Die paarigen Pleurahöhlen (Cavitas pleuralis) umhüllen die linke und rechte Lunge und sind jeweils vom Mediastinum voneinander getrennt. Show Sie sind abgeschlossene Räume, die mit einer serösen, zweiblättrigen Haut (Pleura) überzogen sind und den Lungen als Verschiebe- und Reserveraum bei Atembewegungen im Rahmen des Atemzyklus dienen. KurzfaktenAufbau- zweiblättrige Pleura bildet Grundstruktur: Pleura parietalis, Pleura visceralis- am Lungenhilum bilden Pleurablätter das Ligamentum pulmonale - Pleuraspalt zwischen den Blättern - Unterteilung der Pleura parietalis in: Pars mediastinalis, Pars costalis, Pars diaphragmatica, Pars cervicalisRecessusKomplementärräume beidseits der Pleurahöhlen, die zusätzlichen Raum bei Inspiration bieten: Recessus costodiaphragmaticus, Recessus costomediastinalis anterior und posterior, Recessus phrenicomediastinalisVersorgung- Pleura parietalis: interkostale Gefäße, Vasa pericardiacophrenica, Vasa thoracia interna - Pleura visceralis: Aa. und Vv. bronchialesInnervation- keine nozizeptiven Sensoren in der viszeralen Pleura - sensible Innervation der Pleura parietalis durch Nn. intercostales und N. phrenicusFunktionAbgabe von Pleuraflüssigkeit durch Pleura parietalis wirkt als Gleitfilm und Adhäsiv im Pleuraspalt >> aneinanderhaften der Blätter >> Lunge folgt bei Atembewegungen der Thoraxwand Inhalt
+ Zeige alles AufbauPleura parietalis Brustfell 1/3 Die Pleura bildet die Grundstruktur der Pleurahöhlen und besteht aus zwei Blättern: der Pleura parietalis (Rippenfell) und Pleura visceralis/pulmonalis (Lungenfell). Erstere kleidet die Pleurahöhlen von innen vollständig aus, letztere liegt der Lunge unmittelbar und faltenfrei auf. Am Lungenhilum schlagen beide ineinander um unter Bildung einer Pleuraduplikatur, dem Ligamentum pulmonale. Der Raum zwischen beiden Blättern wird als Spaltraum oder Pleuraspalt bezeichnet. Die Pleura parietalis wird unterteilt in:
Die Form der Pleurahöhlen ergibt sich kranial aus der Form des knöchernen Rumpfes und kaudal aus der Form des Zwerchfells. Sie werden median durch das Mediastinum voneinander getrennt, dorsal ragen die Wirbelkörper der Brustwirbelsäule in das Mediastinum hinein und betonen die Trennung beider Höhlen zusätzlich. Einige Bereiche sind frei von Pleuraüberzug (pleurafreie Dreiecke), dazu zählen das Trigonum thymicum sowie das Trigonum cardiacum. RecessusBeideits laufen die Pleurahöhlen in Komplementärräumen (Recessus pleurales) aus, welche bei tiefer Inspiration der Lunge zusätzlichen Raum bietet. Unterschieden werden vier große Reserveräume: Recessus costodiaphragmaticus Zwerchfellrippenwinkel 1/7 Synonyme: Sinus costodiaphragmaticus, Zwerchfell-Rippen-Winkel
Die Pleurakuppel besitzt die geringste Fähigkeit zur Formveränderung, während der Recessus costodiaphragmaticus das größte zusätzliche Volumen aufnehmen kann und das höchste Maß an Dehnbarkeit aller Recessus besitzt. VersorgungArterien und VenenDie Pleura parietalis wird von den Gefäßen der Nachbarschaft, v.a. den interkostalen Gefäßen, Vasa pericardiacophrenica und Vasa thoracica interna versorgt. Die Blutversorgung der Pleura visceralis entspricht der der Lunge, d.h. sie wird von Ästen der Aa. bronchiales sowie den gleichnamigen Venen versorgt. Lymphabfluss
Zwischen den Lymphbahnen und denen des Peritoneum parietale des Bauchraumes bestehen zahlreiche Anastomosen durch die Muskulatur des Diaphragmas hindurch (muskelfreie Trigona). Auf diesem Wege können Metastasen maligner Tumore des Bauchraumes in den Brustraum übertreten und sich dort weiter streuen. Hast du genug von sturem Anatomie-Pauken? Erfahre hier wie du Anatomie lernen kannst, während du spielst! NervenDie beiden Pleurablätter sind sensibel unterschiedlich innerviert:
Vertiefe dein Wissen über die Körperhöhlen mit folgendem Quiz: HistologieMikroskopisch stellt die Pleura die Tunica serosa der Pleurahöhle dar. Außen wird sie durch ein einschichtiges Plattenepithel, dem Pleuramesothel, ausgekleidet (Lamina epithelialis). Auf ihr sitzt eine dünne Lamina propria aus lockerem kollagenen Bindegewebe auf, die stark mit Blutkapillaren und Lymphgefäßen durchsetzt ist. Der Serosa folgt eine Tela subserosa auf, welche reich an elastischen Fasern ist, die einen netzartigen Verbund bilden, sodass sie sich dadurch verschiedenen Dehnungszuständen anpassen kann. Die Tela subserosa der Pleura parietalis ist sowohl am Perikard als auch am Zwerchfell fest verwachsen. Den restlichen Strukturen des Mediastinums liegt das Blatt nur locker verhaftet an, wobei sich dort auch kleinere Fetteinlagerungen finden. FunktionDas Epithel der Pleura parietalis gibt fortwährend eine seröse Flüssigkeit (Pleuraflüssigkeit) ab. Dabei handelt es sich um ein proteinarmes, hyaluronreiches Ultrafiltrat des Blutes, welches zwischen beiden Blättern im Pleuraspalt gleichermaßen als Gleitfilm als auch als Adhäsiv dient. Gleichzeitig wird dieses von der Pleura parietalis wieder resorbiert, d.h. die Sekretion und Resorption halten sich im Gleichgewicht; physiologisch enthält der Pleuraspalt ca. 5 ml Flüssigkeit. Die durch die Gleitflüssigkeit erzeugten Kapillarkräfte bewirken, dass beide Pleurablätter aneinander haften und somit die Lunge jeder Bewegung der Thoraxwand folgt. Die Pleurahöhle ist topographisch eng an das Mediastinum angebunden. Lerne mit folgenden Materialien mehr über das Mediastinum, die Lungen und die Pleurahöhle! Strukturen des Mediastinums Lerneinheit starten Strukturen des Mediastinums Lerneinheit starten Strukturen des Mediastinums Lerneinheit starten Alle auf Kenhub veröffentlichten Inhalte werden von Experten auf dem Gebiet der Medizin und Anatomie geprüft. Die von uns zur Verfügung gestellten Informationen basieren auf akademischer Literatur und werden von unabhängigen Experten auf Qualität überprüft. Kenhub erteilt keine medizinischen Ratschläge. Weitere Informationen über unsere Standards für die Erstellung und Überprüfung von Inhalten findest du in unseren Qualitätsrichtlinien für Inhalte. Quellen: Du willst mehr über das Thema Pleurahöhle lernen? Unsere Videotutorials, interaktiven Quizze, weiterführenden Artikel und ein HD Atlas lassen dich Prüfungen mit Bestnoten bestehen. Was ist die Pleura Lunge?Die Pleura (Brustfell) ist eine dünne Haut und besteht aus zwei Blättern. Das eine (Lungenfell) umgibt die Lungen, das andere liegt darüber (Rippenfell). Dazwischen befindet sich der sogenannte Pleuraspalt.
Was macht die Pleura?4 Physiologie. Die Pleura dient als Verschiebespalt zwischen Brustwand und Lunge. Durch einen Unterdruck im Pleuraspalt (-5 cm H2O) und die Kapillaradhärenz der beiden Pleurablätter folgt die Lunge den Bewegungen von Brustwand und Zwerchfell, so dass die Muskulatur dieser Strukturen die Atembewegungen ermöglicht.
Was passiert wenn die Pleura verletzt wird?Reißt eine Schicht des Brustfells, sammelt sich Luft im Pleuraspalt an und die Lunge kann auf der betroffenen Seite den Atembewegungen nicht mehr folgen: Wie ein Leck verhindert die Luft im Pleuraspalt, dass sich der Lungenflügel ausdehnen und die gesamte Atemluft hineinströmen kann.
Warum ist die Pleura wichtig für die Atmung?Welche Funktion hat die Pleura? Das Brustfell umhüllt die beiden Lungen und ermöglicht die Atmung. Durch den dünnen Flüssigkeitsfilm in der Pleurahöhle kann die Lunge mit dem Lungenfell bei Atembewegungen am Rippenfell (der inneren Auskleidung des Brustkorbs) entlang gleiten.
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