Dürfen Männer eigentlich Schmuckringe tragen? Kurze Antwort: ja, natürlich. Zwar trägt der Mann stilecht im Geschäftsleben immer noch deutlich weniger Schmuck als die Frau – auf schmückendes Beiwerk, insbesondere ein paar ausgewählte Ringe an der Hand muss man(n) aber trotzdem nicht verzichten. Als Faustregel können Sie sich merken: Neben Armbanduhr und Manschettenknöpfen sind an beiden Händen bis zu drei Ringe, besser nur zwei (Ehering inklusive) völlig akzeptabel. Bleibt nur noch die Frage: Wo trägt Mann seine Ringe – und hat dies unterschiedliche Bedeutungen? Die Antworten darauf liefert unser Ring-Knigge…
Ring-Knigge: Die Grundregeln
Klassisch tragen Männer eher weniger bis gar keinen Schmuck. In konservativen Kreisen herrscht schlichtes Understatement und das Motto: Weniger ist mehr. Das schlägt sich dann in maximal einer luxuriösen Uhr, Manschettenknöpfen und einem Ehe- oder Familienring nieder. Mehr trägt man(n) nicht an Händen und Armgelenken. Wer dennoch mehr tragen möchte und ein Faible für Ringe hat, sollte zumindest ein paar Grundregeln beachten:
Farbe/Metall
Egal, wie viele Ringe Sie letztlich tragen – sie sollten einheitlich und möglichst aus einem gleich schimmernden Metall bestehen oder dieselbe Farbe haben. Diese wiederum muss zwingend zur Armbanduhr passen. Heißt: Tragen Sie eine silberne Uhr (zum Beispiel aus Edelstahl), sollten Sie auch nur silberne Ringe tragen. Gold und Silber zu mixen, wäre ein Fauxpas. Einzige Ausnahme ist der Ehering. Aber selbst der ist im obigen Beispiel idealerweise aus Weißgold oder Platin.
Proportionen
Männer mit kleinen Händen und schmalen Fingern sollten tendenziell auch schmale Ringe tragen. Dicke Klunker wirken an filigranen Händen immer deplatziert und affektiert. Umgekehrt wirken zarte Ringe an haarigen Männerpranken stets verloren.
Balance
Wenn Sie mehrere Ringe tragen, sollten Sie versuchen diese relativ gleichmäßig auf beide Hände zu verteilen. Es wäre ein Fauxpas, alle Ringe nur an einer Hand zu tragen. Optisches Ungleichgewicht!
Rechte Hand, linke Hand
Als Faustregel können Sie sich merken: Weil die rechte Hand meist auffälliger ist (bei Rechtshändern jedenfalls), werden hier eher dezente Ringe angezogen. Die Rechte gilt zudem als „physische“ Hand – maskuline Ringe (Mittelfinger) und der Ehering haben hier bevorzugt ihren Platz. Die linke Hand präsentiert dagegen den Charakter und Überzeugungen – hier ist der ideale Platz für Statement- und Siegelringe.
Schmuck-Knigge: Wo wird der Siegelring getragen?
Siegelringe zeichnen sich in der Regel durch eine ausgeprägte Oberflächenstruktur – eine Gravur, Initialen oder ein Familienwappen – aus, die nur von einer Seite aus „lesbar“ ist. Stilecht wird der Siegelring daher so an den Finger gesteckt, dass ihn die Person gegenüber und nicht der Träger selbst lesen kann (der weiß schließlich, zu welcher Familie er gehört). So weist sich der Träger nach außen hin als „zugehörig“ und als „Siegelberechtigter“ aus.
Ursprünglich waren Siegelringe dem Adel und reichen Kaufleuten vorbehalten. Heute versuchen manche damit aber auch Eindruck zu schinden. Das kann schnell peinlich wirken. Daher sollte man(n) es mit Größe und Ausstattung des Siegelrings nicht übertreiben. Auch wenn mittelalterliche Porträts den Siegelring oft am Zeigefinger oder Daumen verorten – der heute dafür übliche Platz ist der Ringfinger oder der kleine Finger.
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Ring Bedeutung: Kleiner Finger, Mittelfinger, links oder rechts?
Zunächst einmal: In die Aussagekraft der Hand- und Fingerauswahl wird immer wieder allerlei reingeheimst. Von subtilen Botschaften, sexuellen Vorlieben oder exklusiven Logen ist da mitunter die Rede. Alles Quatsch. Zwar gibt es tatsächlich ein paar Grundregeln (siehe oben), ansonsten aber gilt: Erlaubt ist, was gefällt. Ringe sind heute in erster Linie Schmuck – eine individuelle Ausdrucksform, ein persönliches Statement und keine heimliche Eintrittskarte.
Am Ende zählt vor allem das Gesamtensemble und das stimmige Bild, das einer dabei abgibt. Das ist zwar letztlich auch reine Geschmackssache. Je harmonischer und bedachter Sie Ihren Körperschmuck wählen, desto mehr tut der auch das, was er soll: einen positiven Eindruck hinterlassen. Damit Sie die wenigen Fallstricke, die es hierbei gibt, umgehen, haben wir in den folgenden Grafiken die wichtigsten Knigge- und Stil-Regeln zusammengefasst…
PS: Dass sich dieser Ring-Knigge vornehmlich mit Schmuckringen für Männer beschäftigt, hat einen einfachen Grund: Abgesehen vom Ehe- beziehungsweise Verlobungsring können Frauen ihre Ringe tragen, wie sie wollen. Auch mehrere an einem Finger oder an jedem Finger einen. Allerdings gilt auch hier das Grundmotto jeden guten Stils: Qualität vor Quantität, und weniger ist mehr.
Daumenring
Ring am Zeigefinger
Ring am Mittelfinger
Ring am Ringfinger
PS: In den USA ist es zum Beispiel anders herum: links – verheiratet, rechts – verlobt.
Ring am kleinen Finger
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[Bildnachweis: Christos Georghiou by Shutterstock.com]
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