Minijobs kennt wohl jeder. Für die geringfügige Beschäftigung gilt ab Oktober 2022 eine neue Obergrenze von 520 Euro. Wer nur ein wenig mehr Lohn erhält, profitiert von vollem Sozialversicherungsschutz bei sehr geringen Beiträgen. Die sogenannten Midijobs werden ab Oktober 2022 noch attraktiver. Show
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Midijob und arbeitsrechtliche RegelungenArbeitsrechtlich gelten für Minijobber und Midijobber die gleichen Regeln wie für Arbeitnehmer mit einem Bruttolohn oberhalb der Midijob-Grenze. Das betrifft zum Beispiel Urlaub, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Kündigung, Überstunden und Arbeit auf Abruf.Doch faktisch stehen diese Rechte bei Minijobbern häufig nur auf dem Papier. Wird der Job dagegen sozialversicherungspflichtig, so gelten diese Rechte oft eher als Selbstverständlichkeit.
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Unterstellt werden: Die 2022 geltenden Beiträge zur Sozialversicherung für Versicherte mit Kind sowie der durchschnittliche Zusatzbeitrag der gesetzlichen Krankenversicherung, der Arbeitnehmeranteil beläuft sich auf 19,975 Prozent. Beispiel: Nehmen wir einen Arbeitnehmer, der monatlich brutto in einer einzigen Beschäftigung 521 Euro verdient. Würden die normalen Abzüge für die Sozialversicherung anfallen, so gingen davon rund 104 Euro ab. Durch die zum 1. Oktober 2022 in Kraft getretene Reform ergibt sich für ihn nur ein Abzug von 0,30 Euro – also fast nichts. Die Auswirkung der letzten Reform zeigt sich auch deutlich, wenn man vergleicht, was bei einem Bruttoentgelt von 521 Euro vor und nach dem 1. Oktober 2022 an Sozialversicherungsbeiträgen fällig wurde beziehungsweise fällig geworden wäre. Im September 2022 wäre es noch zu Abzügen in Höhe von 63,03 Euro gekommen, einen Monat später wären es nur noch 30 Cent. Zwei kleine Midijobs sind möglichWerden mehrere Beschäftigungen ausgeübt, wird die Übergangsbereichs-Regelung nur angewandt, wenn die Entgelte der beiden Jobs zusammen unter 1.600 Euro brutto liegen. Wichtig ist allerdings: In puncto Sozialversicherung werden beide Jobs entsprechend dem Gesamtentgelt behandelt. Es fallen also jeweils die anteiligen SV-Beiträge an, die bei einer Beschäftigung mit dem monatlichen Gesamt-Brutto erhoben werden würden. Beispiel: Bei einem einzigen 600-Euro-Job würden Beiträge in Höhe von 23,67 Euro anfallen. Bei einem einzigen 1.200 Euro-Midijob würden Sozialversicherungsbeiträge in Höhe von 201,23 Euro erhoben. Bei zwei 600-Euro-Jobs fällt deshalb jeweils die Hälfte dieses Betrags an, also jeweils 100,62 Euro. Die korrekte Anwendung dieser Regeln ist Aufgabe des jeweiligen Arbeitgebers, die dieser im Rahmen seiner Melde- und Beitragspflichten zu erfüllen hat. „Zu diesen Aufgaben des Arbeitgebers gehört auch das Einholen einer Erklärung des Beschäftigten über weitere Beschäftigungen sowie die Bestätigung, die Aufnahme weiterer Beschäftigungen dem Arbeitgeber anzuzeigen. Der Beschäftigte wiederum ist verpflichtet, dem Arbeitgeber, bei mehreren Beschäftigungen allen beteiligten Arbeitgebern, die zur Durchführung des Melde- und Beitragsverfahrens erforderlichen Angaben zu machen und, soweit erforderlich, Unterlagen vorzulegen“, erklärt der GKV-Spitzenverband auf Anfrage.
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Nachteil: Midijob und SteuerMinijobs sind für Arbeitnehmer in der Regel steuerfrei, eine zweiprozentige Pauschalsteuer übernimmt in der Regel der Arbeitgeber. Anders sieht dies bei Midijobs aus. Die Einkünfte sind ganz normal
steuerpflichtig. Für vier von sieben Minijobbern ist derzeit der Minijob das einzige Arbeitsverhältnis. In diesem Fall gilt: Wer die Wahl zwischen einem geringfügigen 520-Euro-Minijob und einem versicherten 521-Euro-Midijob hat, sollte sich in der Regel für Letzteres entscheiden. So profitieren Sie von vollem Versicherungsschutz nahezu zum Nulltarif. Steuer kann allerdings anfallen. Jobber mit verdienendem Ehepartner sollten mit einem Internetrechner kalkulieren, wie sich das steuerlich auswirkt. Als Nebenjob für Arbeitnehmer, die ohnehin in den Sozialversicherungen abgesichert sind, rechnet sich ein Neben-Minijob nach wie vor. Er bringt oft mehr als Überstunden im Hauptjob, bei denen die Steuerprogression zuschlagen würde. Wir haben zu diesem Thema einen ausführlichen und hochwertigen Experten-Ratgeber vorbereitet. Diesen können Sie kostenlos herunterladen und in aller Ruhe studieren. In unserer Bibliothek finden Sie weitere hochwertige Experten-Ratgeber. Was ist besser Mini oder Midijob?Der Midijob schließt quasi direkt an den Minijob an. Aber im Gegensatz zum Minijob, der bis auf die Beiträge zur Rentenversicherung für den:die Arbeitnehmer:in sozialversicherungsfrei ist, besteht für den Midijob Sozialversicherungspflicht. Diese ist jedoch mit geringeren Beiträgen verbunden.
Welche Nachteile hat ein Midijob?Midijob: Nachteile für Arbeitnehmer
Ein wesentlicher Nachteil ist beim Midijob, dass hier hinsichtlich des Gehalts brutto nicht gleich netto entspricht wie beispielsweise beim Minijob. Bei einem Midijob müssen die Einkünfte schließlich versteuert werden.
Für wen lohnt sich ein Midijob?Es profitieren dabei bisher vor allem Arbeitnehmer, deren Gehalt zwischen 850,01 Euro und 1.300 Euro liegt. Denn Midijobber unterscheiden sich weiterhin arbeitsrechtlich nicht von Vollzeitkräften, somit bestehen Ansprüche auf Urlaubstage, Mindestlohn sowie Lohnfortzahlungen bei Krankheit.
Kann man MINI und Midijob haben?Kann man Mini und Midi kombinieren? Auch Mini- und Midijob lassen sich nebeneinander ausüben. Beide Jobs werden dann für sich allein gewertet, d.h. beim Midijob als angemeldete Hauptbeschäftigung sind (geringe) Sozialversicherungsbeiträge zu leisten, während der Minijob dagegen abgabenfrei bleibt.
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