Kann man beim CT Thorax Brustkrebs erkennen?

Jährliche Röntgen-Aufnahmen des Brustkorbs verbessern nicht die Überlebenschancen bei Lungenkrebs - jedenfalls wenn die Diagnostik zur Früherkennung eingesetzt wird. Die Todesfälle gingen in einer US-Studie nicht zurück.

Veröffentlicht: 27.10.2011, 14:39 Uhr

  • 0

Kann man beim CT Thorax Brustkrebs erkennen?

Thorax-Röntgen-Untersuchungen haben "keinen wesentlichen Nutzen", um Todesfällen durch Bronchialkarzinome vorzubeugen, so US-Forscher.

© Photos.com PLUS

BETHESDA (BS). Den Nutzen jährlicher Röntgen-Thorax-Untersuchungen über vier Jahre zur Früherkennung von Lungenkrebs haben US-Forscher in einer randomisierten Studie untersucht (JAMA, online 26. Oktober).

Anzeige

154.901 Männer und Frauen im Alter von 55 bis 74 Jahren nahmen daran teil. Etwa 42 Prozent der Probanden waren Ex-Raucher und 10 Prozent Raucher.

Über vier Jahre hinweg jährlich eine Röntgen-Thorax-Untersuchung

Der Hälfte von ihnen wurde vier Jahre lang jährlich eine Röntgen-Thorax-Untersuchung angeboten. Die übrigen Studienteilnehmer erhielten nur die übliche medizinische Versorgung.

Die Nachbeobachtungszeit betrug im Anschluss maximal 13 Jahre (Median knapp 12 Jahre).

Anzeige

307 Bronchialkarzinome durch das Screening entdeckt

In dieser Zeit wurden in beiden Gruppen gleich häufig Bronchialkarzinome diagnostiziert: 20,1 Fälle pro 10.000 Personenjahre in der Interventionsgruppe und 19,2 Fälle in der Kontrollgruppe.

307 von 1696 Bronchialkarzinomen in der Interventionsgruppe (18 Prozent) wurden durch das Screening zutage gefördert, 198 wurden während der Screening-Periode entdeckt und die Übrigen im Anschluss an die Screeningperiode.

Bei über 12.000 Teilnehmern mindestens ein falsches Ergebnis

Anzeige

Der Krebs wurde dabei nicht in früheren Stadien als in der Vergleichsgruppe diagnostiziert. Bei 12.718 Teilnehmern war mindestens einmal ein Ergebnis falsch-positiv.

An Lungenkrebs starben in der Interventionsgruppe 1213 Teilnehmer, in der Kontrollgruppe waren es 1230. Die Mortalitätsraten betrugen damit 14,0 (Intervention) und 14,2 (Kontrolle) pro 10.000 Personenjahre.

"Keinen wesentlichen Nutzen"

Die Daten belegen, dass vier jährlich durchgeführte Thorax-Röntgen-Untersuchungen "keinen wesentlichen Nutzen" haben, um Todesfällen durch Bronchialkarzinome vorzubeugen, so die Studienautoren um Dr. Philip C. Prorok vom US-National Cancer Institute (NCI) in Bethesda.

Anzeige

Selbst wenn man einen Verdünnungseffekt durch die nachfolgenden neun Jahre ohne Screening annehme, sei die anfängliche Mortalitätsreduktion nicht statistisch signifikant.

Niedrigdosis-CT eine Alternative

Eine Alternative für das Screening auf Bronchialkarzinome könnte die Niedrigdosis-CT sein, wie kürzlich der National Lung Screening Trial ergeben hat (NEJM 2011; 365: 395).

Zumindest bei starken (Ex-)Rauchern konnte damit im Vergleich mit konventionellem Röntgen-Screening die Lungenkarzinom-Sterberate relativ um 20 Prozent reduziert werden.

Anzeige

Die deutschen Fachgesellschaften für Pneumologie und für Radiologie warnen aber anlässlich der Publikation ausdrücklich vor unkritischem Einsatz der CT und dem hohen Risiko für falsch-positive Befunde.

Beim Verdacht auf Brustkrebs mit Metastasen ist eine Reihe von Untersuchungen nötig, um eine endgültige Diagnose zu stellen. Die Zeit bis dahin ist eine Zeit des Bangens in der man mit vielen neuen Situationen und Begriffen konfrontiert wird. Diese Lektion soll Ihnen dabei helfen, die einzelnen Schritte der Diagnose von Metastasen bei Krebs besser zu verstehen.

Wie wird der Primärtumor diagnostiziert?

Erste Hinweise auf eine Veränderung in der Brust ergeben sich häufig aus einer Tastuntersuchung. Von einem Tastbefund sollte man sich jedoch nicht allzu sehr beunruhigen lassen; es gibt mehr gutartige Brusttumore als bösartige.

Bei auffälligem Tastbefund oder im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung wird eine Mammographie durchgeführt. Damit lassen sich auch kleine, noch nicht tastbare Knötchen und Mikroverkalkungen erkennen.

Bei sehr dichtem Drüsengewebe kann ein ergänzender Ultraschall (Sonographie) der Brust Aufschluss geben.

Eine Magnetresonanztomographie (MRT) wird durchgeführt, wenn Befunde aus den Voruntersuchungen fraglich sind, wenn eine hohe familiäre Brustkrebs-Vorbelastung besteht oder bei Patientinnen mit Brustimplantaten.

Das Ergebnis von Mammographie, Ultraschall oder MRT wird mit der BIRADS-Klassifikation (Breast Imaging Reporting And Data System) eingestuft.

BIRADS 1: Negativ, normales Erscheinungsbild

BIRADS 2: Gutartiger Befund, normales Erscheinungsbild

BIRADS 3: Wahrscheinlich gutartiger Befund

BIRADS 4: Verdächtige Veränderung, möglicherweise bösartig

BIRADS 5: Hochgradiger Verdacht auf Bösartigkeit

Endgültige Klarheit über die Art einer Gewebeveränderung bringt oft erst eine Biopsie. Eine mittels einer Hohlnadel entnommene Gewebeprobe wird unter dem Mikroskop feingeweblich untersucht. So lassen sich die Zellmerkmale eines etwaigen Tumors zweifelsfrei bestimmen. Eine Biopsie wird unter örtlicher Betäubung durchgeführt und ist in der Regel nicht schmerzhaft.

Wie diagnostiziert man Metastasen?

Steht die Diagnose Brustkrebs zweifelsfrei fest, wird im Gespräch mit den behandelnden ÄrztInnen das weitere Vorgehen besprochen. Welche Schritte nun gesetzt werden, ist abhängig von der Art und der Größe des Tumors und davon, ob die der Brust nächstgelegenen Lymphknoten Auffälligkeiten zeigen.

Gegebenenfalls werden folgende Untersuchungen durchgeführt, um Metastasen auszuschließen.

Skelettszintigraphie

Eine schwach radioaktive Substanz wird injiziert. Sie reichert sich in Geweben mit erhöhtem Stoffwechsel (wie z. B. Knochenmetastasen) an und kann über eine „Strahlenkamera“ sichtbar gemacht werden.

Sonographie

Ein Ultraschall des Oberbauchs dient der Suche nach Lebermetastasen.

Lungen-Röntgen

Ein Lungen-Röntgen (auch Röntgen Thorax) wird gemacht, um Lungenmetastasen auszuschließen.

Computertomographie (CT)

Eine CT kann anstelle von Ultraschall oder Lungen-Röntgen erfolgen und liefert Schnittbilder der untersuchten Körperregion.

Ergeben sich aus diesen Untersuchungen Hinweise auf Metastasen oder unklare Befunde, können zwei weitere Verfahren Aufschluss geben.

Magnetresonanztomographie (MRT)

Magnetresonanztomographie (MRT)

Die Magnetresonanztomographie (MRT) liefert feinste Schnittbilder vor allem von weichen Körpergeweben.

Positronenemissionstomographie (PET)

Positronenemissionstomographie (PET)

Eine PET funktioniert wie die Szintigraphie über die Anreicherung einer schwach radioaktiven Substanz. Die für die PET verwendete Strahlung ermöglicht aber besonders detailgenaue Bilder.

Kombination von PET und CT (PET/CT)

Kombination von PET und CT (PET/CT)

Durch eine PET/CT können die hochauflösende Schnittbilder der Computertomographie mit den nuklearmedizinischen Daten einer Positronen-Emissions-Tomografie kombiniert werden.

Auch im Fall einer Metastase bringt erst die Biopsie absolute Gewissheit. In der Regel wird deshalb von verdächtigen Arealen eine Gewebeprobe entnommen. Primärtumor und Metastasen können hinsichtlich ihrer Zelleigenschaften verschieden sein.

Was bedeuten die Begriffe Staging und TNM?

Nach Untersuchung des Tumors (T), der Lymphknoten (N für Nodi) und etwaiger Metastasen (M) wird das Stadium der Erkrankung eingeschätzt. Dies geschieht mittels der TNM-Klassifikation und wird Staging genannt.

Die TNM-Klassifikation (vereinfachte Darstellung)

TNM0Kein TumorKeine Lymphknoten-MetastasenKeine Fernmetastasen1Tumor < 2 cmBewegliche Lymphknoten-Metastasen in der AchselhöhleFernmetastasen2Tumor 2 bis 5 cmFixierte Lymphknoten-Metastasen in der Achselhöhle3Tumor > 5 cmLymphknoten-Metastasen im Bereich des Schlüsselbeins oder entlang der inneren Brustarterie4Tumor infiltriert Haut oder Brustwand

Auf Basis dieser Kriterien wird eine Brustkrebs-Erkrankung in Stadien von I bis IV eingeteilt.

Zum Beispiel: T1N2M0 = Stadium II.
Sind Metastasen vorhanden (M1), liegt ein Stadium IV vor.

Mit Grading wird der Grad der Gut- bzw. Bösartigkeit eines Tumors festgelegt. Abhängig davon, wie sehr sich die Tumorzellen von gesunden Körperzellen unterscheiden, unterscheidet man 3 Grade:

G1Gut differenziertG2Mittelgradig differenziertG3Schlecht differenziert (stark von Normalgewebe abweichend)

Wussten Sie schon

Der Körper ist das feinste Messinstrument. Das eigene Empfinden ist sehr sensitiv. Patientinnen, die auf ihren Körper achten, können Veränderungen zum Teil sehr früh spüren. Die eigene Körperwahrnehmung ist deshalb genauso wichtig wie medizinische Untersuchungen.

Welches CT bei Brustkrebs?

Die PET-CT eignet sich besonders gut für die Suche nach einem Ursprungstumor und seinen eventuell vorhandenen Metastasen. Sie wird aber auch zur Erfolgskontrolle durchgeführter Therapiemaßnahmen wie z. B. einer Chemotherapie eingesetzt.

Was kann man beim CT Thorax alles sehen?

Neben dem Lungengewebe wird beim Lungen-CT auch das umliegende Gewebe, wie Luft- und Speiseröhre, Rippen, Wirbelsäule, Brustwand, Hauptschlagader und Herz, soweit möglich, mitbeurteilt.

Wann CT bei Brustkrebs?

Computer-Tomographie (CT) Von Fachgesellschaften wird vor allem für Patientinnen, die ein hohes Metastasierungs- oder Rückfallrisiko haben, ein CT des Brustkorbs und ggf. des Bauchraumes empfohlen.

Wie sieht ein Tumor auf einem CT aus?

Ob ein Tumor bei einer CT-Untersuchung auffällt, hängt davon ab, wie gut er sich vom umliegenden Gewebe abhebt. In der Regel sind Tumoren von 5 bis 10 mm Größe mithilfe einer CT gut erkennbar. Moderne Geräte können Tumoren bereits ab einer Größe von wenigen Millimetern erkennen.