Was ist der Unterschied zwischen Dipol Dipol Wechselwirkungen und Wasserstoffbrückenbindungen?

Salut,

van-der-Waals-Kräfte sind zunächst allgemein Anziehungskräfte zwischen Atomen und Molekülen. Bei unpolaren Molekülen, beispielsweise Methan, sind dies die einzigen herrschenden Kräfte. Sie entstehen dadurch, dass Atome in der Lage sind, Dipole von geringer 'Lebensdauer' zu bilden, d.h. die sich ständig bewegenden Elektronen führen zu einer kurzfristigen Ladungsverschiebung, sodass eine Seite eine leicht negativere Ladung zeigt als die andere. Es entstehen schwache Anziehungskräfte von sehr kurzer Dauer. Unpolare Verbindungen haben also kein permanentes, sondern ein lediglich temporäres Dipolmoment bzw. temporäre Anziehungskräfte.

Dipol-Dipol-Kräfte findest du hingegen bei polaren Molekülen, die ein permanentes Dipolmoment aufweisen. Ihre EN-Differenz ist > 0,5 und die Ladungsschwerpunkte fallen nicht zusammen. Nimm als Beispiel HCl: Aufgrund des größeren EN-Werts ist Chlor partiell negativ geladen, das H-Atom besitzt eine partiell positive Ladung. Nähern sich die Moleküle an, kommt es aufgrund dieser elektrostatischen Kräfte zu einer Anziehung. Auch hier gibt es natürlich van-der-Waals Kräfte, die aber im Verhältnis zu den Dipol-Dipol-Kräften äußerst gering sind.

Zum Schluss fehlen noch die starken Wasserstoffbrückenbindungen. Eine Wasserstoffbrücke entsteht aus einem Wasserstoff-Atom mit einer positiven Partialladung, das sich zwischen zwei sehr stark elektronegativen Atomen mit negativer Partialladung aufhält. Infrage kommen hierfür Fluor-, Sauerstoff- oder beispielsweise auch Stickstoff-Atome. Ganz wichtig ist hierbei, dass nur Wasserstoff-Atome in der Lage sind, diese Art von zwischenmolekularen Bindungen auszubilden.    

Zusammenfassend merke dir folgendes: Zwischen unpolaren Molekülen herrschen lediglich van-der-Waals Kräfte. Bei Dipol-Molekülen kommen Dipol-Dipol-kräfte hinzu und Moleküle mit H - F -, H - O - und H - N - Bindungen sind fähig, Wasserstoffbrücken auszubilden.

Viele Grüße :)

Beantwortet 30 Okt 2018 von Così_fan_tutte1790 29 k

Hier bekommst du einen ersten Eindruck über die Schreibweisen:

                                                                                                                                                                                     (Quelle: Eigene Grafik)   

Vor "+" und "-" jeweils bitte ein δ (delta) setzen und Klammern weglassen. (Klappte nicht mit dem zur Verfügung stehenden Tool.)

By the way: Was ist mit dieser deiner Frage hier:

https://www.chemielounge.de/3036/schmelztemperaturen-zwischenmolekulare-natriummethanolat

Ist meine Antwort bzw. mein Kommentar inhaltlich angekommen ? Ich frage deshalb, weil du dich erst mit hiesiger Frage nach den eigentlichen Grundlagen erkundigst. 

Hallo,

kann man sagen das jedes Molekühl welches nicht gleiche Elemente besitzt ein Dipol ist?

Bsp:

H-Li  EN-Differenz: 1,1

H-S  EN-Differenz: 0,4

Cs-Sr   EN-Differen: 0,3

Habe irgendwo mal gelesen, dass bei einem Dipol die Verbindung polar sein muss.

Also zwischen 0,4-1,7 Über 1,7 wäre es es ja eine Ionenbindung.

Grüße

Hallo,

kann man sagen das jedes Molekühl welches nicht gleiche Elemente besitzt ein Dipol ist?

Bsp:

H-Li  EN-Differenz: 1,1

H-S  EN-Differenz: 0,4

Cs-Sr   EN-Differen: 0,3

Habe irgendwo mal gelesen, dass bei einem Dipol die Verbindung polar sein muss.

Also zwischen 0,4-1,7 Über 1,7 wäre es es ja eine Ionenbindung.

Grüße


kann man sagen das jedes Molekühl welches nicht gleiche Elemente besitzt ein Dipol ist?

NEIN ! Die beiden Grundvoraussetzungen zur Bildung eines Dipol-Moleküls sind zum einen eine Elektronegativitätsdifferenz ΔEN > 0,4 und zum anderen ein asymmetrischer Molekülaufbau. Diese beiden Komponenten solltest du auch nicht voneinander trennen, sonst gibt es unerfreuliche Überraschungen. Kohlenstoffdioxid beispielsweise hat eine EN-Differenz von 0,89, dafür aber einen linearen, somit symmetrischen Molekülaufbau und ist dadurch eben kein Dipol, weil sich die Ladungen ausgleichen:

Habe irgendwo mal gelesen, dass bei einem Dipol die Verbindung polar sein muss.

Irgendwo gelesen ? Ansonsten ist diese Aussage aber richtig :)).

Die Zusammenfassung in deinem Video (?) reicht allerdings nicht aus

Viele Grüße :)

Sind Wasserstoffbrückenbindungen Dipole?

Die sogenannten Wasserstoffbrückenbindungen (auch Wasserstoffbrücken) sind eine Sonderform der Dipol-Dipol-Kräfte. Sie treten nur zwischen Molekülen auf, in denen Wasserstoff an ein stark elektronegatives Element, wie zum Beispiel Fluor, Sauerstoff oder Stickstoff, gebunden ist.

Sind Wasserstoffbrückenbindungen stärker als Dipol Dipol?

Wasserstoffbrückenbindung sind stärker als normale Dipol-Dipol-Bindungen aber wesentlich schwächer als Atombindungen.

Was ist eine Dipol Dipol Wechselwirkung einfach erklärt?

Dipol-Dipol-Wechselwirkungen sind Kräften, die zwischen permanenten Dipolen auftreten. Diese Kräfte sind die Anziehungskräfte zwischen zwei Dipolen. Dabei handelt es sich nicht um eine echte Bindung!

Wie erkenne ich Dipol

1. Als erstes bestimmt man den räumlichen Bau des Moleküls. 2. Dann bestimmt man mit Hilfe der Elektronegativität eventuell auftretende Partialladungen und kennzeichnet sie mit δ- und δ+.