Häufig ist der Unterschied zwischen Erbe und Vermächtnis nicht bekannt. Die nachfolgende Darstellung informiert daher über: Show
Die Ausführungen orientieren sich an dem hier geschilderten Fall: Welche Vorteile bietet ein Vermächtnis (§ 2147 BGB) im Vergleich zur Erbeinsetzung:
Im geschilderten Fall sind die Eltern also nur mit meinem Vermächtnis in der Lage, eine „getrennte Zuwendung“ von Teilen der Erbmasse durchführen. Was sind die Nachteile eines Vermächtnisses (§ 2147 BGB) ?:
Die Tochter T muss ihren Bruder anschreiben und ggf. unter Fristsetzung zeitnah zum Erbfall die Auszahlung des Vermächtnisses verlangen. Weigert sich der Bruder, müsste der Rechtsweg beschritten werden. Allein für den eigenen Rechtsanwalt und die Gerichtskosten wären knapp 20.000,00 EUR zu zahlen, die Falle des Obsiegens von der Gegenseite zu erstatten wären. Was geschieht, wenn der Vermächtnisgegenstand im Todesfall nicht mehr vorhanden ist?
Im eingangs geschilderten Fall wird es schwierig sein abzugrenzen, ob das Sparvermögen wirtschaftlich noch zum Nachlass gehört. Es dürfte vielmehr von einem Stückvermächtnis (§ 2169 Abs. 1 BGB) – Auszahlungsforderung gegenüber der Bank – auszugehen sein. Ein direkter Anspruch gegen den Alleinerben wird insoweit seitens der Tochter nicht mehr bestehen. Die Tochter hat aber immerhin noch einen Pflichtteilsanspruch aus § 2303 BGB. Wie kann ein Berliner Testament abgesichert werden ?
Das Vermächtnis erfüllt im geschilderten Fall den Pflichtteilsanspruch der Tochter. Wäre dies nicht der Fall, hätte sie – nach der Ausschlagung – einen eigenen Auskunfts- und Wertermittlungsanspruch gegenüber dem Bruder. Das Vermächtnis sollte also beim Erbfall zumindest dem Pflichtteil der Tochter entsprechen. Was gilt, wenn das Vemächtnis den einzigen Vermögensgegenstand darstellt ?
Im Fall der Tochter T. käme es, sofern das Sparvermögen beim Tod der Mutter nicht mehr vorhanden wäre, nicht auf den Erbfall an. Vielmehr wären die Verhältnisse zum Zeitpunkt der Testamentserrichtung maßgebend. Nur wenn damals das Sparvermögen deutlich geringer als der Wert des Hauses gewesen wäre, käme eine Teilungsanordnung (§ 2048 BGB) in Betracht. Was ist nach dem Erbfall insbesondere bei dem Vermächtnis eines Grundstückes dringend zu veranlassen ?Ist ein Vermächtnis ein Erbe?Mit einem Vermächtnis bekommst Du nur einen Teil des Vermögens aus dem Nachlass eines Verstorbenen, ohne selbst Erbe zu werden (§ 1939 BGB). Als Vermächtnisnehmer tauchst Du in keinem Erbschein auf. Du haftest weder für Schulden des Verstorbenen, noch musst Du Dich mit anderen Erben auseinandersetzen.
Wann ist ein Vermächtnis sinnvoll?Wann kann ein Vermächtnis sinnvoll sein? Mit einem Vermächtnis kann der Erblasser Personen, mit denen er nicht verwandt ist, im Erbfall mit einer Geldsumme oder einem Wertgegenstand bedenken. Auch besondere Erinnerungsstücke mit ideellem Wert lassen sich so durch eine letztwillige Verfügung vermachen.
Wie hoch ist die Erbschaftssteuer bei Vermächtnis?Das Vermächtnis unterliegt beim Vermächtnisnehmer als Erwerb von Todes wegen der Erbschaftsteuer. Die Erbschaftsteuer für den Vermächtnisanfall entsteht nicht erst mit der Erfüllung durch die beschwerte Person, sondern schon mit dem Tod des Erblassers.
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Erbschaftsteuer.. Wer zahlt die Erbschaftssteuer bei einem Vermächtnis?Der Vermächtnisnehmer muss für das Vermächtnis Steuer zahlen in Form der Erbschaftssteuer. Die beim Vermächtnis anfallende Erbschaftssteuer ist grundsätzlich vom Vermächtnisnehmer zu entrichten, es sei denn der Erblasser hat die Steuerschuld dem Verpflichteten auferlegt.
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