Was braucht eine Pflanze um Sauerstoff zu produzieren?

Weil Pflanzen in der Nacht angeblich Sauerstoff verbrauchen, kann das den gesunden Schlaf beeinträchtigen. Ist da etwas dran? Können Pflanzen einem den Sauerstoff "wegatmen", so dass die Bettruhe dadurch nachhaltig gestört wird?

  1. Geringer Sauerstoffverbrauch bei der Zellatmung

Bei Pflanzen im Schlafzimmer gehen die Meinungen schnell auseinander. Denn es hält sich hartnäckig das Gerücht, dass Pflanzen einem in der Nacht Sauerstoff rauben und ihn uns quasi wegatmen. Und zwar so viel, dass an einen gesunden Schlaf nicht mehr zu denken ist. Aber stimmt das überhaupt?

Die Antwort lautet: Nein, das ist so nicht ganz richtig.

Es stimmt zwar, dass Pflanzen nachts Sauerstoff aufnehmen. Allerdings in so geringen Mengen, dass es euer Sauerstoffbedürfnis im Schlaf nicht im geringsten beeinträchtigt.

Geringer Sauerstoffverbrauch bei der Zellatmung

Ihr kennt das vielleicht noch aus der Schule: Tagsüber betreiben Pflanzen Photosynthese. Vereinfacht gesagt wandeln sie dabei in ihren Zellen das Sonnenlicht in Energie um. Bei diesem Prozess nimmt die Pflanze Kohlendioxid aus der Luft auf und gibt Sauerstoff ab.

Nachts kommt die Photosynthese aufgrund des fehlenden Lichts zum Erliegen. Übrig bleibt die so genannte Zellatmung, bei der die Pflanze Stoffe abbaut. Für diesen Prozess benötigt sie Sauerstoff. Der Sauerstoffbedarf dabei ist aber äußerst gering.

Der Botaniker Stefan Rust vom Botanischen Garten der Universität Hamburg hat dazu eine ganz klare Meinung: "Man muss schon sehr viele Pflanzen in sein Schlafzimmer stellen, damit sie einem den Sauerstoff klauen können."

Wenn ihr also nicht gerade Unmengen von großen Zimmerpflanzen in eurem Schlafzimmer stehen habt oder in einem ganzen Urban Jungle schlaft, dann müsst ihr euch keine Sorgen um den Sauerstoffgehalt in der Raumluft machen.

Übrigens: Wie gut Pflanzen für das Raumklima sind, könnt ihr in diesem Artikel nachlesen:

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Die Fotosynthese wird von Pflanzen und Algen sowie von einigen Bakterien betrieben. Sie bezeichnet die Produktion energiereicher Stoffe aus energiearmen Stoffen mithilfe von Licht. Eine zentrale Rolle spielt der lichtabsorbierende Farbstoff Chlorophyll. Er wandelt das Licht zunächst in chemische Energie um. Diese Energie nutzen die Pflanzen, um aus Wasser und Kohlenstoffdioxid eine energiereiche organische Verbindung aufzubauen: Traubenzucker als Produkt der Fotosynthese, auch Glucose genannt.

Die Fotosynthese findet bei Pflanzen in den Blättern statt – genauer gesagt in den Nadeln bei Nadelbäumen (z.B. Kiefer) und in den Blättern bei Laubbäumen (z.B. Buche). Bei Algen und Fotosynthese betreibenden Bakterien funktioniert der Fotosyntheseprozess übrigens ganz ähnlich. Alle Stoffe, die durch die Fotosynthese aufgebaut werden, entstehen aus körperfremden Stoffen und werden zu körpereigenen Verbindungen umgewandelt. Diese Umwandlung von „körperfremd“ in „körpereigen“ wird als Assimilation bezeichnet.

Was braucht eine Pflanze um Sauerstoff zu produzieren?

Heute kennen wir den genauen Ablauf der Fotosynthese, doch das war nicht immer so. Die experimentellen Nachweise der Fotosynthese führten uns zum heutigen Wissensstand.

Was braucht eine Pflanze um Sauerstoff zu produzieren?

Fotosynthese und Blattstruktur: Aufbau eines Laubblatts

Der Blattaufbau spielt eine zentrale Rolle für die Fotosynthese und lässt sich am Beispiel eines Laubblatts darstellen. Nach außen schließt das Blatt mit der Epidermis, dem Abschlussgewebe ab, die aus einer Zellschicht besteht. Die Epidermis ist von der Cuticula überzogen, einer wasserundurchlässigen Wachsschicht. Sie reguliert die Verdunstung und verhindert das Austrocknen. Epidermiszellen enthalten meistens keine Chloroplasten, also die Organellen, in denen die Fotosynthese stattfindet. Bestimmte Pflanzenarten und die Schließzellen der Spaltöffnungen bilden hier eine Ausnahme. Sie beinhalten immer Chloroplasten.

Über die Spaltöffnungen regulieren die Pflanzen den Gasaustausch, vor allem die Aufnahme von Kohlenstoffdioxid für die Fotosynthese. Außerdem geben sie Wasserdampf und Sauerstoff an die Umgebung ab. Sauerstoff entsteht übrigens als „Abfallprodukt“ der Fotosynthese und ist zugleich die lebensnotwendige Grundlage für alle anderen Lebewesen. Ohne Sauerstoff könnten diese nicht überleben.

Im Blattinneren befindet sich außerdem das Schwammgewebe. Es leitet das Kohlenstoffdioxid zu den Zellen, die Fotosynthese betreiben. Außerdem transportiert es den Sauerstoff zu den Spaltöffnungen zurück, wo dieser abgegeben wird. Das Zentrum der Fotosynthese befindet sich im Palisadengewebe, das 80 Prozent aller chlorophyllhaltigen Zellen einer Pflanze enthält.

Darüber hinaus verlaufen in den Blättern Wasserleitungsbahnen (Xylem) sowie Bahnen zum Transport von gelösten Nährstoffen (Phloem). Alle Leitungsbahnen zusammen werden als Leitbündel bezeichnet. Das Xylem bringt das Wasser zu den Orten der Fotosynthese und das Phloem leitet die durch die Fotosynthese gebildeten Nährstoffe dorthin, wo sie gebraucht oder gespeichert werden.

Chloroplasten: Ort der Fotosynthese

Der Ort der Fotosynthese sind die Chloroplasten, die das lichtabsorbierende Chlorophyll enthalten. In einer fotosynthetisch aktiven Pflanzenzelle befinden sich etwa 10 bis 50 Chloroplasten, die einen Durchmesser von 4 bis 8 µm (µm = 1 millionstel Meter) haben. Viele Algen haben nur einen Chloroplast pro Zelle, der einen großen Teil des Zellinneren einnimmt.

Was braucht eine Pflanze um Sauerstoff zu produzieren?

Schritte der Fotosynthese-Reaktion

Die Fotosynthese-Reaktion untergliedert sich in drei wesentliche Schritte:

  • Im ersten Schritt wird Licht mit einer bestimmten, geeigneten Wellenlänge von den Farbstoffen in den Chloroplasten aufgenommen. Meistens handelt es sich bei dem Farbstoff um Chlorophyll.
  • Direkt im Anschluss wird die Lichtenergie in chemische Energie umgewandelt. Die beteiligten Elektronen werden durch die Lichtenergie in einen energiereichen Zustand versetzt.
  • Im letzten Schritt wird die chemische Energie, die in den energiereichen Elektronen steckt, in die Produktion organischer Verbindungen investiert. Als „Rohstoff“ verwenden Pflanzen Kohlenstoffdioxid. Die gebildeten organischen Verbindungen dienen Pflanzen und Algen als Bau- oder Nährstoffe.

Die Schritte 1 und 2 werden als Lichtreaktion bezeichnet und laufen bei Pflanzen im Fotosystem I und II ab. Der letzte Schritt der Fotosynthese-Reaktion ist eine lichtunabhängige Reaktion, die sogenannte Dunkelreaktion.

Es gibt bestimmte Einflussfaktoren der Fotosynthese, welche sich auf die Leistung niederschlagen.

Atmung bei Pflanzen

Die Fotosynthese ist lichtabhängig und läuft in Dunkelheit nicht ab. Daher atmet die Pflanze nachts. Dabei wird Glukose und Sauerstoff verbraucht und Wasser sowie Kohlenstoffdioxid freigesetzt. Die Zellatmung läuft also entgegengesetzt zur Fotosynthese ab und ist zudem lichtunabhängig.

Für was braucht die Pflanze Sauerstoff?

Sauerstoff ist für Pflanzen, wie für viele andere Organismen, eine lebenswichtige Komponente. Er spielt eine essenzielle Rolle in der Atmung und ist darüber direkt mit der Energieversorgung der Zelle verbunden.

Wann produziert eine Pflanze Sauerstoff?

Am meisten Sauerstoff produzieren Pflanzen, wenn sie viel Sonne und Wasser bekommen. Um aber genug Sauerstoff für einen Menschen zu produzieren, müssten die Blätter aneinandergelegt eine Fläche von mindestens 400 Quadratmetern belegen - das wäre schon ein kleiner Baum.

Was wandeln Pflanzen in Sauerstoff um?

Pflanzen binden große Mengen CO2, das sie via Photosynthese in Sauerstoff und nahrhaften Zucker umwandeln.

Wie heißt der Vorgang bei dem Pflanzen Sauerstoff herstellen?

Fotosynthese Zusammenfassung Bei der Fotosynthese erzeugen grüne Pflanze mithilfe der grünenChloroplasten aus Kohlenstoffdioxid und Wasser Glucose und Sauerstoff. Die Energie der Sonnenstrahlen wird verwendet, um Zucker und Sauerstoff herzustellen.