Wehr setzt – zum Beispiel gegen bestimmte Viren oder Bakterien. Die Lymphknoten sind dann deutlich größer und lassen sich von außen ertasten.

Häufig zeigen sich vergrößerte Lymphknoten

  • am Kopf,
  • am Hals,
  • im Bereich vor oder hinter den Ohren,
  • unter der Achsel oder
  • in der Leiste.

Grundsätzlich kann jedoch jeder Lymphknoten im Körper anschwellen, etwa in den Kniekehlen, im Bereich des Kiefers oder an der Bauchvorderseite.

Geschwollene Lymphknoten können in unterschiedlicher Form in Erscheinung treten. Sie können

  • schmerzen (z.B. beim Abtasten) oder schmerzlos sein
  • eine feste oder eine eher weiche Struktur haben
  • verschieblich oder nicht-verschieblich sein
  • nur in einer Körperregion (z.B. am Hals) oder gleichzeitig an mehreren Stellen des Körpers vorkommen

Ist eine Lymphknotenschwellung auf eine Körperregion begrenzt, sprechen Ärzte von einer lokalisierten Lymphknotenschwellung. Häufige entsteht diese durch eine Entzündung im betroffenen Bereich. Anhand der genauen Position des/der geschwollenen Lymphknoten(s) kann der Arzt die möglichen Ursachen bereits eingrenzen.

Geschwollene Lymphknoten an Kopf, Hals und im Bereich der Ohren

Im Kopf-Hals-Bereich befinden sich besonders viele Lymphknoten. Lymphknoten am Hals – Ärzte nennen sie auch zervikale Lymphknoten – sind oft einseitig geschwollen. Nicht selten kann man vergrößerte Knoten direkt vor oder hinter dem Ohr ertasten.

Die Ursachen für solche Veränderungen sind häufig im Bereich des Kopfes beziehungsweise Halses zu finden. Dazu zählen zum Beispiel

  • eine Erkältung (grippaler Infekt),
  • eine Mandelentzündung oder
  • ein erschwerter Zahndurchbruch (z.B. bei den Weisheitszähnen) oder eine Zahnentzündung.

Aber auch Erkrankungen, die den ganzen Körper betreffen, können zu geschwollenen Lymphknoten am Hals führen – etwa das pfeiffersche Drüsenfieber (Mononukleose) oder eine Kinderkrankheit wie die Masern.

Geschwollene Lymphknoten unter der Achsel

Vergrößerte Lymphknoten unter der Achsel – sogenannte axilläre Lymphknoten – können vor allem für Frauen beunruhigend sein: Viele denken unweigerlich an Brustkrebs, wenn sie beim Abtasten der Brust einen Knoten unter der Achsel entdecken.

Brustkrebsmetastasen können zwar tatsächlich zu Lymphknotenschwellungen unter der Achsel führen. In den meisten Fällen sind die Ursachen jedoch harmlos: Es kann sich zum Beispiel um die Folge einer lokalen Hautinfektion handeln, die beim Rasieren entstanden ist.

Geschwollene Lymphknoten in der Leiste

Lymphknoten heißen auch inguinale Lymphknoten. Der Arzt kann sie besonders gut ertasten, wenn der Patient liegt. Mögliche Ursachen sind

  • Infektionen, die den ganzen Körper betreffen, z.B. pfeiffersches Drüsenfieber, Zytomegalie oder Masern
  • Geschlechtskrankheiten, z.B. Syphilis, Genitalherpes
  • Infektionen im Bereich der Beine und Füße
  • Krebserkrankungen

Geschwollene Lymphknoten am ganzen Körper

Manchmal zeigen sich geschwollene Lymphknoten am gesamten Körper oder an verschiedenen Körperstellen gleichzeitig. Mediziner sprechen dann von einer systemischen oder generalisierten Lymphknotenschwellung.

Solche Schwellungen können viele Ursachen haben. In der Regel sind sie ein Hinweis auf eine Erkrankung, die nicht auf eine Körperregion begrenzt ist, sondern den ganzen Körper betrifft.

Was sind Lymphknoten und wozu sind sie da?

Überall im Körper befinden sich kleine Gewebeknoten – die Lymphknoten. Sie haben eine rundlich-ovale, leicht platte Form. Ihre Größe schwankt bei gesunden Personen zwischen der einer Linse und der einer Bohne. Geschwollene Lymphknoten können sich entzünden (Lymphadenitis) und deutlich größer werden. Sie sind ein Hinweis darauf, dass sich der Körper gerade zur Wehr setzt.

Die Lymphknoten gehören zum Lymphsystem. Es dient unter anderem der Abwehr von Krankheitserregern und ist somit Teil des Immunsystems. Ähnlich wie die Blutgefäße durchzieht das Lymphsystem mit seinen Lymphbahnen den ganzen Körper.

Warum Lymphknoten nur einseitig geschwollen?

Zu einer einseitigen Schwellung der Hals-Lymphknoten können neben bakteriellen Infektionen auch Virus-Erkrankungen wie das Pfeiffersche Drüsenfieber, ein grippaler Infekt durch Erkältungsviren, Röteln und Infektionen mit dem Zytomegalie-Virus führen.

Was ist wenn nur ein Lymphknoten geschwollen ist?

Die Laborwerte der Blutanalyse können Aufschluss über Entzündungen, Virusinfektionen oder Leukämie geben. Bei einer plötzlich auftretenden, einseitigen Lymphknotenschwellung ohne Hinweis auf eine Infektion, wird wahrscheinlich eine Gewebeprobe (Biopsie) entnommen. Eventuelle Krebszellen lassen sich so identifizieren.

Wie schwellen Lymphknoten wieder ab?

Grundsätzlich gilt: Hält eine Vergrößerung der Lymphknoten länger als zwei bis drei Wochen an, sollten Patienten damit zu ihrem Hausarzt gehen - selbst wenn die Knoten nicht schmerzen. Der Arzt tastet die Schwellung ab und klärt, ob sie weich ist, verschiebbar oder schmerzhaft.

Wie lange braucht ein geschwollener Lymphknoten um wieder zu verschwinden?

Wie lange dauert es bis Lymphknoten abschwellen? Lymphknoten sollten in der Regel innerhalb von drei Wochen abschwellen. Hält eine Schwellung der Knoten aber länger als zwei bis drei Wochen an, sollte der Betroffene einen Termin beim Hausarzt vereinbaren, auch wenn die Knoten nicht druck- oder schmerzempfindlich sind.