Selbst ist die Braut hund adler

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Selbst ist die Braut

Die ehrgeizige und erfolgreiche New Yorker Verlagslektorin Margaret Tate (Sandra Bullock) macht es ihrer Umwelt nicht gerade leicht. Vor allem ihr smarter Assistent Andrew Paxton (Ryan Reynolds) hat unter ihrer Ungeduld und ihren übertriebenen Ansprüchen zu leiden. Doch dann läuft das US-Visum der Kanadierin aus. Um ihre Ausweisung aus dem Land zu verhindern, muss sie schnellstmöglich einen amerikanischen Ehemann präsentieren. Keine einfache Angelegenheit für eine alleinstehende Kratzbürste. In ihrer Verzweiflung erpresst Margaret den überraschten Andrew, sich als ihr Verlobter auszugeben. Dass damit ihr ganzes Leben auf den Kopf gestellt wird, ahnt sie noch nicht. Denn bei einem Antrittsbesuch bei Andrews schrulliger Familie in Alaska wird die Schwiegertochter in spe nicht einfach nur überschwänglich empfangen, es soll auch gleich eine spontane Überraschungshochzeit steigen! Und zu allem Übel ist ihnen auch noch der Beamte der Einwanderungsbehörde auf den Fersen!

Selbst ist die Braut hund adler

Dafür dass sie normalerweise den Part der hektischen Assistentin übernimmt ("Chef zum Verlieben"), macht sich Sandra Bullock ziemlich gut als zickige Vorgesetzte, die ihre Angestellten schikaniert - zumindest bis sie äusserst schnell von Andrews Verwandten weichgekocht wird. Als Glücksgriff erweist sich dabei die Kombination mit dem immer sympatischeren Ryan Reynolds ("Vielleicht, vielleicht auch nicht"), der offensichtlich in Komödien besser aufgehoben ist als in Actionfilmen wie "Wolverine" (und dessen obligatotische Oberkörperfrei-Szene allein schon die DVD wert ist). Natürlich bewegt sich der Plot heftigst in den vorhersehbaren Klischee-Parametern, rutscht dabei aber nie ins unerträglich Kitschige ab. Dafür überzeugt der Film mit warmherzigem Charme und einigen urkomischen Szenen wie ihrem Kampf mit Adler, Hund und Handy. Das schmalzige Ende überrascht letztendlich niemanden. aber genau das ist ja, was man von einer guten Rom-Com erwarten kann. Ein herrlicher Spass!
Bewertung: 8/10 (Moviepilot Prognose 7)

Selbst ist die Braut hund adler

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crizcgn, Freitag, 20. November 2009, 11:48

Selbst ist die Braut hund adler

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Drei-Kaiser-Schlacht Napoleon – wie ein Hund in der Schlacht von Austerlitz den Adler und die Fahne seines Regiment rettete

Selbst ist die Braut hund adler

Der Hund des Regiments verwundet - zeitgenössisches Gemälde von Emile Jean Horace Vernet

© Commons

In der Schlacht von Austerlitz fiel der Bannerträger des 40. Linienregiments – nur dem Hund Moustache war es zu verdanken, dass der Gegner die Fahne und den Adler des Regiments nicht erbeutete.

Seit 1799 kämpfte ein Hund für Frankreich und den Emperor. Napoleon Bonapartes größter Triumph in der Drei-Kaiser-Schlacht von Austerlitz war auch der Moment, in dem das ganze Heer die Tapferkeit des Pudels Moustache erkannte. Moustache war das Maskottchen des 40. Linienregiments.

Ein Regimentshund war nicht ungewöhnlich für die Zeit. Vor der Schlacht suchten die abergläubischen Soldaten die Nähe so eines Hundes und der Trommler, die noch Kinder waren. Ihre Berührung sollte den Soldaten Glück bringen.

Das 40. Regiment war in der Schlacht von Austerlitz auf dem linken Flügel, vor den Truppen Bagrations, unter dem Kommando des Marschalls Jean Lannes positioniert. In der Schlacht rückte der Pudel als Maskottchen neben dem Fahnenträger vor, doch das 40. stieß auf erbitterten Widerstand und die Grenadiere fielen und begannen zurückzuweichen. Der Feind umklammerte ihre Formation, von mehreren Seiten gingen die Salven auf das Regiment nieder. Nur der junge Offizier, der die Standarte trug, wich nicht. Wäre er weggelaufen, wäre das ganze Regiment geflohen. An seiner Seite blieb das Maskottchen, der Pudel. Der Legende nach soll der Hund dem Fähnrich durch energisches Bellen Mut gemacht haben.

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Die Schlacht von Austerlitz von François Gérard.

© Commons

Verschiedene Versionen der Heldentat

Der Fahnenträger soll drei Österreicher getötet haben, bevor er selbst niedergemacht wurde. Die Fahne habe er sich der junge Mann zuvor um den Leib gewickelt haben, berichtet die Legende, damit man sie ihm nicht entreißen konnte. Moustache soll sich auf den Toten geworfen haben, wohl um sein "Herrchen zu schützen". Der Hund stellte sich wütend gegen fünf oder sechs feindliche Soldaten, die die Standarte erbeuten wollten. Als diese ihn mit dem Bajonett erstechen wollte, krepierte eine Kartäsche zwischen ihnen. Die Österreicher fielen und auch Moustache wurde verletzt. Doch die Fahne blieb in französischem Besitz. Nach der Schlacht wurde der Hund geborgen, mit gebrochenem Lauf, aber der Fahne im Maul.

Das alles konnte von Tausenden beobachtet werden. Als beide Heere zurückwichen, um die Formation neu zu ordnen, blieben der sterbende Fahnenträger und der Hund in dem etwa 300 Meter breiten Niemandsland zurück. Nach einer anderen Überlieferung waren es nicht Österreicher, die den Hund angriffen. Russen sollen den verletzten Träger und den Hund aus großer Entfernung im Niemandsland beschossen haben. Der bereits schwer verletzte Offizier starb, nur den Hund konnten sie nicht treffen. Also hetzten sie eine schwere Dogge auf ihn. Doch Moustache besiegte den gewaltigen Hund.

Moustache traf den Kaiser

Kurz nach der Schlacht schritt Marschall Lannes das Regiment ab. Inmitten der Grognards, der erprobten Veteranen des Regiments, wartete der Hund auf ihn. Vor dem ganzen Regiment wurde ihm ein Orden für seine Tapferkeit überreicht. Auf der Rückseite seines Ordens wurde der Satz eingraviert: "In der Schlacht von Austerlitz brach er sich ein Bein, um die Fahne seines Regiments zu retten." Eine Anekdote berichtet von seiner Begegnung mit dem Kaiser. Napoleon war nachts durch das Feldlager gewandert und bei Soldaten, die an einem Feuer Karten spielten, stehen geblieben. Der Kaiser fragte seine Veteranen: "Wie läuft denn das Spiel für den tapferen Moustache?" Und sie antworteten ihm: "Moustache hat gute Karten, aber sein Schwanz verrät ihn."

Seit 1799 folgte der Hund den Grenadieren, angelockt vom Klang der Trommeln. Er marschierte mit seinem Regiment und seinem späteren Kaiser im Frühjahr 1800 in den zweiten Italienfeldzug. Am Vorabend der Schlacht von Marengo soll sich der Hund erstmals ausgezeichnet haben. Am 13. Juni wollten die Österreicher das Lager der Franzosen überfallen. Aber der wachsame Hund bemerkte die österreichischen Späher. Im folgenden Gefecht wurde Moustache zum ersten Mal verwundet, an der Spitze der französischen Kolonne.

Über zehn Jahre folgte Moustache den Fahnen und Trommeln des Kaisers. Er war bei der Doppelschlacht von Jena-Auerstedt (1806) dabei, in Saragossa (1809) und Friedland (1807). Immer im Zentrum des Geschehens, denn das Maskottchen begleitete die Fahne. 1811 verließ den Vierbeiner sein Glück, bei der Belagerung von Badajoz traf ihn eine Kanonenkugel.

Die Erlebnisse von Moustache wurden etwa 20 Jahre später zum ersten Mal in gedruckter Form überliefert. Die Schilderungen variieren, mal war er nicht bei der 40. Infanterie, sondern bei den Kürassieren und später bei Dragonern. Doch auch wenn seine Heldentaten ausgeschmückt wurden, besteht wenig Zweifel, dass der tapfere Hund wirklich existiert hat.

Quelle: Le Parisien

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