Mir ist kalt obwohl es warm ist

Ständiges Frieren kann auch organische Gründe haben. Wenn also alle Tipps zum Warm-up nicht helfen, sollten Sie eine Ärztin oder einen Arzt um Rat fragen. In diesem Artikel beschreibe ich die 6 medizinische Ursachen des Frierens.

Hier erfahren Sie alles über…

1. Frauen frieren schneller als Männer
2. schlechte Durchblutung
3. Gänsehaut und Zähneklappern
4. Medikamente, die zum Frieren führen
5. Raynaud-Syndrom (Weißfingerkrankheit)
6. Kälte-Urtikaria – Quaddeln auf der Haut

1. Ursache: Frauen frieren schneller als Männer

Mehrere Gründe führen dazu, dass Frauen eher als Männer frieren. Eine Ursache: Frauen haben eine dünnere Haut als Männer. Und sie haben auch weniger Muskeln, die die Wärmefabrik unseres Körpers sind. Außerdem haben viele Frauen ein „ungünstiges“ Verhältnis von Körperoberfläche zu Körpervolumen. So wird ihre innere Wärme schneller über die Haut nach außen geleitet.

Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) erklärt das Frieren als Ungleichgewicht von Yin und Yang. Bei Kälte ist es daher notwendig, das warme Blut aus Händen und Füßen im Körperinneren zusammenzuziehen. So lassen sich die eigenen Organe und das Ungeborene im Mutterleib wärmen.

Auch die Ernährungsweise trägt viel zum Frieren bei: Viele Frauen essen zum Frühstück gern Joghurt, Quark und Südfrüchte. Dieses Obst gehört aber leider zu den 75 kühlenden Lebensmitteln.  Kein Wunder also, wenn sie den ganzen Tag lang kalte Hände und Füße haben. Besser wäre es, die Ernährung ab Herbst bewusst umzustellen und wärmende Lebensmittel zu bevorzugen. Denn Sie tragen im Winter ja auch wärmere Pullover und Jacken als im Sommer.

Hier finden Sie Informationen zu beheizbaren Handschuhen:

• Tipps: beheizbare Handschuhe kaufen
• beheizbare Handschuhe: 22 Hersteller im Überblick

2. Ursache: schlechte Durchblutung

Häufige Ursache für das Frieren sind Durchblutungsstörungen …

• … als Folge von zu wenig Bewegung (Wie wäre es mal wieder mit Treppensteigen, Radfahren und regelmäßigem Sport?)
• … als Folge von Flüssigkeitsmangel (Trinken Sie bitte im Winter ausreichend lauwarmes Wasser, heißen Kräuter-, Gewürz- oder Ingwertee. Oder zur Abwechslung auch mal eine Gemüsebrühe.)
• … als Folge von starkem Rauchen (Wer viel raucht, weiß selbst, dass das nicht gesund ist. Sie frieren übermäßig stark? Dann wäre es sinnvoll, die tägliche Menge an Zigaretten zu reduzieren oder mit dem Rauchen aufzuhören.)

Wichtig zu wissen: In der Sauna wird Ihnen nicht nur schön warm, sondern Sie trainieren durch die Hitze- und Kältereize auch Ihr Immunsystem. So können Sie sich effektiv vor Erkältungen schützen.

Wärmende Rezepte: Mein heißer Tipp für Sie

In meinem Kochbuch „Seelenwärmer“ finden Sie viele Rezepte, die gegen das Frieren helfen. Dazu gehören auch wärmende Getränke, Suppen, Aufläufe und Überbackenes.

Die Bloggerin Melanie Harter von Touche-a-Tout rief die Gruppe „Seelenwärmer auf Reisen“ ins Leben: Die teilnehmenden Foodbloggerinnen probieren ihre Lieblingsrezepte und berichten darüber auf ihren eigenen Blogs. Wenn Sie mitmachen möchten: einfach bei Facebook anmelden!

Auf meinem Blog habe ich Chili-Rezepte zusammengestellt, die wir im Rahmen des Chili-Anbau-Wettbewerbs gesammelt haben.

3. Ursache: Alarmfunktion des Körpers

Der Körper versucht zwar, mit Gänsehaut, Zähneklappern und Zittern eigene Wärme zu produzieren. Doch oft klappt dieser Notfallplan nicht. Dann zieht der Organismus das warme Blut aus den Armen und Beinen ab, um die inneren Organe zu schützen.

Mit kalten Händen und Füßen können sich bemerkbar machen:

• zu niedriger Blutdruck
• Diabetes
• Unterfunktion der Schilddrüse
• hormonelle Umstellungen
• akuter Eisenmangel

Fragen Sie bitte Ihre Ärztin oder Ihren Arzt, ob das ständige Frieren mit einer dieser Ursachen zusammenhängen könnte. Denn erst wenn Sie den Grund kennen, können Sie wirksam entgegensteuern.

Unsere Wohlfühltemperatur

Uns gehr es nur dann gut, wenn uns weder zu kalt noch zu warm ist. Deshalb finde ich auch spannend zu wissen, …

• … warum das Schwitzen die Klimaanlage unseres Körpers ist
• … warum Männer schneller als Frauen schwitzen
• … warum der Schweißgeruch auch angenehm riechen kann.

4. Ursache: Medikamente, die zum Frieren führen

Medikamente haben oft auch unerwünschte Nebenwirkungen. So kann es bei Beta-Blockern dazu führen, dass Sie kalte Hände oder Füße bekommen und viel frieren.

Lesen Sie bitte den Beipackzettel der Medikamente aufmerksam durch, die Sie regelmäßig einnehmen.

5. Ursache: Raynaud-Syndrom – Weißfingerkrankheit

• Bei einem Frieren-Anfall werden die Finger sofort weiß. Das kann schon beim Hineingreifen in den Kühlschrank passieren.
• Die Durchblutungsstörung betrifft häufiger Frauen als Männer.
• Die Anfälle sind schmerzhaft und können bis zu 30 Minuten andauern.

Selbsthilfegruppen für Raynaud-Patientinnen …

… gibt es in vielen Ländern. Mittlerweile wurde eine deutschsprachige Facebookgruppe zum Raynaud-Syndrom gegründet. Dort bin ich Mitglied – wobei ich selbst die Weißfinger-Krankheit glücklicherweise nicht habe.

Wie es sich mit dem Raynaud-Syndrom lebt, erfahren Sie bei meinen Interviews mit 5 Frauen. Sie haben für meinen Blog beheizbare Handschuhe getestet:

• Angela Hoffmann: „Bei kaltem Wasser frieren mir die Hände ein„
• Carmen Winkler: „Weiße Finger beim Aufhängen der Wäsche„
• Christine Hutterer: „Nach 2 Eiskugeln fange ich an zu frieren„
• Stephanie Stadtaus: „Ich friere nach dem Sport, wenn das Schwitzen nachlässt„
• Simone hat ein sekundäres Raynaud-Syndrom mit Sklerodermie: „Ich friere schon, wenn es im Fernsehen schneit„

Methoden für die medizinische Untersuchung

Wenden Sie sich an Ihre Hausärztin, einen Internisten oder Angiologen, um herauszufinden, ob es an Ihren Blutgefäßen liegt, dass Sie so viel frieren:

1. Ob die Blutgefäße tatsächlich verengt sind, lässt sich bei einer Ultraschall- oder Röntgenuntersuchung sowie mit Hilfe einer Kapillarmikroskopie herausfinden.
2. Bei einer Angiografie macht ein Kontrastmittel im Blut die Gefäße sichtbar.

Ob und welche Nerven in den Fingern oder Zehen geschädigt sind, können Neurologen mit einem speziellen Schwachstrom-Test ermitteln.

6. Ursache: Kälte-Urtikaria – Quaddeln auf der Haut

Im jungen Erwachsenenalter kann sich eine Pseudo-Allergie entwickeln: die Kälte-Urtikaria. Beim Kontakt mit kalter Luft oder kaltem Wasser entwickeln sich blasse Quaddeln. Der Körper reagiert auch oft mit brennender Haut oder Juckreiz. Frauen sind etwa doppelt so häufig betroffen wie Männer.

Fazit:

Wenden Sie sich an einen Arzt, wenn Sie ständig frieren. In Frage kommen Hausärzte, Internisten (Angiologen) und Neurologen. Viele Tipps gegen das Frieren finden Sie in meinen Büchern und in meiner selbst produzierten Broschüre „Warme Hände – Warme Füße – Warmes Herz“.

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Ihre Erfahrungen:

Wie erklären Sie sich, dass Sie ständig frieren? Was hilft bei Ihnen am besten gegen kalte Hände und Füße? Welche Rezepte für wärmende Gerichte können Sie empfehlen?

Fotos: Karin Hertzer (1, 3), vgs-Verlag (2)

Text aktualisiert am 3.10.2019

41 Kommentare Arzt, featured, frieren, Füße, Kälte-Urtikaria, Krankheit, Medikamente, Medizin, Raynaud-Syndrom, TCM, warm-up, wärmend

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