Für die Wahrheit muss immer Platz sein, die Menschheit hat genug von Fake News, ein für allemal! Eine fundamentale Lüge ist soeben gefallen, und wir freuen uns, unseren Lesern die ungeschminkte Tatsache servieren zu können: David Hasselhoff hatte, tärää, nichts mit dem Fall der Berliner Mauer zu tun!
Ja, es ist wahr. Längst hatte sich die Lüge in der volkstümlichen Geschichtsschreibung verfestigt, wurde im Legoland verkündigt und werweißwo noch. Hasselhoff, Baywatch-Star und Sänger, habe als eine Art lebende Posaune von Jericho so lange auf die Mauer eingesungen, bis sie nicht anders konnte, als zu zerbröseln. „Lookin’ for freedom“ – der Soundtrack der neuen Freiheit, musikalischer Schlussstrich unter den Kommunismus, darauf kann er eigentlich stolz sein.
Doch dann, jetzt, dies: „Ich hatte nie etwas damit zu tun und habe das auch nie gesagt, niemals“, zitiert ihn die Deutsche Presse–Agentur, „diese Lüge verbreitet sich noch heute, nach fast 30 Jahren“. In der Tat: Als Hasselhoff seinen Hit auf der Silvesterparty 1989 am Brandenburger Tor sang, da war die Mauer zumindest faktisch schon kaputt, auch wenn sie überwiegend noch so dämlich dastand wie früher. Hasselhoff hat also ein Alibi; man könnte ihm allenfalls nachsagen, dass er dem Schutzwall physisch den Rest gegeben hat. Aber nein, sagt er bescheiden, er habe nur ein Lied über die Freiheit gesungen.
Aber wird das genügen? Hier und jetzt wissen wir Bescheid. Aber wie wird sich die Geschichtsschreibung entwickeln, wenn alle Zeitzeugen tot sind? Viele Legenden sind zäher als die Wahrheit, und so ist nicht auszuschließen, dass die Historiker zum 500.Jahrestag des Mauerfalls eine gesicherte Wahrheit verkünden: Der US-Agent Hasselhoff habe das Bauwerk mit Hilfe einer geheimen Schalltechnik zerstört, und zwar in der Tarnung eines Schlagersängers. Geben sie also bitte diesen Artikel hier von Generation zu Generation weiter, damit das nicht passiert.
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Geschichte
David Hasselhoff über Mauerfall: „Hatte nie damit zu tun“
Viele sagen ihm nach, er habe mit „Looking For Freedom“ die Mauer zu Fall gebracht. Das sei eine Lüge, ereifert sich David Hasselhoff.
Berlin. Fast 30 Jahre nach dem Mauerfall regt sich US-Sänger David Hasselhoff (65) noch immer über damalige Berichte auf, die Mauer sei auch seinetwegen gefallen. „Ich hatte nie etwas damit zu tun und habe das auch nie gesagt. Niemals“, sagte er.
„Diese Lüge verbreitet sich noch heute, nach fast 30 Jahren“, sagte Hasselhoff der Deutschen Presse-Agentur. Entsprechende Berichte hatte er schon vor Jahren zurückgewiesen.
Wenige Wochen nach der Maueröffnung 1989 hatte der Sänger und Schauspieler, der unter anderem aus den Serien „Baywatch“, „Knight Rider“bekannt ist, auf der Silvesterparty am Brandenburger Tor seinen Hit „Looking For Freedom“ gesungen. Die Bilder von sich in den Armen liegenden Berlinern gingen um die Welt.
Morgenpost von Christine Richter
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„Ich habe einen Song über Freiheit gesungen. Und zufällig war er Nummer Eins, als die Mauer gefallen ist. Habe ich das Lied benutzt? Ja. Weil es mir nahegegangen ist“, erklärte der Entertainer.
Allerdings: In den vergangenen Jahren hatte Hasselhoff immer wieder mit Aktionen rund um die Berliner East Side Gallery – einem erhaltenen Teil der Berliner Mauer an der Spree – für Aufmerksamkeit gesorgt. Bereits 2013 war er für einen Auftritt nach Berlin gekommen, wo er Demonstranten bei Protesten gegen den Bau eines Luxushotels entlang des Mauerdenkmals prominent unterstützte.
Ende vergangenen Jahres dann erhob er erneut öffentlich seine Stimme gegen ein Bauvorhaben an der East Side Gallery. „Herr Müller, keine neuen Gebäude an der Berliner Mauer!“ – so hatte sich der Star damals auf Englisch in einer Videobotschaft an Berlins Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD) gewandt.
Der US-Sänger ist im April auf „30 Jahre Looking For Freedom“-Tour durch Deutschland und Österreich – der Ticketverkauf läuft. (dpa/nsa)
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