Können weiße Flecken auf der Haut wieder verschwinden?

Pigmentstörungen entstehen, wenn unser Körper zu viel Farbstoff in der Haut bildet. Ursache sind spezielle Zellen in der oberen Hautschicht, die für die Bildung von Melanin verantwortlich sind. Dieses Farbpigment sorgt dafür, dass die UV-Strahlen der Sonne nicht in tiefere Hautschichten dringen; so schützt sich die Haut vor Schäden.

Wer sich also viel der Sonne aussetzt, läuft Gefahr, im Laufe seines Lebens Pigmentflecke zu entwickeln. "Sonnen- oder auch Altersflecken entstehen durch eine übermäßige UV-Belastung", sagt die Berliner Dermatologin Dr. Yael Adler. "Sie setzen sich wie eine Art Stoppschilder auf die strapazierten Sonnenterassen der Haut". Das zeigt sich in ihrer Lokalisierung: "Die Flecken treten generell an chronisch lichtexponierten Hautarealen auf", so Adler. Die Haut am Po hingegen, die meist in der Badehose versteckt sei, bliebe davon verschont.

"Meiden, kleiden, cremen"

Wer die Ursache kennt, kann vorbeugen, und zwar durch "meiden, kleiden und cremen", so Adler – also beizeiten in den Schatten wechseln, die Haut mit Kleidung schützen und eine UV-Schutz-Creme benutzen. Zusätzlich verlängere auch ein Glas Möhrensaft mit einem Tropfen Öl den Eigenschutz der Haut gegen UV-Strahlung und Pigmentflecken.

Melasma: Landkartenartige Verfärbung bei Frauen

Wie Altersflecken wird auch Melasma, eine landkartenartige flächige Verfärbung der Haut bei Frauen, durch UV-Licht verursacht. Hier spielen allerdings zusätzlich die weiblichen Geschlechtshormone eine Rolle, denn auch sie stimulieren die Melaninproduktion. Das könne während der Schwangerschaft geschehen, bei Verwendung der Pille oder der Spirale und "manchmal einfach so", sagt Dr. Yael Adler. Ein Absetzen der hormonhaltigen Verhütungsmittel schwächt auch das Melasma ab. Im Unterschied zu Altersflecken verblasst es zudem meist im Winter.


Dr. Yael Adlers Tipps für gute Haut bis ins hohe Alter

  • Schützen Sie sich vor zu viel Sonne.
  • Bewegen Sie sich regelmäßig.
  • Achten Sie auf ausreichend Schlaf.
  • Pflegen Sie gute menschliche Kontakte.
  • Ernähren Sie sich pflanzenbasiert, eiweißreich und ballaststoffreich.
  • Füllen Sie die Mikronährstoffe im Blut bei Mängeln auf.
  • Meiden Sie die typischen Altersbeschleuniger: Rauchen, zu viel Alkohol, Sonne, Solarium, industriell verarbeitete Kost.


Weg mit dem Fleck

Reicht das nicht aus, lässt sich die Hautverfärbung mit einer rezeptpflichtigen Creme, die Tretinoin, Hydrochinon und Hydrokortison enthält, gut bleichen. Verzichten sollte man hingegen auf Produkte mit Fruchtsäure, denn dadurch kann ein Melasma manchmal erst recht stimuliert werden. Auch natürliche Mittel helfen oft nicht weiter, sagt die Hautärztin: "Leider sind Naturprodukte wie Zitrone, Malve oder Schöllkraut und frei verkäufliche Bleichmittel gegen hartnäckige Pigmentflecken zu schwach, um sie komplett zu entfernen."

Laser nur vom erfahrenen Therapeuten

Als effektivste Methode, Altersflecken zu Leibe zu rücken, gilt die Laserbehandlung. Dabei dringt ein Lichtstrahl mit hoher Intensität in die oberen Hautschichten ein und zertrümmert die Pigmentablagerungen in kleinste Teilchen. Diese werden später im Körper abtransportiert. Der Eingriff ist unproblematisch: Nach der Behandlung kann es zu leichten Schwellungen und einem Brennen – ähnlich einem Sonnenbrand – kommen. Nach spätestens zwei Wochen ist alles komplett abgeklungen. Anschließend sollte UV-Schutz verwendet und direkte Sonne gemieden werden. Die Kosten für eine Laserbehandlung liegen zwischen 100 und 500 Euro. Sie richten sich nach der Größe der behandelten Hautfläche und eventuellen Extra-Leistungen. Inzwischen gibt es viele Anbieter, doch nicht allen sollte man vertrauen. "Die Lasertherapie gehört in die Hände erfahrener Ärzte, weil sie nicht nur technisch anspruchsvoll ist, sondern ein medizinischer Eingriff", sagt Sonja Grunewald, Leiterin des Dermatochirurgie-Zentrums der Uniklinik Leipzig. Es sei wichtig, dass der Behandelnde sich gut mit der Haut auskenne: "Sonst läuft man Gefahr, bösartige Hautveränderungen zu übersehen oder aus Versehen mitzulasern."

Dann sollten Sie zum Arzt

Auch wenn Altersflecken in den meisten Fällen harmlos sind, sollte man sie im Blick behalten: "Wenn Pigmentflecken neu auftreten, sich verändern oder schnell wachsen, sollte man sie unbedingt dem Hautarzt vorstellen", rät Grunewald. Dafür müsse man nicht auf einen der regulären Hautchecks ab 35 warten. Bei frischen oder blutenden Hautveränderungen, die nicht innerhalb von ein bis zwei Wochen abheilen, könne man auch außerhalb der Checks zum Hautarzt gehen.

Vitiligo: Weiße Hautinseln

Die Weißfleckenkrankheit, auch bekannt als Vitiligo, ist eine Pigmentstörung, bei der ein Defekt in der Oberhaut die Bildung des Farbstoffs Melanin verhindert. Statt braunen Flecken bilden sich auf der Haut stellenweise schneeweiße Inseln. Vitiligo tritt bei etwa ein bis zwei Prozent der Menschen weltweit auf. Mediziner vermuten, dass ein autoimmunes Geschehen zugrunde liegen könnte. "Die genaue Ursache weiß man bislang nicht", sagt Karin Schallreuter, Ärztliche Direktorin am Institut für Pigmentationsstörungen e.V. in Greifswald. "Aber man weiß, dass oxidativer Stress bei der Erkrankung eine große Rolle spielt. Und man konnte nachweisen, dass es zu einer Ansammlung von Wasserstoffsuperoxid kommt." Heilbar ist Vitiligo nicht, aber inzwischen gut behandelbar – beispielsweise mit einer speziellen Salbe, wie sie vor Jahren schon von Wissenschaftlern um Karin Schallreuter entwickelt worden ist. Die sogenannte Pseudo-Katalase-Creme gleicht den Defekt der Oberhaut in Kombination mit niedrig dosiertem UV-Licht aus: Unter UV-Licht wird die Pseudo-Katalase aktiviert und die natürliche Pigmentierung kehrt zurück. Die Creme wirkt vor allem im Gesicht und am Hals. An Händen und Armen ist die Repigmentierung oft schwieriger. Hier verhindert sie zumindest ein Fortschreiten der Pigmentstörung. Ansonsten gilt es, Risikofaktoren wie Stress und Sonnenbrand zu vermeiden.

"Man kann die Haut von innen färben"

Dr. Yael Adler über weiße Flecken auf der Haut, was sie bedeuten und was man dagegen unternehmen kann:

Hauptsache Gesund: Hinter weißen Flecken auf der Haut kann nicht nur eine Vitiligo stecken, sondern auch ein Hautpilz. Wie wird der behandelt?
Dr. Yael Adler Wenn die Diagnose bewiesen wurde, reicht es meist, die Haut von außen mit einer Anti-Pilz-Lösung zu behandeln. Zudem ist es sinnvoll, beim Sport keine Synthetik zu tragen und die Haut nur mit Wasser zu waschen. Ist ein Duschgel erwünscht, sollte es einen sauren pH-Wert von 5 haben, um den Säureschutzmantel der Haut nicht zu schwächen, und nur im Bereich der stark schwitzenden Körperfalten verwendet werden. Mit Vitamin D, Zink, Omega3-Fettsäuren und Selen lässt sich parallel die Abwehr von innen stärken.

Auch Kinder entwickeln manchmal weiße, wolkige Hautflecken. Was hat es damit auf sich?
Trockene Hautstellen verhornen stärker. Da an diesen Stellen weniger Sonne durch die Oberhaut gelangt, bräunt die Haut im Vergleich zur Umgebung weniger – die Verhornung wirkt wie ein UV-Schutz. Daher bleiben die Stellen heller. Kinder mit sehr trockener Haut, Neigung zu Ekzem bzw. Neurodermitis sind hier besonders betroffen.

Sie haben einen Trick, mit dem man bei der Weißfleckenkrankheit die weiße Haut ein wenig bräunen kann. Wie geht das?
Nehmen Sie regelmäßig Möhrensaft und Astaxanthin – einen natürlichen Farbstoff aus der Gruppe der Carotinoide, der dem Lachs seine rote Farbe verleiht – mit etwas Öl vermischt ein. Das färbt die weiße Haut leicht von innen. Besprechen Sie das aber vorher mit Ihrem Arzt. Auch Selbstbräuner und Camouflage sind beliebte Hilfsmittel gegen störende Weißflecken.

Können Weiße Pigmentflecken verschwinden?

Obwohl weiße Flecken beunruhigend aussehen können, sind sie harmlos. Leider kann man nichts tun, um sie verschwinden zu lassen, denn es gibt keine Möglichkeit, zerstörte Pigmente wiederherzustellen.

Wie bekomme ich weiße Flecken auf der Haut weg?

Bei einer Kleienpilzflechte bilden sich helle oder dunkle Flecken auf der Haut. Die Flecken werden durch einen harmlosen Hefepilz verursacht. Warm-feuchtes Klima begünstigt die Hauterkrankung. Mit speziellen Cremes oder Shampoos lässt sich der Pilz wirksam behandeln.

Kann sich Vitiligo zurückbilden?

Die Vitiligo-Krankheit verläuft, wie viele Autoimmunerkrankungen, meist schubweise. Viele der bereits entstandenen Flecken bleiben dauerhaft bestehen. Dennoch können sie sich in seltenen Fällen auch von alleine zurückbilden.

Wie lange dauert eine pigmentstörung?

Dementsprechend lang dauert auch der Heilungsprozess: Erst nach zwei bis drei Wochen ist man wieder gesellschaftsfähig.