Was ist der Unterschied zwischen weissen und schwarzen Hautkrebs?

Dermatologe Dr. med. Peter Mohr erklärt, worin sich schwarzer und weißer Hautkrebs unterscheiden und welche Ursachen sie haben können

Dr. med. Peter Mohr ist Chefarzt des Dermatologischen Zentrums der Elbekliniken in Buxtehude. In unserer Video-Reihe "Wir fragen, Experten antworten" spricht er über bekannte Hautprobleme und gibt Ratschläge für den richtigen Umgang mit dem vielseitigen Organ

Die Haut ist das am häufigsten von Krebs betroffene Organ. In rund 90 % der Fälle handelt es sich um sogenannte weisse Hautkrebsformen. Der schwarze Hautkrebs, das Melanom, kommt viel seltener vor, kann aber aggressiv verlaufen. Grundsätzlich gilt: Je früher Hautkrebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen.

Etwa 250 000 Deutsche erkranken jährlich an Hautkrebs1: In 90 % der Fälle sind es sogenannte weiße Formen, die vor allem im Alter auftreten und meist gutartig verlaufen. Doch 10 % der Patienten erkranken an dem schwarzen malignen Melanom, das - wenn es nicht frühzeitig erkannt wird - oft den Tod herbeiführt.

Wie entsteht weißer Hautkrebs?

Weißer Hautkrebs entsteht meist an Stellen, die häufig dem Sonnenlicht ausgesetzt sind2. Die UV-Strahlung schädigt das Erbgut der Zellen und aktiviert dabei Krebsgene, die ein unkontrolliertes Wachstum auslösen. Bei dem weißen Hautkrebs läuft dies eher langsam ab: Er tritt in der Regel erst ab einem höheren Alter von etwa 60 Jahren auf.

Das Basalzellkarzinom3, die häufigste Form des weißen Hautkrebs, entsteht aus den sogenannten Basalzellen der oberen Hautschicht. Der Krebs tritt meist bei älteren Männern auf, oftmals auf dem Nasenrücken oder in anderen Teilen des Gesichts, die stark dem Sonnenlicht ausgesetzt sind. Es ist ein langsam wachsender Krebs, der Geschwüre erzeugt, die hautfarbenen Knoten ähneln.

Eine zweite Form des weißen Hautkrebs, das Plattenepithelkarzinom4, bildet sich ebenfalls meist im Gesicht: Ohrmuscheln, Unterlippe und Nasenrücken sind die häufigsten Stellen. Begünstigt wird das Auftreten dieses Tumors auch durch Immunschwächen, die etwa nach einer Transplantation durch Medikamente ausgelöst werden.

Wie heilbar ist weißer Hautkrebs?

Der weiße Hautkrebs ist oftmals eher harmlos und leicht zu behandeln, nur in etwa 0,3 % der Fälle führt er zum Tod. Vor allem Basal­zell­karzinome bilden selten gefährliche Metastasen, können daher meist durch Operation vollständig entfernt werden5.

Werden Plattenepithelkarzinome frühzeitig erkannt, können sie ebenfalls operativ beseitigt und meist vollständig geheilt werden. Wachsen sie aber zu tief in die Haut ein, besteht - ähnlich wie bei dem malignen Melanom - die Gefahr, dass sich Metastasen in Lymphknoten und anderen Organen bilden.

Auch wenn der weiße Hautkrebs deutlich weniger gefährlich als die schwarze Variante ist, fordert er immer noch viele Opfer: Im Jahr 2014 starben in Deutschland etwa 800 Menschen an dessen Folgen.

Wie entsteht schwarzer Hautkrebs?

Der schwarze Hautkrebs entsteht aus den Pigmentzellen der Haut, den Melanozyten: Sie stellen den Farbstoff Melanin her, der den braunen Farbton der Haut erzeugt und Schutz vor UV-Strahlung bietet. Melanozyten sind vergleichsweise seltene Zellen, die in den oberen Hautschichten sitzen. Manche Arten von Melanozyten können sich zusammenlagern und die Muttermale oder Leberflecken der Haut bilden.

Zu viel Sonnenlicht kann die Melanozyten schädigen. Ihr Wachstum gerät außer Kontrolle und sie bilden Wucherungen, die sich immer weiter ausbreiten - schwarzer Hautkrebs oder auch malignes Mela­nom genannt. Das Risiko ist ab einem Alter von etwa 50 Jahren am höchsten, doch auch jüngere Menschen sind gefährdet.

Sonnenlicht ist die häufigste - aber nicht die einzige - Ursache von Melanomen. Vor allem bei dunkelhäutigen Menschen findet sich andere Formen, die nicht mit der UV-Strahlung zusammenhängen. Die sogenannten akro­lenti­ginösen Melanome bilden sich an den Handflächen oder unter den Fußsohlen, die Schleimhautmelanome hingegen im Mund oder im Kehlkopf. Die Ursache dieser Krebsformen bleibt unklar, und auch die Behandlung ist schwierig und oftmals erfolglos.

Wie heilbar ist schwarzer Hautkrebs?

Solange das Melanom klein ist und auf die Haut beschränkt bleibt, kann es durch eine Operation entfernt werden6. Die Überlebenschancen sind dann sehr gut. Wenn ein Melanom jedoch tiefer als vier Millimeter in die Haut eindringt, kann es in das Lymphsystem auswandern. Einzelne Zellen besiedeln dann die Lymphknoten oder dringen in andere Organe vor.

Diese Metastasen sind nur schwer zu behandeln, viele der Erkrankungen verlaufen immer noch tödlich: Im Jahr 2014 starben in Deutschland über 3000 Menschen an den Metastasen eines Melanoms. Seit 2012 sind neue zielgerichtete Medikamenten auf dem Markt, die Metastasen zumindest zeitweise zurückdrängen können.

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Was ist schlimmer schwarzer oder weißer Hautkrebs?

Der schwarze Hautkrebs (medizinischer Fachbegriff: malignes Melanom) ist im direkten Vergleich viel gefährlicher als der weiße. Er kann sich entweder aus einem bestehenden Leberfleck entwickeln oder aber sich auch spontan auf gesunder Haut bilden.

Welcher Hautkrebs ist am gefährlichsten?

Schwarzer Hautkrebs: Malignes Melanom Einen anderen Verlauf als beim weißen Hautkrebs beobachten Mediziner beim Melanom, dem "schwarzen Hautkrebs". Diese Hautkrebsform ist gefährlicher, da sich die Krebszellen rasch über das Lymphgefäßsystem oder die Blutbahn im Körper ausbreiten können.

Wie sieht weißer oder schwarzer Hautkrebs aus?

Sie treten an den sonnenexponierten Stellen und somit am häufigsten im Gesicht auf. Der schwarze Hautkrebs ist in der Regel schwarz oder dunkelfarbig, typischerweise ist die Farbe heterogen. Der Fleck oder Knoten zeigt eine asymmetrische Form mit Ausläufern, Einbuchtungen und/oder Strukturabbrüchen.

Kann weißer Hautkrebs bösartig sein?

Weißer Hautkrebs, auch heller Hautkrebs genannt, fasst die beiden Hautkrebsarten Basalzellkarzinom (Basaliom) und Plattenepithelkarzinom (Spinaliom) zusammen. Beide Hautkarzinome werden als bösartig eingestuft.