Was passiert wenn man teebaumöl trinkt

Katzenkiller Teebaumöl

von Dr. Manfred Stein, Gyhum
Teebaumöl (Tea Tree Oil), botanischer Name: Melaleuca alternifolia (Myrtaceae) wird sowohl in der Human – als auch in der Veterinärmedizin immer beliebter. Dies beruht nicht zuletzt auf der irrigen Annahme, dass "natürlich" zwangsläufig "nebenwirkungsfrei" bedeutet.

Rasant steigende Verkaufszahlen

Während der letzten 10 Jahre stieg der Verkauf von Teebaumöl von rund acht auf 150 bis 200 Tonnen jährlich. In Broschüren, Büchern und Anzeigen wird Teebaumöl unter anderem zur Therapie bei Akne, Schuppen und Schuppenflechte, Pilzerkrankungen,

Muskelschmerzen, offenen Wunden, Rheuma, Raucherhusten und Krampfadern angepriesen (14). Nicht selten wird Teebaumöl völlig verharmlosend beworben, wie das nachfolgende Zitat von einer kommerziellen Internetseite zeigt:

>>Teebaumöl ist nebenwirkungsfrei, natürlich und einfach in der Handhabung. Durch die Vielfalt der Anwendungsmöglichkeiten ist es eine natürliche Alternative zu vielen speziellen Präparaten und "chemischen Keulen".<<

Hochwirksame Inhaltsstoffe

Unterzieht man Teebaumöl einer Gaschromatographie, so erkennt man, dass dieser angeblich so harmlose "Naturstoff" ein Gemisch aus einer Vielzahl potenter, pharmakologisch hochwirksamer Substanzen (Terpene und Phenole) ist.

Beispiel einer Analyse: 2,6% a-Pinene, 1,01% Limonene, 20,42 % y-Terpinene, 3,1% a-Terpineol, 1,00% d-Cadinene, 0,10% Sabinene, 3,31% p-Cymene, 3,1% Terpinolene, 1,31% Aromadendrene, 0,5% Globulol, 8,4% a-Terpinene, 3,3% 1.8 Cineole, 40,5% Terpinene-4-ol, 0,7% Ledene, 0,4% Viridiflorol.

Da es sich um ein Naturstoff handelt, kann die Zusammensetzung von Produkt zu Produkt und von Charge zu Charge erheblich schwanken. Gelegentlich ist Teebaumöl auch gepanscht, wie eine Untersuchung belegt, die unter der Leitung von Prof. Hans Becker an der Universität Saarbrücken durchgeführt und in der Deutschen Apothekerzeitung im Dezember 97 veröffentlicht wurde.


Nebenwirkungen

Gleichzeitig mit der zunehmenden Anwendung werden weltweit Nebenwirkungen bei Mensch und Tier beschrieben. Humanmediziner diagnostizieren häufig eine Kontaktdermatitis oder Allergien (10, 13, 14). Ebenso mehren sich Vergiftungen mit Übelkeit, Durchfällen, Gleichgewichtsstörungen, Müdigkeit und Desorientiertheit bei Kleinkindern (8, 9) und Erwachsenen nach Einnahme von bis zu 10 ml unverdünntem Teebaumöl (11, 12).

Kritikloser Einsatz

Teebaumöl wird immer häufiger auch völlig kritiklos bei Katzen z.B. gegen Flöhe eingesetzt, ohne dass sich die Tierbesitzer über die tierartspezifischen Unverträglichkeiten beraten lassen. Folge ist, dass immer wieder Katzen mit "Teebaumöl-Vergiftungen" in der Tierarztpraxis vorgestellt werden. Taumeln, chronische Abmagerung, Zittern, Unruhe, Schwäche (5, 6) sind die nur zu gut bekannten Symptome einer Teebaumöl – Vergiftung. Nicht selten endet die Vergiftung mit Koma und Tod der Katze. Werden vergiftete Katzen frühzeitig einem Tierarzt vorgestellt, so können sich die Tiere innerhalb zwei bis drei Tagen erholen (5).

Warum?

Durch den Gehalt an Terpenen und Phenolen sind Teebaumöl und viele andere ätherische Öle (Thymian -, Oregano – und Zimtöle) für Katzen toxisch. Katzen können durch die fehlende Fähigkeit zur Glucuronidierung (Verstoffwechselung) diese Verbindungen nur sehr langsam ausscheiden (1, 2, 3, 6), die Inhaltsstoffe des Teebaumöls reichern sich im Körper der Katze an, es kommt zur Vergiftung. Selbst wenn Tierbesitzer ihren Katzen nur wenige Tropfen Teebaumöl zur Flohbekämpfung auf das Fell tropfen, so können die Katzen doch bei der Fellpflege toxische Mengen aufnehmen und erkranken.

Tierschutz

Insbesondere durch die schwankenden und für den Tierbesitzer schwer zu beurteilenden Inhaltsstoffe, ist eine Anwendung bei der Katze ein unkalkulierbares Risiko und aus Gründen des Tierschutzes abzulehnen. Selbst wenn es im Einzelfall nicht zu sichtbaren Vergiftungserscheinungen kommt, können Langzeitfolgen insbesondere nach wiederholter Anwendung nicht ausgeschlossen werden. Zudem stehen dem Tierarzt eine Vielzahl von zugelassenen und erprobten Arzneimitteln zur Flohbekämpfung zur Verfügung.

geschrieben von animal-health



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Nachdem ich mal aus Versehen von dem Zeug etwas verschluckt habe und entsetzt war, wie schrecklich das Zeug einem den Hals verätzt und nach Terpentin stinkt, würde ich das Zeug sowieso an keinem einzigen Tier verwenden - und auch nicht an mir selbst.


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angelottchen

was für vehemente Argumente Pro-Teebaumök

Was passiert wenn man teebaumöl trinkt

Verkaufst Du das Zeugs?

Was hast du gemacht, als es noch kein Teebaumöl auf dem Markt gab???

Für mich ist das eines dieser produkte, die die welt nicht braucht, die plötzlich neu auf den Markt geworfen und auf Deibel komm raus gerade aus der Gesundbeterfraktion beworben und bejubelt werden - aber brauchen tuts kein Mensch und die ihm zugesprochenen Heilwirkungen sind mehr als umstritten.

Dazu kommt, das die leue gar nicht wissen, ob sie nun ein "gutes" oder "schlechtes" produkt erwerben, denn teurer muss nicht besser sein.

Interessant dürfte auch folgende Info sein:
Wird Teebaumöl in zu niedrigen Konzentrationen angewandt, fördert dies bei Bakterien die Bildung von Resistenzen gegen Antibiotika.

Forscher um Dr. Ann McMahon von der Universität in Ulster in Nordirland haben die Wirkung des antibakteriellen pflanzlichen Mittels auf Staphylokokken, Kolibakterien und Salmonellen untersucht. Wurde das Öl zu stark verdünnt und 72 Stunden lang nur in Konzentrationen von 0,1 und 0,25 Prozent gegen die Erreger angewandt, ließen sich die Bakterien nicht abtöten, jedoch wurden die Abwehrmechanismen der Erreger aktiviert. Das machte die Mikroben widerstandsfähiger gegen Antibiotika, teilt die Universität Ulster mit.

Wer also regelmäßig Teebaumöl in niedrigen Konzentrationen auf die Haut auftrage, könne Bakterien heranzüchten, gegen die Antibiotika nicht mehr gut wirken, warnen die Forscher. Das Öl wird oft bei Hautinfektionen verwendet. Es ist auch in Hautcremes, Shampoos, Badezusätzen und Mundwassern enthalten.
geschrieben von aerztezeitung.de


Tja und da werden Tiere nicht viel anders reagieren ...

@astrid: du weisst es ja eh besser - aber alle anderen sollten die Warnung ernst nehmen.
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angelottchen

Kann man Teebaumöl auch oral einnehmen?

Oral angewandt, hilft die Flüssigkeit gut bei Erkältungsbeschwerden, v. a. im Rachenbereich. Auch bei entzündetem Zahnfleisch verschafft eine Mundspülung mit Teebaumöl Abhilfe. Wissenschaftlich nachgewiesen ist eine positive Wirkung auf die Psyche.

Was passiert wenn man Teebaumöl einnimmt?

Teebaumöl wirkt im körperlichen Bereich abwehrstärkend, infektionshemmend, antiseptisch, antibakteriell, antiviral, antimykotisch, entzündungshemmend, schmerzstillend, abschwellend, wundheilend. Teebaumöl wird als einmalig betrachtet bezüglich seiner Wirkung gegen Pilze, Bakterien und Viren zugleich.

Wie viel Teebaumöl ist giftig?

Intoxikation eines Nymphensittichs.

Hat Teebaumöl Nebenwirkungen?

Nebenwirkungen wie Brennen, Juckreiz, Hauttrockenheit und Rötungen wurden unter Benzoylperoxid-Therapie von 79 % der Patienten, unter Teebaumöl-Therapie von 44 % der Patienten angegeben.