Trailer für Gib Gas ich will Spaß

Nena und Markus galten einst als das Traumpaar der Neuen Deutschen Welle. Das war vor dieser Schmalspurkomödie. Danach galten sie allerhöchstens noch als Einfaltspinsel. Nena spielt eine Schülerin, die sich in einem Rummelplatz-Casanova verliebt und seinetwegen ausbüxt. Markus ist ihr leicht beschränkter Mitschüler, der ihr unfreiwilligerweise hilft und dabei trällert: «Brenn', kleine Taschenlampe, brenn'».

2 / 5

"Gib Gas – Ich will Spa�" erschien auf dem H�hepunkt der Neuen Deutschen Welle, als deutsche Popmusik ihre gr��ten Erfolge feierte und die Single-Hitparaden dominierte. Inszeniert wurde der in M�nchen gedrehte Film von Wolfgang B�ld, der Ende der 70er-Jahre mit dem Spielfilm "Brennende Langweile" bekannt wurde. Neben den NDW-Stars Markus und Nena ist auch noch die (ebenfalls wie Nena) aus Hagen stammende Gruppe Extrabreit mit dabei. Extrabreit z�hlte in den fr�hen 80er-Jahren mit Punk-infizierten, rebellischen Hits wie "Flieger, gr�� mir die Sonne" und "Hurra, hurra die Schule brennt" zu den bekanntesten NDW-Interpreten.

Schon vor 37 Jahren, zum Zeitpunkt der Ver�ffentlichung, entpuppte sich "Gib Gas" als Rohrkrepierer: schauspielerisch (laienhaft vor allem das Spiel von Markus "Ich will Spa�" M�rl), inhaltlich und dramaturgisch. Vom Handlungsverlauf und Spannungsbogen her folgt der kitschige, vorhersehbare Film ausgetretenen Pfaden und reiht sich folglich nahtlos in die Riege seichter, schmalziger Liebes-/Heimatfilme der 50er- und 60er-Jahre ein.

Die Figuren verhalten sich unglaubw�rdig und teils schwer nachvollziehbar, hinzu kommt die Erf�llung nahezu jedes Lovestory-Klischees: Der romantische Kuss in der alten Holzh�tte, die Frau, die zwischen zwei unterschiedlichen Typen hin- und hergerissen ist, Robbys Eifersuchtsdramen, nachdem klar wird dass Tina eigentlich nur Tino hinterhergefahren ist. An Peinlichkeit kaum zu �berbieten ist das Finale in dem sich herausstellt, dass erwachsene M�nner Anfang der 80er-Jahre anscheinend das Schwimmen verlernt hatten.

F�r Schmunzler sorgen zumindest die illustren, skurrilen Neben- und Gastaufritte (etwa vom blutjungen, noch unbekannten Terence Trent D’Arby) sowie der spritzig-fr�hliche Soundtrack, der einige der legend�rsten NDW-Schlager zur�ck ins Ged�chtnis ruft: von "Leuchtturm" �ber "Nur getr�umt" bis hin zur Schmacht-Schmonzette "Kleine Taschenlampe brenn‘".

Fazit: �berdrehter, schlecht gealterter und unterdurchschnittlich gespielter Mix aus Musikfilm, Romanze und Roadmovie, bei dem lediglich der Soundtrack �berzeugt. 2 Sterne

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