– Gastbeitrag von Thomas Schwenke und Sebastian Dramburg aus der Reihe „Rechtliche Stolperfallen beim Facebookmarketing“ – Show
Bereits das Anlegen eines Kontos bei Facebook erfordert eine strategische Planung. Abgesehen von praktischen Problemen bei der Wahl eines falschen Vorgehens (z.B. Beschränkung der Anzahl von Freunden) müssen gesetzliche Anforderungen an einen kommerziellen Onlineauftritt und Facebooks Hausregeln beachtet werden. Ferner drohen bei Einsatz von Mitarbeitern arbeitsrechtliche Streitigkeiten, die es zu vermeiden gilt. Gesetzlicher Rahmen und Facebookregeln
Verstöße gegen diese Regeln können u.a. diese Folgen nach sich ziehen:
Praktische UmsetzungDie gesetzlichen wie auch die Facebook-Bedingungen verlangen, dass der Unternehmer kommerzielle Kommunikation (z.B. Statusmeldungen, die für sein Unternehmen oder Produkte werben) nur auf Facebook-Seiten vornehmen darf. Wer sich bei Facebook registriert, hat die Möglichkeit sich zwischen einem Privat- und einem Unternehmenskonto zu entscheiden. Wahl zwischen einem Privatkonto und einem Unternehmenskonto Privatkonto
Unternehmenskonto
Unterschied Privatkonto – Unternehmenskonto Erkennbarer Unterschied zwischen persönlichem Profil und einer (Unternehmens)Seite Ein Unternehmenskonto ist daher ein „Weniger“ gegenüber einem Privatkonto, weil es kein persönliches Profil hat. Der Nachteil besteht darin, dass man nur mit einem persönlichen Profil sich mit Nutzern „anfreunden“ und ihnen Nachrichten schicken kann. Dies kann nützlich sein, wenn man Kontakt zu anderen Facebookmitgliedern aufnehmen möchte. Die rechtlichen Rahmenbedingungen hierfür werden im späteren Teil der Beitragsreihe besprochen. Praxistipp 1:Weil ein privates Konto mehr Vorteile bringt, sollte der Unternehmer ein Privatkonto anlegen und von diesem aus eine Seite für das Unternehmen erstellen. Die mit Social Media betrauten Mitarbeiter sollten ebenfalls private Konten anlegen oder ihre bereits in der Freizeit genutzten Facebook-Konten nutzen. Mit diesen können sie als Administratoren der Unternehmensseite eingetragen werden. Beim Ausscheiden aus dem Unternehmen, werden sie als Administratoren wieder ausgetragen. Dagegen ist es seitens von Facebook nicht erlaubt nur ein privates Konto anzulegen und es durch mehrere Mitarbeiter nutzen zu lassen. Vorschlag für unternehmensinterne Kontoverwaltung Praxistipp 2:Es sollte vermieden werden, dass Mitarbeiter die Unternehmensseite unter ihrem in der Freizeit genutztem Konto anlegen. So kann es passieren, dass beim Ausscheiden aus dem Unternehmen der Mitarbeiter sein Konto nicht auf das Unternehmen übertragen will, weil er so viele Freunde und Privatdaten auf seinem persönlichen Profil gesammelt hat. Zudem verbietet sich Facebook die Übertragung des Kontos ohne schriftliche Erlaubnis – Facebook-Nutzungsbedingungen Punkt 4.9. Gleichzeitig will der Unternehmer dem Mitarbeiter die Unternehmensseite mit vielen Fans und Unternehmensinhalten nicht überlassen. Es ist klar, dass hier ein großes arbeitsrechtliches Streitpotential vorliegt. *Update 13.10.2010 mit Dank an die Kommentatoren* Facebook bietet die Möglichkeit Seiten auf andere Facebookmitglieder zu übertragen, womit der Praxistipp Nr.2 obsolet wird. Das bedeutet, wenn der Mitarbeiter die Seite angelegt hat, kann er nach dem Ausscheiden aus dem Unternehmen als Administrator der Seite von den anderen Administratoren entfernt werden. Dadurch wird die Seite praktisch von seinem Konto entkoppelt und verbleibt im Unternehmen. Selbstverständlich kann es passieren, dass ein Mitarbeiter nach dem Ausscheiden die anderen Moderatoren entfernt und die Seite kappert. Das entspricht in etwa Fällen, in denen ein Mitarbeiter z.B. den Firmenwagen nicht herausgeben will. Hier muss die Herausgabe der Seite unter Umständen gerichtlich durchgesetzt werden, wobei die Gewinnchancen für den Unternehmer groß sind. *Update 27.10.2010* Nach dem, der Praxistipp 2 zwischendurch nicht zu traf, muss ich diesmal das Update aufheben. Denn: „Déjà-vu – neues Backend alte Probleme: Gründer von Pages können nicht mehr entfernt werden“ . Ich werde jetzt nicht jedes mal den Artikel ändern, wenn Facebook diese Option ändert. Wer den Praxistipp 2 befolgt, dem kann das eh egal sein. Praxistipp 3:Persönliche Profile, die für kommerzielle Zwecke genutzt werden, können von Facebook gesperrt werden. Eine Möglichkeit die Freunde auf eine kommerzielle Seite zu übertragen besteht nicht. Daher sollte kommerzielle Facebooknutzung von Anfang an nur auf einer Seite stattfinden. Hinweis:Es ist möglich, dass Facebook die Unternehmenskonten (also Konten ohne persönliches Profil) künftig nicht mehr anbietet. Das ändert jedoch gar nichts an dem oben vorgeschlagenen Vorgehen. Weitere Informationen:
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Was ist der Unterschied zwischen einer Facebook Seite und einem Facebook Profil?Du kannst zum Beispiel einen Shop zu deiner Seite hinzufügen. Bei deinem Profil geht das nicht. Außerdem erhältst du mit einer Seite Einblicke darüber, wie Personen auf dein Unternehmen auf Facebook reagieren. Du erfährst auch, welchen Gruppen von Menschen dein Unternehmen am besten gefällt.
Was muss ich beachten wenn ich eine Facebook Seite erstelle?Eine Seite erstellen (am Computer)
Benenne deine Seite und füge eine Seitenkategorie hinzu. Gib für den Steckbrief eine kurze Beschreibung deiner Seite ein und klicke auf Erstellen. Füge je nach Bedarf weitere Informationen wie Kontakt- und Standortinformationen sowie Geschäftszeiten hinzu und klicke auf Weiter.
Wie kann ich mein Facebook Profil in eine Seite umwandeln?71 Eine reine Umwandlung des Profils in eine Seite gibt es bei Facebook nicht mehr. Nun wird aus dem Profil eine Seite generiert. Es bedeutet, dass das Profil erhalten bleibt und daraus ZUSÄTZLICH eine Seite erstellt wird bei der du 2 Wochen lang die Option hast, die Informationen aus dem Profil zu übernehmen.
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