Was ist der unterschied zwischen bestandskonto und erfolgskonten

WISO 2- (Fach) / Rechnungswesen 1 (Lektion)

Vorderseite Was sind Bestandskonten, was Erfolgskonten? Unterschied Bestandskonten / Erfolgskonten

Rückseite

Bestandskonten = Aktiv- & Passivkonten:

  • zeichnen Bestände auf,
  • werden über die Bilanz abgeschlossen

Erfolgskonten = Aufwands- & Ertragskonten:

  • zeichnen solche Geschäftsfälle, die den Erfolg (Gewinn / Verlust) des Unternehmens beeinflussen, haben keinen Anfangsbestand.
  • Abschluss über die Gewinn- & Verlustrechnung

Diese Karteikarte wurde von peaceandlove erstellt.

Bestandskonto habe doch nur etwas mit der Bilanz zutun, also alle Veränderungen in der Bilanz. Und erfolgskonten haben nur mit der GuV zutun?
Ist das richtig ?

2 Antworten

Was ist der unterschied zwischen bestandskonto und erfolgskonten

Du hast er richtig erkannt. Bestandskonten sind die Konten der Bilanz, diese werden jedes Jahr vorgetragen d.h. der Endbestand des alten Jahres ist der Anfangsbestand des neuen Jahres.

Erfolgskonten sind die Konten der GuV, sie werden am Jahresende über die GuV bzw. Kapitalkonto abgeschlossen, am Jahresanfang sind diese auf Null.

Was ist der unterschied zwischen bestandskonto und erfolgskonten

Wesentlicher unterschied:

Bestandskonten haben einen Anfangsbestand, Erfolgskonten nicht.

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  • Gewinn und Verlustrechnung (GuV)
  • Bestandskonten und Erfolgskonten
  • Wer sich mit Gewinn und Verlustrechnung beschäftigt, dürfte bereits wissen, was ein Bestandskonto ist. Doch wozu dienen nun Erfolgskonten? Diese weltbewegende Frage soll hier geklärt werden.

    Was waren noch mal Bestandskonten?

    Bestandskonten werden aus der Bilanz abgeleitet. Auf Bestandskonten werden Geschäftsfälle verbucht, die Bestandsveränderungen verursachen, wie zum Beispiel:


    • Anschaffung eines PKWs (Zugang auf dem Konto "Fuhrpark")
    • Bezahlung einer Rechnung per Banküberweisung (Abgang auf dem Konto "Bank")

    Der Sinn und Zweck von Bestandskonten dürfte also klar sein. Sie beziehen sich auf einen Bestand und ihr Endbestand wird in die Bilanz überführt. So, nun zu den Erfolgskonten.

    Und was sind nun Erfolgskonten?

    In einem Unternehmen treten zahlreiche weitere Geschäftsfälle auf, die keine Auswirkung auf den Bestand haben - diese Geschäftsfälle heißen erfolgswirksame Geschäftsfälle.

    Beispiele für Erfolgskonten:

    • Zinserträge
    • Löhne
    • Provisionsaufwendungen
    • Umsatzerlöse

    Unterschied Bestandskonten / Erfolgskonten

    • Bestandskonten: zeichnen Bestände auf, werden über die Bilanz abgeschlossen
    • Erfolgskonten: zeichnen solche Geschäftsfälle, die den Erfolg (Gewinn / Verlust) des Unternehmens beeinflussen, haben keinen Anfangsbestand. Abschluss über die Gewinn- und Verlustrechnung

    Damit haben wir die Bestands- von den Erfolgskonten abgegrenzt. Jetzt gucken wir uns nochmal genauer die erfolgswirksamen Geschäftsfälle an, welche ja auf Erfolgskonten verbucht werden. Dadurch wird auch deutlicher, wozu die Erfolgskonten nun genau da sind.

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    Grundlagen der Buchführung

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    Merke

    Hier klicken zum AusklappenLEHRZIELE:Wir wiederholen in den ersten beiden Kapiteln die relevanten Dinge der Buchführung. Da Buchungssätze ständig abgefragt werden und die Systematik der Buchführung für das Verständnis des Faches Jahresabschluss an sich sehr wichtig ist, gehen wir hier nochmals auf die Grundlagen sowie wichtige spezielle Themen (wie Behandlung der Umsatzsteuer und das Privatkonto) ein.

    In dem ersten Teil Buchführung soll lediglich ein generelles Verständnis für die Art zu buchen, also für Buchungssätze, geschaffen werden. Wir wollen hier keinen großen Überblick über die gesamte Buchhaltung schaffen, sondern lediglich die Dinge derart knapp behandeln, wie sie für Buchungssätze im externen Rechnungswesen wichtig sind.

    In der Buchhaltung existieren folgende Arten von Konten:

    • Bestandskonten

      • aktivische Bestandskonten und

      • passivische Bestandskonten

    • Erfolgskonten

      • Aufwandskonten und

      • Ertragskonten.

    Die Bestandskonten sind Teil der Bilanz, die Erfolgskonten hingegen Teil der Gewinn- und Verlustrechnung (= GuV).

    Expertentipp

    Hier klicken zum AusklappenDas Grundgerüst eines Buchungssatzes lautet immer "Soll an Haben". Es wird also vor dem Wort "an" ein Konto im Soll gebucht, hingegen nach dem Wort "an" ein anderes Konto im Haben.

    Methode

    Hier klicken zum AusklappenMan sollte außerdem nicht versuchen, irgendeine Bedeutung in die Wörter "Soll" und "Haben" sowie "Aktiva" und "Passiva" zu legen. Diese Begriffe haben insbesondere nicht ihre umgangssprachliche Bedeutung.  

    Grundlagen

    Bestandskonten

    Beispiele für aktivische Bestandskonten (= aktive Bestandskonten = Aktiva) sind Grundstücke und Gebäude, Finanzanlagen, Kasse, Bank, Forderungen, Betriebs- und Geschäftsausstattung, aktive Rechnungsabgrenzungsposten. Beispiele für passivische Bestandskonten (= passive Bestandskonten = Passiva) sind Eigenkapital, Verbindlichkeiten, Rückstellungen und passive Rechnungsabgrenzungsposten. Wichtig ist, auf welcher Seite eines Bestandskonto was gebucht wird.

    Hierbei gilt für aktive Bestandskonten:

    • Der Anfangsbestand wird im Soll gebucht,

    • Mehrungen ebenfalls im Soll,

    • Minderungen im Haben.

    Bei passiven Bestandskonten ist es genau umgekehrt:

    • der Anfangsbestand wird im Haben gebucht,

    • Mehrungen im Haben,

    • Minderungen im Soll.

    Aktive Bestandskonten

    Anhand einer Grafik zeigen wir nun den Aufbau der aktiven Bestandskonten:

    Was ist der unterschied zwischen bestandskonto und erfolgskonten

    aktive Bestandskonten

    Passive Bestandskonten

    Auch die passiven Bestandskonten wollen wir nun visualisieren:

    Was ist der unterschied zwischen bestandskonto und erfolgskonten

    passive Bestandskonten

    Beispiele zu Bestandskonten

    Beispiel

    Hier klicken zum Ausklappen

    Beispiel 1

    Die Jens AG bestellt eine neue Maschine für 1.000 € und bezahlt diese bei Lieferung sofort in bar.

    Ein aktives Bestandskonto, nämlich das Maschinenkonto, wird in seinem Bestand gemehrt, ein anderes aktives Bestandskonto, nämlich jenes der Kasse, wird gemindert. Das Maschinenkonto wird deswegen im Soll gebucht, das Kassenkonto wird im Haben gebucht. Der Buchungssatz lautet also

    Maschine 1.000 an Kasse 1.000

    Insgesamt wird also im vorigen Beispiel ein Konto auf der Aktivseite gemehrt, ein anderes Konto auf der Aktivseite der Bilanz wird gemindert. Dies bedeutet, dass sich die Aktivseite insgesamt nicht verändert, es findet lediglich ein sogenannter Aktivtausch statt. Insbesondere kommt es zu keiner Erfolgsauswirkung, weil lediglich Bilanzkonten, nicht aber Aufwands- oder Ertragskonten angesprochen werden. Man spricht daher von einer erfolgsneutralen Buchung.

    Beispiel

    Hier klicken zum AusklappenBeispiel 2
    Die obige Maschine aus dem ersten Beispiel wird von der Jens AG nicht sofort bar bezahlt, sondern erst im nächsten Geschäftsjahr.

    Es entsteht daher eine Verbindlichkeit, da die Jens AG noch bezahlen muss. Es wird ein aktives Bestandskonto gemehrt (nämlich das Maschinenkonto), ein passives Bestandskonto wird ebenfalls vermehrt (nämlich das Konto der Verbindlichkeiten). Weil passive Bestandskonten im Haben gemehrt werden, wird das Verbindlichkeitskonto im Haben gebucht; das Maschinenkonto, da aktive Bestandskonten im Soll gemehrt werden, hingegen im Soll. Insbesondere lautet der Buchungssatz daher

    Maschinen 1.000 an Verbindlichkeiten 1.000

    Im vorigen Beispiel  wird die Aktivseite insgesamt vermehrt nämlich um 1.000 €, die Passivseite der Bilanz wird ebenso um € 1.000€ vermehrt. Es findet eine so genannte Bilanzverlängerung (= Aktiv-Passivmehrung) statt, weil beide Seiten der Bilanz betragsmäßig erhöht werden. Wiederum handelt es sich um eine erfolgsneutrale Buchung, denn Erfolgskonten werden nicht angesprochen.

    Beispiel

    Hier klicken zum AusklappenBeispiel 3
    Die Jens-AG tilgt eine Schuld, die noch besteht, in Höhe von 300 €.

    Es vermindert sich ein aktives Bestandskonto (nämlich Bank), das also im Haben gebucht wird, und es vermindert sich ebenfalls ein passives Bestandskonto (nämlich Verbindlichkeiten), das also im Soll gebucht wird. Insofern ist der Buchungssatz

    Verbindlichkeiten 300 an Bank 300

    Wir erhalten eine Aktiv-Passivminderung (= Bilanzverkürzung), welche erfolgsneutral ist, denn die GuV wird nicht angesprochen.  

    Umsatzsteuer

    Grundlagen der Umsatzsteuer

    Das Steuerobjekt der Umsatzsteuer sind jene Umsätze, welche steuerbar sind, d.h. gewisse rechtliche und wirtschaftliche Verkehrsvorgänge. Die Umsatzsteuer selbst ist eine Allphasen-Nettoumsatzsteuer mit Vorsteuerabzug. Sie ist deswegen eine Nettosteuer, weil die Umsatzsteuer auf unterschiedlichen Stufen erhoben wird und die gezahlte Umsatzsteuer (= Vorsteuer) gegen die geschuldete Umsatzsteuer gegengerechnet werden kann. Es kommt daher nicht zu einer Kumulation der Umsatzsteuer auf den verschiedenen Bereichen.

    Beispiel

    Hier klicken zum AusklappenDie Wasser GmbH aus Erfurt kauft u.a. bei der Glas AG aus Minden 100 Glasflaschen ein und bezahlt hierfür € 1,60 zzgl. Umsatzsteuer. Sie füllt in die Flaschen ein leckeres Mineralwasser und verkauft diese 100 Flaschen weiter für 2 € pro Stück zzgl. Umsatzsteuer. Diese fertigen Mineralwasserflaschen werden an den Großhandel für € 2,60 zzgl. Umsatzsteuer weiterverkauft.

    Auf den einzelnen Stufen des Handels wird jeweils die Umsatzsteuer erhoben. Die Wasser GmbH bezahlt an die Glas AG deshalb nicht € 1,60 (also den Nettopreis), sondern zusätzlich die Umsatzsteuer von 0,19 · 1,6 = 0,304 €, also einen Bruttopreis von 1,904 €. Die Wasser GmbH wiederum berechnet für ihren Nettopreis von 2 € eine Umsatzsteuer von 2·0,19 = 0,38 € und lässt sich diese von ihrem Kunden, nämlich der Großhandels GmbH, vergüten. Die Wasser GmbH zahlt also eine Umsatzsteuer in Höhe von 0,304 € (die sog. Vorsteuer) und erhält Umsatzsteuer in Höhe von 0,38 €, welche sie dem Finanzamt schuldet. Die zu zahlende Umsatzsteuer wird im Zuge dessen mit der bereits gezahlten Vorsteuer verrechnet. Sie zahlt daher an das Finanzamt insgesamt nur 0,38 - 0,304 = 0,076 €, die sog. Zahllast. Diese Rechnung lässt sich auf den anderen Wirtschaftsstufen ebenfalls anstellen, das heißt die einzelnen Unternehmen zahlen an das Finanzamt jeweils nur die Differenz aus erhaltener Umsatzsteuer und gezahlter Umsatzsteuer, also die sog. Zahllast. Insgesamt erhält das Finanzamt daher einen Betrag von 0,304 + 0,076 + 0,114 = 0,494 €. Dies ist derselbe Betrag, als wenn das Finanzamt lediglich auf der letzten Stufe, nämlich beim Großhandel, die Umsatzsteuer von 0,19 · 2,6 = 0,494 € erhoben hätte.

    Schauen wir uns die Grundlagen erneut in einer Tabelle an:

    Stufen

    Stufe 1

    Stufe 2

    Stufe 3

    Unternehmen

    Glas AG

    Wasser GmbH

    Handels AG

    Art der Leistung

    Lieferung

    Lieferung

    Lieferung

    Nettopreis

    1,6

    2

    2,6

    Umsatzsteuer

    0,304

    0,38

    0,494

    Kaufpreis

    1,904

    2,38

    3,094

    Mehrwert auf den einzelnen Stufen

    1,6

    0,4

    0,6

    USt hierauf

    0,304

    0,076

    0,114

    Wir können die Umsatzsteuer-Zahllast auch anders berechnen:

     

    Stufe 1

    Stufe 2

    Stufe 3

    Umsatzsteuer

    0,304

    0,38

    0,494

    Vorsteuer

    0

    0,304

    0,38

    Zahllast

    0,304

    0,076

    0,114

    Funktionsweise der Umsatzsteuer

    Wir unterscheiden also

    • die Vorsteuer

      • für die eingehenden Rechnungen

      • aktives Bestandskonto,

    • die Umsatzsteuer

      • für die ausgehenden Rechnungen

      • passives Bestandskonto.

    Das Konto „Vorsteuer“ stellt also eine Forderung gegenüber dem Finanzamt dar (und ist deshalb ein aktives Bestandskonto), das Konto „Umsatzsteuer“ ist eine Verbindlichkeit gegenüber dem Finanzamt und ist deswegen ein passives Bestandskonto. 

    Beispiel

    Hier klicken zum Ausklappen

    Der Kauf einer Maschine für 1.000 € netto wird zum Buchungssatz:

    Maschine 1.000 an Bank 1.190.

    Vorsteuer 190

    Beispiel

    Hier klicken zum Ausklappen

    Der Verkauf einer Maschine für 3.000 € netto führt dagegen zum Buchungssatz:

    Bank 3.570 an Maschine 3.000

                            Umsatzsteuer 570

    Grundlagen

    Aufwand und Ertrag

    Ein Aufwand bezeichnet den Verbrauch von Gütern und Dienstleistungen. So wird z. B. beim Gebrauch einer Maschine der Verzehr derselben durch eine Aufwendung, eine so genannte Abschreibung, erfasst. Genauso handelt es sich bei Löhnen um Aufwendungen, denn der Produktionsfaktor Mensch wird gewissermaßen verbraucht. Das Gegenstück zu Aufwendungen sind Erträge.

    Aufwand

    Aufwendungen werden

    • auf der Sollseite vermehrt und

    • auf der Habenseite vermindert.

    Zur Visualisierung haben wir folgendes Bild erstellt:

    Was ist der unterschied zwischen bestandskonto und erfolgskonten

    Aufwand

    Ertrag

    Erträge hingegen werden auf

    • der Habenseite vermehrt und

    • auf der Sollseite vermindert.

    Auch hier wieder zur Visualisierung ein kleines Bild:

    Was ist der unterschied zwischen bestandskonto und erfolgskonten

    Ertrag

    Erfolgskonten

    Expertentipp

    Hier klicken zum AusklappenBeachte, dass Erfolgskonten keine Anfangsbestände haben. Aufwendungen und Erträge fallen immer nur dann an, wenn ein Erfolgsvorgang gerade eben stattfindet; er lässt sich nicht in die nächste Periode übertragen.
     

    Beispiel

    Hier klicken zum AusklappenBeispiel 4
    Von der Jens AG werden Löhne in Höhe von 2.000 € in bar an die Mitarbeiter ausgezahlt.

    Die ausgezahlten Löhne sind Aufwendungen. Da Aufwendungen im Soll gemehrt werden, erfolgt die Buchung im Aufwandskonto vor dem Wort "an", d.h. im Soll. Das Kassenkonto der Jens AG wird um 2.000 € vermindert. Da es sich hierbei um ein aktives Bestandskonto handelt, muss das Kassenkonto also im Haben gebucht werden, denn es wird vermindert. Der Buchungssatz lautet daher

    Lohnaufwendungen 2.000 an Kasse 2.000

    Da im vorliegenden Beispiel ein Erfolgskonto angesprochen wird, liegt eine erfolgswirksame Buchung vor. Durch die Vermehrung einer Aufwendung sinkt der Jahresüberschuss (= Erträge - Aufwendungen). Der Saldo der Gewinn- und Verlustrechnung, nämlich der Jahresüberschuss, wird in das Eigenkapitalkonto gebucht. Wenn also der Jahresüberschuss sinkt, dann sinkt auch das Eigenkapital. Wenn der Jahresüberschuss steigt, dann steigt auch das Eigenkapital. Dadurch führt diese Verminderung des Saldos der Gewinn- und Verlustrechnung um 2.000 € schließlich auch zu einer Verminderung eines passiven Bestandskontos, nämlich des Eigenkapitals, in Höhe von 2.000 €. Dadurch sinkt die Passivseite der Bilanz, genau wie die Aktivseite der Bilanz, um 2.000 €. Es findet daher insgesamt eine Bilanzverkürzung statt.

    Beispiel

    Hier klicken zum AusklappenBeispiel 5
    Der Friseur Hugo aus Essen schneidet am 14.12. (Jahr 01) fünf Kunden die Haare und erhält dadurch Erlöse von insgesamt 200 €, die er in bar kassiert.

    Ein aktives Bestandskonto, nämlich die Kasse, steigt um 200 €. Die Kasse wird daher vor dem Wort "an" gebucht. Darüber hinaus wird ein Erfolgskonto, genauer gesagt ein Ertragskonto, angesprochen, denn Umsatzerlöse werden erzielt. Da Erträge im Haben vermehrt werden, wird das Konto Umsatzerlöse nach dem Wort "an" angesprochen. Der Buchungssatz lautet daher insgesamt

    Kasse 200 an Umsatzerlöse 200

    Wieder ist die Buchung erfolgswirksam, denn ein Erfolgskonto, genauer gesagt ein Ertragskonto, wird angesprochen. Da der Jahresüberschuss und damit das Eigenkapital um 200 € steigt, findet insbesondere eine Erhöhung eines passiven Bestandskontos, nämlich gerade des Eigenkapitals, statt. Daher steigt die Aktivseite (durch die Kasse), ebenso wie die Passivseite der Bilanz, durch das Eigenkapital) um 200 €. Es findet von daher eine Bilanzverlängerung statt.

    Hier nochmal eine Wiederholung der Ergebnisse der fünf Beispiele.

    Bilanz- und Erfolgsauswirkungen

    Bestandskonten

    Auswirkung auf GuV und Bilanz

    Beispiel 1

    Beispiel 2

    Beispiel 3

    Erfolgswirksamkeit

    erfolgsneutral

    erfolgsneutral

    erfolgsneutral

    Bilanzauswirkung

    Aktivtausch

    Bilanzverlängerung

    Bilanzverkürzung

    Erfolgskonten

    Auswirkung auf
    GuV und Bilanz

    Beispiel 4

    Beispiel 5

    Erfolgswirksamkeit erfolgswirksam, d.h. erfolgsmindernd erfolgswirksam, d.h. erfolgserhöhend
    Bilanz-auswirkung Bilanzverkürzung Bilanzverlängerung

    Aufgabe des Privatkontos

    Bei einer Einzelunternehmung oder Personengesellschaft kommt es öfter vor, dass der oder die Firmeninhaber Leistungen des Unternehmens für sich privat nutzen. Der Unternehmer entnimmt für seinen Lebensunterhalt dem Unternehmen Waren oder Geld. Ob aber

    • das Unternehmen etwas an Dritte verkauft

      • (für Geld)

      • die sog. Umsatzerlöse oder ob

    • das Unternehmen für den oder die Unternehmer etwas leistet

      • (kostenlos)

      • die sog. Privatentnahme,

    darf buchungstechnisch keinen Unterschied machen. Es handelt sich bei der Privatentnahme um vorab ausgezahlten Gewinn. Deswegen soll letzteres, also die Privatentnahme, so behandelt werden, als hätte das Unternehmen etwas verkauft. 

    Umsatzsteuer bei Eigenverbrauch

    Es wird also nicht etwa „Forderungen (oder Bank/Kasse) an Umsatzerlöse“, sondern

    Privat an Eigenverbrauch
    Umsatzsteuer

    gebucht. Das Eigenverbrauchkonto ist als Ertragskonto über GuV abzuschließen, das Privatkonto ist ein Unterkonto des Eigenkapitalkontos und wird folglich hierüber abgeschlossen.

    Beispiel

    Hier klicken zum AusklappenDer Käsefabrikant Udo aus der schönen Stadt Lindenberg entnimmt seinem Geschäft Fertigerzeugnisse für Privatzwecke im Herstellwert von 1.000 €. Wie ist zu buchen?

    Es wird gebucht

    Privat 1.190 an Eigenverbrauch 1.000
      Umsatzsteuer 190

    Selbstkontrollaufgabe

    Beispiel

    Hier klicken zum AusklappenGegeben seien folgende Anfangsbestände

    Bestandskonten

    Beträge

    Maschinen

              150.000

    Rohstoffe

    60.000

    Fremdbauteile

    30.000

    Betriebsstoffe

    15.000

    Forderungen a. L.L.

    10.000

    Kasse

    3.000

    Guthaben bei Kreditinstituten     

    25.000

    Eigenkapital

    200.000

    Darlehensschulden

    60.000

    Verbindlichkeiten a L.L.

    33.000

    Außerdem seien folgende Erfolgskonten gegeben: Aufwendungen für Rohstoffe, Aufwendungen für Betriebsstoffe, Aufwendungen für Fremdbauteile, Löhne, Gehälter, Büromaterial, Aufwendungen für Post, Aufwendungen für Werbung, Mietaufwendungen, Instandhaltung, Umsatzerlöse, GuV-Konto. Wir betrachten folgende Bestandskonten: Maschinen, Roh- und Betriebsstoffe, Fremdbauteile, Forderungen a. L.L., Kasse, Guthaben bei Kreditinstituten, Darlehensschulden, Verbindlichkeit a.L.L., Eigenkapital, Schlussbilanzkonto;

    Folgende Geschäftsvorfälle seien passiert.

    Geschäftsvorfall

    Betrag

    1. Zieleinkauf von Rohstoffen

    5.600,00

       von Fremdbauteilen

    1.800,00

       von Betriebsstoffen

    2.300,00

    2. Kauf von Büromaterial bar

    340,00

    3. Bezahlung von Maschinenreparaturen durch Banküberweisung

    720,00

    4. Verbrauch von Rohstoffen

    32.600,00

       Verbrauch von Fremdbauteilen

    9.100,00

    5. Verkauf von Erzeugnissen auf Ziel

    27.800,00

       Verkauf von Erzeugnissen in bar

    2.950,00

    6. Bezahlung der Fertigungslöhne

    9.600,00

       Bezahlung der Gehälter

    3.800,00

    7. Banküberweisung von Kunden für eine Rechnung, die schon länger zurück liegt    

        12.800,00

    8. Unsere Banküberweisung für

       Miete

    2.300,00

       Telekommunikation

    450,00

       Werbung

    620

    Abschlussangaben:

    Endbestand von Rohstoffen lt. Inventur    

        13.900,00

    Die Umsatzsteuer soll im Folgenden nicht berücksichtigt werden. Als erstes wird der Endbestand gebucht und anschließend ermittelt und der Verbrauch von Betriebsstoffen gebucht.

    Aufgabenstellung

    Methode

    Hier klicken zum Ausklappen

    a) Geben Sie die Buchungssätze an. 

    b) Wie lauten die einzelnen Bestandskonten am Ende?

    c) Wie lauten die Erfolgskonten?  

    d) Erstelle die Gewinn- und Verlustrechnung.

    e) Stelle das Schlussbilanzkonto auf.  

    Lösung Aufgabe 1

    a) Buchungssätze:

    1. Rohstoffe 5.600,00

    an

    Fremdbauteile 1.800,00

    an

    Betriebstoffe  2.300,00 an Verbindlichkeiten      9.700,00
    2. Büromaterial 340,00 an Kasse 340,00
    3. Instandhaltungsaufwand 720,00 an Bank 720,00
    4. Aufwendungen für Rohstoffe 32.600,00 an Rohstoffe 32.600,00
    Aufwendungen für Fremdbauteile 9.100,00 an Fremdbauteile 9.100,00
    5 Forderung aus L.L 27.800,00 an Umsatzerlöse 27.800,00
      Kasse 2.950,00 an Umsatzerlöse 2.950,00
    6 Fertigungslöhne 9.600,00 an Bank 9.600,00
      Gehälter 3.800,00 an Bank 3.800,00
    7 Bank 12.800,00 an Forderungen 12.800,00
    8 Miete 2.300,00 an
    Telekommunikation 450,00 an
    Aufwendungen für Werbung 620,00 an

    Bank

    3.370,00

    b) Bestandskonten:

    Maschinen

    Rohstoffe

    150.000,00

    150.000,00

    60.000,00

    32.600,00

    5.600,00

    19.100,00 (Schwund), 13.900,00 (EB)

    150.000,00 150.000,000

    65.600,00

    65.600,00

    Forderungen a.L.L.

    Kasse

    10.000,00

    12.800,00

    3.000,00

    340,00

    27.800,00

    25.000,00

    2.950,00

    5.610,00

    37.800,00

    37.800,00

    5.950,00

    5.950,00

    Fremdbauteile

    Betriebsstoffe

    30.000,00

    9.100,00

    15.000,00

    17.300,00

    1.800,00

    22.700,00

    2.300,00

    31.800,00

    31.800,00

    17.300,00

    17.300,00

    Guthaben bei KI (= Bank)

    Eigenkapital

    25.000,00

    720,00

    47.880,00 (Verlust)

    200.000,00

    12.800,00

    9.600,00

    152.120,00

    3.800,00

    2.300,00 + 450,00 + 620,00

    20.310,00

    37.800,00

    37.800,00

    200.000,00

    200.000,00

    Darlehensschulden

    Verbindlichkeiten a.L.L.

    60.000,00

    60.000,00

    42.700,00

    33.000,00

    5.600,00 + 1.800,00 + 2.300,00

    60.000,00

    60.000,00

    42.700,00

    42.700,00

    c) Erfolgskonten:

    Umsatzerlöse

    Aufwendungen für Rohstoffe

    30.750,00

    27.800,00

    32.600,00

    51.700,00

    2.950,00

    19.100,00 (Schwund)

    30.750,00

    30.750,00

    51.700,00

    51.700,00

    Aufwendungen für Fremdbauteile

    9.100,00

    9.100,00

    9.100,00

    9.100,00

    Löhne

    Gehälter

    9.600,00

    9.600,00

    3.800,00

    3.800,00

    9.600,00

    9.600,00

    3.800,00

    3.800,00

    Büromaterial

    Aufwendungen für Post

    340,00

    340,00

    450,00

    450,00

    340,00

    340,00

    450,00

    450,00

    Aufwendungen für Werbung

    Aufwendungen für Miete

    620,00

    620,00

    2.300,00

    2.300,00

    620,00

    620,00

    2.300,00

    2.300,00

    Instandhaltung

    720,00

    720,00

    720,00

    720,00

    d) Schließlich erhält man die GuV:

    GuV

    Aufwendungen für Rohstoffe

    32.600,00 + 19.100,00

    Umsatzerlöse

    30.750,00

    Verlust 47.880,00

    Fremdbauteile

    9.100,00

    Lohne

    9.600,00

    Gehälter

    3.800,00

    Büromaterial

    340,00

    Post

    450,00

    Werbung

    620,00

    Miete

    2.300,00

    Aufwendungen für Instandhaltung

    720,00

    78.630,00

    78.630,00

    f) Außerdem errechnet man noch das Schlussbilanzkonto.

    Schlussbilanzkonto

    Maschinen

    150.000,00

    Eigenkapital

    152.120,00

    Rohstoffe

    13.900,00

    Darlehensschulden

    60.000,00

    Fremdbauteile

    22.700,00

    Verbindlichkeiten a.L.L.

    42.700,00

    Betriebsstoffe

    17.300,00

    Forderungen a.L.L.

    25.000,00

    Kasse

    5.610,00

    Guthaben bei Kreditinstituten

    20.310,00

    254.820,00

    254.820,00

    Was versteht man unter Erfolgskonten?

    Bezeichnung für die Konten der Buchhaltung, die Geschäftsvorfälle aufnehmen, die als Aufwendungen oder Erträge den Erfolg einer Unternehmung berühren. Erfolgskonten werden über das Gewinn- und Verlustkonto (Gewinn- und Verlustrechnung (GuV)) abgeschlossen, das den Unternehmungserfolg (Gewinn, Verlust) ausweist.

    Was sind Erfolgskonten Beispiele?

    Außerdem seien folgende Erfolgskonten gegeben: Aufwendungen für Rohstoffe, Aufwendungen für Betriebsstoffe, Aufwendungen für Fremdbauteile, Löhne, Gehälter, Büromaterial, Aufwendungen für Post, Aufwendungen für Werbung, Mietaufwendungen, Instandhaltung, Umsatzerlöse, GuV-Konto.

    Was versteht man unter einem Bestandskonto?

    Bestandskonten bilden den aktuellen Bestand eines bestimmten Vermögens oder einer bestimmten Verbindlichkeit ab. Man verbucht also auf einem Bestandskonto alles, was zu Veränderungen im Bestand führt.

    Welches Konto ist ein erfolgskonto?

    Aufwandskonten und Ertragskonten sind sogenannte Erfolgskonten. Sie werden so genannt, da Buchungen mit ihnen zu einer Veränderung des Eigenkapitals führen und somit die Höhe des Gewinns bzw. des Verlustes beeinflussen.