Wann kommen meine tage wenn ich die pille nehme

Manche Frauen haben starke Menstruationsbeschwerden oder wollen aus anderen Gründen vorübergehend keine Monatsblutung haben – beispielsweise im Urlaub oder vor wichtigen Prüfungen. Für sie kann es eine Lösung sein, die Pille durchzunehmen. Das hat aber auch Nachteile.

Der „Langzyklus“

Wer die Pille für einen längeren Zeitraum ohne Pause einnehmen will, lässt sich dafür am besten eine sogenannte „Mikropille“ verschreiben. Ihre Hormone sind so niedrig dosiert, dass sie eine Zeitlang ohne die übliche einwöchige Einnahmepause durchgängig eingenommen werden kann. Dadurch fällt der Hormonspiegel im Körper nicht ab, und es setzt keine Blutung ein. Eine Einnahme ohne Pause und Abbruchblutung wird als „Langzyklus“ bezeichnet. In Deutschland ist jedoch noch keine Pille für eine Einnahme ohne Pause zugelassen – das heißt, es handelt sich dabei um einen sogenannten Off label use.

Pilleneinnahme und Entzugsblutung

Möchte eine Frau die Pille durchgängig einnehmen, wird meist die Einnahme einer Mikropille in einem Langzyklus von 12 Wochen empfohlen. Auch eine kürzere oder längere Einnahme (bis maximal 24 Wochen, das heißt sechs Monate) ist möglich. Während der dann anschließenden sieben Tage ohne Einnahme kommt es zu einer Entzugsblutung.

Ausbleiben der Blutung nach mehreren Langzyklen

Wenn man die Pille mehrere Wochen oder Monate ohne Pause eingenommen hat, sind die Blutungen in der folgenden Einnahmepause meist schwächer und bleiben bei den meisten Frauen schließlich ganz aus. Geht man wieder zum üblichen vierwöchigen Einnahmerhythmus mit Pillenpause über, setzen gewöhnlich innerhalb von drei Monaten die monatlichen Entzugsblutungen wieder regelmäßig ein.

Wird die Pille ganz abgesetzt, kann es bis zu einem halben Jahr dauern, bis wieder ein natürlicher Zyklus mit Eisprung und Menstruation stattfindet – das gilt aber auch für die „normale“ Einnahme der Pille. Nach bisherigen Erkenntnissen ist die Fruchtbarkeit nach einer Langzeiteinnahme der Pille nicht beeinflusst.

Sicherheit

Nach den bisherigen Studien und Erfahrungen ist der Empfängnisschutz bei der Mikropille im Langzyklus sehr hoch. Fachleute schätzen die Sicherheit bei einer Langzeiteinnahme sogar etwas höher ein als bei der herkömmlichen Pilleneinnahme: Anwendungsfehler wie zum Beispiel das Vergessen einer Pille spielen keine so große Rolle, da die im Körper vorhandenen Hormone einen ausreichenden Empfängnisschutz bieten.

Vorteile

Frauen mit besonders starken Blutungen und Menstruationsbeschwerden wie Unterleibskrämpfen, Bauch-, Rücken- und Kopfschmerzen, Migräne oder zyklusbedingten Stimmungsschwankungen haben bei der Langzeiteinnahme der Mikropille oft weniger Beschwerden und benötigen weniger Schmerzmittel. Nebenwirkungen wie z.B. Gewichtszunahme wurden seltener beobachtet als bei der Einnahme im Monatsrhythmus.

Einige Erkrankungen können durch einen Langzyklus positiv beeinflusst werden. So kann zum Beispiel bei Endometriose, Migräne, Eierstockzysten sowie bei durch starke Blutungen verursachtem Eisenmangel die durchgängige Pilleneinnahme unter Umständen ärztlich empfohlen werden.

Nachteile

Besonders in den ersten Wochen des Langzyklus kann es zu unregelmäßigen Minimal- und Zwischenblutungen (umgangssprachlich „Schmierblutungen“) kommen, die bei längerer Einnahme seltener werden oder ganz aufhören.

Trotz der niedrigen Dosierung der Mikropille ist die Gesamtdosis der Hormone, die während eines Langzyklus im Körper wirken, höher als bei der herkömmlichen Pilleneinnahme. Wie sich dies langfristig auswirkt, ist noch nicht untersucht.

Ob mit dem Langzyklus Risiken und Nebenwirkungen verbunden sind, die sich möglicherweise erst nach vielen Jahren zeigen, lässt sich heute noch nicht beurteilen. Wie sich Langzyklen langfristig auf die Fruchtbarkeit, Krebsrisiken, Thrombosen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen auswirken, wurde noch nicht untersucht.

Ob oder wie sich das Fehlen der regelmäßigen Menstruation auf das Körpergefühl vor allem junger Frauen und Mädchen auswirkt, lässt sich bisher ebenfalls nicht sagen.

Da die monatliche Blutung meist ausbleibt, ist es möglicherweise schwieriger, eine eingetretene Schwangerschaft festzustellen, etwa nach einem Anwendungsfehler.

Langzyklus bei anderen hormonellen Verhütungsmitteln

Grundsätzlich ist ein Langzyklus auch beim Verhütungspflaster oder beim Vaginalring möglich. Die Dreimonatsspritze und die Hormonspirale geben ohnehin durchgängig Hormone in den Körper ab. Unter dem Einfluss der Hormonspirale schwächt sich die Regelblutung ab, bei vielen Frauen bleibt sie nach einigen Monaten fast ganz aus.

bildliche Darstellung

  • Die Pillenpause dauert sieben Tage

Die überwiegende Mehrheit der Frauen in Deutschland verhütet mit der rezeptpflichtigen Antibabypille. Bei den meisten Präparaten aus der Gruppe der Mikropillen wird die Einnahme nach 21 Tagen von einer siebentägigen Pillenpause unterbrochen.

Während dieser Pause kommt es zur sogenannten Entzugsblutung, die leichter und kürzer als eine reguläre Menstruationsblutung ausfallen kann. Doch warum wird die Einnahme überhaupt pausiert und was ist dabei zu beachten?

Was genau ist die Pillenpause?

Die in der Pille enthaltenen Stoffe ähneln den weiblichen Geschlechtshormonen und verhindern den Eisprung und den Abbau der Gebärmutterschleimhaut. Da die Hormonkonzentration während der siebentägigen Einnahmepause abrupt abfällt, kommt es in dieser Zeit zur sogenannten Hormonentzugsblutung.

Auch der Wiederaufbau der Gebärmutterschleimhaut wird von der Pille beeinflusst, weshalb Frauen, die die Pille nehmen, häufig nur eine sehr leichte, teilweise sogar gar keine Blutung haben. Aber Achtung: Das Ausbleiben der Entzugsblutung kann auch Zeichen einer Schwangerschaft sein.

Die Pille schützt auch während der Einnahmepause vor ungewollten Schwangerschaften, da der Zeitraum des Hormonentzugs zu kurz für die vollständige Reifung eines Eis ist. Dies gilt jedoch nur, wenn die Pille in den drei Wochen zuvor korrekt eingenommen und die Einnahmepause nicht verlängert wurde. Einige Medikamente und Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts können ebenfalls die Wirkung der Pille herabsetzen.

Das Risiko, trotz korrekter Anwendung der Pille schwanger zu werden, ist sehr gering und liegt bei 0,1 bis 0,9 Frauen von 100 Frauen, die ein Jahr lang die Pille einnehmen. Dieser Wert wird auch als Pearl-Index bezeichnet.

Wichtig zu wissen ist, dass 15 bis 25 Prozent aller Schwangeren im ersten Drittel ihrer Schwangerschaft Blutungen erleben. Diese unterscheiden sich in Stärke und Dauer zwar meist von der gewohnten Entzugsblutung, können in seltenen Fällen jedoch mit dieser verwechselt werden.

Die Minipille wird im Gegensatz zur Mikropille ohne Pause eingenommen.

Warum dauert die Pillenpause 7 Tage?

Die Einnahmedauer von 21 Tagen, gefolgt von einer siebentägigen Pause, imitiert den natürlichen Zyklus von 28 Tagen. Aufgrund der Regelmäßigkeit des Zyklus unter Einnahme der Pille sind private und berufliche Aktivitäten für die Anwenderinnen besser planbar.

Diese Anpassung an den natürlichen Zyklus wurde in den 1960ern, als die Pille auf den Markt kam, bewusst gewählt, um die Akzeptanz bei Frauen zu steigern. Die monatliche Blutung empfinden viele Frauen zudem als beruhigendes Zeichen, nicht schwanger zu sein.

Studien haben gezeigt, dass die monatliche Pillenpause weder gesundheitlichen Vorteile bringt noch Nebenwirkungen reduziert. Daher ist es nach heutigem Kenntnisstand nicht notwendig, eine Pillenpause einzulegen.

Kann die Pillenpause verkürzt werden?

Aus medizinischer Sicht ist die Verkürzung der Pillenpause um einen oder mehrere Tage unproblematisch. Bei Bedarf kann die Pillenpause soweit verkürzt werden, dass direkt im Anschluss mit der nächsten Blisterpackung begonnen wird. In diesem Fall machen Sie keine Pause, die Entzugsblutung entfällt.

Sinnvoll ist das Fortsetzen der Einnahme ohne Pause besonders dann, wenn eine Pille in der dritten Einnahmewoche vergessen wurde.

Kann die Pillenpause verlängert werden?

Die Pillenpause sollte nie länger als sieben Tage dauern, da eine Verlängerung den Schutz vor ungewollten Schwangerschaften reduziert. Wenn Sie Ihre Pillenpause unabsichtlich verlängert haben, müssen Sie ab dem achten Tag ein zusätzliches Verhütungsmittel, z. B. ein Kondom, verwenden.

Mehr Informationen hierzu finden Sie unter “Pille vergessen - was ist zu beachten?”.

Die Wiederaufnahme der Pille nach einer verlängerten Pillenpause erhöht zudem das Thromboserisiko und ist daher auch aus diesem Grund nicht zu empfehlen.

Die Pillenpause und Pillenwechsel

Der Wechsel von einer Mikropille zu einem Präparat anderen sollte entweder direkt im Anschluss an die letzte Pillenpackung ohne Einhalten einer Pillenpause oder aber nach der üblichen siebentägigen Pillenpause erfolgen.

Bei ausgeprägten Nebenwirkungen oder Beschwerden kann der Wechsel auch mitten im Zyklus stattfinden - solange kein Einnahmetag ausgelassen wird. Das Gleiche gilt, wenn innerhalb der Gruppe der Minipillen gewechselt wird. Grundsätzlich wird das Auslassen der Pillenpause als die sicherste Methode betrachtet.

Wer von einer Mikro- zur Minipille oder in umgekehrter Reihenfolge wechseln, sollten mit der Einnahme des neuen Präparats beginnen, ohne eine Pause einzulegen und zusätzlich in der ersten Woche nach Wechsel ein weiteres Verhütungsmittel, z.B. ein Kondom, benutzen. Da sich die Neben- und Wechselwirkungen verschiedener Präparate unterscheiden können, sollte ein Pillenwechsel stets individuell mit dem Frauenarzt besprochen werden.

Quellen

  • von Wolff et al.: Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin: Das Praxisbuch. 1. Auflage. Schattauer Verlag, 2013.

  • American College of Obstetricians and Gynecologists: https://www.acog.org/~/media/For%20Patients/faq038.pdf. Abgerufen am 08.08.2019.

  • Faculty of Sexual and Reproductive Healthcare: https://www.fsrh.org/news/fsrh-release-updated-guidance-combined-hormonal-contraception/. Abgerufen am 08.08.2019.

  • Profamilia: https://www.profamilia.de/fileadmin/publikationen/Reihe_Verhuetungsmethoden/die_pille.pdf. Abgerufen ab 08.08.2019.

  • Bundesverband der Frauenärzte e.V.: https://www.frauenaerzte-im-netz.de/familienplanung-verhuetung/pille-anti-baby-pille/pille-kombi-pille-mikropille/. Abgerufen am 06.08.2019.

Wann kommt die Periode wenn man die Pille nimmt?

Frauenärztinnen und Frauenärzte verschreiben vor allem monophasische Kombinationspillen. Dabei nehmen Frauen 21 Tage lang je eine Tablette ein, die aus den Hormonen Östrogen und Gestagen besteht. Anschließend machen sie eine siebentägige Pause. In dieser Woche setzt die Regelblutung ein.

Wie lange dauert es bis die Tage in der pillenpause kommen?

Der natürliche Zyklus dauert 28 Tage und beginnt mit dem ersten Tag der Monatsblutung. Mit dem Einnahmeschema 21+7 dauert der Zyklus auch während der Einnahme der Pille 28 Tage und kommt somit dem natürlichen Zyklus nahe.

Was ist wenn ich in der pillenpause meine Tage nicht bekomme?

Keine Blutung in der Pillenpause: erfordert eine Abklärung durch gynäkologische Untersuchung und evt. Ultraschall. bzw. einen Schwangerschaftstest, den Sie bei uns durchführen lassen können.

Wie lange kann sich die Periode verspäten trotz Pille?

„Die Pille danach enthält (synthetisches) Progesteron“, sagt Dr. Dardik. Dieser Schwall an Hormonen verhindert einen Eisprung und kann deine Periode deshalb um „bis zu einer Woche verschieben“.