Was passiert wenn man bauchschmerzen hat

Kurzübersicht

  • Ursachen: falsche oder zu üppige Mahlzeiten, hektisches Essen, Stress, Kummer und Sorgen, Magenschleimhautentzündung (Gastritis), Magengeschwür, Magen-Darm-Infekt, Lebensmittelvergiftung, Unverträglichkeiten (wie Laktoseintoleranz, Histaminintoleranz), Reizmagen, Magenkrebs
  • Achtung: Neben Magenerkrankungen können auch Erkrankungen anderer Organe Magenschmerzen bzw. Oberbauchschmerzen auslösen, z.B. Herzinfarkt, Entzündung der Bauchspeicheldrüse etc.
  • Diagnostik: Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese), körperliche Untersuchung, Ultraschall, Magenspiegelung (Gastroskopie), Blutuntersuchungen etc.
  • Behandlung: abhängig von der Ursache der Magenschmerzen, z.B. Anpassung des Speiseplans und des Ernährungsverhaltens bei ungesunder Lebensweise, Entspannungsmethoden bei chronischem Stress und Magengeschwür, Medikamente, Operation (bei Magenkrebs) etc.

Magenschmerzen: Beschreibung

Was passiert wenn man bauchschmerzen hat

Der Begriff Magenschmerzen (mediz.: Gastralgie) fasst eine Vielzahl unterschiedlicher Schmerzen in der Magengegend zusammen. Im Gegensatz zu allgemeinen Bauchschmerzen handelt es sich um Oberbauchschmerzen, die linksseitig bis mittig lokalisiert sind und sich meist brennend, drückend, bohrend oder stechend anfühlen. Sie können kurzzeitig auftreten oder über einen längeren Zeitraum anhalten. Als Magenkrämpfe bezeichnet man Magenschmerzen, die plötzlich und oftmals in kurzen Abständen hintereinander auftreten.

Menschen, die unter Magenschmerzen leiden, haben je nach Ursache oft zusätzliche Symptome: Das können zum Beispiel Appetitlosigkeit, Aufstoßen, Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, Durchfall, blutiger Stuhlgang oder Bauch- und Unterleibsbeschwerden sein.

Magenschmerzen: Ursachen und mögliche Erkrankungen

Magenschmerzen haben sehr vielfältige Ursachen. Grundsätzlich können sie organisch bedingt sein oder durch die Ernährungsweise und den Lebensstil ausgelöst oder verstärkt werden. Hier finden Sie eine Übersicht der wichtigsten Ursachen für Magenschmerzen beziehungsweise Oberbauchschmerzen:

Magenschmerzen infolge von Erkrankungen

Manchmal werden Schmerzen im Magen durch Erkrankungen ausgelöst. Oft betreffen diese den Magen selbst, so beispielsweise bei einer Magenschleimhautentzündung, einem magengeschwür oder einem Reizmagen.

Doch nicht immer sind Magenschmerzen tatsächlich auf den Magen zurückzuführen. Es gibt eine Reihe weiterer Erkrankungen, die ebenfalls Beschwerden in der Magengegend auslösen. Dazu gehören vor allem andere Erkrankungen des Verdauungstrakts. Besonders häufig ist der Darm betroffen. Aber auch Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse, Leber und sogar des Herzens können Schmerzen im Oberbauch hervorrufen, meist begleitet von weiteren Symptomen.

Die häufigsten und wichtigsten Erkrankungen, die Magenschmerzen beziehungsweise Oberbauchschmerzen auslösen können, sind:

  • Magenschleimhautentzündung (Gastritis): Eine akute oder chronische Gastritis verursacht Magenschmerzen und oft weitere Symptome wie Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen. Mögliche Ursachen der Entzündung sind Reizstoffe (Alkohol, Medikamente wie ASS etc.), Stress, eine Infektion mit dem Magenkeim Helocobacter pylori und Autoimmunreaktionen.
  • Magengeschwür (Ulcus ventriculi): Typische Symptome sind brennende oder drückende Schmerzen im Oberbauch, die oft im Zusammenhang mit Essen oder Trinken auftreten. Appetitlosigkeit, Völlegefühl, Übelkeit und Erbrechen sowie Gewichtsverlust sind weitere häufige Anzeichen eines Magengeschwürs.
  • Magen-Darm-Infektionen: Sie gehen oft mit Magenschmerzen bzw. Bauchschmerzen sowie Erbrechen und Durchfall einher. Auslöser ist eine Infektion mit Bakterien oder Viren, seltener auch mit Parasiten. Bei Kindern werden Magen-Darm-Infekte oft durch Rotaviren ausgelöst, bei Erwachsenen vielfach durch Noroviren. Umgangssprachlich ist dann oft von Magen-Darm-Grippe die Rede.
  • Lebensmittelvergiftung: Der Verzehr von Lebensmitteln, die durch Krankheitserreger oder giftige Stoffe verunreinigt sind, löst meist heftige Magenschmerzen mit Krämpfen und Erbrechen aus. Eine leichte Lebensmittelvergiftung heilt innerhalb weniger Tage von allein aus. In schweren Fällen ist eine Behandlung im Krankenhaus nötig.
  • Reizmagen: Der Begriff umfasst diverse Beschwerden im Oberbauch, bei denen keine organische Ursache erkennbar ist. Das können etwa Oberbauch-/Magenschmerzen, Druck- und Völlegefühl, Appetitlosigkeit, Abneigung gegen bestimmte Speisen, saures Aufstoßen, Blähungen und Herzstechen sein. Als mögliche Ursachen für Reizmagen gelten unter anderem eine Störung der Magenbeweglichkeit, ein überempfindliches Nervensytem im oberen Verdauungstrakt und psychische Faktoren.
  • Unverträglichkeit: Manche Menschen weisen eine Intoleranz gegen bestimmte Inhaltsstoffe von Lebensmitteln auf, so etwa gegen Milchzucker (Laktoseintoleranz), Fruchtzucker (Fruktoseintoleranz) oder Gluten (Glutenunverträglichkeit, Zöliakie). Der Verzehr des betreffenden Stoffes kann dann neben anderen Symptomen auch Magenschmerzen auslösen.
  • Magenkrebs: Ein Magenkarzinom zeigt anfangs oft ähnliche Beschwerden wie eine Gastritis oder ein Magengeschwür. Im weiteren Verlauf kommt eine plötzliche Abneigung gegen bestimmte Speisen (oft Fleisch, Kaffee, Obst) hinzu. Auch das Erbrechen von Blut und Teerstuhl deuten auf Magenkrebs hin.
  • Refluxkrankheit (Refluxösophagitis): Hierbei handelt es sich um einen krankhaft gesteigerten Rückfluss von saurem Mageninhalt in die Speiseröhre. Das äußert sich meist als schmerzhaftes Brennen hinter dem Brustbein bzw. im Oberbauch. Tritt dieses Sodbrennen wiederholt auf, kann sich die Schleimhaut der Speiseröhre durch die Säure schmerzhaft entzünden (Refluxösophagitis). Beim Schlucken treten dann Schmerzen im Oberbauch auf. Auch Erbrechen und heftiger Durchfall sind möglich.
  • Zwölffingerdarmgeschwür (Ulcus duodeni): Der Zwölffingerdarm ist der Teil des Dünndarms, der sich direkt an den Magen anschließt. Ein Geschwür in diesem Bereich verursacht unter anderem Oberbauchschmerzen (typischerweise bei nüchternem Magen), Druck- und Völlegefühl, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen, Blähungen und saures Aufstoßen.
  • Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis): Eine Bauchspeicheldrüsenentzündung löst heftige Oberbauchschmerzen aus, oft begleitet von Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen.
  • Herzinfarkt: Nicht jeder Herzinfarkt löst die klassischen akuten Schmerzen in der Brust mit Ausstrahlung in den linken Arm aus. Besonders bei Frauen zeigt sich oft ein anderes Beschwerdebild, etwa mit plötzlichen Schmerzen im Oberbauch.
  • Essstörungen: Auch Essstörungen wie Magersucht oder Bulimie können die Ursache für Magenbeschwerden sein.

Ernährungsbedingte Magenschmerzen

Harmlose Magenschmerzen entstehen oft durch eine falsche oder zu reichhaltige Nahrungsaufnahme. Denn bereits die Dehnung der Magenwand nach einem genussvollen Schlemmen kann Beschwerden in der Magengegend auslösen. Außerdem gibt es verschiedene Nahrungs- und Genussmittel, welche die Magenschleimhaut reizen und so Magenschmerzen hervorrufen können.

Aus folgenden Gründen kann die Ernährung beziehungsweise das Ernährungsverhalten verantwortlich für Magenschmerzen sein:

  • Zu fettes oder zu scharfes Essen reizt die Magenschleimhaut. Es kurbelt die Ausschüttung von Magensäure an. Besonders Menschen mit empfindlichem Magen reagieren darauf oft mit Magenschmerzen.
  • Auch Alkohol und Rauchen können an zu viel Magensäure schuld sein.
  • Kaffee, Cola, Zwiebeln und Zitrusfrüchte können ebenfalls die Magenschleimhaut reizen.
  • Kohlensäurehaltige Getränke blähen den Magen auf (vor allem, wenn sie schnell getrunken werden). Völlegefühl, Sodbrennen oder Aufstoßen sind die Folgen.
  • Kohl und Bohnen sind „explosive“ Nahrungsmittel, die ebenfalls zu (schmerzhaften) Blähungen führen können.
  • Üppige und fette Speisen direkt vor dem Schlafen können Sodbrennen auslösen. Denn die Magensäure läuft im Liegen leichter in die Speiseröhre zurück.
  • Hektisches Essen ist ebenfalls nicht ratsam: Wer seine Mahlzeit schnell hinunterschlingt, muss dafür oft mit Magenbeschwerden büßen. Das gilt besonders dann, wenn man auch noch im Gehen isst und/oder das Essen sehr fettig oder scharf gewürzt ist.

Stress & Co. als Auslöser von Magenschmerzen

Kummer und Sorgen schlagen auf den Magen. In diesem Sprichwort liegt viel Wahrheit, denn Stress ist ein häufiger Auslöser von Magenschmerzen. Auch bei seelischen Ursachen können weitere Begleitsymptome wie Sodbrennen, Durchfall oder Übelkeit auftreten. Im schlimmsten Fall kann chronischer Stress auch organische Erkrankungen wie zum Beispiel Magengeschwüre hervorrufen.

Magenschmerzen durch Medikamente

Es gibt auch einige Medikamente, die Magenschmerzen hervorrufen können. Dazu zählen die sogenannten nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR). Das sind Schmerzmittel und Entzündungshemmer, die zum Teil auch ohne rezept in der Apotheke erhältlich sind. Bekannte Vertreter dieser Wirkstoffgruppe sind Acetylsalicylsäure, Ibuprofen und Diclofenac. Besonders Menschen mit einem empfindlichen Magen reagieren auf die Einnahme dieser Medikamente oftmals mit Magenschmerzen. Der Grund: NSAR bewirken, dass weniger schützender Magenschleim gebildet wird.

Magenschmerzen: Wann sollten Sie zum Arzt?

Häufig sind Magenschmerzen harmlos - nämlich dann, wenn sie nur gelegentlich auftreten und Sie diese einem bestimmten Ereignis zuordnen können: Vielleicht haben Sie zu schnell, zu viel, zu fett gegessen oder Ihre Mahlzeit hastig hinuntergeschlungen? Diese Art von Magenbeschwerden lassen sich mit einfachen Hausmitteln (siehe: Magenschmerzen: Was können Sie selbst tun?) therapieren oder verschwinden nach einiger Zeit von allein.

Sollte dies nicht der Fall sein, sollten Sie zum Arzt gehen. Ebenfalls ein Arztbesuch ist ratsam, wenn die Magenschmerzen:

  • über einen längeren Zeitraum, das heißt über mehrere Tage, anhalten oder immer wiederkehren.
  • zwar kurzfristig auftreten, aber sehr heftig ausfallen (zum Beispiel mit starken Krämpfen).
  • von weiteren Symptomen begleitet werden (z.B. Erbrechen oder Blut im Stuhl).
  • aus Ihrer Sicht völlig unerklärlich sind.

In solchen Fällen können hinter Magenschmerzen schwere Magenkrankheiten stecken. Das Tückische an diesen ist, dass sie oft lange keine Beschwerden bereiten oder nur unspezifische Symptome wie Völlegefühl, Übelkeit, Oberbauchschmerzen oder Appetitlosigkeit verursachen. Diese können leicht mit einer einfachen Magenverstimmung verwechselt werden.

Achtung, Notfall!

Besonders bedenklich sind heftige Magenkrämpfe mit gleichzeitigem Erbrechen. Das deutet nämlich auf eine Lebensmittelvergiftung hin, zum Beispiel durch giftige Pilze. Dann sollten Sie sofort einen Arzt verständigen.

Vermeintliche Magenschmerzen mit Übelkeit können auch Symptome eines Herzinfarktes sein. Im Zweifel sollten Sie den Notarzt lieber einmal zu viel als einmal zu wenig alarmieren! Viele Betroffene haben eher linksseitige Oberbauchschmerzen beziehungsweise Schmerzen in der Brust, die oft in den linken Arm ausstrahlen. Vielfach gesellen sich Einschnürungsgefühl in der Brust, Atemnot und ein starkes Angstgefühl bis hin zu Todesangst hinzu. Besonders bei Frauen kann sich ein Herzinfarkt aber auch in anderer Weise äußeren, etwa mit diffusen akuten Oberbauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen sowie einem Druck- und Engegefühl anstelle von Schmerzen in der Brust.

Magenschmerzen: Was kann der Arzt tun?

Um Ihren Magenschmerzen auf den Grund zu gehen, wird der Arzt sich zuerst ausführlich mit Ihnen unterhalten. So kann er Ihre Krankengeschichte erheben (Anamnese). Mögliche Fragen des Arztes sind zum Beispiel:

  • Seit wann haben Sie Magenschmerzen bzw. Oberbauchschmerzen?
  • Wo genau sitzen die Schmerzen?
  • Wie stark sind die Schmerzen?
  • Treten die Beschwerden im Zusammenhang mit der Aufnahme von Nahrung oder Getränken auf?
  • Haben Sie noch weitere Beschwerden wie Völlegefühl, Übelkeit, Erbrechen, Appetitmangel, Gewichtsabnahme etc.?
  • Nehmen Sie Medikamente ein? Wenn ja, welche?
  • Wie sieht Ihre Ernährung aus?
  • Wie oft trinken Sie Alkohol? Rauchen Sie?
  • Haben Sie zurzeit viel Stress?

Der Zeitpunkt, zu dem die Magenschmerzen auftreten, ist für die Diagnosefindung besonders wichtig. Beispielsweise machen sich die Schmerzen bei einem Magengeschwür oft etwa ein bis zwei Stunden nach dem Essen bemerkbar. Morgens bei nüchternem Magen sind die Patienten dagegen meist schmerzfrei. Bei Menschen mit Reizmagen-Syndrom treten die Magenschmerzen und anderen Oberbauchbeschwerden in der Regel unabhängig von der Nahrungsaufnahme auf.

Untersuchungen

Nach dem Anamnesegespräch folgt eine körperliche Untersuchung. Dabei wird der Arzt unter anderem Ihren Bauch abtasten und abklopfen.

Oft schließen sich diverse apparative Untersuchungen an, um die genaue Ursache der Magenschmerzen zu ermitteln. Dazu zählen verschiedene bildgebende Verfahren wie etwa eine Ultraschall-Untersuchung. Diese einfache, schnelle und risikolose Methode liefert dem Arzt grobe Informationen über den Zustand des Magens und anderer Bauchorgane. So macht der Ultraschall beispielsweise ein Magengeschwür in vielen Fällen sichtbar.

Noch genauere Ergebnisse liefert die Magenspiegelung (Gastroskopie). Damit lassen sich neben Magengeschwüren beispielsweise auch Magenschleimhautentzündungen sowie Tumoren der Magenwand nachweisen. Im Rahmen dieser endoskopischen Untersuchung kann der Arzt auch gleich Gewebeproben von (verdächtigen) Stellen der Magenschleimhaut entnehmen (Biopsie) und zur Analyse ins Labor schicken.

Untersuchungen von Blut-, Stuhl- und Urinproben geben manchmal ebenfalls wertvolle Hinweise auf die Ursache von Magenschmerzen (etwa bei einer Infektion).

Wann welche Untersuchungen notwendig und sinnvoll sind, entscheidet der Arzt im Einzelfall.

Magenschmerzen: Behandlung

Was man gegen Magenschmerzen tun kann, hängt von deren Ursache ab. Steckt eine behandlungsbedürftige Erkrankung hinter den Beschwerden, wird der Arzt mit Ihnen den Therapieplan besprechen. Dieser besteht oft in der Gabe von Medikamenten. Beispielsweise verschreibt der Arzt bei einer Magenschleimhautentzündung oftmals Protonenpumpenhemmer. Diese hemmen die Bildung der aggressiven Magensäure, fungieren also gewissermaßen als Magenschutz. Auch säurebindende Medikamente, sogenannten Antazida, können bei einer Gastritis helfen. Beide Medikamentengruppen können auch bei einem Magengeschwür zum Einsatz kommen. In seltenen Fällen muss das Geschwür operativ behandelt werden.

Magenschmerzen: Hausmittel

Was tun bei Magenschmerzen? Verschiedene Hausmittel können gegen Magenschmerzen und ihre Begleitsymptome wie Übelkeit helfen - auch wenn es nicht immer eine wissenschaftliche Erklärung für diese Wirksamkeit gibt. Besonders bei ernährungs- und stressbedingten Magenschmerzen können Sie selbst aktiv werden.

Wärme gegen Magenschmerzen

Wärme ist ein bewährtes Hausmittel bei Magenschmerzen und Magenkrämpfen. Sie lindert die Schmerzen, fördert die Durchblutung und entspannt. Dabei können Sie verschiedene Methoden ausprobieren.

Wärmflasche und Körnerkissen

Füllen Sie die Wärmflasche mit heißem (nicht kochendem!) Wasser und legen Sie diese auf den oberen Bauch. Ist die Flasche zu warm, legen Sie ein Geschirr- oder Handtuch zwischen Haut und Wärmflasche.

Ein warmes Körnerkissen (Kirschkernkissen) wirkt ebenfalls. Erhitzen Sie das Kissen je nach Herstellerangabe auf der Heizung, in der Mikrowelle oder im Backofen und legen Sie es auf den Oberbauch.

Lassen Sie die Wärme so lange wirken wie sie angenehm ist.

Bauchauflage mit Kamille

Die feucht-heiße Bauchauflage mit Kamille wirkt schmerzlindernd, krampflösend und entspannend. Dazu übergießen Sie einen bis zwei Esslöffel Kamillenblüten mit einem halben Liter kochendem Wasser. Lassen Sie den Tee maximal fünf Minuten abgedeckt ziehen. Sieben Sie dann die Pflanzenbestandteile ab.

Legen Sie ein aufgerolltes (Innen)Tuch in ein zweites Tuch und rollen Sie das Ganze zu einem Wickel. Lassen Sie diesen mit heraushängenden Enden im heißen Kamillentee durchziehen und wringen Sie ihn anschließend aus. Vorsicht, heiß! Legen Sie das Innentuch dann faltenfrei um den Bauch legen und wickeln Sie ein trockenes Tuch herum.

Lassen Sie die Bauchauflage mit Kamille nun 20 bis 30 Minuten einwirken und ruhen Sie danach mindestens eine halbe Stunde lang. Dieses Hausmittel können Sie zweimal täglich anwenden.

Menschen mit neurologischen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollten vor einer Wärmebehandlung Rücksprache mit einem Arzt halten.

Baucheinreibung

Eine Baucheinreibung mit verdünntem Fenchel-, Melissen-, Kamillen- oder Kümmelöl wärmt, löst Krämpfe und Schmerzen, beruhigt und regt die Verdauung an. Besonders Kümmelöl ist bei Magenschmerzen gut geeignet. Der Körper nimmt die Wirkstoffe über die Haut auf.

Erwärmen Sie hierfür wenige Tropfen Öl in Ihren Händen und reiben Sie damit sanft den Bauch im Uhrzeigersinn einige Minuten lang ein. Nicht mit zu viel Druck arbeiten! Ruhen Sie anschließend gut zugedeckt etwa eine halbe Stunde. Die Baucheinreibung können Sie je nach Bedarf mehrmals täglich durchführen.

Welcher Tee bei Magenschmerzen?

Verschiedene Heilpflanzen können gegen Oberbauchbeschwerden helfen. Als Tee bei Magenschmerzen haben sich folgende Heilpflanzen als wirksam erwiesen:

  • Kamille: beruhigt und hemmt Entzündungen
  • Kümmel: hilft bei Magen-Darm-Krämpfen und Blähungen
  • Pfefferminze: lindert Magenkrämpfe
  • Melisse: hilft bei stressbedingten Magenschmerzen
  • Fenchel: lindert Verdauungsbeschwerden wie Magenschmerzen, Völlegefühl, Blähungen
  • Ingwer: absorbiert Säure und lindert Übelkeit

Mehr über die Wirkung und die Zubereitung der Tees erfahren Sie in den entsprechenden Heilpflanzen-Texten.

Rollkur mit Kamillentee

Bei einer Rollkur verteilt sich der Heilpflanzentee so im Magen, dass er mit der gesamten Magenschleimhaut in Berührung kommt. So kann der Kamillentee auf alle Teile der Magenwand einwirken. Das hemmt Entzündungen und beruhigt den Magen.

Trinken Sie dazu zwei Tassen Kamillentee und liegen Sie anschließend je zehn Minuten nacheinander auf dem Rücken, der linken Seite, dem Bauch und der rechten Seite.

Magenschmerzen: Was essen?

Was beruhigt den Magen? Greifen Sie bei Magenschmerzen am besten zu Schonkost. Verzichten Sie auf üppige und fette Mahlzeiten. Die folgenden Lebensmittel eignen sich, um den Magen zu beruhigen:

Honig: Er enthält Substanzen, die die Magenschleimhaut unterstützen. Essen Sie idealerweise abends vor dem Schlafengehen auf nüchternen Magen einen Esslöffel naturbelassenen, kalt geschleuderten Honigs.

Brot: Bei säurebedingten Magenschmerzen kann es helfen, ein Stück Brot zu essen. Außerdem ist Brot (ebenso wie etwa Nudeln) leicht verdaulich. Aber Vorsicht: Das gilt nicht für frisches Brot und grobes Vollkornbrot!

Übrigens: Achten Sie bei saurem Essen wie Salat mit viel Essig oder bei Wein auf eine feste und “saugfähige” Grundlage wie Kartoffeln, Brot oder Nudeln.

Ingwer: Der Inhaltsstoff Gingerol absorbiert Säuren. Das kann säurebedingte Magenschmerzen lindern. Zudem vertreibt Ingwer Übelkeit. Da diese Wurzelknolle sehr scharf ist, bereiten Sie sich am besten einen Ingwer-Tee zu. Die beste Wirkung erzielen Sie dabei, wenn Sie den Ingwer reiben.

Leinsamen: Die Schleimstoffe des Leinsamens helfen bei leichten Entzündungen der Magenschleimhaut. Für die Zubereitung kochen Sie einen Esslöffel Leinsamen in einem Viertelliter Wasser für eine halbe Stunde. Der entstanden Schleim wird abgeseiht. Nehmen Sie davon über den Tag verteilt jeweils kleine Mengen ein. Der Leinsamenschleim legt sich auf die Magenwand und schützt diese so vor Säure.

Heilerde: Bei säurebedingten Magenschmerzen kann Heilerde innerlich angewendet helfen. Wie Sie Heilerde richtig zu sich nehmen, lesen Sie im Beitrag “Heilerde”.

Lebensstil anpassen

Entspannungsübungen: Wenn Stress Auslöser Ihrer Magenschmerzen ist, versuchen Sie es mit Autogenem Training, Progressiver Muskelentspannung nach Jacobson oder ähnlichen Entspannungstechniken.

Schädliche Einflüsse meiden: Geben Sie Ihrem gereizten Magen außerdem Zeit, sich wieder zu erholen. Versuchen Sie dabei, zusätzliche schädigende Einflüsse fernzuhalten. Verzichten Sie daher auf:

  • Alkohol
  • Nikotin
  • Stress
  • Fettes Essen

Hausmittel haben Grenzen. Wenn die Beschwerden über einen längeren Zeitraum bestehen, trotz Behandlung nicht besser oder sogar schlimmer werden, sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen.

Magenschmerzen vorbeugen

Ihr Magen freut sich, wenn Sie folgende Tipps beherzigen:

  • Essen Sie gesund, abwechslungsreich und reizarm. Das bedeutet, auf sehr fettiges und/oder scharfes Essen sowie üppige Portionen zu verzichten. Außerdem sollten Sie bei einem empfindlichen Magen reizende Lebensmittel wie etwa Zitrusfrüchte nur in Maßen genießen. Vorsicht auch mit schwer verdaulichen Lebensmitteln wie Bohnen. Ihre blähende Wirkung lässt sich verringern, wenn man das Gemüse mindestens 12 Stunden vor dem Kochen in Wasser einweicht.
  • Ihrem Magen (und dem restlichen Körper) zuliebe sollten Sie auf Alkohol und Nikotin verzichten.
  • Sie sollten am Abend nicht zu spät essen: Nehmen Sie Ihre letzte Tagesmahlzeit mindestens zwei bis drei Stunden vor dem Schlafengehen zu sich.
  • Außerdem sollten Sie Stress und Ärger vermeiden.

Wer sich an diese Empfehlungen hält, kann (erneuten) Magenschmerzen infolge einer ungesunden Lebensweise wirksam vorbeugen.

Was passiert im Körper wenn man Bauchschmerzen hat?

Erkrankungen der inneren Organe lösen häufig Schmerzen aus. Schmerz entsteht bei Entzündung, Überdehnung oder verringerter Durchblutung der Organe oder bei Verschluss oder Verstopfung beispielsweise der Gallengänge oder Harnwege.

Was ist der Grund für Bauchschmerzen?

Häufig hat man einfach nur zu viel gegessen oder Ärger und Stress schlagen sich in Bauchschmerzen nieder. Eine Magen-Darm-Erkrankung oder menstruationsbegleitende Symptome sind ebenso oft Auslöser für die Schmerzen in der Bauchregion. Hinter den Beschwerden können allerdings auch ernste Erkrankungen stecken.

Sind Bauchschmerzen gefährlich?

Schmerzen sind wichtige Alarmzeichen, sie signalisieren, dass im Körper etwas nicht in Ordnung ist. Bauchschmerz ist ein relativ unspezifisches Symptom, hinter dem sich eine Vielzahl von Beschwerden, Funktionsstörungen und Erkrankungen (z.B. Infektionen, Entzündungen, Geschwüre) von Organen verbergen kann.

Was lösen Bauchschmerzen aus?

Da im Bauchbereich viele Organe dicht nebeneinander liegen und dort als Verdauungstrakt viele Funktionen innehaben, kommen als Auslöser und Ursachen für Bauchschmerzen auch viele Faktoren in Frage: Eine üppige Mahlzeit. Ungesunde, fettige und schwer verdauliche Ernährung. Ungewohnte Speisen auf Reisen.