Was ist der unterschied zwischen einem downhill und einem enduro

In über 30 Jahren Bike-Entwicklung haben sich mittlerweile verschiedenste Mountainbike-Kategorien herauskristallisiert. Mit dieser ersten Einstufung findet man sein Wunsch-Bike schnell.

Cross-Country oder Marathon Bikes

Für den sportlichen Einsatz bis hin zu Rennen. Die Leistungsfähigkeit des Marathon Bikes geht vor Komfort, es geht um Kraftersparnis. Geringes Gewicht, sportliche Sitzposition und hochwertige Komponenten gehören ins Pflichtenheft. Federweg meist 100 Millimeter. Zum Teil auch als Hardtails noch unterwegs. Die Grenzen zerfließen aber derzeit zum sportlichen Down-Country-Bike, das eine Mischung aus Abfahrtstauglichkeit und Cross-Country-Genen mitbringt.

Leicht, meist um die 10 Kilo, und mit maximal 100 Millimeter Federweg - das sind die schnellen Cross-Country-Bikes - wie das Trek Supercaliber 9.9 .

Down-Country Bikes

Rocky Mountain brachte 2017 mit einer Neuauflage seines Element die Sache in Gang –heute hat sich aus den aufgebohrten Racefullys eine eigene Bike-Gattung entwickelt. Die klassische 100-mm-Version für XCO-Racer und die sportlichen Touren-Fullys setzen meist auf denselben, leichten Rahmen. Der gesteigerte Down-Country-Fahrspaß für die Trails kommt erst durch die veränderte Ausstattung: leichte 120er-Gabeln, Vario-Stützen, kräftigere Bremsen und gröbere Reifen machen aus den Worldcup-Geschoss ein leichtes, effizientes und gutmütige Touren-Bike mit breiterem Einsatzbereich. Manche Hersteller sehen in „Down Country “ sogar die Zukunft der Cross-Country-Bikes: Das aktuelle Scott Spark gibt es schon nicht mehr als klassisches Racefully mit 100 Millimetern Federweg.

Mit rund 11 Kilo flott bergauf unterwegs, mit 120 Millimeter Federweg gut gedämpft bei der Abfahrt: Down-Country-Bikes - wie das Scott Spark 920 - decken einen breiten Einsatzbereich von Speed bis Trailspaß ab.

Trailbikes

Von der anderen Seite kommen die Trailbikes heran: Tendeziell abfahrtsorientiert mit meist 130 Millimetern Federweg - aber trotzdem noch leicht genug, um viele Kilometer zu schrubben. Natürlich darf da eine absenkbare Sattelstütze nicht fehlen und grobstollige Reifen. Das Gewicht liegt meist bei um die 12 bis 13 Kilo. Die Sitzposition im Vergleich zu den sportlichen Vertretern zuvor aufrechter, die Bremsen großzügig dimensioniert, um im Downhill ein gutes Handling zu haben.

Bereit für die Wurzel-Abfahrt, aber willig auch viele Höhenmeter zu schlucken: Trailbikes - wie das YT Izzo Core 3 - machen überall Spaß.

All Mountain / Enduro Bikes

Maximaler Einsatzbereich ist das Kennzeichen der All Mountain-Gattung. Die Steigerung der All Mountain Bikes heißt Enduro Bike. Bergab wie ein Freerider, bergauf wie eine Rennziege. All Mountain steht für das Allround-Fully schlechthin. Gewichtsoptimierter Rahmen, ausgewogene Sitzposition und leichte Laufräder sorgen für Spaß auf der Tour. Federweg: 140 bis 170 Millimeter.

Ein Vertreter der Enduros - das Specialized S-Works Enduro - unüblicherweise auf einer Sommerwiese, denn mit 160 bis 170 mm Federweg und um die 14 bis 16 Kilo fühlen sich diese Abfahrts-Monster eigentlich erst wohl im ruppigen Geläuf.

Freeride / Downhill Bikes

Vor einigen Jahren waren Federwege jenseits der 160 Millimeter den motorisierten Bikes vorbehalten. Aktuell schießen Freeride Bikes mit bis zu 180 Millimeter und optimierten Geometrien für Downhill-Sessions durch gröbstes Gelände. Möglich durch sehr stabile und haltbare Komponenten.
Downhiller sind dagegen reine Wettkampfmaschinen - ausschließlich Vollgas bergab. Oft mehr als 18 Kilo Lebendgewicht, eine nach hinten versetzte, extrem kurze Geometrie und Federwege um die 20 Zentimeter an einer Doppelbrückengabel vermiesen den Uphill-Flow. Zum Glück gibt es Lifte und Gondeln.

Freerider: Das Ribisu Rocket DH sieht martialisch aus, hat aber "nur" 180 Millimeter Federweg, eine flache Geometrie und eingebauten Spaß für die heftigsten Bikepark-Sessions.

Dirt Bikes

Dual Slalom, Biker Cross, Trailjumps auf der BMX-Strecke oder sich in der Stadt auf dem Pumptrack austoben - das sind die Spielwiesen der Dirt-Bikes. Hardtails mit extrem kurzen Geometrien - dazu breiter, hoher Lenker und Stummelvorbau, oft sogar nur eine Bremse.

Ein Prototyp für ein Dirt Bike: Das Propain Trickshot zeigt alle Merkmale von der Geo bis zur fehlenden Vorderbremse.

Enduros und Freerider mögen es grob. Doch, was ist eigentlich der Unterschied zwischen den beiden Bike-Klassen, und können Freeride-Bikes auch klettern? BIKE klärt auf.

Achtung: Jetzt wird’s kompliziert. Doch keine Sorge, nur ganz kurz. Und danach weiß dafür garantiert jeder Bescheid und kann mitreden, wenn die Rede von Enduros, Freeridern oder gar Downhillern ist.

Zugegeben: Vor einigen Jahren war es noch einfach. Da gab es drei Bike-Klassen. Enduros: Bikes mit 160 mm Federweg, mit denen sich Touren, Anstiege und auch Abfahrten gut meistern ließen. Die Betonung liegt auf "gut". Denn auf der Abfahrt musste man Kompromisse eingehen.


Dann Freerider: Auf Abfahrt getrimmte Bikes. Mit ihren robusten Stahlfeder­elementen und stabilen Laufrädern kamen sie auf fast 17 Kilo. 180 Millimeter Hub vorne und hinten unterstrichen die Downhill-Eigenschaften und machten sie zu Bikepark-Flitzern. Den Berg hochtreten ließ sich nur im Schneckentempo.


AUSGESTORBEN – Wuchtige Freerider über 16,5 Kilo: zu schwer, zu speziell

Der klassische Freerider mit seiner robusten Bauweise und schweren Stahlfederelementen ist der Verlierer der letzten Jahre. Ihn findet man kaum noch, denn selbst Gravity-Biker wissen: leichter ist besser. Auch sie wollen einen breiten Einsatzbereich und besseres Handling. Die Gattung Freeride-Bikes lebt dennoch weiter. Die Bikes kommen nun deutlich leichter daher, definieren sich aber immer noch durch ihren üppigen Hub. Mindestens 170 Millimeter hinten und 180 Millimeter vorne. Kurzum: Die beiden Bike-Klassen Freerider und Enduros liegen heute deutlich näher zusammen als noch damals.

Ausgestorben, weil sie zu wuchtig waren: Freerider über 16,5 Kilo...


Zu guter Letzt Downhiller: Mit Doppelbrückengabel und 200 Millimetern Hub können sie nur runterfahren – das allerdings besser als alle anderen Bikes.


Jetzt ist alles anders. Moderne Federelemente revolutionierten den Markt und drängten den klassischen Freerider ins Abseits. Enduros können nun nämlich nicht nur gut hochfahren, sondern auch richtig schnell bergab. Wer allerdings nur ein Bike für den Parkbesuch will, greift weiterhin zum Downhiller. Denn der verzeiht mit seinem üppigen Federweg Fehler und lässt noch mehr Speed und Drop-Höhe zu. Freerider gibt es noch immer, allerdings abgespeckt. Spitzenmodelle kommen mittlerweile locker unter 15 Kilo. Dank 180 Millimetern Hub und der robusten Bauweise, kann man es auf Bikepark-Abfahrten richtig laufen lassen. Im Grunde sind Freerider potentere Enduros mit mehr Federweg und Gewicht. So kompliziert ist es also dann doch wieder nicht.


Diesen Artikel bzw. die gesamte Ausgabe BIKE 4/2015 können Sie in der BIKE-App (iTunes und Google Play) lesen oder die Ausgabe im DK-Shop nachbestellen:

Was ist besser Downhill oder Enduro?

Enduro vs. Speziell bei großen Sprüngen, bei hohen Geschwindigkeiten und in harten Downhill-Sektionen ist man verglichen zum deutlich leichteren Enduro sicherer unterwegs. Das Bike bügelt Unebenheiten und kleinere Fahrfehler einfach weg und liegt deutlich stabiler in der Luft als das Strive CF.

Was macht ein Enduro aus?

Enduro Bikes Federwege ab 150mm bis 180mm und ein etwas höheres Gewicht machen sich zwar bergauf bemerkbar, bergab aber dafür erst so richtig Spaß! Dicke Wurzel- und Steinfelder, große Sprünge und hohes Tempo auf den Trails liegen Enduros besonders.

Was versteht man unter Downhill?

Downhill, auch Bergabfahrt, ist eine Variante verschiedener Sportarten, insbesondere des Radsports (genauer Mountainbiking). Dabei kommt es darauf an, eine bergab führende Strecke in möglichst kurzer Zeit zu bewältigen.

Kann man mit einem Downhill Bike auch bergauf fahren?

Downhill Mountainbike Die Reifen sind dick und griffig. Bergauffahren ist mit dem Downhill Mountainbike quasi unmöglich. Beim Downhill Biken geht es vor allem um Geschwindigkeit.