Wenn sich ein Mensch verletzt und anfängt zu bluten, passiert Folgendes:
- Die Blutgefäße verengen sich. Dadurch fließt weniger Blut ins verletzte Gewebe und der Blutverlust wird gering gehalten.
- Im Blut zirkulierende Blutplättchen ( Thrombozyten) lagern sich an der verletzten Stelle des Gefäßes an und bilden einen Pfropf, der die Blutung stillt.
- Der Körper aktiviert bestimmte Substanzen im Blut und im Gewebe, sogenannte Gerinnungsfaktoren. Diese Stoffe bilden ein bestimmtes Eiweiß, das den Pfropf festigt und ihn an der verletzten Stelle verankert.
Menschliches Blut und Gewebe enthalten insgesamt 13 verschiedene Gerinnungsfaktoren. Die meisten von ihnen werden in der Leber gebildet. Für die Herstellung einiger Gerinnungsfaktoren benötigt die Leber Vitamin K, das über die Nahrung aufgenommen wird.
Aus welchen anderen Gründen können Blutgerinnsel entstehen? Informationen zu $CMS_IF( ! tt_headline.isEmpty)$$CMS_VALUE(tt_headline.toText(false).convert2)$$CMS_END_IF$
Die Bildung von Blutgerinnseln kann auch andere Ursachen als eine äußere Verletzung haben. Zu diesen gehören:
- langsam fließendes Blut (zum Beispiel durch langes Liegen nach einem Knochenbruch)
- eine vorübergehend erhöhte Neigung zur Blutgerinnung nach großen Operationen (zum Beispiel nach Einsatz eines künstlichen Kniegelenks)
- Schäden an den Innenseiten der Gefäße, an denen sich Blutplättchen und andere Substanzen ansammeln können (zum Beispiel bei Arteriosklerose)
- angeborene Erkrankungen, bei denen die Gerinnungsfaktoren stärker wirken oder der Körper mehr Blutplättchen bildet als normal (zum Beispiel angeborener Protein-S- oder -C-Mangel)
- die Anwendung bestimmter Medikamente (zum Beispiel hormoneller Verhütungsmittel, die die Hormone Östrogen und Gestagen enthalten)
- eine Krebserkrankung
Der medizinische Fachbegriff für ein Gerinnsel im Blutkreislauf ist Thrombus.
Wann können Blutgerinnsel gefährlich werden? Informationen zu $CMS_IF( ! tt_headline.isEmpty)$$CMS_VALUE(tt_headline.toText(false).convert2)$$CMS_END_IF$
Gerinnsel in den Beinvenen können gefährlich werden, wenn sie sich ablösen, in die Lunge geschwemmt werden und dort ein Gefäß verschließen. Dann kommt es zu einer Lungenembolie. Sie kann sich unter anderem durch plötzliche Atemnot, Husten, blutigen Auswurf und Schmerzen in der Brust bemerkbar machen.
Thromben in den Arterien können die Blutzufuhr zu bestimmten Organen verringern oder sogar unterbrechen. Ein Beispiel dafür sind Thromben in den Herzkranzgefäßen: Wenn sie eines dieser Gefäße verschließen, kommt es zu einem Herzinfarkt.
Störungen treten auf, wenn sich Arterien verengen oder sie durch Ablagerungen blockiert sind. Dann kann das sauerstoffreiche Blut nicht mehr die Extremitäten, das Herz oder das Gehirn erreichen und ausreichend versorgen.
Von: Uli Hesse
Stand: 10.12.2019
Venen dagegen weiten sich aus und schaffen es nicht mehr, das sauerstoffarme Blut zurück vollständig zum Herzen zu pumpen. Es kommt zu Stauungen und "schweren Beinen".
Besonders betroffen sind Menschen, die an Diabetes, Bluthochdruck oder erhöhten Blutfetten leiden. Auch Rauchen kann Durchblutungsstörungen verursachen und verschlimmern.
Akute arterielle Durchblutungsstörungen
Diese können zu Schlaganfällen, Herzinfarkten und plötzlichem Herztod führen. Bei einer Embolie bildet sich beispielsweise ein kleines Blutgerinnsel; wird es in den Kopf gespült, kommt es zum Schlaganfall.
"Die Naturheilkunde kann bei akuten Durchblutungsstörungen nicht helfen."
Dr. Artur Wölfel
Achtung:
Akute Durchblutungsstörungen müssen immer sofort und oft auch interventionell behandelt werden, da sie lebensbedrohliche Folgen haben können. Dieses Dossier behandelt chronische Störungen, die bereits mit etablierten Maßnahmen behandelt werden. Die Naturheilkunde bietet dafür ergänzende Maßnahmen für einen therapeutischen Zusatznutzen an.
Unterschiede zwischen arteriellen und venösen Störungen
Grundsätzlich gibt es einen qualitativen Unterschied: Bei einer arteriellen Durchblutungsstörung ist es wichtig, dass diese konsequent behandelt wird – sonst kann es zum Schlaganfall oder Herzinfarkt kommen. Patienten mit einer schlecht behandelten peripheren arteriellen Verschlusskrankheit riskieren beispielsweise eine Amputation.
Ein wichtiger Einsatzbereich für die Naturheilkunde ist bei den Arterien vor allem die sogenannte Sekundärprophylaxe. Das ist die Vorbeugung weiterer Schädigungen nach einem bereits eingetretenen "Gefäßereignis" – also einer Embolie, einem Herzinfarkt oder Schlaganfall.
Venenerkrankungen haben seltener lebensgefährdende Konsequenzen als arterielle Durchblutungsstörungen. Naturheilkundliche Maßnahmen können in jedem Stadium eingesetzt werden um die Beschwerden zu lindern und ein schnelles Fortschreiten zu verhindern.