Ein Jucken im Ohr ist nicht nur unangenehm, es kann auch auf eine Entzündung im Gehörgang oder Allergie hinweisen. Erfahren Sie die möglichen Ursachen, was Sie selbst gegen Ohrjucken tun können und was Sie neben der Benutzung von Wattestäbchen unbedingt vermeiden sollten. Show
Der Artikel im Überblick:
Wasser im Ohr: Was tun? Was sind die Ursachen für Jucken im Ohr?Hinter juckenden Ohren können sich viele unterschiedliche Ursachen verbergen. Denn das menschliche Hörorgan ist nicht nur sensibel gegenüber Geräuschen, sondern kann mitunter auch allergisch auf Blütenpollen oder eine übertriebene Ohrhygiene reagieren. Zudem ist eine Entzündung des Gehörgangs eine denkbare Ursache für Ohrjucken. Welche Gründe gibt es noch für das Jucken im Ohr? Allergien und UnverträglichkeitenKommt es zu einem starken Jucken in der Ohrmuschel oder juckt das Innenohr, steckt gegebenenfalls eine Unverträglichkeit oder Allergie gegenüber bestimmten Stoffen dahinter. Folglich kann es zu einer Entzündung der Ohrenhaut bis hin zur Schuppenbildung kommen. Tritt das Ohrjucken nach der Benutzung von
können diese eine Kontaktallergie auslösen. Ebenso kann sich eine saisonale Allergie wie etwa Heuschnupfen durch juckende Ohren äußern. Kommen die Beschwerden am äußeren Ohr vor, liegt möglicherweise eine allergische Reaktion gegenüber des oft in Ohrschmuck enthaltenen Nickels (silbrig-weiße Metallart) vor. Rund zehn bis zwölf Prozent der Bevölkerung leidet unter einer Nickelallergie – besonders junge Frauen sind davon betroffen. Manchmal juckt das Ohr aufgrund einer Reaktion auf eine antibiotische Salbe oder Ohrentropfen. Auch Ohrstöpsel oder In-Ear-Kopfhörer sind denkbare Auslöser von Ohrjucken, etwa bei einer Reaktion auf enthaltene Weichmacher. Juckende Ohren durch entzündliche HauterkrankungenEntzündliche Hautkrankheiten wie ein Ekzem, Neurodermitis oder Schuppenflechte (Psoriasis) können sich auch im Hörorgan zeigen. Das Jucken im Ohr entsteht dabei aufgrund der trockenen, roten und schuppigen Ohrenhaut. Sowohl das Innenohr als auch das äußere Ohr können dabei jucken. Für Betroffene ist der Juckreiz mitunter so stark, dass sie sich blutig kratzen. Äußere Gehörgangsentzündung: Auslöser juckender OhrenEine Entzündung des äußeren Gehörgangs (Otitis externa) zeigt sich zu Beginn meist durch ein Jucken im Ohr, bis im Verlauf oftmals Ohrendruck und Ohrenschmerzen dazukommen. Die Entzündung kann sich dabei bis zum Trommelfell ausdehnen. Ursächlich dafür ist meist eine Mischinfektion mit Bakterien und Pilzen. Diese Erreger können beispielsweise durch Schwimmen in Seen in das Ohr gelangen. Auch verbleibendes Wasser im Ohr nach dem Duschen zieht gegebenenfalls eine Entzündung nach sich. Ohren jucken durch zu viel OhrenschmalzDas Ohrenschmalz hat für die Gesundheit des Hörorgans eine wichtige Funktion: Es säubert den Gehörgang von Fremdkörpern sowie Schmutz und befördert diese zum Ohrenausgang. Bei anatomischen Besonderheiten des Ohrs, wie einem schmalen oder verformten Gehörgang, fließt das Ohrenschmalz häufig nicht richtig ab. Das Sekret verhärtet sich und bildet möglicherweise einen Ohrenschmalzpfropf, der sowohl eine Hörverminderung als auch ein Jucken im Ohr auslösen kann. Wer regelmäßig ein Hörgerät, Ohropax oder In-Ear-Kopfhörer trägt, neigt ebenso dazu, vermehrt Ohrenschmalz zu produzieren – die Folge sind häufig juckende Ohren. Manchmal ist eine Überproduktion auch eine erbliche Veranlagung. Falsche Ohrhygiene begünstigt Jucken im OhrViele Menschen meinen es zu gut mit ihren Ohren und reinigen sie übertrieben oder falsch. Jedoch kann das mechanische Entfernen von Ohrenschmalz, beispielsweise mit einem Wattestäbchen, die natürliche Schutzbarriere der Ohrenhaut zerstören. Es kommt zu einer Irritation der empfindlichen Haut und somit auch zu einem Jucken im Ohr. Manche Menschen produzieren von Natur aus weniger Ohrenschmalz und leiden unter trockenen Ohren, die jucken können. Diabetes mellitusBetroffene von Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) gelten als Risikopatient*innen bei einer Otitis externa. Sind die Blutwerte schlecht eingestellt oder werden die Medikamente nicht ordnungsgemäß eingenommen, sind krankhafte Hautveränderungen möglich. Kommt es also bei Diabetiker*innen zu einem Jucken im Ohr, sollten sie zügig eine*n Ärztin*Arzt aufsuchen. Ihr Immunsystem ist geschwächt und kann gegen eine mögliche Infektion schlecht vorgehen. Geraten die Erreger in den Blutkreislauf, kann eine lebensbedrohliche Blutvergiftung (Sepsis) die Folge sein – ein medizinischer Notfall. Diese spezielle Form der Gehörgangsentzündung bezeichnet die Medizin als Otitis externa necroticans. Blutzucker senken: Diese Lebensmittel sorgen für stabile Blutzuckerwerte Jucken im Ohr: Was hilft bei juckenden Ohren?Wer Ohrjucken vorbeugen möchte, sollte äußere Faktoren, die zu einer Entzündung und somit Jucken im Ohr führen können, vermeiden. Folgende Tipps sind dabei zu beherzigen:
Außerdem sollten Personen, die Hörgeräte, Ohrstöpsel oder In-Ear-Kopfhörer tragen, diese regelmäßig reinigen und desinfizieren. Hausmittel bei Jucken im OhrDarüber hinaus gibt es einige Hausmittel, die sich lindernd auf das Jucken im Ohr auswirken können. Viele Betroffene empfinden das Kühlen des Ohrs als angenehm, etwa durch das Auflegen eines Kühlpacks. Spezielle Ohrenöle oder Ohrensprays, die in der Apotheke erhältlich sind, können trockene Ohren geschmeidig halten. Ebenso kühlt ein in hochprozentigem Alkohol getränkter Wattebausch das Ohr. Auch die Naturheilkunde hat einiges parat, das gegen Ohrjucken helfen kann, beispielsweise Ohrakupunktur, Schüssler Salze oder verschiedene Heilpflanzen, zum Beispiel Aloe vera. Ebenso gibt es diverse Mittel aus der Homöopathie bei Juckreiz wie Tabletten, Globuli oder Tropfen. Jucken im Ohr: Ärztliche Untersuchung und TherapieWer unter einem starken Jucken im Ohr leidet oder weitere Symptome wie Ohrenschmerzen, (eitrigen) Ausfluss oder Fieber verspürt, sollte eine Hals-Nasen-Ohren-Praxis (HNO) aufsuchen. Die*der Ärztin*Arzt stellt zu Beginn einige Fragen zu den Beschwerden (Anamnese), um so möglicherweise den Grund für das Jucken im Ohr herauszufinden. Auch Grunderkrankungen werden abgeklärt, etwa Allergien, Neurodermitis oder Diabetes. Im Anschluss folgt meist eine genaue Untersuchung des Hörorgans, wofür spezielle Instrumente zum Einsatz kommen können. Mithilfe des Otoskops ist beispielsweise die Kontrolle des Gehörgangs und Trommelfells möglich. Ein Abstrich kann zudem darüber aufklären, ob ein Bakterien- oder Pilzbefall vorliegt. Je nach dem festgestellten Auslöser sind verschiedene Maßnahmen zur Linderung des Juckens im Ohr möglich. Zum einen kann die*der Ärztin*Arzt eine Ohrspülung durchführen, um so ein verstopftes Ohr zu säubern. Zum anderen stehen diverse Medikamente, die gegen eine Entzündung im Gehörgang vorgehen, zur Auswahl: Bei einem Infekt mit Bakterien kommt häufig ein Antibiotikum zum Einsatz, bei Pilzen ein Antimykotikum. Ist eine Allergie der Auslöser, sind Antihistaminika das Mittel der Wahl. Wie erkennt man einen Pilz im Ohr?Symptome bei Pilz-Infektion im Gehörgang
Bei einer Gehörgangsentzündung durch Bakterien oder Pilze, kann das Ohr jucken und wehtun, vor allem wenn man auf den Knorpel am Ohreingang drückt oder das Ohr nach oben zieht. Manchmal nässt der Gehörgang oder riecht unangenehm.
Was ist wenn die Ohren Jucken?Ein Kitzeln oder Jucken im Ohr hat oft nur übertriebene Ohrhygiene als Grund. Durch den Eingriff in den natürlichen Abwehr- und Schutzmechanismus des Ohres kann es zu schuppiger und rissiger Haut, Ekzemen sowie Infektionen kommen und folglich zu Ohrenjucken. Daneben gibt es noch weitere Gründe für den Juckreiz im Ohr.
Kann ein Mensch ohrmilben bekommen?Träger der Milben können dabei nicht nur weitere Haustiere, Hunde, Fliegen oder Flöhe, sondern auch Menschen selbst sein. Auch wenn Menschen unbewusst zum Zwischen-Wirt von Ohrmilben werden, besteht für Menschen aber nur in sehr seltenen Fällen eine Infektionsgefahr.
Was kann man gegen Pilz im Ohr machen?Ein Arzt kann Antibiotika oder Anti-Pilz-Medikamente verschreiben, um den Infekt zu behandeln. Hierbei handelt es sich am häufigsten um eine Salbe oder Tropfen, die in das Ohr gegeben werden. In seltenen Fällen können orale Antibiotika (in Form von Tabletten) erforderlich sein.
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