Was bedeuten die römischen zahlen

Unsere Zahlen 1, 2, 3 usw. haben wir nicht von den Römern übernommen. Sie sind arabischen Ursprungs.

Trotzdem sieht man immer mal wieder auch bei uns römische Zahlen und es ist gut zu wissen, wie man sie liest. So werden Jahreszahlen an älteren Häusern manchmal in römischen Zahlen angegeben. Die römischen Zahlen werden aus sieben Zeichen zusammengesetzt: I, V, X, L, C, D, M:

I = 1, II = 2, III = 3, IV = 4, V = 5

VI = 6, VII = 7, VIII = 8, IX = 9, X = 10

L = 50, C = 100, D = 500, M = 1000

Was bedeutet dann: MDCCLIX?

Was bedeuten die römischen zahlen
Römische Zahlen begegnen überall![ © Kirsten Wagner ]

Eine Besonderheit an den römischen Zahlen ist, dass man I, X und C vor ihr nächstgrößeres Zahlzeichen stellen kann und somit minus nimmt. So vermied man, dass vier gleiche Zeichen aufeinander folgten. Die Zahl 4 schrieb man also nicht IIII, sondern IV. 9 war nicht VIIII, sondern IX. XL bedeutet 40 und XC 90. CD ist dann 400 und CM 900. Es gibt beide Schreibweisen, die so verkürzte und die lange. So kann man 1910 so schreiben: MDCCCCX, aber auch so: MCMX.

Hauptsächlich schrieb man mit den römischen Zahlen Zahlwörter. Gerechnet wurde kaum mit ihnen. Ein Zeichen für die Null gibt es übrigens nicht.

Was bedeuten die römischen zahlen
Auch auf dieser Uhr wurden römische Zahlen benutzt.[ © Quelle: pixabay.com ]

Noch heute begegnen uns die römischen Zahlen. So werden auf Ziffernblättern von Uhren manchmal römische Zahlen benutzt. Man empfindet diese Schreibweise als besonders schön und dekorativ. Auch auf anderen Messinstrumenten findet man sie. Gerne werden auch Jahreszahlen so geschrieben, zum Beispiel auf Häusern. In Büchern und Texten werden manchmal Kapitel, Bände oder Abschnitte mit römischen Zahlen versehen.

Könige gleichen Namens bezeichnet man zur Unterscheidung ebenfalls mit römischen Ziffern: Otto III. (Otto der Dritte) zum Beispiel oder Elisabeth II. (Elisabeth die Zweite). Das gleiche gilt für Päpste: Papst Johannes XXIII. etwa war der 23. Träger dieses Namens.

Was bedeuten die römischen zahlen

Als römische Zahlen versteht man eine Zahlschrift, die in der römischen Antike entstanden ist und sich heute immer noch großer Beliebtheit erfreut. Grundsätzlich wird hier mit Versalien gearbeitet. Dabei kommen sieben lateinische Buchstaben zum Einsatz. Jedes Zeichen hat einen festen Wert. Die Basiszahlen sind 5 und 10.

Die römische Zahlen als additive Zahlschrift

Die additive Zahlschrift arbeitet auch mit subtraktiver Schreibweise – die Zahlen entstehen also durch das Addieren und Subtrahieren von Werten. Ein Stellenwertsystem, wie es bei den klassischen Zahlen zum Einsatz kommt, gibt es bei den römischen Zahlen nicht. Lediglich die Reihenfolge der Zeichen ist relevant. Eine Null ist nicht vorhanden.

Die Bedeutung des Stellenwertsystems der arabischen Zahlen lernen bei uns schon die Schulkinder, wenn sie Zahlen addieren und subtrahieren und dabei genau beachten müssen, dass die Tausender, Hunderter oder Zehner exakt untereinander stehen. Bei den römischen Zahlen ist dies nicht nötig.

Einsatz

Was bedeuten die römischen zahlen
Ob in Gesetzestexten, auf Bauwerken, auf dem Ziffernblatt einer Uhr, zur Gliederung, als Kapitelnummerierung in Büchern oder auch als Seitenzahl – die römischen Ziffern kommen dann zum Einsatz, wenn man eine Verwechslung mit einer Nummerierung von arabischen Ziffern vermeiden möchte. Ein anderer Grund für ihre Verwendung liegt je nach Zahl in ihrer ansprechenden Optik.

Die Übersetzung

Die römischen Zahlen arbeiten mit folgenden lateinischen Buchstaben:

Was bedeuten die römischen zahlen

Weniger bekannt sind die Zeichen für 5000, 10.000, 50.000 und 100.000.

Römische Zahlen umrechnen

Wer einmal das Prinzip des Systems verstanden hat, tut sich bei der Umrechnung nicht mehr schwer. Man beginnt mit der größten Zahl und arbeitet sich dann bis zur kleinsten Einheit vor, indem man die Werte der Zeichen addiert. Der größte Wert steht dabei immer zuerst.

Die Zahl 1321 beispielsweise wird wie folgt umgerechnet:

Was bedeuten die römischen zahlen

Wer umgekehrt rechnen möchte, addiert einfach die Stellenwerte hintereinander weg.

V, L und D stehen nie zweimal hintereinander, denn VV wäre ja X; LL ist C und DD ist M. Jedes Zeichen darf nicht mehr als dreimal hintereinander wiederholt werden. Die Übersetzung einer 14 mit XIIII wäre also falsch. Und das bringt uns zur Subtraktionsregel.

Subtraktionsregel

Durch die Anwendung der Subtraktionsregel vermeidet man vier gleiche Zahlen hintereinander. Stattdessen stellt man den kleineren vor den größeren Wert und zieht diesen dann vom größeren ab. Dabei darf aber der kleinere Wert nur vor den zwei nächstgrößeren Werten stehen. Somit wird das I, das X oder das C vor ihre zwei jeweils größeren Zahlen platziert und ihre Wert dann von dieser abzieht. Die 9 mit römischen Zahlen dargestellt ist dann also nicht VIIII, sondern IX.

Da die Subtraktion nur mit drei Zahlen und diese drei Zahlen nur mit ihren nächstgrößeren bzw. zweitgrößeren Nachbarzahlen agieren dürfen, ergeben sich folgende Möglichkeiten:

1. I darf nur von V oder von X subtrahiert werden. Somit ergibt sich
IV = 4 oder IX = 9
2. X darf nur von L oder von C subtrahiert werden. Somit ergibt sich
XL = 40 oder XC = 90
3. C darf nur von D oder von M subtrahiert werden. Somit ergibt sich
CD = 400 oder CM = 900

Die Zahlen V, L und D sind von der Regelung ausgenommen.

Auch eine Verdoppelung der zu subtrahierenden Werte ist möglich. Für eine 8 ist beispielsweise die Schreibweise IIX genauso gängig wie VIII.

Eine Ausnahme bildet die Variante, bei der I, X oder C nicht nur vor ihre zwei jeweils größeren, sondern vor noch größeren Zeichen platziert wird. Die Variante IC für 99 statt XCIX ist also eher selten.

Und die fehlende Null?

Im römischen Zahlensystem existiert keine Null. Sie überlegen, wie Sie das Jahr 2005 darstellen? Ignorieren Sie einfach die Null und arbeiten sich wieder von links nach rechts durch. 2000 = MM; und die 5 = V. Ergo wird 2005 mit MMV dargestellt.

Ein Datum in römische Zahlen übersetzen

Beim Datum verfahren Sie im Prinzip genauso. Die Tages-, Monats- und Jahreszahl wird einzeln umgerechnet und mit Komma voneinander getrennt – die Nullen ignoriert man.

Das Datum 23.06.2017 beispielsweise wird wie folgt übersetzt:

Was bedeuten die römischen zahlen

Die Grenzen der römischen Zahlen

Die Darstellung von sehr großen Zahlen verliert aufgrund der Beschränkung auf sieben lateinische Buchstaben an Übersicht. Und wer sich an die Regeln hält und auch nicht mehr als drei gleiche Zeichen hintereinander platziert, kommt auf eine maximale Zahl von 3999. Bleibt aber die Frage nach dem Sinn des Einsatzes. Wie bereits erwähnt setzt man die römischen Zahlen vor allem bei der Nummerierung von Paragraphen, Textabschnitten oder Kapiteln ein oder auch für eine Nummerierung des Vorspanns, während man die arabischen Zahlen dann beim Fließtext kombiniert. Auch Jahreszahlen gehören zu den beliebten Kandidaten, aber auch hier bewegen wir uns noch im Jahrtausend, das mit einer 2 beginnt.

Achtung: Das J und das U haben sich aus dem I und dem V abgleitet und wurden früher verwendet; heute ist der Einsatz aber nicht mehr üblich. Auch die Schreibweise iij statt III ist heute eine Ausnahme.

Über- und Unterstreichen

Hin und wieder sieht man römische Zahlen mit Über- oder Unterstreichung. Diese Schreibweisen dienen lediglich dazu, die römischen Zahlen von anderen Buchstaben abzugrenzen, damit keine Verwechslung entsteht.

Rechenregeln der römischen Zahlen

Fassen wir zusammen.

  • Es gibt eine Übersetzung von lateinischen Buchstaben zu arabischen Zahlen. Diese Übersetzung ist festgelegt.
  • Grundsätzlich gilt es, möglichst wenig Zahlen zu verwenden.
  • Gleiche Ziffern, die aufeinander folgen, werden addiert.
  • Maximal drei gleiche Ziffern dürfen aufeinander folgen. Wenn es mehr sind, kommt die Subtraktionsregel zum Einsatz.
  • Folgt auf eine größere eine kleine Ziffer, wird sie addiert.
  • Steht die kleine Ziffer vor der größeren Ziffer, wird sie subtrahiert.

Eselsbrücken und Merkhilfen für römische Zahlen

Sie können sich die Reihenfolge der Zeichen nicht merken? Versuchen Sie es mit folgender Eselsbrücke.

I steht für einen Finger

V steht für die Hand

X steht für zwei Hände

L steht für ein halbes C (lat. Centum = Hundert)

C seht für Centum = 100

D steht für (lat.) (= Hälfte)

M steht für (lat.) Mille (= Tausend)

Eine weitere Eselsbrücke, die allerdings erst nach dem X beginnt, lautet: Lass Cäsar Das Machen.

Online-Umrechner

Wer sich bei der Umrechnung doch lieber von einem digitalen Helfer unter die Arme greifen lassen möchte, kann sich eines Online-Rechners bedienen oder sogar einen Rechner herunterladen und offline nutzen.

Online-Dienst

https://www.roemische-zahlen.net/

https://www.mathepower.com/roemisch.php

Offline-Umrechner

https://numericalchameleon.n16n.org/de/index.html

Bildquellen: Darryl Brooks via Shutterstock; stevepb via Pixabay.com

Wie sehen die Römischen Zahlen aus 1 bis 10?

In der heute üblichen Form werden darin die lateinischen Buchstaben I (1), V (5), X (10), L (50), C (100), D (500) und M (1000) als Zahlzeichen für die Schreibung der natürlichen Zahlen verwendet.

Was bedeuten die Römischen Zahlen XIV?

XIV steht für: die Zahl Vierzehn in römischen Ziffern.

Warum steht L für 50?

L = 50 ist die eckig geschriebene untere Hälfte von C = 100. D ist die rechte Hälfte des Ø-ähnlichen Zeichens für 1'000. Ebenso bedeutet auch bei den übrigen Zeichen die Halbierung des Zeichens immer den halben Wert. Die dritte Spalte („römisch – Rahmen“) stimmt bis 50'000 mit der vorherigen Spalte überein.

Wie liest man XVII?

Beispiel.
XVII entspricht der Zahl 17, da nach rechts gehend immer kleinere Zahlen stehen und somit die erste Regel angewendet werden muss. Es wird also gerechnet: 10 \;+\;5\;+\;1\;+\;1..
IL entspricht der Zahl 49. ... .
XLII entspricht der Zahl 42..