Eine Kopfverletzung anhand der äußerlich sichtbaren Symptome richtig einzuschätzen ist nicht immer einfach: Weil die Kopfhaut sehr gut durchblutet ist, können auch leichte Kopfverletzungen stark bluten und so schlimmer aussehen, als sie tatsächlich sind. Show
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KopfverletzungZwar sind Kopfverletzungen nicht immer so gravierend, wie sie auf den ersten Blick wirken. Andererseits kann eine äußerlich harmlos wirkende Kopfverletzung schwerwiegende Spätfolgen haben, wenn ihr tatsächliches Ausmaß unerkannt bleibt. Daher ist es wichtig, bei Krafteinwirkungen von außen auf den Kopf (z.B. durch einen Sturz, Zusammenstoß, Aufprall oder Schlag) das Risiko nicht zu unterschätzen. Was ist eine Kopfverletzung?Bei einer Kopfverletzung sind der Schädel und/oder das Gehirn verletzt. Dabei kann die Schädelverletzung (Schädeltrauma) auftreten als
Eine Kopfverletzung mit Hirnbeteiligung, durch die das Hirngewebe verletzt oder in seiner Funktion gestört ist, bezeichnet man als Schädel-Hirn-Trauma. Dabei unterscheidet man
Die durch eine Kopfverletzung entstandene Hirnverletzung (Hirntrauma) kann vorliegen als
Kopfverletzung: UrsachenEiner Kopfverletzung entsteht durch Krafteinwirkung von außen – wie etwa bei einem Sturz, Aufprall, Stoß oder Schlag auf den Kopf. Die häufigsten Ursachen für Kopfverletzungen sind Unfälle im Verkehr, Haushalt oder Sport. Zur Entstehung einer geschlossenen Schädel-Hirn-Verletzung (d.h. eine Kopfverletzung mit Hirnbeteiligung, aber intakten Hirnhäuten) kann es wie folgt kommen:
Auch eine offene Schädel-Hirn-Verletzung (d.h. eine Kopfverletzung mit Hirntrauma, bei der die Hirnhäute verletzt sind) kann auf verschiedene Weise entstehen – etwa,
Mögliche Ursachen für solche Kopfverletzungen sind zum Beispiel:
Damit es bei einer Kopfverletzung zu einem Schädelbruch (Schädelfraktur) kommt, sind starke Krafteinwirkungen nötig, die über die Elastizitätsgrenze des Knochens hinausgehen. Kopfverletzung: SymptomeEine Kopfverletzung kann die unterschiedlichsten Symptome verursachen. Die möglichen äußerlich sichtbaren Anzeichen einer Verletzung des Schädels (Schädeltrauma) mit oder ohne Beteiligung des Gehirns (Hirntrauma) reichen:
Wie schwerwiegend eine Kopfverletzung ist, lässt sich anhand der äußeren Symptome oft nicht sagen: So kann eine stark blutende Platzwunde wesentlich ernster erscheinen, als sie tatsächlich ist, während lebensbedrohliche Gehirnschädigungen unerkannt bleiben können. Typisch für eine Kopfverletzung mit Hirnbeteiligung sind neurologische Symptome infolge einer gestörten Hirnfunktion – hierzu gehören zum Beispiel:
Bei einer Kopfverletzung mit Bewusstlosigkeit besteht höchste Lebensgefahr, weshalb Erste Hilfe und eine schnelle Behandlung im Krankenhaus notwendig sind. SchädelprellungDie Schädelprellung gilt als leichte Kopfverletzung. Ihr wichtigstes Symptom sind Kopfschmerzen. Anzeichen für eine Nervenfunktionsstörung (neurologische Symptome) – wie Schwindel, Erinnerungslücken oder Übelkeit – fehlen hingegen bei einer solchen Kopfverletzung völlig. Schädelbruch (Schädelfraktur)Bei einer Kopfverletzung können auch Schädelknochen gebrochen sein. Welche Symptome mit dem Schädelbruch (Schädelfraktur) einhergehen, hängt davon ab, welche Schädelteile betroffen sind: Wenn direkte Gewalteinwirkung – beispielsweise durch einen Sturz oder Schlag auf das Nasenbein – hinter einer Kopfverletzung steckt, können Symptome für einen Nasenbeinbruch (Nasenbeinfraktur) auftreten:
Ist eine Gewalteinwirkung auf das Schädeldach (Kalotte) – beispielsweise bei einem Sturz oder Schlag auf den Kopf – für die Kopfverletzung verantwortlich, können Symptome einer Kalottenfraktur (Schädeldachfraktur) entstehen:
Massive Gewalteinwirkung direkt auf das Gesicht, etwa bei einem Auto- oder Fahrradunfall, kann zu einer Kopfverletzung mit Gesichtsschädelfraktur führen. Folgende Symptome können dann äußerlich sichtbar sein:
Daneben verursacht eine Gesichtsschädelfraktur häufig Schmerzen im Gesichts- und Kieferbereich. Aber: Wenn die beiden Symptome Asymmetrie und Schmerzen fehlen, bedeutet dies nicht unbedingt, dass keine Gesichtsknochen gebrochen sind. Eine Untersuchung ergibt bei einer Kopfverletzung mit gebrochenem Gesichtsschädel möglicherweise folgende Symptome:
Eine sehr starke Gewalteinwirkung auf den Kopf – wie bei einem Treppensturz oder Motorradunfall – kann eine Kopfverletzung mit Schädelbruch an der Schädelbasis verursachen. Als klassische Symptome für den Schädelbasisbruch kommt es kurz nach dem Unfall aus einem oder beiden Gehörgängen oder aus der Nase zu:
Fehlen diese klassischen Symptome, ist eine reiner Schädelbasisbruch ohne begleitende Verletzungen äußerlich nur sehr schwer zu erkennen. Hirnverletzung (Hirntrauma)Wenn das Gehirn bei einer Kopfverletzung mitbeteiligt ist, treten typischerweise neurologische Symptome auf. Eine Hirnverletzung (Hirntrauma) in Form einer Gehirnerschütterung macht sich wie folgt bemerkbar:
Eine Kopfverletzung mit Gehirnprellung verursacht zusätzliche Symptome wie Blutungen in den oberflächlichen Rindenschichten des Gehirns (sog. Rindenprellungsherd). Diese Veränderungen treten entweder an der Seite auf, an der die ursächliche Gewalteinwirkung stattgefunden hat, oder genau gegenüber. Die Bewusstlosigkeit hält bei einem Hirntrauma in Form einer Gehirnprellung meist länger als fünf Stunden an. Bei Kopfverletzungen mit Gehirnquetschung können durch die regelrechte Quetschung einzelner Gehirnbereiche in angrenzenden Gehirnregionen auch kleinere Blutungen auftreten. Typisch bei einem solchen Hirntrauma ist, dass das Gehirn nicht nur an der Stelle der Gewalteinwirkung verletzt ist, sondern auch direkt gegenüber (Stoß und Gegenstoßherd). Bei einer solchen Kopfverletzung sind die Symptome stärker ausgeprägt:
Sehr oft liegen bei einer Kopfverletzung mit Hirntrauma weitere Verletzungen vor – zum Beispiel ein Bluterguss unter der Hirnhaut (subdurales Hämatom) und Schädelbrüche. HirnblutungBei jeder Kopfverletzung kann auch ohne äußerlich erkennbare Symptome eine Hirnblutung vorkommen. Je nach Lage unterscheidet man epidurale, subdurale und intrazerebrale Hirnblutungen (d.h. Blutungen im Hirngewebe selbst). Als Folge von Sportunfällen entsteht meist eine subdurale oder epidurale Gehirnblutung. Eine subdurale Blutung ist eine Gehirnblutung zwischen der harten Hirnhaut (Dura mater) und der Spinngewebshaut (Arachnoidea). Die Einblutung ist meist flächenhaft und sichelförmig. Typischerweise löst die Hirnblutung Symptome einer Bewusstseinsstörung aus. Diese können – je nach Ausprägung der Blutung – entweder sofort oder erst Stunden bis Tage nach der Kopfverletzung auftreten:
Die epidurale Blutung ist eine Hirnblutung zwischen der harten Hirnhaut (Dura mater) und dem Schädelknochen. Da hier meistens arterielle Blutungen vorliegen, sammelt sich rasch sehr viel Blut im epiduralen Raum an. Weil sich dadurch der Druck im Schädel erhöht, kann eine Kopfverletzung mit epiduraler Hirnblutung schnell lebensbedrohliche Symptome hervorrufen. Ein typisches Anzeichen für eine epidurale Hirnblutung ist das beschwerdefreie Intervall:
Bei einer Kopfverletzung mit ausgeprägter Hirnblutung kommt es nach kurzer Zeit zu einer verminderten Atemfunktion (Ateminsuffizienz), eventuell auch zum Atemstillstand. Kopfverletzung: DiagnoseBei jeder Kopfverletzung sollte man die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass das Gehirn beteiligt ist. Auch wenn keine Bewusstseinstrübungen oder sonstigen Anzeichen für eine gestörte Hirnfunktion auftreten, ist ein rascher Transport in eine Klinik ratsam. Unabhängig davon, ob der Schädel offensichtlich verletzt ist oder nicht, sind bei einer Kopfverletzung bildgebende Verfahren zur Diagnose wichtig: Um die richtige Behandlung festlegen zu können, muss der Arzt wissen, ob eine Blutung vorliegt – und wenn ja, wie ausgeprägt sie ist. Mithilfe der Computertomographie (CT) oder der Magnetresonanztomographie (MRT) kann man eine Einblutung ins Gehirn zuverlässig erkennen. Außerdem ist so feststellbar, ob und in welchen Bezirken sich ein Hirnödem gebildet hat. Um nach einer Kopfverletzung schnell den Zustand des Nervensystems zu untersuchen, ist die Glasgow-Koma-Skala hilfreich: In einem standardisierten Schema kann der Arzt die Untersuchungsergebnisse mit einem Punktesystem bewerten und dokumentieren. Die neurologische Störung ist umso ernster, je weniger Punkte die Prüfung ergibt. Kopfverletzung: TherapieBei einer Kopfverletzung ist es wichtig, sofort am Unfallort Erste Hilfe zu leisten:
Bewusstseinstrübungen oder sonstige neurologische Ausfälle (d.h. Symptome einer Gehirnfunktionsstörung) können bei einer Kopfverletzung auch fehlen. Erste-Hilfe-Maßnahmen erscheinen dann manchmal überflüssig. Trotzdem ist es wichtig, den Verletzten zur Therapie rasch in eine Klinik zu bringen: Dort kann man beispielsweise eine Kopfplatzwunde durch eine Naht oder spezielle Pflasterverbände versorgen. Schädel-Hirn-TraumaIst bei einer Kopfverletzung das Gehirn mitbetroffen, richtet sich die Therapie nach der Form der Hirnverletzung. Bei einem leichten Schädel-Hirn-Trauma mit Gehirnerschütterung sind oft keine besonderen Maßnahmen nötig.
Ein schwereres Schädel-Hirn-Trauma mit Gehirnprellung oder Gehirnquetschung erfordert eine Therapie im Krankenhaus mit mehrtägiger engmaschiger Überwachung.
Schädelbruch (Schädelfraktur)Bei einer Kopfverletzung mit Schädelbruch hängt die Therapie davon ab, wo der Schädel gebrochen ist:
HirnblutungEine Kopfverletzung mit Hirnblutung erfordert immer eine sofortige Therapie im Krankenhaus. Wie die dortige Behandlung aussieht, hängt vom Ausmaß der Blutungen ab: In bestimmten Fällen kann bei einer Kopfverletzung mit Hirnblutung eine nicht-operative Therapie ausreichen – das gilt vor allem für sehr kleine subdurale Blutergüsse (Hämatome). Dabei ist es wichtig, die Betroffenen intensiv zu überwachen und das Ausmaß der Hirnblutung immer wieder mit CT oder MRT zu kontrollieren. Wenn die Gehirnblutung oder die Schwellung des Hirngewebes (Hirnödem) nicht zunimmt, ist keine Operation nötig. Den Bluterguss baut der Körper im Laufe der Zeit vom Körper selbst ab, sodass er meistens vollständig verschwindet. Dagegen ist bei einer Kopfverletzung mit größeren Einblutungen eine Operation fast immer unumgänglich, denn: Bei einer Hirnblutung besteht das Risiko einer bleibenden Gehirnschädigung. Die Operation zielt darauf ab, eine möglichst schnelle Druckentlastung des Gehirns zu schaffen. Dazu entfernt der Operateur den Bluterguss, sucht und versorgt die Blutungsquelle. Kopfverletzung: Verlauf & PrognoseJe nach Schwere und Ausmaß einer Kopfverletzung sind die Heilungschancen extrem unterschiedlich. So haben Kopfverletzungen ohne Anzeichen einer Gehirnfunktionsstörung eine sehr gute Prognose. Ein Schädel-Hirn-Trauma hingegen kann auch schwerwiegende Folgen in Form bleibender körperlicher und geistiger Behinderungen haben. Für die Prognose ist dann neben der optimalen Erstversorgung eine intensive Rehabilitation entscheidend. Wer frühzeitig mit den Reha-Maßnahmen beginnt, verbessert seine Aussichten, infolge der Kopfverletzung verloren gegangene Fähigkeiten weitgehend wiederzuerlangen. Dabei ist jedoch Geduld gefragt: Eine erfolgreiche Rehabilitation kann Monate bis Jahre dauern. HirnverletzungenIst bei einer Kopfverletzung das Gehirn verletzt, bestimmen vor allem die Hirnverletzungen den weiteren Verlauf: Eine leichte Gehirnerschütterung verschwindet meistens binnen 24 Stunden. Sind die Kopfschmerzen abgeklungen, ist eine Ruhephase von ungefähr sieben Tagen empfehlenswert – erst danach ist nichts gegen ein leichtes körperliches Training einzuwenden. Bei einer Kopfverletzung mit Gehirnprellung oder Gehirnquetschung bestehen im Allgemeinen ebenfalls gute Aussichten auf eine schnelle und vollständige Genesung – vorausgesetzt, es treten keine Komplikationen wie ein Hirnödem oder eine Hirnblutung auf. Bei schwerem Verlauf haben solche Hirnverletzungen sehr häufig bleibende Folgen (wie Kopfschmerzen, Schwindel, verstärkte Lichtempfindlichkeit und allgemeine Leistungsminderung). Bei einer Kopfverletzung mit massiv verletztem oder in seiner Funktion gestörtem Hirngewebe entscheidet sich meist erst nach Wochen bis Monaten, inwieweit die Betroffenen wieder genesen werden. Bei schweren Hirnverletzungen sind bleibende Schäden wie Sprachstörungen, Halbseitenlähmung oder eine Epilepsie keine Seltenheit. SchädelbruchWie eine Kopfverletzung mit Frakturen der Schädelknochen verläuft, hängt davon ab, welche Knochen gebrochen sind und welches Ausmaß der Schädelbruch hat:
HirnblutungBei einer Kopfverletzung mit Hirnblutung können die Beschwerden in leichteren Fällen schon nach wenigen Tagen bis Wochen völlig verschwunden sein. Bei schwererer Gehirnblutung und ausgeprägten Anzeichen für eine Nervenfunktionsstörung (wie einer Halbseitenlähmung oder Bewusstlosigkeit) kann der Rehabilitationsprozess dagegen Monate bis Jahre dauern. Kopfverletzung: Vorbeugen durch KopfschutzEiner Kopfverletzung können Sie oft nur durch geeigneten Kopfschutz vorbeugen: Tragen Sie darum am besten bei entsprechendem Verletzungsrisiko immer einen geeigneten Schutzhelm. Dies gilt sowohl für berufliche Risikogruppen als auch bei vielen Freizeitaktivitäten: Gerade für Motorradfahrer, Radfahrer, Kletterer oder Inlineskater ist es wichtig, nie auf einen Sturzhelm zu verzichten. Wie gefährlich ist ein Sturz auf den Hinterkopf?Sie führt zu vorübergehenden Störungen der Hirnfunktionen und kann auch ohne sichtbare Verletzung auftreten. Zu den Anzeichen zählen Erbrechen und eine fehlende Erinnerung an den Vorfall. Je nach Ausprägung werden die Kinder im Krankenhaus überwacht, gegebenenfalls muss eine Aufnahme des Gehirns gemacht werden.
Wie gefährlich ist ein Sturz auf den Hinterkopf bei Erwachsenen?In der Regel sind keine langfristigen Folgen zu erwarten. Manche Menschen mit einer Gehirnerschütterung haben allerdings noch viele Wochen nach dem Unfall Beschwerden wie Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Ängstlichkeit oder Gedächtnislücken.
Was tun bei Sturz auf den Hinterkopf?Lagern Sie die Person mit leicht erhöhtem Oberkörper. Versuchen Sie, den Kopf der Person so wenig wie möglich zu bewegen. Falls vorhanden: Decken Sie Wunden im Bereich des Kopfes mit einer sterilen und keimfreien Wundauflage ab. Lassen Sie die verletzte Person nicht alleine und überwachen Sie die Atmung.
Wann nach Sturz auf Hinterkopf zum Arzt?Dar- um sollte nach einem schweren Sturz auf den Kopf immer ein Arzt geru- fen werden. Besonders, wenn starke Kopfschmerzen auftreten, Nase oder Ohren bluten, Übelkeit, Sprachstö- rungen oder Fieber hinzukommen.
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